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Mehr als Pommes und Pralinen

Belgische Spuren in Düren

Stadtmuseum Düren

01

Einführung



Der sogenannte "Belgische Korridor".

Karte, 1950er Jahre, Nordrhein-Westfalen

Aus der Sammlung von

Stadtmuseum Düren

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Quelle

Stadtmuseum Düren

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Wie alles begann

Wir schreiben das Jahr 1945. Der Zweite Weltkrieg ist verloren und Deutschland ist in vier Besatzungszonen geteilt. Düren liegt im britischen Gebiet. Die Alliierten „von der Insel“ setzen dort nicht nur ihre eigenen Truppen ein, sondern bedienen sich auch der Streitkräfte verbündeter Staaten. Auf diese Weise kommen kanadische, polnische, dänische, norwegische und belgische Soldaten in die Zone, die u. a. die ehemaligen preußischen Provinzen Schleswig-Holstein, Hannover (später Niedersachsen), Teile von Mecklenburg, Westfalen, die ehemalige preußische Rheinprovinz, Hamburg, den Freistaat Lippe, Braunschweig sowie Oldenburg umfasst.

1946 ziehen sich die britischen Truppen vollständig aus dem Rheinland zurück – ihre Ablöse bilden Einheiten der belgischen Armee. Die sogenannte belgische Besatzungszone – ein rund 80 km breiter und fast 300 km langer Korridor im Süden des späteren Nordrhein-Westfalens – ist geboren. Nachfolgend werden in über zwanzig deutschen Städten belgische Garnisonen eingerichtet. Die Briten behalten dennoch das Oberkommando über das nun von Belgiern kontrollierte Gebiet.

Auch Düren liegt nach dem Zweiten Weltkrieg in jenem Besatzungsgebiet, das im Volksmund „Belgische Besatzungszone“ genannt wird. Die Stadt an der Rur soll Anfang der 1950er Jahre zum Truppenstandort des belgischen Militärs werden.



Guy Devresse von den 1er Guides an der Wache

um 1959

Aus der Sammlung von

Sammlung Brauweiler

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Bild 24_Guy Devresse von den 1er Guides an der Wache um 1959_Sammlung Josef Brauweiler.jpg
Guy Devresse von den 1er Guides an der Wache der Edith Cavell-Kaserne in Düren

Die Belgier kommen nach Düren

Anfang der 1950er Jahre kommen die ersten belgischen Soldaten nach Düren. Sie bewohnen zunächst die ehemalige Panzerkaserne. 1938 für die Panzerabwehrabteilung der Wehrmacht an der Stockheimer Landstraße erbaut, ist diese nach der Zerstörung Dürens am 16. November 1944 bisher als Wohnraum für Privatpersonen genutzt worden.

Doch die zivilen Bewohner*innen der Nachkriegsjahre erhalten bereits 1950 den Räumungsbescheid. Im Frühjahr 1951 kommt es zu heftigen Protesten. Verständlich, denn in Düren herrscht immer noch Wohnungsnot. Alle Bemühungen können die Entwicklung dennoch nicht abwenden. Den ehemaligen Bewohner*innen des Kasernengeländes werden Ersatzwohnungen in Aussicht gestellt. Etwa 50 davon entstehen im Frühjahr 1952 an der Scharnhorst-, Freiheits- und Goebenstraße.

Zwischen 1949 und 1968 werden insgesamt 3.561 neue Wohngebäude in Düren errichtet, davon einige speziell für die Angehörigen der belgischen Garnison.





Kasernengelände

Pierre-Paul Chêne

Aus der Sammlung von

Stadtmuseum Düren

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Bild 1_Das Kasernengelände an der Stockheimer Landstraße, im Vordergrund die Ford-Werke_Pierre-Paul Chêne privat.jpg
Das Kasernengelände an der Stockheimer Landstraße, im Vordergrund die Ford-Werke


Ansichtskarten der Edith Cavell-Kaserne Düren

Aus der Sammlung von

Sammlung Brauweiler

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Ansichtskarten der Edith Cavell-Kaserne Düren

               

02

Belgier in Düren

Die belgischen Einheiten in Düren waren anfangs nicht zwischen Wallonen und Flamen getrennt. Die waren gemischt. Aber irgendwann Anfang der 1970er Jahre, mussten die Soldaten in Düren alle unterschreiben, dass ab jetzt alles nur noch in Französisch gehandhabt wird. Die, die beide Sprachen mehr oder weniger gut beherrschten, haben das natürlich gemacht, die waren einverstanden. Aber letztlich gab es auch in den gemischten Einheiten nicht mehr Probleme als sonst auch überall: „Scheiss Deutsche, verdammte Wallonen, blöde Flamen“, je nachdem, was für die Situation am besten passte, auf diesem Niveau lief das, aber das hatte keine politischen Hintergründe, das waren mehr Spielereien. Und wenn es hart auf hart kam, haben Wallonen und Flamen doch zusammengehalten.

