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75 Jahre Grundgesetz (1949-2024)

Schlaglichter auf 75 Jahre gelebte Demokratie in Bornheim

Stadt Bornheim

01

Das Grundgesetz

Eine neue Verfassung

Nur wenige Kilometer von Bornheim wird am 23. Mai 1949 Geschichte geschrieben. Der Parlamentarische Rat in Bonn beschließt das neue Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland. Nach teils lebhaften Diskussionen um die Ausgestaltung des Textes vollenden die 65 Väter und Mütter des Grundgesetzes damit die Vorarbeit des Herrenchiemseer Verfassungskonvents. Eine demokratische Verfassung, die Rechtsstaatlichkeit und Grundrechte garantiert, ist geboren. Sie zieht wichtige Lehren aus dem Scheitern der Weimarer Republik.

Den Titel „Verfassung“ vermeidet der Parlamentarische Rat noch ganz bewusst. Die Bezeichnung „Grundgesetz“ soll den provisorischen Charakter des Textes betonen, um die angestrebte deutsche Wiedervereinigung nicht zu behindern. Denn aufgrund des Kalten Krieges sind nur die drei westlichen Besatzungszonen im Parlamentarischen Rat vertreten. Sie bilden nach Verkündung des Grundgesetzes somit die Bundesrepublik Deutschland. In der Sowjetischen Besatzungszone beschließt der Zweite Deutsche Volksrat am 7. Oktober 1949 eine Verfassung für die Deutsche Demokratischen Republik und gründet somit die DDR, eine Einparteiendiktatur unter der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED).



Heute, am 23. Mai 1949, beginnt ein neuer Abschnitt in der wechselvollen Geschichte unseres Volkes: Heute wird nach der Unterzeichnung und Verkündung des Grundgesetzes die Bundesrepublik Deutschland in die Geschichte eintreten. Wir sind uns alle klar darüber, was das bedeutet. Wer die Jahre seit 1933 bewusst erlebt hat […], der denkt bewegten Herzens daran, dass heute, mit dem Ablauf dieses Tages, das neue Deutschland entsteht.

Konrad Adenauer am 23. Mai 1949 in der Pädagogischen Akademie in Bonn (dem späteren Bundesratsgebäude)





Beisetzung des Generalfeldmarschalls a.D. Freiherr Maximilian von Weichs in Rösberg

Fotografie, 01.10.1954, Bornheim (Rheinland)

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Stadtarchiv Bornheim

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Sepp Trümpener

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Kurzbeschreibung
Beisetzung des Generalfeldmarschalls a.D. Maximilian Freiherr von Weichs in Rösberg am 01.10.1954 mit Offizieren des Bundesgrenzschutzes und unter großer Anteilnahme von Bevölkerung und Vereinen.

Keine "Stunde Null"

Eine "Stunde Null" ist die Gründung der Bundesrepublik nicht. Im Schatten des Kalten Krieges besetzen alte Nazis bald wieder hohe Positionen in Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Eine Auseinandersetzung mit den Verbrechen im Nationalsozialismus ist in weiten Teilen der Gesellschaft unerwünscht. Die Verstrickungen der Wehrmacht in die Verbrechen des NS-Regimes werden verdrängt. Auch in Bornheim. Der ehemalige Generalfeldmarschall Maximilian von Weichs - Angeklagter in den sogenannten Geiselmordprozessen - lebt bis zu seinem Tod als geachteter Bürger in Rösberg. Seine Beisetzung erfolgt 1954 mit Salutschüssen der Bundespolizei und unter reger Anteilnahme von Vereinen und Bevölkerung. Auch der verurteile Kriegsverbrecher Albert Kesselring nimmt teil. Den Sarg schmückt eine Reichskriegsflagge.

02

Bornheim - Am Pol der Macht



Aktivist*innen der Bornheimer Friedensinitiative übergeben Bundeskanzler Helmut Kohl ein Schreiben gegen den NATO-Doppelbeschluss

Stadt Bornheim, Fotografie, 17.05.1983, Bornheim-Waldorf (NRW)

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Stadtarchiv Bornheim

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Stadt Bornheim

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Kurzbeschreibung
Als Bundeskanzler Helmut Kohl am 17.05.1983 für eine Sitzung der CDU-Bundestagsfraktion im Hotel-Restaurant zum Dorfbrunnen nach Bornheim-Waldorf kommt, übergeben Aktivist*innen der Bornheimer Friedensinitiative dem Bundeskanzler ein Schreiben gegen den Nato-Doppelbeschluss.

