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Der Limes – Eine Grenze, die verbindet

20 Jahre Welterbe

Deutsche Limeskommission
Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
hessenARCHÄOLOGIE am Landesamt für Denkmalpflege Hessen
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz


Logo Welterbe Limes, Grenzen des römischen Reiches

Aus der Sammlung von

Deutsche Limeskommission

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Deutsche Limeskommission

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Logo der Welterbestätten Limes in Deutschland

Sie kennen die Pyramiden von Gizeh? Kennen Sie auch den Obergermanisch-Raetischen Limes und wissen, was sie verbindet? Beide sind Zeugnisse vergangener Kulturen und einzigartiger menschlicher Schöpferkraft. Sie besitzen einen außergewöhnlichen universellen Wert und haben damit eine Bedeutung nicht nur für lokale oder nationale Gemeinschaften, sondern für die gesamte Menschheit. Die UNESCO zeichnet solche Stätten als Erbe der Menschheit bzw. als Welterbe aus.
Vor nunmehr 20 Jahren wurde der Obergermanisch-Raetische Limes von der UNESCO in die Welterbeliste aufgenommen. Gemeinsam mit dem Hadrianswall in England und seit 2008 auch mit dem Antoninuswall in Schottland bildet er die länderübergreifende Welterbestätte „Grenzen des Römischen Reiches“. Als künstlich errichtete Grenze der Provinzen Obergermanien (Germania superior) und Raetien (Raetia) verlief er auf einer Länge von 550 km durch die heutigen Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Entlang der Strecke errichteten die Römer im 2. Jh. n. Chr. ein lineares militärisches Sicherungssystem mit rund 120 Kastellen, 900 Wachttürmen, Palisade, Wall und Graben bzw. Mauer. Der Limes war eine wirtschaftliche und kulturelle Trennlinie, aber keine undurchlässig abgeriegelte Grenze. Vielmehr war er stets ein Ort, an dem der Verkehr von Menschen und Waren kontrolliert wurde. Auf einer schnurgeraden Strecke von 80 km, die keine Rücksicht auf topographische Gegebenheit nahm, demonstrierten die römischen Vermessungsingenieure mit außergewöhnlicher Präzision ihr Können.
Bis heute sind die Überreste der ehemaligen Grenzanlagen über weite Strecken im Gelände sichtbar. Eine Reihe von Orten, Museen und Events lädt zum Erkunden des Limes ein. Feiern sie gemeinsam mit uns das 20-jährige Jubiläum unseres Welterbes Limes und besuchen Sie uns beim „Erbe der Menschheit“ vor Ihrer Haustür.



01

Die UNESCO, das Welterbe und der Welterbe-Cluster



Die erste Generalkonferenz der UNESCO wurde vom 19. November bis 10. Dezember 1946 in Paris veranstaltet.

Aus der Sammlung von

UNESCO / Eclair Mondial

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© UNESCO / Eclair Mondial. Collection of UNESCO Archives

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Abb.1_2646_UNESCO_Eclair_Mondial-bilder-0.jpg
Die erste Generalkonferenz der UNESCO wurde vom 19. November bis 10. Dezember 1946 in Paris veranstaltet.


Die UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organisation) ist die Organisation der Vereinten Nationen (UN) für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Sie ist eine von 15 Sonderorganisationen der UN und hat ihren Sitz in Paris. 2024 waren 194 Mitgliedstaaten in der UNESCO vertreten. Das Ziel der UNESCO ist, durch Förderung der internationalen Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation zur Wahrung von Frieden und Sicherheit beizutragen. Grundlage für das Welterbe ist die sogenannte UNESCO-Welterbekonvention von 1972 (Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Menschheit) – eines der erfolgreichsten internationalen Schutzinstrumente weltweit.
Grundvoraussetzung für die Aufnahme in die Welterbeliste ist der außergewöhnliche universelle Wert einer Stätte. Dieser definiert, dass die Stätte für die gesamte Menschheit von Bedeutung und deshalb höchst schützens- und erhaltenswert ist. Als kulturelles Welterbe werden Stätten anerkannt, die ein Meisterwerk der menschlichen Schöpferkraft darstellen oder herausragende Bedeutung für die Entwicklung der Architektur, des Städtebaus oder der Landschaftsgestaltung haben.



