ALLTAG IN DER ANTIKE
Der Alltag in der Antike war geprägt von einer Vielzahl an Objekten, die nicht nur funktional, sondern auch Ausdruck von Status, Identität und religiösem Leben waren. Kleidung bestand meist aus rechteckigen, kunstvoll drapierten Stoffen wie Peploi oder Chitons, die mit Gürteln zusammengehalten wurden. Je aufwendiger und farbenfroher die Gewänder, desto höher war der gesellschaftliche Rang der Trägerin oder des Trägers. Während die Oberschicht häufig Sandalen trug, gingen viele Menschen barfuß.
Schmuck spielte eine zentrale Rolle im antiken Alltag. Er war nicht nur Zierde, sondern zeigte auch Stand und Zugehörigkeit. Gold galt als das bevorzugte Material der Oberschicht und war ihnen vorbehalten. Für ärmere Bevölkerungsschichten wurden Schmuckstücke aus preiswerteren Materialien wie Glas, Bronze oder vergoldeter Terrakotta gefertigt. Besonders zu religiösen Festen wurde Schmuck gerne getragen, um den eigenen Stand oder die eigene Frömmigkeit zu repräsentieren. Auch Amulette waren verbreitet und wurden als Schutz- und Glücksbringer genutzt.
Körperpflege und Kosmetik waren sowohl für Frauen als auch für Männer von großer Bedeutung. Öffentliche Badehäuser und private Räume dienten der Reinigung und Pflege. Öle und Salben, hergestellt aus Olivenöl, Nüssen oder Blüten, wurden zur Hautpflege verwendet und schützten vor dem trockenen Klima. Exotische Zutaten wie Dufthölzer, die durch den Handel ins Mittelmeergebiet gelangten, kamen ebenfalls zum Einsatz. Auch Milch wurde für die Hautpflege genutzt. Salbungen nach dem Bad waren alltäglich; duftende Öle und Parfüms, oft aufwändig in kleinen Fläschchen aus Glas oder Ton aufbewahrt, waren begehrte Luxusgüter. Make-up wie Bleiweiß oder Kreide für einen hellen Teint, Rouge und dunkle Augenfarben waren Teil der Schönheitsroutine, wobei Männer wie Frauen Wert auf ein gepflegtes Äußeres legten.
Auch Münzen gehörten zum Alltag: Sie waren nicht nur Zahlungsmittel, sondern trugen Bilder von Herrschern, Göttern oder symbolischen Szenen, die politische Botschaften vermittelten oder die Identität einer Stadt betonten. Im Handel, auf dem Markt oder beim Besuch öffentlicher Bäder war Bargeld unverzichtbar. Gleichzeitig dienten Münzen auch als Träger von Propaganda und halfen, das Selbstverständnis einer Gesellschaft zu prägen. In religiösen Kontexten wurden sie als Weihegaben in Tempeln geopfert oder den Toten als Obolus für die Reise ins Jenseits mitgegeben.
Die ausgestellten Objekte geben Einblick in diese facettenreiche Alltagskultur: Sie erzählen von Mode, sozialem Status, Körperpflege, Geldwirtschaft und religiösem Leben im antiken Mittelmeerraum.