Plattes Land? Hoher Besuch!

Bereits am 10. Mai 1949 entscheidet sich der Parlamentarische Rat für Bonn als vorläufige Bundeshauptstadt. Bornheim, das unmittelbar an die neue Hauptstadt grenzt, befindet sich somit direkt am neuen Machtzentrum Westdeutschlands. In der Folge ist hoher Besuch auf dem "platten Land" nichts Ungewöhnliches. 1983 findet eine Sitzung der CDU-Bundestagsfraktion im Restaurant Dorfbrunnen in Waldorf statt. Die Bornheimer Friedensinitiative nutzt die Gelegenheit, um Bundeskanzler Helmut Kohl ein Schreiben gegen den NATO-Doppelbeschluss zu übergeben.



Der ständige Vertreter der DDR in der Bundesrepublik Deutschland, Michael Kohl, wird am 23.08.1974 von Stadtdirektor Friedhelm Hüppe vor dem Bornheimer Rathaus empfangen

23.08.1974, Bornheim (Rheinland)

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Stadtarchiv Bornheim

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Stadt Bornheim

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Deutsch-deutsche Verständigung

Von 1973 bis 1990 befindet sich die ständige Vertretung der DDR in Hersel am Rhein. In dem Bungalow an der Rheinstraße 232 residiert Botschafter Michael Kohl, der 1974 auch der Stadtverwaltung Bornheim einen Besuch abstattet. Die Herseler Prinzenpaare werden jedes Jahr zu einem Empfang in der Vertretung eingeladen. So trägt der kleine Rheinort auf seine Art zur deutsch-deutschen Verständigung bei. Bei einem der Empfänge dient ein regionales Produkt als Gastgeschenk und vielschichtiger Wortwitz: ein Rotkohl.



Büchsenmacher Wilhelm Schmitt

Fotografie, 1953, Bornheim (Rheinland)

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Stadtarchiv Bornheim

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Sepp Trümpener

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Kurzbeschreibung
Büchsenmacher Wilhelm Schmitt, einziger Büchsenmacher im Landkreis Bonn, in seinem Wohnhaus.
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Außergewöhnliche Aufträge

Aus der Nähe zur Bundeshauptstadt ergeben sich  mitunter auch für Bornheimer Handwerker außergewöhnliche Aufträge. So wird Büchsenmacher Wilhelm Schmitt mit der Anfertigung eines Gewehres beauftragt. Die Büchse aus Bornheim übergibt Bundespräsident Heuss 1955 als Gastgeschenk an den Schah von Persien, Mohammad Reza Pahlavi, und seine Frau, Soraya Esfandiary-Bakhtiary.



Königstraße in Bornheim mit Banner "Ja zu Bonn"

Fotografie, 1991, Bornheim (NRW)

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Stadtarchiv Bornheim

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Sepp Trümpener

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Kurzbeschreibung
Ein Banner der Bürgerinitiative "Ja zu Bonn", die sich gegen den Umzug der Bundesregierung nach Berlin aussprach, hängt quer über der Bornheimer Königstraße.

Das Ende der "Bonner Republik"

Der Hauptstadtbeschluss des Deutschen Bundestages vom 20. Juni 1991 läutet das Ende Bonns als Bundeshauptstadt ein. Wie in Bonn selber ist man auch in Bornheim wenig begeistert von der Idee eines Umzuges der Regierung nach Berlin und unterstützt im Vorfeld der Abstimmung die Initiative "Ja zu Bonn".

03

Pressefreiheit



Werbepostkarte für den Rheinischen Kiebitz

Fotopostkarte, Ca. 1958, Bornheim (Rheinland), Bad Godesberg, Landkreis Bonn

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Stadtarchiv Bornheim

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Sepp Trümpener

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Deutschlands erste Dorfzeitung

Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert die Freiheit der Presse. Eine Lizenz durch die Militärregierung, wie sie vor dem Inkrafttreten des Grundgesetzes beantragt werden musste, ist fortan nicht mehr notwendig. Überall im Bundesgebiet entstehen neue Zeitungen und Magazine. Auch Sepp Trümpener nutzt die neu gewonnene Freiheit für die Gründung einer Zeitung. Der „Rheinische Kiebitz“ soll nach eigenem Bekunden "Deutschlands erste Dorfzeitung" sein.