Jean-Paul Bonami, geb. 1960, Sohn eines belgischen Soldaten





Am Wochenende ging es nach Hause

Aus der Sammlung von

Pierre-Paul Chêne

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"Am Wochenende ging es nach Hause"


Ankunft der Belgier und Wachstum der Garnison

Am 31. Oktober 1951 kommt ein belgisches Bataillon mit rund 800 Soldaten in Düren an. Man beginnt mit den Vorbereitungen für den Aufbau einer ganzen Garnison, die 4.000 Männer umfassen soll. 1952 folgt ein Panzer-Regiment, das Premier Régiment de Lanciers, ausgerüstet mit amerikanischen Patton Panzern, die in der Innenstadt Dürens keine unerheblichen Straßenschäden anrichten (bis 1980 in Düren). Die Verbindung zwischen Burgauer Wald und Kasernengelände wird von ihnen als Panzerstraße genutzt, die Drover Heide bei Stockheim als Truppenübungsplatz.

In den folgenden Jahren treffen weitere Einheiten der Belgier in Düren ein, u. a. das Premier Régiment de Guides im Jahr 1956 (bis 1972 in Düren), und die Angehörigen eines Raketengeschwaders. 1970 bekommen die Panzer-Regimenter neue Leopard-Panzer, die sie 1971 in einer großen Parade durch die Stadt präsentieren. 1973 folgt das dritte Panzer-Regiment, das Troisième Régiment de Lanciers (bis 1978 in Düren).

Zeitweise ist Düren mit seinen rund 6.000 Belgier*innen (davon etwa 3.000 Soldaten) die größte belgische Garnison in der Bundesrepublik und in Belgien. Viele der Militärangehörigen holen ihre Familien nach. Bei einer Volkszählung im März 1956 leben bereits 986 Zivilangehörige der belgischen Garnison in Düren. Vier Jahre später sind es 2.202.

Am Anfang wohnten mein Mann und ich in der Nideggenerstraße in einer belgischen Wohnung. Dort gab es keine Heizung, die Fenster waren undicht, es gab keine Möbel, nur eine Waschmaschine, einen Schrank, ein Bett und eine uralte Einbauküche. Aber wir wohnten dort mietfrei und mussten nur die Nebenkosten bezahlen. Später wurde die Wohnung dann renoviert. Morgens fuhr ein Bus herum und holte alle außerhalb des Militärgeländes wohnende Soldaten und Angestellten ab zur Kaserne.

Pasquale Rau, lebt seit 1983 in Düren, arbeitete für das belgische Militär





Uniform eines in Düren stationierten Adjudants (= höchster Rang bei den Unteroffizieren)

1970er Jahre

Aus der Sammlung von

Stadtmuseum Düren

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Bild 28_Uniform eines in Düren stationierten Adjudants (= höchster Rang bei den Unteroffizieren)_1970er_Sammlung SMD.jpg
Uniform eines in Düren stationierten Adjudants (= höchster Rang bei den Unteroffizieren)

Als es hieß, dass ich nach Deutschland geschickt würde, hatte ich damit kein Problem. Ich hatte mich mit 16 heimlich beim Militär eingeschrieben und wollte weg von zu Hause. Ich kannte Deutschland oder Düren nicht und ich hatte mich auch noch nie vorher damit befasst. Aber dann dachte ich: wenn schon weg, dann richtig. Außerdem bekam man damals eine spezielle Vergütung, wenn man nach Deutschland ging, deshalb haben sich viele junge Männer freiwillig gemeldet. Der belgische Sektor war in verschiedene Zonen aufgeteilt und je weiter man von Belgien wegging, desto mehr Geld bekam man dafür. Praktisch als Entschädigung, als Zuschlag zum Gehalt. Dazu kam, dass man alles steuerfrei kaufen konnte. Man brauchte keine Miete zahlen, man bekam die Möbel gestellt, man konnte billig tanken. So konnten die Belgier in Deutschland damals richtig gut leben und für viele war es eine große Strafe, wieder in ihr Heimatland zurückversetzt zu werden. Die hatten hier gelebt wie Gott in Frankreich und zurück in Belgien mussten sie plötzlich wieder Steuern bezahlen, ihre Miete bezahlen … da haben sich viele hoch verschuldet.