Verlauf der Grenzen des Römischen Reiches in Europa mit den aktuell eingetragenen Welterbestätten, den wichtigsten Militäranlagen und den Grenzprovinzen

Aus der Sammlung von

Deutsche Limeskomission

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DLK/Grundlage M. Polak mit Ergänzungen C. S. Sommer

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Abb. 1_DLK_UNESCO_WelterbeCluster_Dt.jpg
Verlauf der Grenzen des Römischen Reiches in Europa mit den aktuell eingetragenen Welterbestätten.

Die Geschichte des Limes als Welterbe beginnt 1987 mit der Eintragung des Hadrianswalls in die UNESCO-Welterbeliste. Am 17. Juli 2005 wurde der Obergermanisch-Raetische Limes als Erweiterung eingeschrieben, 2008 folgte der Antoninuswall. Seitdem bilden die drei Grenzabschnitte gemeinsam die länderübergreifende Welterbestätte „Grenzen des Römischen Reiches“. Um das Management zu vereinfachen, wurden der „Niedergermanische Limes“ und der „Donaulimes (westlicher Abschnitt)“ 2021 als eigenständige Welterbestätten eingeschrieben. Dadurch hat Deutschland Anteil an drei Welterbestätten zu den römischen Grenzen, die gemeinsam den ersten offiziellen Welterbe-Cluster in der Geschichte der UNESCO bilden. 2024 wurde dieser Cluster durch die Einschreibung des Dakischen Limes in Rumänien erweitert, und derzeit arbeiten Kroatien, Serbien, Bulgarien und Rumänien an der Erweiterung des Donaulimes bis ans Schwarze Meer. Bis alle, das Mittelmeer umspannenden, ehemaligen Grenzabschnitte des Römischen Reiches Welterbe-Status haben werden, ist es allerdings noch ein weiter Weg.



02

Der Hadrianswall und der Antoninuswall



In römischer Zeit befand sich bei Carrawburgh in Northumberland ein 1,5 ha großes Hilfstruppenkastell namens Brocolitia.

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Roger Clegg

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© Roger Clegg

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In römischer Zeit befand sich bei Carrawburgh in Northumberland das 1,5 ha große Hilfstruppenkastell namens Brocolitia.


Der Hadrianswall - Roms Grenze in Britannien

Im Jahr 1987 wurde der Hadrianswall als erster Abschnitt der Grenzen des Römischen Reiches in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen. Kaiser Hadrian (117–138 n. Chr.) ließ ihn ab ca. 120/122 n. Chr. errichten. Auf einer Gesamtlänge von 117 km verläuft er zwischen Wallsend nahe der Stadt Newcastle upon Tyne im Osten und Bowness-on-Solway im Westen südlich der heutigen englisch-schottischen Grenze. Im Osten bestand der Hadrianswall aus einer etwa 5 m hohen und bis zu 3 m breiten steinernen Mauer. Im Westen war er als Erdwall errichtet worden.
Entlang der Strecke befanden sich im Abstand von einer römischen Meile (1,48 km) zueinander insgesamt 80 Meilenkastelle (sog. milecastles), zahlreiche Türme sowie Hilfstruppenkastelle. Wie alle römischen Grenzsysteme diente auch der Hadrianswall nicht nur dazu, Roms Feinde fernzuhalten, sondern vor allem auch zur Überwachung und Kontrolle des Personen- und Warenverkehrs in das Römische Reich hinein und aus diesem hinaus. Die Reste des Hadrianswalls und der zugehörigen Anlagen haben sich bis heute als gut sichtbare Denkmäler an vielen Abschnitten in der Landschaft erhalten.