Rheinischer Kiebitz, Jahrgang 2 Nr. 13 (26.Juli 1958)

Zeitung, 26.07.1958, Bornheim (Rheinland)

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Stadtarchiv Bornheim

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Sepp Trümpener

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Kurzbeschreibung
Ausgabe Nr. 13 des Rheinischen Kiebitz
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Menschen, Tiere, Sensationen

Trümpener mischt den Stil einer Boulevardzeitung mit Lokalberichterstattung aus dem Vorgebirge. Hinter markigen Schlagzeilen verbergen sich teils eher profane Themen, manchmal aber auch handfeste Kritik an Bornheimer Amtsverwaltung und Lokalpolitik.



Bundeskanzler Konrad Adenauer und Staatssekretär Walter Hallstein vor dem Kino Gangolf-Lichtspiele in Bonn

Fotografie, 1953, Bonn

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Stadtarchiv Bornheim

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Sepp Trümpener

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Kurzbeschreibung
Bundeskanzler Konrad Adenauer und Staatssekretär Walter Hallstein vor dem Kino Gangolf-Lichtspiele in Bonn anlässlich einer Vorstellung des Films "Keine Angst vor großen Tieren"

Keine Angst vor großen Tieren

Die Nähe zur Bundeshauptstadt ist für Sepp Trümpener ein klarer Standortvorteil. Neben lokalpolitischen Themen kann er sich so gelegentlich auch der großen Politik widmen. So berichtet er über den Besuch von Kaiser Haile Selassie in Bonn oder knipst Bundeskanzler Adenauer beim Kinobesuch. Angst vor großen Tieren hat er dabei nicht.



Zweite Seite einer Ausfertigung des Vergleichs zwischen Sepp Trümpener und dem Wasserbeschaffungsverband Vorgebirge vor dem Oberlandesgericht Köln

Schriftstück, 24.06.1958, Bornheim (Rheinland)

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Stadtarchiv Bornheim

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Sepp Trümpener

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Grenzen der Pressefreiheit

Dass die Pressefreiheit auch in einer Demokratie Grenzen hat, muss Trümpener 1958 erfahren. Seine reißerische Berichterstattung über die Wasserversorgung in Bornheim endet mit einem Gerichtsverfahren gegen den Wasserbeschaffungsverband Vorgebirge und einem Vergleich vor dem Kölner Oberlandesgericht. 

04

Meinungsfreiheit



Mottowagen auf dem Herseler Karnevalszug 1963

Fotografie, 1963, Bornheim-Hersel

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Stadtarchiv Bornheim

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Sepp Trümpener

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Friedensappell auf vier Rädern

Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert neben der Pressefreiheit auch das Recht auf freie Meinungsäußerung. Ein Recht, von dem besonders im Karneval gerne Gebrauch gemacht wird. In Hersel wird der Karnevalszug 1963 - wenige Monate nach der Kubakrise - genutzt, um deutlich zu machen, was man nicht will: einen Atomkrieg.



Mottowagen auf dem Bornheimer Karnevalszug 1955

Fotografie, 1955, Bornheim (Rheinland)

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Stadtarchiv Bornheim

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Sepp Trümpener

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Bissige Mottowagen

Neben der großen Politik bekommen auch Lokalpolitik und Verwaltung zu Karneval regelmäßig ihr Fett weg. Als es 1954 Kontroversen um die Beschaffung eines neuen Dienstwagens gibt, bleibt das auf dem Bornheimer Karnevalszug, der praktischerweise direkt am Bornheimer Rathaus vorbeiführt, nicht unkommentiert.

05

Wahlen



Wahlplakat der CDU mit dem Porträt Konrad Adenauers für den Bundestagswahlkampf 1957 (?)

CDU-Bundesgeschäftsstelle Bonn, Plakat, 1957 (?), Bornheim (Rheinland)

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Stadtarchiv Bornheim

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CDU-Bundesgeschäftsstelle Bonn, Originalzeichnung: Aigner

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Erste Wahl

Das Grundgesetz garantiert freie, gleiche und geheime Wahlen. Die ersten Kommunalwahlen in NRW fanden allerdings bereits vor der Verabschiedung des Grundgesetzes am 13.10.1946 statt. In Bornheim setzt sich dabei die neu gegründete CDU klar durch. In der ersten Amtsvertretung stehen 3 Vertreter der SPD einer deutlichen Mehrheit von 21 CDU-Vertretern gegenüber. In den drei amtsangehörigen Gemeinden Bornheim, Hersel und Sechtem sieht es ähnlich aus. Im katholisch geprägten Bornheim war mit dem Zentrum schon während der Weimarer Republik eine Partei stärkste Kraft, die als Vorgängerpartei der CDU gilt. 