Jean-Paul Odent, geb. 1952, ehemaliger Angehöriger der belgischen Luftwaffe



Als ich meiner Familie gesagt habe, dass ich nach Deutschland gehe, sind enorm viele Tränen geflossen. Meine Eltern verstanden das einfach nicht. Ich hatte mich heimlich mustern lassen und so war es ein noch größerer Schock für sie. Nicht nur weit weg, sondern ausgerechnet nach Deutschland. Man konnte damals ja auch den Kontakt noch nicht so halten wie heutzutage. Es gab nicht überall Telefone, nicht jeder hatte ein Auto und meine Eltern waren auch schon recht alt. Als ich dann meine erste deutsche Freundin hatte und sie davon erfuhren, hatten wir über ein halbes Jahr komplette Funkstille. Dann haben wir uns aber langsam wieder angenähert.

Jean-Paul Odent, geb. 1952, ehemaliger Angehöriger der belgischen Luftwaffe



Eine kleine Anekdote: Ich war damals der Leiter einer Fahrzeughalle hier in Düren. Und eines nachts wurde einer unserer Wagen zerkratzt. Nach zwei Tagen „Recherche“ wusste ich, wer es gewesen war: drei junge Flamen. Die hatten sich nur einen kleinen „Spaß“ erlauben wollen. Sie wohnten alle drei in der Kaserne und ich fand heraus, dass einer von ihnen sich gerade ein ziemlich teures Boot gekauft hatte. Zum Tanken kam er damit immer nach Deutschland, denn dort passten 500-600 Liter Sprit rein und das war enorm, was er da sparte, denn in Deutschland entfielen die Benzinsteuern. Das konnte er natürlich nur machen, weil er in Deutschland stationiert war. Also habe ich „ausrichten lassen“, dass ich den Schuldigen die Chance gäbe, sich freiwillig zu melden, sie aber ansonsten anzeigen würde, weil ich wusste, wer es gewesen war. Dann wären die Drei wieder nach Belgien zurückversetzt worden und dann hätte der eine sein schönes Boot verkaufen müssen. Das hat gewirkt, denn die Angst, nach Belgien versetzt zu werden, war groß.

Jean-Paul Odent, geb. 1952, ehemaliger Angehöriger der belgischen Luftwaffe



03

Belgische Infrastruktur in Düren



„60 Wohnungen für die Besatzung“

26.10.1956

Aus der Sammlung von

Dürener Nachrichten

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Zeitungsartikel „60 Wohnungen für die Besatzung“

Die Infrastruktur

Über den neugeschaffenen Wohnraum für die belgischen Soldaten und deren Familien freut sich längst nicht jede*r Dürener*in, schließlich wächst die Zahl der Obdachlosen in der Stadt seit dem Zweiten Weltkrieg noch immer kontinuierlich. Flüchtlinge aus dem Osten Deutschlands (1957 werden in Düren fast 4.000 Personen registriert, was beinahe 9 % der zivilen Bevölkerung entspricht) wollen untergebracht werden, und die Wohnungsnot der Dürener Bevölkerung ist auch längst noch nicht aus der Welt geschafft.

Hinzu kommen Fragen der Infrastruktur: Viele Familien haben zum Beispiel ihre Kinder mit nach Düren gebracht. Diese müssen irgendwo zur Schule gehen. Aus diesem Grund wird 1963 die Baugenehmigung für einen belgischen Schulpavillon an der Hindenburgstraße (später in Euskirchener Straße umbenannt) erteilt. Im September 1970 findet die Einweihung des belgischen Gymnasiums Athenée Royal auf dem Gelände der Kaserne an der Stockheimer Landstraße, die inzwischen Edith Cavell (nach einer im Ersten Weltkrieg hingerichteten belgischen Krankenschwester, die alliierten Soldaten zur Flucht verhalf) heißt, statt. Belgische Schüler*innen aus allen rheinischen Garnisonsorten besuchen es.





Nummernschild von einem Auto eines Angehörigen der belgischen Streitkräfte in Düren

1950er Jahre

Aus der Sammlung von

Stadtmuseum Düren

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Nummernschild von einem Auto eines Angehörigen der belgischen Streitkräfte in Düren


Ausweitung der belgischen Infrastruktur

Im Frühjahr 1971 wird das belgische Offizierskasino Centre Culturel am Markt 16, das heutige Café Extrablatt, eröffnet. Auch belgische Kindergärten, belgische Supermärkte, belgische Sportanlagen, ein belgischer Motorclub, ein belgisches Schwimmbad sowie belgische Radsport-, Fußball-, Schwimm und Reitgruppen entstehen. An der Stockheimer Landstraße werden eine Kirche und ein Kino mit 1.000 Sitzplätzen errichtet.