Soldatenkopf mit römischem Helm

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Rediscovering the Antonine Wall

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© Rediscovering the Antonine Wall

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Abb.5_Croy Hill Silvanus P0100002 © Rediscovering the Antonine Wall.jpg
Im Rahmen des „Rediscovering the Antonine Wall“ Projekts wurde diese große Skulptur geschaffen, die einem Soldatenkopf mit römischem Helm zeigt.

Der Antoninuswall – Vorgeschobene Grenze für eine Generation

Der Antoninuswall wurde 140 n. Chr. erbaut und bildete ca. 20 Jahre lang die nördlichste Grenze des Römischen Reiches. Er erstreckte sich auf einer Länge von 60 km vom Firth of Clyde im Westen zum Firth of Forth im Osten quer durch Schottland. Im Gegensatz zu seinem südlichen Nachbarn, dem Hadrianswall, bestand der Antoninuswall nicht aus Stein, sondern aus einer 3 bis 4 m hohen Mauer aus aufgeschichteten Rasensoden sowie einem vorgelagerten Graben, der stellenweise bis zu 5 m tief war. Ein aus dem Aushub des Grabens errichteter Wall ergänzte die Verteidigungsanlage. Siebzehn Hilfstruppenkastelle, verstärkt durch eine Kette weiterer kleinerer Kastelle, beherbergten ca. 6.000 bis 7.000 Soldaten. Südlich der Mauer verlief eine Militärstraße, die schnelle Truppenbewegungen sowie einen raschen Transport von Nachschub, Befehlen und Nachrichten ermöglichte.
Seit 2008 gehört der Antoninuswall gemeinsam mit dem Hadrianswall und dem Obergermanisch-Raetischen Limes zur UNESCO-Welterbestätte „Grenzen des Römischen Reiches“. Die mächtigen Grenzanlagen prägen bis heute das Landschaftsbild in diesem Teil Schottlands.



03

Der Obergermanisch-Raetische Limes

Der Obergermanisch-Raetische Limes war Teil eines Grenzsystems, das sich um den gesamten Mittelmeerraum erstreckte. Vom Ende des 1. bis zur Mitte des 3. Jh. n. Chr. trennte der Obergermanisch-Raetische Limes als künstliche Barriere die von den Römern eingenommenen Gebiete rechts des Rheins und nördlich der Donau von der nichtrömischen Welt. Der Obergermanisch-Raetische Limes beginnt am Rhein bei Rheinbrohl, verläuft auf einer Länge von 550 km durch die heutigen Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern und endet an der Donau bei Hienheim. Entlang dieser Strecke wurden ca. 120 Kastelle unterschiedlicher Größe sowie etwa 900 Wachttürme zur Kontrolle des Umlandes im bis dato weitgehend unbesiedelten Grenzgebiet errichtet. Nach Aufgabe des Obergermanisch-Raetischen Limes zogen sich die Römer wieder an die alten Grenzflüsse Rhein und Donau zurück.

Allgemein sind vier verschiedene Ausbauphasen bekannt, die anhand der Pfeile entdeckt werden können. 





Phase 1: Schneise durch den Wald mit Patrouillenweg und Wachttürmen aus Holz

Aus der Sammlung von

archaeoskop

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D. Rothacher

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Phase 1: Schneise durch den Wald mit Patrouillenweg und Wachttürmen aus Holz.



Phase 2: Eine hölzerne, wohl 3 m hohe Palisade ergänzt Patrouillenweg und Wachttürme

Aus der Sammlung von

archaeoskop

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D. Rothacher

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Phase 2: Eine hölzerne, wohl 3 m hohe Palisade, ergänzt Patrouillenweg und Wachttürme.



Phase 3: Die Holztürme werden durch Steintürme ersetzt

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archaeoskop

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C. Hölzl auf Grundlage von D. Rothacher, archaeoskop

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Phase 3: Die Holztürme werden durch Steintürme ersetzt.



Phase 4 Obergermanien: Die Palisade durch ein Wall-Graben-System ersetzt.