Postwurfsendung der CDU Walberberg zur Kommunalwahl am 27.09. 1964

Postwurfsendung, 1957, Bornheim-Walberberg

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Stadtarchiv Bornheim

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Christlich Demokratische Union Deutschland (CDU)

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Dominanz der CDU

Der Kampf um die Gunst der Wähler*innen bleibt in Bornheim lange ein Zweikampf zwischen den beiden Volksparteien CDU und SPD. Die Christdemokraten unter Adenauer und Erhardt können dabei nicht nur auf die katholische Stammwählerschaft zählen, sondern lange auf die Erfolge der Wirtschaftswunderjahre verweisen. Mit Wilhelm Schmitz (1946-1948), Hubert Schäfer (1948-1969), Friedhelm Hüppe (1969-1970), Heinz Dahlmann (1970-1988) und Wilfried Henseler (1988-2004) stellt die CDU die ersten fünf Bürgermeister im Amt bzw. der Gemeinde / Stadt Bornheim.



Flugblatt der SPD Bornheim "Primitiver geht es nicht!"

Flugblatt, Bornheim (Rheinland)

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Stadtarchiv Bornheim

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Sepp Trümpener

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Kurzbeschreibung
Das maschinengeschriebene Flugblatt der Bornheimer SPD setzt sich kritisch mit der Wahlkampfstrategie der CDU auseinander.
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Schwerer Stand

Vonseiten der CDU wird in den Wahlkämpfen der Nachkriegszeit darauf gesetzt, die antikommunistische Stimmung gegen die SPD zu nutzen. In Bornheim versuchen die Sozialdemokraten mit eigens dafür aufgelegten Flugblättern solche Vorwürfe zu entkräften  und die Sorgen der Wählerinnen und Wählern  zu zerstreuen.



Wahlplakat der SPD mit Porträt von Willy Brandt zur Bundestagswahl 1961 mit Plakat des Theatervereins Hersel für die Vorstellung "Der Meisterlügner"

Fotografie, 1961, Hersel

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Stadtarchiv Bornheim

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Sepp Trümpener

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Kein einfaches Pflaster

Ob die Anordnung dieser Plakate im Bundestagswahlkampf 1961 reiner Zufall ist oder doch ein politisches Statement, ist nicht bekannt. Ein einfaches Pflaster bleibt Bornheim für die Sozialdemokraten jedoch lange Zeit nicht. 2004 gelingt es ihnen - unterstützt durch eine "bunte Liste" - mit Wolfgang Henseler das erste Mal den Bürgermeister zu stellen. 



Flugblatt der Fraktion DIE GRÜNEN im Rat der Stadt Bornheim

12.06.1993, Bornheim (Rheinland), Die Grünen

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Stadtarchiv Bornheim

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Fraktion DIE GRÜNEN im Rat der Stadt Bornheim

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Kurzbeschreibung
Flugblatt der Fraktion DIE GRÜNEN im Rat der Stadt Bornheim
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Die Parteienlandschaft wird bunter

In der Wahlperiode 1956-1961 gibt es mit zwei Verordneten der FDP erstmals eine dritte Fraktion in der Bornheimer Amtsvertretung. Zwischenzeitlich zieht auch die Unabhängige Bürgergemeinschaft (UBG) ein. 1984 gibt es erstmals eine Fraktion der GRÜNEN im Bornheimer Stadtrat. Seit 1999 ist die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) vertreten. In der Wahlperiode 2020-2025 gibt es 6 Fraktionen (CDU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen, UWG/Forum sowie die Aktiven Bürger Bornheim) und zwei fraktionslose Mitglieder im Bornheimer Stadtrat.

06

Vereinsfreiheit



Luftsportverein "Vorgebirge" arbeitet am Bau eines Segelflugzeugs

Fotografie, April 1955, Bornheim (Rheinland)

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Stadtarchiv Bornheim

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Sepp Trümpener

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Kurzbeschreibung
Mitglieder des 1951 gegründeten Luftsportvereins "Vorgebirge" bauen ein Segelflugzeug vom Typ Doppelraab zusammen.