Mit der Karte vom CMC, das war die belgische „Cantine Militaire Centrale“, die für den Betrieb der Läden in den belgischen Wohnsiedlungen verantwortlich war, konnte man beim Kaufhof und auch in anderen Dürener Läden steuerfrei einkaufen gehen. Die Geschäfte, bei denen das möglich war, hatten eine kleine belgische Fahne gehisst. Jahrelang war der einzige deutsche Satz, den ich beherrschte „Bitte mit CMC“.

Pasquale Rau, lebt seit 1983 in Düren, arbeitete für das belgische Militär





Belgische Schulklasse in Düren

Pierre-Paul Chêne

Aus der Sammlung von

Pierre-Paul Chêne

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Bild 13_Belgische Schulklasse in Düren_Pierre-Paul Chêne privat.jpg


Belgische Schulklasse in Düren

      



Belgischer Kinderchor in Düren

Pierre-Paul Chêne, 1962

Aus der Sammlung von

Pierre-Paul Chêne

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Bild 14_Belgischer Kinderchor in Düren_1962_Pierre-Paul Chêne privat.jpg


Belgischer Kinderchor in Düren

        



Die Fahne des belgischen Motorclubs MC Düren e. V

Pierre-Paul Chêne

Aus der Sammlung von

Pierre-Paul Chêne

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Bild 16_Die Fahne des belgischen Motorclubs MC Düren e. V._Pierre-Paul Chêne privat.jpg


Die Fahne des belgischen Motorclubs MC Düren e. V.

  



Stoffabzeichen des belgischen Angelvereins Düren

1982

Aus der Sammlung von

Stadtmuseum Düren

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Bild 26_Stoffabzeichen des belgischen Angelvereins Düren auf Holzplakette mit Wandhalterung von 1982_Sammlung SMD.jpg


Stoffabzeichen des belgischen Angelvereins Düren

           



Belgische Kommunion in St. Josef

Heike Kussinger-Stankovic, um 1964

Aus der Sammlung von

Heike Kussinger-Stankovic

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Bild 12_Belgische Kommunion in St. Josef um 1964_Heike Kussinger-Stankovic privat.jpg


Belgische Kommunion in St. Josef (an der Zülpicher Straße)

             



Ansichtskarte des Imbisses „Belgica“ in der Zülpicher Straße

Aus der Sammlung von

Sammlung Brauweiler

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Bild 11_Ansichtskarte des Imbisses Belgica in der Zülpicher Straße_Sammlung Josef Brauweiler.jpg


Ansichtskarte des Imbisses „Belgica“ in der Zülpicher Straße

            



Belgische Sportmannschaft in Düren

Pierre-Paul Chêne, 1979

Aus der Sammlung von

Pierre-Paul Chêne

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Belgische Sportmannschaft in Düren

         



Belgische Fußballmannschaft Hercules I in Düren

Pierre-Paul Chêne

Aus der Sammlung von

Pierre-Paul Chêne

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Belgische Fußballmannschaft Hercules I in Düren

          



Belgische Schulklasse in Düren 1961-62

Pierre-Paul Chêne

Aus der Sammlung von

Stadtmuseum Düren

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Belgische Schulklasse in Düren 1961-62

               

Früher gab es hier einen belgischen Aquarienclub. Erst in der Kaserne und später in einer Grundschule. Die hatten 50-60 Aquarien und man konnte dort lernen, wie man solche Wasserbecken anlegt und die Fische versorgt. Es gab allerdings auch eine Theke und viele Männer gingen dorthin, damit die Kinder mit Fische Gucken beschäftigt waren und sie in Ruhe ein Bierchen trinken konnten.

Pasquale Rau, lebt seit 1983 in Düren, arbeitete für das belgische Militär



04

Erste Annäherungen, aber noch kein „Frieden“



Besuch des belgischen Königs in Düren

Aus der Sammlung von

Pierre-Paul Chêne

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Besuch des belgischen Königs in Düren

Hoher Besuch

Am 28. Oktober 1959 besucht der belgische König Baudouin I. die Garnison in Düren – ein Großereignis für die Stadt an der Rur. Zwei Jahre später, am 28. April 1961, stattet die belgische Königin Fabiola den in Düren wohnenden Familien der belgischen Streitkräfte einen Besuch ab. Bei dieser Gelegenheit eröffnet sie den Autobahnzubringer zwischen Schoellerstraße und A4.

Am 7. Oktober 1969 beehrt das Königspaar noch einmal gemeinsam die belgische Garnison. Auch die Dürener Bevölkerung nimmt regen Anteil an den hochherrschaftlichen Veranstaltungen. Sie und die Belgier haben sich zu diesem Zeitpunkt längst angenähert.





Festschrift "50 Jahre Dürener Fecht-Club 1954 e.V."