Aus der Sammlung von

archaeoskop

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C. Hölzl auf Grundlage von D. Rothacher, archaeoskop

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Phase 4 Obergermanien : Die Palisade wrd durch ein Wall-Graben-System ersetzt.



Phase 4 Raetien: Die Palisade wird durch eine Steinmauer ersetzt.

Aus der Sammlung von

archaeskop

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A. Schaflitzl nach Grundlage von D. Rothacher, archaeoskop

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Phase 4 Raetien: Die Palisade wird durch eine Steinmauer ersetzt. 



Der Grundriss des Kastellbades von Neuwied-Niederbieber in Rheinland-Pfalz wurde wieder aufgemauert, um diesen für die Besucher sichtbar zu machen.

Aus der Sammlung von

Kastellbad Neuwied-Niederbieber

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Foto: C. Lunar

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Der Grundriss des Kastellbades von Neuwied-Niederbieber in Rheinland-Pfalz wurde wieder aufgemauert, um diesen für die Besucher sichtbar zu machen.


Was vom Limes übrigblieb – Ein Bodendenkmal

Der Obergermanisch-Raetische Limes ist ein archäologisches Bodendenkmal. Das heißt, dass sich große Teile im Boden erhalten haben, oberirdisch heute aber nicht oder kaum sichtbar sind. Die meisten Reste der Wachttürme, Kastelle und Gräben sind heute von einer Erdschicht überdeckt und dadurch unterirdisch sehr gut erhalten. Bei geeigneten Bodenverhältnissen lassen sich bei Grabungen sogar noch die Reste der Palisade oder von Gebäuden finden. Moderne zerstörungsfreie Methoden gewähren uns einen Blick in den Untergrund. An manchen Stellen wurden nach den Grabungen Kastelltore und Wachttürme wieder aufgemauert bzw. modern nachgebaut, um dem Betrachter einen Eindruck der Anlagen zu vermitteln.
Der aufmerksame Beobachter wird allerdings auch in Wald und Flur fündig, dort, wo die Reste der Wälle und Gräben von der Landwirtschaft nicht zerstört wurden. Von der ehemaligen Mächtigkeit der Türme zeugen große Schutthügel. Aber auch die Umwehrungen von Kastellen können vielfach noch in der Landschaft erkannt werden. In heute überbauten Bereichen liegen teilweise noch die Fundamente ganzer Kastellfronten verborgen, sodass von dem beeindruckenden Welterbe oftmals mehr erhalten ist, als es auf den ersten Blick scheinen mag.

04

Forschung am Limes - früher und heute

Die Wiederentdeckung des Limes

Bereits seit dem 16. Jahrhundert und verstärkt seit dem 18. Jahrhundert stand der Obergermanisch-Raetische Limes im Fokus des wissenschaftlichen Interesses. Zunächst waren es meist lokale Altertumsvereine, die sich der Erforschung des Obergermanisch-Raetischen Limes widmeten. Mit Gründung der Reichs-Limeskommission im Jahr 1892 übernahm, weiterhin unterstützt durch Vereine und Privatpersonen, erstmals eine länderübergreifende Institution diese Aufgabe. Die Mitarbeiter der Reichs-Limeskommission erforschten den Obergermanisch-Raetischen Limes und seine Anlagen intensiv und veröffentlichten ihre Ergebnisse in dem 15-bändigen Werk „Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreichs“.
Auch nach der Auflösung der Reichs-Limeskommision im Jahr 1937 fanden entlang des Obergermanisch-Raetischen Limes unzählige Ausgrabungen statt.
In den letzten Jahren wurden bei den Forschungen fast ausschließlich zerstörungsfreie Prospektionsmethoden eingesetzt und auf Ausgrabungen verzichtet. Diese Methoden können anhand der Pfeile weiter unten erkundet werden. Trotz dieser umfangreichen Untersuchungen, gibt es immer noch genug, was wir über den Limes nicht wissen, denn es werden auch heute noch spannende zusätzliche Erkenntnisse gewonnen und sogar neue Kastelle entdeckt.