Demokratie lernen

Laut Artikel 9 des Grundgesetzes haben alle Deutschen das Recht, Vereine und Gesellschaften zu bilden. Eine traditionsreiche Vereinslandschaft gibt es in den 14 Ortschaften Bornheims bereits zur Kaiserzeit. Nach Gründung der Bundesrepublik kommen aber noch viele weitere hinzu. So auch der 1951 gegründete Luftsportverein Vorgebirge. 1955 bauen die Mitglieder eigenhändig einen Segelflieger vom Typ "Doppelraab" zusammen.



Regatta beim Wassersportfest des Wassersportvereins Hersel 1958

Fotografie, 1958, Bornheim (Rheinland)

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Stadtarchiv Bornheim

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Sepp Trümpener

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Zusammen im Verein

Die Vereine bieten eine Vielzahl an sozialen, kulturellen, sportlichen oder politische Aktivitäten, die es ohne das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitglieder häufig nicht geben würde. Gerade für Jugendliche sind Vereine als Begegnungsorte und Lernorte für Demokratie von Bedeutung. In der Nachkriegszeit sind Vereine besonders wichtig, weil sie Kindern und Jugendlichen nach Jahren des militärischen Drills in den NS-Organisationen neue Formen und Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung bieten. 1958 veranstaltet der Wassersportverein Hersel ein Wassersportfest mit Regatta.



Flugblatt mit Programm der Bornheimer Friedenswoche 1983

Flugblatt, 1983, Bornheim (Rheinland)

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Stadtarchiv Bornheim

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Friedensinitiative bornheim

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Politische Arbeit abseits von Parteien

Initiativen bilden sich aus der Bevölkerung heraus, um politische und gesellschaftliche Ziele zu verfolgen. Häufig sind es gesamtgesellschaftliche oder sogar globale Probleme und Ängste, die sich in lokalen Initiativen materialisieren. In den 1980er-Jahren bildet sich die Bornheimer Friedensinitiative, die sich gegen eine weitere Aufrüstung im Rahmen des NATO-Doppelbeschlusses einsetzt. 

07

Versammlungsfreiheit



Demonstration der Bornheimer Realschule, Lehrerschaft und Schulpflegschaft für mehr Investition in regionale
Bildung und gegen den Bau des neuen Rathauses am 06.06.1970

Norbert Zerlett, Fotografie, 06.06.1970, Bornheim (NRW)

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Stadtarchiv Bornheim

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Norbert Zerlett

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Kurzbeschreibung
Die Demonstration der Schüler, Lehrerschaft und Schulpflegschaft für mehr Investition in die Realschule zieht am 06.06.1970 am neu Gebauten Rathaus der Gemeinde Bornheim in Roisdorf vorbei.

Demonstration für die Bildung

Artikel 8 des Grundgesetzes garantiert die Versammlungsfreiheit. Deshalb dürfen die Menschen in Deutschland Kundgebungen und Demonstrationen veranstalten. 1970 machen viele Schülerinnen und Schüler der damaligen Realschule bei einer Demonstration ihrem Unmut über die schlechte Raumsituation der Schule Luft.



Friedenskundgebung in Bornheim am 15.10.1983

Fotografie, Papierabzug (Sofortbild), 15.10.1983, Bornheim (Rheinland)

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Stadtarchiv Bornheim

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Stadt Bornheim

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Friedenskundgebung in Bornheim am
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Demonstration für den Frieden

Die Bornheimer Friedensinitiative setzt sich mit Informationsständen und Kundgebungen in den 1980er-Jahren für den Frieden und die Abrüstung ein.

08

Verantwortung



Stimmzettel zur Bundestagswahl im Wahlkreis Nr. 69 Bonn-Stadt und Bonn-Land am 15.09.1957

1957, Landkreis Bonn, Bornheim (Rheinland)

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Stadtarchiv Bornheim

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Rechtsextreme auf dem Stimmzettel

Das Grundgesetz garantiert Freiheiten und Rechte. Demagogen, Autokraten und Extremisten schrecken aber nicht davor zurück, diese Freiheiten und Rechte gegen die Demokratie einzusetzen. Rechtsextreme Parteien auf dem Wahlzettel sind nichts Neues. Auf diesem Wahlzettel zur Bundestagswahl 1957 kandidiert Dr. Engelhart Freiherr von Weichs für die rechtsextreme Deutsche Reichspartei (DRP). An die Stelle der Altnazis von damals sind heute andere Rechtsextreme getreten. Hinter Tarnbegriffen wie "Remigration" verbirgt sich das gleiche völkische und rassistische Denken, das Europa schon einmal in den Abgrund gestürzt hat.