Dürener Fecht-Club 1954 e.V., Festschrift, 2004, Düren

Aus der Sammlung von

Stadtmuseum Düren

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Quelle

Stadtmuseum Düren

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Kurzbeschreibung
Festschrift "50 Jahre Dürener Fecht-Club 1954 e.V." (2004).
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Festschrift, herausgegeben vom Dürener Fecht-Club 1954 e.V. anlässlich des 50-jährigen Bestehens im Jahr 2004.


Der Fechtclub

Im Oktober 1961 ist ein Deutsch-Belgischer Freundeskreis gegründet worden, der bis 1989 besteht. Auch der belgische Armeefechtklub – das Fechten ist seit jeher der „Nationalsport“ der belgischen Armee – sorgt für Aufsehen: Die jährlich stattfindenden internationalen Turniere, die in der Sporthalle der damaligen Kaufmännischen Schulen an der Euskirchener Straße abgehalten werden, locken hunderte Teilnehmer und Zuschauer aus aller Herren Länder nach Düren. Der noch heute existierende Dürener Fecht-Club 1954 e. V. geht auf diese belgische Initiative zurück.



„Belgische Panzer fuhren durch Rübenparzellen“

10.09.1970

Aus der Sammlung von

Dürener Nachrichten

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Kurzbeschreibung
Zeitungsartikel „Belgische Panzer fuhren durch Rübenparzellen“
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Die Kehrseite der Medaille

Es gibt nicht nur schöne Begegnungen: Die schon erwähnte Wohnungsnot führt zu Konflikten. Das laute Kettenrasseln der Panzer stört die Bewohner*innen, der Straßenverkehr kommt durch Truppenübungen regelmäßig vollständig zum Erliegen. Es gibt Beschwerden, Streitigkeiten und Prügeleien, manchmal auch zwischen den teilweise aus Flandern, teilweise aus Wallonien stammenden Belgier*innen selbst. Die zunächst bestehende Pflicht für Deutsche, die belgische Fahne zu grüßen, führt dazu, dass so mancher weite Umwege durch Hinterhöfe und Gärten in Kauf nimmt, um den Hut nicht ziehen zu müssen.

„In den 1970er Jahren gab es eine Art „Tradition“: gegenüber vom C&A gab es damals das „Bistro“ und freitagsabends um halb zehn, als hätte ein Gong geschlagen, ging es los: Deutsche gegen Belgier – Prügelei. Man hat sich zwar nicht direkt zum Prügeln verabredet, aber alle wussten, was Sache war und waren dann da.“ - Jean-Paul Odent





Unfall mit belgischem Panzer in Düren-Süd

Aus der Sammlung von

Pierre-Paul Chêne

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Kurzbeschreibung
im Hintergrund die Hochhäuser am Miesheimer Weg
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Unfall mit belgischem Panzer in Düren-Süd, im Hintergrund die Hochhäuser am Miesheimer Weg.

05

Aus Besatzern werden Freunde

Ich bin 1983 nach Düren gekommen, aber hatte überhaupt keinen Kontakt zu Deutschen, bis ich 1987 meinen jetzigen Ehemann – einen Dürener - kennengelernt habe. Deshalb konnte ich auch kein Deutsch und wir mussten uns anfangs über Zeichensprache verständigen. Es gab hier eine vollständige belgische Infrastruktur, deshalb war es vorher einfach nicht notwendig gewesen, den Umgang mit Deutschen aufzunehmen, obwohl das Kontaktverbot in den 1980er Jahren natürlich längst aufgelöst worden war.

Pasquale Rau, lebt seit 1983 in Düren, arbeitete für das belgische Militär





Belgische Trauung in Düren

Aus der Sammlung von

Pierre-Paul Chêne

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Belgische Trauung in Düren


Vertiefung der Beziehungen

Mit der Aufnahme der Bundesrepublik Deutschland in die NATO 1955 ist Belgiens Status als Besatzungsmacht erloschen. Die Fortführung der Stationierung von belgischen Soldaten in Deutschland ist aber von beiden Ländern vertraglich vereinbart worden. Die Belgier werden nun „BSD“ genannt: Belgische Streitkräfte in Deutschland.

Die Beziehungen bessern sich, und es entwickeln sich auch bis heute bestehende Freundschaften. Die meisten Belgier schotten sich trotz ihrer gut ausgebauten Infrastruktur nicht ab, sie nehmen aktiv teil am öffentlichen Leben in Düren, besuchen Veranstaltungen, treten Vereinen bei, feiern Karneval. Sogar Ehen werden – trotz Verboten und Vorurteilen auf beiden Seiten – geschlossen und noch heute leben zahlreiche Belgier in Düren und Umgebung, obwohl der größte Teil die Stadt zwischen 1975 und 1979 verlassen hat.

