Kirmeswerbung
Der Bekanntheitsgrad der Cranger Kirmes nahm ab den 1950er Jahren mehr und mehr zu, nicht zuletzt mittels intensiver Werbemaßnahmen durch die Stadt Wanne-Eickel, die 1955 zu Großstadtehren kam. Die Kirmeswerbung in Pressemeldungen und auf Plakaten, die 1953 lediglich 150 Orte in einem Umkreis von 150 Kilometern erreicht hatte, wurde bereits ein Jahr später auf einen Einzugsbereich von 250 Kilometern Entfernung ausgedehnt. Über 2.000 Plakate wurden in den Großstädten und Gemeinden des Ruhrgebiets aufgehängt. Werbeflächen auf Litfaßsäulen und Straßenbahnen luden zum Besuch der Kirmesveranstaltung ein. Von Flugzeugen über den Himmel gezogene Transparente, die täglich mehr als eine Stunde über dem Ruhrgebiet kreisten sowie Prospekte, die zudem allgemeine Informationen über Wanne-Eickel enthielten , wiesen auf den Rummel in der "Kohlengroßstadt" hin. Die wachsende Attraktivität des Ruhrgebietsjahrmarktes für große Schaustellerunternehmen und die Steigerung der Besucherzahlen, die sich 1959 auf ca. zwei Millionen beliefen, bewirkten, dass sich die Cranger Kirmes zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor für Wanne-Eickel entwickelte und sich die für die Vergrößerung und Ausstattung des Kirmesgeländes getätigten Investitionen rasch amortisierten.
Während die Kirmesorganisatoren in den krisengeschüttelten 1960er Jahren nur wenig neue Akzente gesetzt hatten, investierte die Stadt Wanne-Eickel bzw. ab 1975 die durch die Städteehe von Herne und Wanne-Eickel entstandene neue Stadt Herne im folgenden Jahrzehnt wieder mehr in die Kirmes, weil sie anstrebte, dem Volksfest ein neues Profil zu verleihen und es zu einem "Fest der Superlative" aufzubauen. Die Dauer der Veranstaltung wurde von fünf auf zehn Tage ausgedehnt, das Kirmesgelände kontinuierlich erweitert und besonderer Wert auf die Ausrichtung spektakulärer, folkloristisch angehauchter Sonderveranstaltungen gelegt. Bei der Zusammenstellung des schaustellerischen Vergnügungsangebots wurden die Merkmale "immer höher, immer schneller" zum wichtigsten Auswahlkriterium. Im Jahr 1991 schließlich wurde eine Besucherzahl von vier Millionen Menschen erreicht. Eine Zahl, die bis heute mit relativ geringen "Ausschlägen" nach oben und unten stabil gehalten wird.
Die Kirmeswerbung liegt mittlerweile im Aufgabenbereich des Stadtmarketing Herne. Neben der klassichen Plakatwerbung, werden alle verfügbaren Medien genutzt: Website zur Cranger Kirmes, lokale und bundesweite Pressemitteilungen, Anzeigenwerbung, Radiospots, Social Media. Nicht zu vergessen: der alljährlich herausgegebene "Fritz-Pin".