Antisemitische Schmiererei auf der Friedhofsmauer in Urfeld

Fotografie, Oktober 1959, Urfeld

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Stadtarchiv Bornheim

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Sepp Trümpener

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Antisemitismus

Die antisemitische und rassistische Propaganda der NS-Zeit lebt auch nach Kriegsende in den Köpfen vieler Menschen weiter. Als Heiligabend 1959 die Kölner Synagoge geschändet wird, folgen eine ganze Reihe antisemitischer Vorfälle in der jungen Bundesrepublik. Auch Urfeld - damals noch Teil von Bornheim - bleibt nicht verschont. Zwei Männer im Alter von 19 und 22 Jahren malen am 4. Januar 1960 Hakenkreuze und die Parole "Juden raus" an Pfarrkirche und Friedhofsmauer.  



Eingeritztes Hakenkreuz auf einer Bank am Rochuskreuz in Merten

Fotografie, 11. November 1992, Bornheim (NRW)

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Bornheim

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Sepp Trümpener

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Hass und Hetze

Ein eingeritztes Hakenkreuz auf einer Bornheimer Parkbank im Jahr 1992 zeugt davon, dass Fremdenhass und Faschismus auch in den 1990er-Jahren akut waren. In der Zeit nach dem Mauerfall kam es in ganz Deutschland zu rechtsextremen Anschlägen und fremdenfeindlichen Ausschreitungen. Bundesweit wurden von 1990 bis 2020 mindestens 187 Menschen von Rechtsextremen ermordet.



Demonstranten auf der Kundgebung "Zusammen für Demokratie" in Bornheim-Kardorf am 25.02.2024

Digitalfoto, 25.02.2024, Bornheim-Kardorf

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Stadtarchiv Bornheim

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Stadt Bornheim

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Für die Demokratie!

Nach Bekanntwerden eines Geheimtreffens, bei dem völkische Deportationspläne diskutiert werden und an dem auch Politiker der sogenannten "Alternative für Deutschland" teilnehmen, gehen deutschlandweit Menschen auf die Straße. Am 25. Februar 2024 kommen auch in Kardorf  über 1.700 Menschen zusammen, um gegen Rassismus und für Demokratie und Menschenrechte zu demonstrieren.

Eine virtuelle Ausstellung von

Erstellt mit :
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Ein Service von:
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Diese Ausstellung wurde am 27.03.2024 veröffentlicht.



Impressum

Die virtuelle Ausstellung 75 Jahre Grundgesetz (1949-2024) wird veröffentlicht von:

Stadtarchiv Bornheim


Rathausstraße 2, 53332 Bornheim


gesetzlich vertreten durch

Christoph Becker, Bürgermeister

Telefon:

02222945110


Fax:
E-Mail:  

stadtarchiv@stadt-bornheim.de

Inhaltlich verantwortlich:

Stadt Bornheim, Rathausstraße 2, 53332 Bornheim - Bürgermeister Christoph Becker

Kurator*innen:

Jens Löffler

 

Rechtliche Hinweise:
Die Deutsche Digitale Bibliothek verlinkt die virtuelle Ausstellung auf ihrer Internetseite https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/content/virtuelle-ausstellungen. Dabei wurde auf die Vertrauenswürdigkeit der Institution, welche die Ausstellung veröffentlich hat sowie die Fehlerfreiheit und Rechtmäßigkeit der virtuellen Ausstellung besonders geachtet. Der auf dieser Internetseite vorhandene Link vermittelt lediglich den Zugang zur virtuellen Ausstellung. Die Deutsche Digitale Bibliothek übernimmt keine Verantwortung für die Inhalte der virtuellen Ausstellung und distanziert sich ausdrücklich von allen Inhalten der virtuellen Ausstellung, die möglicherweise straf- oder haftungsrechtlich relevant sind oder gegen die guten Sitten verstoßen. 

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Stephan Bartholmei, Deutsche Digitale Bibliothek
Dr. Michael Müller, Culture to Go GbR

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Hosting und Betrieb:  
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