"Es lief ja in jeder Garnison gleich: egal, ob Franzosen, Amerikaner, Engländer oder Belgier: überall gab es diese Kontaktverbote zwischen Militär und Bevölkerung. Aber das Schöne ist: es hat nie funktioniert! Bei den Belgiern sowieso nicht, denn die sind in der Regel offener als die Franzosen und die Briten. Sie sind dann eben in die örtlichen Clubs und Kneipen gegangen, haben sich Vereinen angeschlossen und sich mit Deutschen angefreundet. Ich finde das schön! So hat sich über die Jahrzehnte eine richtige deutsch-belgische Freundschaft gebildet."

Jean-Paul Bonami, *1960 als Sohn eines belgischen Soldaten



Treffen ehemaliger Angehöriger der belgischen Garnison im Jahr 2005

Pierre-Paul Chêne, 2005

Aus der Sammlung von

Pierre-Paul Chêne

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Treffen ehemaliger Angehöriger der belgischen Garnison im Jahr 2005


Die zweite Heimat

Die letzten belgischen Soldaten ziehen in den 1990er Jahren offiziell aus Düren ab. Für die hier Verbliebenen, ebenso wie für viele andere inzwischen wieder in Belgien Lebende, ist die Stadt an der Rur zur zweiten Heimat geworden. Sie – und auch viele Dürener*innen – erinnern sich gerne an ihre Zeit hier zurück. Aus ehemaligen Besatzern und Besetzten sind Freunde geworden.

Wir schreiben das Jahr 2021. Die Panzerkaserne ist inzwischen fast vollständig abgerissen, der Standort Düren offiziell aufgegeben worden. Doch belgische Spuren finden sich in Düren immer noch in großer Zahl.

Nicht zuletzt beim seit 2005 jährlich veranstalteten „Veteranen-Treffen“ der einst in Düren stationierten belgischen Soldaten, das bislang stets am Stadtfest-Sonntag in der ehemaligen Kneipe „Franziskaner“ stattgefunden hat. Um die einhundert Gäste kommen dann dort zusammen, um über die „gute alte Zeit“ zu sprechen, sich zu erinnern, ihre Freundschaften zu pflegen und die Orte ihrer Jugend wiederzusehen. Nicht alle von ihnen waren früher Soldaten: Auch Familienangehörige – die Kinder von damals – nehmen teil.



„Belgische Garde musiziert in Düren“

17.10.1958

Aus der Sammlung von

Dürener Nachrichten

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„Belgische Garde musiziert in Düren“


„Deutsche Gäste im Garnisonskino“

27.11.1957

Aus der Sammlung von

Dürener Nachrichten

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„Deutsche Gäste im Garnisonskino“


„Belgische Garnison Düren beging Nationalfeiertag“

22.07.1976

Aus der Sammlung von

Dürener Nachrichten

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„Belgische Garnison Düren beging Nationalfeiertag“

Diese regelmäßigen Belgier-Treffen, die hier in Düren stattfinden, sprechen natürlich dieses Gefühl der Zerrissenheit an, das viele verspüren, die in Belgien geboren wurden, aber in Deutschland zu Hause sind.

Jean-Paul Bonami, geb. 1960, Sohn eines belgischen Soldaten



Es ist schwierig, das Gefühl an jemanden zu vermitteln, der nur eine Heimat hat. Der kann es vielleicht verstehen, aber niemals nachempfinden. Wie das ist, wenn du ein Problem hast und überlegst: Wo gehöre ich eigentlich hin? Was wäre passiert, wenn ich zu Hause geblieben wäre? Ich fühle mich manchmal hin- und hergerissen. Dann fühle ich mich hier nicht zu Hause, aber, wenn ich in Belgien bin, ärgere ich mich nach zwei, drei Tagen über irgendwelche Kleinigkeiten und denke im Stillen: Warum können die das hier nicht so machen wie die Deutschen? Ich will jetzt wieder zurück nach Düren, nach Hause. Und dann gehe ich zurück nach Düren und fühle mich dort aber auch nicht zu Hause. Wir sind alle kleine Heimatlose.

Jean-Paul Odent, geb. 1952, ehemaliger Angehöriger der belgischen Luftwaffe



Wer weiß …? Das ist eine Frage, die man sich im Alter öfters stellt. Manchmal, nach einem Besuch in Belgien, bekomme ich Sehnsucht. Aber ich glaube, das ist altersbedingt. Wieder dauerhaft in Belgien zu wohnen kann ich mir nicht vorstellen.

