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Die Kultur der Maya

Die Maya, eine Gruppe von indigenen Völkern mit gemeinsamen Sprachwurzeln in Mittelamerika, sind neben den Azteken in Zentralmexiko und den Inka in Südamerika die bekannteste frühe Hochkultur in Lateinamerika. Ihr Siedlungsgebiet umfasste die mexikanische Halbinsel Yukatan, Guatemala und Belize sowie Teile der Staaten El Salvador und Honduras.

Klassische Periode

Ihre kulturelle Blütezeit erlebten die Maya, deren Ursprünge sich bis ins erste Jahrtausend v. Chr. verfolgen lassen, in der sogenannten Klassischen Periode (200 n. Chr. bis 900 n. Chr.). Die steinernen Ruinen ihrer großen Städte mit ihren auf astronomische Bedürfnisse ausgerichteten Pyramiden, die reich ausgestatteten Gräber, die auf Stein überlieferten Inschriften sowie die Funde von Keramik, Schmuck und Waffen, geben davon Zeugnis.

Postklassische Periode

Im 8. und 9. Jahrhundert n. Chr. kam es aufgrund von Kriegen und Dürreperioden zu einem ersten Niedergang der Mayakultur. In der anschließenden postklassischen Zeit (ca. 900 n. Chr. bis zur Ankunft der Spanier am Beginn des 16. Jahrhunderts) entstanden nach der Auflösung des letzten größeren politischen Zentrums (der Stadt Mayapan) etwa ein Dutzend um die Vorherrschaft ringende Kleinstaaten. Dies begünstigte die Unterwerfung der Maya durch die Spanier, die im Wesentlichen mit der Inbesitznahme der Halbinsel Yukatan um 1550 endete.

Vernichtung der Maya-Kultur

Wie zeitgenössische spanischen Chronisten berichten, verfügten die Maya über eine große Anzahl von Büchern (Codices), die neben den vorwiegend religiösen Texten auch historische Aufzeichnungen, Tributlisten sowie astronomische Berechnungen enthielten. Die Priester der Maya, Bewahrer der Schrift und Traditionen, und auch die Bücher wurden von den spanischen Geistlichen als ein Hindernis für die schwierige und von Rückschlägen geprägte Missionierung des Landes angesehen. Die Priesterschaft wurde deshalb verfolgt, die Codices ebenso wie die Götzenbilder zu Tausenden verbrannt.

Durch diese äußerst ungünstigen Überlieferungschancen haben sich weltweit nur drei Handschriften in der Hieroglyphenschrift der Maya erhalten.

Eine virtuelle Ausstellung der Deutschen Digitalen Bibliothek

kuratiert von der
Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden

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