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Von der Suppe zum Blatt – oder: Bogen für Bogen

Wie heißt es in der Liebeserklärung von Erik Orsenna: „Was ist Papier letzten Endes? Eine Suppe. Eine Fasersuppe, die man flach verteilt und dann entwässert.“ Papier ist eine flach verteilte und entwässerte Fasersuppe. Seit dem Spätmittelalter entwickelte sich das Papier zu jenem unverzichtbaren Substrat unserer auf Schriftlichkeit, Berechnung und Buchführung basierenden Kultur.

Im Italien des 13. Jahrhunderts wurde die aus Asien stammende Papiermacherkunst gründlich weiterentwickelt. In den Papiermühlen wurden die raren und mühsam gesammelten Lumpen mit wasserradgetriebenen Stampfwerken so aufbereitet, dass man die Fasern des Flachses oder des Hanfs mit drahtbespannten Schöpfformen aus wässriger Aufschwemmung abschöpfen und daraus Papierbogen bilden konnte. Bogen für Bogen entstanden so die mit Wasserzeichen versehenen flächigen Gebilde.

Aus Italien stammende Papiermacher halfen 1390 in Nürnberg bei der Errichtung der ersten Papiermühle auf deutschem Boden, die bald Nachfolger finden sollte. Die spätmittelalterliche Technik hatte mit einigen technischen Verbesserungen Bestand bis in frühindustrielle Zeiten im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts.

Eine virtuelle Ausstellung der Deutschen Digitalen Bibliothek

kuratiert vom

Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek

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Von der Suppe zum Blatt – oder: Bogen für Bogen