Jean-Paul Odent, geb. 1952, ehemaliger Angehöriger der belgischen Luftwaffe



Ich vermisse die belgischen Fritten, das gebe ich ehrlich zu. Aber letztendlich ist das Vermissen dann doch nicht so groß, dass ich extra nach Belgien fahren würde, um Fritten zu essen. Wenn ich da bin, fahre ich gerne zu einer Frituur, die tatsächlich noch mit Rinderfett arbeitet. Das und die echten belgischen Saucen, das ist schon etwas anderes als die Fritten hier. Auch die belgischen Muscheln vermisse ich. Irgendwie habe ich in Deutschland noch kein Restaurant gefunden, das ähnlich gute Muscheln zubereitet. Hier gibt es ja meistens „Muscheln rheinische Art“, aber in Belgien gibt es so viele verschiedene Arten, Muscheln zuzubereiten. Das sind oft mehrere Seiten in den Speisekarten der Restaurants. Das fehlt mir. Und die Gemütlichkeit. In Belgien isst man zusammen, dann macht man ein Nickerchen, dann gibt es wieder Essen, das kann alles mehrere Stunden dauern. Aber in Deutschland muss alles schnell und effizient sein, die deutsche Gründlichkeit, da bleibt wenig Zeit für Gemütlichkeit.

Jean-Paul Bonami, geb. 1960, Sohn eines belgischen Soldaten



Ich mag die Größe von Düren. Nicht zu groß und nicht zu klein. Und wenn man in die Großstadt will, ist man schnell in Köln oder Aachen. Außerdem ist die belgische Grenze nicht weit und da ich öfter mal nach Belgien fahre, ist mir das sehr wichtig. In Düren passt einfach alles. Auch die Mentalität der Menschen hier.

Jean-Paul Odent, geb. 1952, ehemaliger Angehöriger der belgischen Luftwaffe





Zeitzeugenbericht - Interview

Jean Paul Bonami

Aus der Sammlung von

Stadtmuseum Düren

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Interview mit dem Zeitzeugen Jean Paul Bonami

Ich sprach am Anfang überhaupt kein Deutsch, habe es dann aber relativ schnell durch den Fußball gelernt. Da kam man mit den Deutschen in Kontakt und musste verstehen, was die wollten. Also habe ich mich bemüht. Insofern hilft Sport bei der Integration. In der Kaserne gab es auch Deutschkurse, aber die waren nicht verpflichtend und so hat kaum jemand daran teilgenommen. Es gab in Düren damals eine vollständige belgische Infrastruktur, es gab Geschäfte, Gottesdienste, Clubs, Vereine, Weiterbildungsangebote, Sport etc., insofern brauchte man de facto kein Deutsch, um im täglichen Leben klarzukommen. Es gab durchaus Soldaten, die waren von montags bis freitags in der Kaserne, fuhren Freitagabend nach Belgien, kamen Sonntagabend zurück und fuhren sofort wieder in die Kaserne. Die haben nichts von Deutschland gesehen und hatten auch kein Interesse daran. Wenn man wollte, konnte man jahrelang in Deutschland leben ohne jemals mit einem Deutschen gesprochen zu haben.

Jean-Paul Odent, geb. 1952, ehemaliger Angehöriger der belgischen Luftwaffe



Bestimmte Kneipen waren in den 1970er Jahren verboten für Belgier, z. B. der „Kristallpalast“ in Nord-Düren und die „Schrottmühle“ in der Kölnstraße. Das waren dann die Orte, wo man in der Regel die meisten Belgier finden konnte.

Pasquale Rau, lebt seit 1983 in Düren, arbeitete für das belgische Militär



Als es Ende der 1950er Jahre hieß, dass wir nach Deutschland gehen, fanden wir das alle eigentlich nicht gut. Der Zweite Weltkrieg und die Erinnerungen daran waren noch sehr verbreitet in den Köpfen. Aber die Belgier hatten ja alles in Deutschland: eigene Schulen, Kirchen, Kinos, Kasinos, Schwimmbäder, Vereine, Geschäfte. Man musste also gar nicht mit Deutschen in Kontakt kommen, wenn man nicht wollte. Aber wenn man jung ist, so wie ich damals, ist man ja neugierig auf die Welt. Also ging ich in die Stadt und habe deutsche Jungen kennengelernt, die so alt waren wie ich. Wir wurden Freunde. Das ist jetzt über 60 Jahre her, aber seit ich wieder in Düren lebe, treffen wir uns immer samstags im Franziskaner oder beim Postillon. Es sind Freunde fürs Leben geworden.

Pierre-Paul Chêne, geb. 1946, Vater war Angehöriger der belgischen Garnison



Die belgischen Soldaten, die in der frühen Zeit nach Düren kamen, durften keinen Kontakt zu Deutschen haben. Und schon gar nicht zu deutschen Fräuleins. Ich kannte jemanden, der war in den 1950er Jahren nach Düren gekommen und hatte sich in eine Deutsche verliebt. Das war aber verboten. Also fuhren die beiden immer ganz tief in die Eifel, über die Grenze und dann wieder hoch nach Eupen, um möglichst nicht gesehen oder erkannt zu werden, wie die alten Schmuggler nach dem Zweiten Weltkrieg. Wenn das aufgeflogen wäre, hätte es eine Disziplinarstraße gegeben. Und der Belgier wäre versetzt worden, weg aus Düren, wahrscheinlich wieder zurück nach Belgien. Am Ende hat die Beziehung der beiden dann aber so lange gehalten, dass sie heiraten durften.

Jean-Paul Odent, geb. 1952, ehemaliger Angehöriger der belgischen Luftwaffe





Die sogenannten Belgierhäuser an der Gerstenmühle heute

Walter Renftle

Aus der Sammlung von

Stadtmuseum Düren

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Die sogenannten Belgierhäuser an der Gerstenmühle heute

         



Das Athenée Royal heute

Pierre-Paul Chêne

Aus der Sammlung von

Pierre-Paul Chêne

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Bild 15_Das Athenée Royal heute_Pierre-Paul Chêne privat.JPG


Das Athenée Royal heute

                 



Treffen ehemaliger Angehöriger der belgischen Garnison

Pierre-Paul Chêne, 2005

Aus der Sammlung von

Pierre-Paul Chêne

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Bild 10_Treffen ehemaliger Angehöriger der belgischen Garnison im Jahr 2005_Pierre-Paul Chêne privat.jpg
Bild vor dem Leopold-Hoesch-Museum in Düren


Treffen ehemaliger Angehöriger der belgischen Garnison

               

Belgier in Düren – ein Überblick

Mai 1945 Deutschland wird in vier Besatzungszonen aufgeteilt, Düren liegt im britischen Gebiet. Die britischen Truppen ziehen sich 1946 vollständig aus dem Rheinland zurück, die Belgier übernehmen die Kontrolle über den nun sog. belgischen Korridor.

1950 Die in der ehemaligen Panzerkaserne an der Stockheimer Landstraße untergebrachten Privatpersonen erhalten den Räumungsbescheid. Auch die bislang dort beheimatete Notschule muss zugunsten der Belgier weichen.

Oktober 1951 Ein belgisches Bataillon mit rund 800 Soldaten kommt in Düren an.

Frühjahr 1952 Im Grüngürtel entstehen die ersten Ersatzwohnungen für die ehemaligen Bewohner*innen der Panzerkaserne.

1952 Das erste belgische Panzer-Regiment kommt in Düren an. Weitere Regimenter (Landstreitkräfte, Angehörige eines Raketengeschwaders) folgen.

März 1954 Baubeginn der ersten Wohnhäuser für Familien der belgischen Soldaten in der Kreuz- und Bismarckstraße. Später entstehen weitere Wohnungen.

1954 Auf Initiative der Belgier*innen wird der Dürener Fecht-Club 1954 e.V. gegründet, der bis heute existiert.

1955 Die BRD wird in die NATO aufgenommen, damit erlischt Belgiens Status als Besatzungsmacht. Die Stationierung der Belgier in Deutschland wird dennoch als „Belgische Streitkräfte in Deutschland“ (BSD) aufrechterhalten.

März 1956 986 Zivilangehörige der belgischen Garnison leben in Düren, 1960 sind es 2.202.

Oktober 1959 Der belgische König Baudouin I. besucht die Garnison in Düren. 1961 folgt die belgische Königin Fabiola, die u.a. den Autobahnzubringer zwischen Schoellerstraße und A4 eröffnet.

Oktober 1961 Ein Deutsch-Belgischer Freundeskreis wird gegründet.

Oktober 1969 Das Königspaar besucht gemeinsam die belgische Garnison in Düren.

September 1970 Einweihung des belgischen Gymnasiums „Athenée Royal“ auf dem Gelände der Kaserne an der Stockheimer Landstraße.

Frühjahr 1971 Das belgische Offizierskasino „Centre Culturel“ am Markt 16, das heutige Café Extrablatt, wird eröffnet.

1975-1980 Der größte Teil der belgischen Soldaten verlässt Düren, z. T. mit großen Verabschiedungsfeiern. 1992 ziehen die letzten belgischen Soldaten ab.

Seit 2005 Jährliches „Veteranen-Treffen“ der früher in Düren stationierten belgischen Soldaten und deren Angehörigen in der ehemaligen Kneipe „Franziskaner“.



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