Kastell und Zivilsiedlung von Pförring (Bayern) im Luftbild. Besonders deutlich zeichnet sich der Grundriss des Stabsgebäudes ab.

Aus der Sammlung von

Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege

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BLfD, L. Leidorf

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Kastell und Zivilsiedlung von Pförring (Bayern) im Luftbild. Besonders deutlich zeichnet sich der Grundriss des Stabsgebäudes ab.


Die Luftbildarchäologie

Diese Methode beschäftigt sich mit der Auswertung von Fotos, die aus einem Flugzeug, einem Helikopter oder mithilfe einer Drohne angefertigt werden.



Schematische Darstellung: Auswirkung eines archäologischen Befundes (Mauer) auf das Erdmagnetfeld und der Einsatz eines Fluxgategradiometers zur Messung desselben.

Aus der Sammlung von

Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege

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BLfD, Graphik: D. Lettmann

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Schematische Darstellung: Auswirkung eines archäologischen Befundes (Mauer) auf das Erdmagnetfeld sowie Einsatz eines Fluxgategradiometers.


Die geophysikalische Prospektion

Mit unterschiedlichen Messmethoden können unterirdische archäologische Strukturen sichtbar gemacht werden. Diese zeigen sich in den Messbildern als sehr helle oder sehr dunkle Stellen, sog. Anomalien.



Airborne Laserscan Aufnahme: Der Raetische Limes mit Mauer, Palisade und Materialentnahmegruben zwischen den Wachtposten WP 15/15 und 15/16 in Bayern.

Aus der Sammlung von

Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege

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ALS-Daten: BLfD; Bearbeitung: S. Hüdepohl

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Airborne Laserscan Aufnahme: Der Raetische Limes mit Mauer, Palisade und Materialentnahmegruben zwischen den Wachtposten WP 15/15 und 15/16 in Bayern.


LIDAR / Airborne-Laserscan

Beim Laserscanning wird die Erdoberfläche durch einen Laser von einem Helikopter oder Flugzeug aus abgetastet. Nach dem Herausfiltern von Bäumen oder Häusern wird ein dreidimensionales Geländemodell der Erdoberfläche erstellt. Oberirdisch erhaltene archäologische Befunde wie Gräben und Erdwälle sind mit dieser Methode sehr gut zu erkennen.

05

Der Limes in Deutschland



Beim Limeskastell von Pohl im Rhein-Lahn-Kreis handelt es sich um den einzigartigen Nachbau eines römischen Kleinkastells in Originalgröße.

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Limeskastell Pohl

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Foto: R. Woelpert

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Beim Limeskastell von Pohl im Rhein-Lahn-Kreis handelt es sich um den einzigartigen Nachbau eines römischen Kleinkastells in Originalgröße.

Der Limes in Rheinland-Pfalz

Die ersten 75 km des Obergermanisch-Raetischen Limes befinden sich auf dem Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz'. Beginnend bei Rheinbrohl am Rhein verläuft der Obergermanisch-Raetische Limes entlang der Randhöhen des Westerwaldes und umschließt dabei das fruchtbare Neuwieder Becken. Bei Bad Ems überquert er die Lahn und durchzieht den Hintertaunus, bevor er bei Holzhausen an der Haide die Grenze nach Hessen überschreitet. Entlang der Strecke befanden sich elf Kleinkastelle, die zwischen 20 und 60 Soldaten beherbergen konnten, sowie zehn Hilfstruppenkastelle für 500 bis 1.000 Soldaten. Zusätzlich wurden zu Sicherungszwecken in Abständen von 300 bis 1.000 m auf diesem Teilstück etwa 132 Wachttürme errichtet.
Da große Teile des Obergermanisch-Raetischen Limes in Rheinland-Pfalz in Waldgebieten liegen, sind sie bis heute als deutliches Wall-Graben-System oberirdisch sichtbar. Auch die Schutthügel zahlreicher Türme und einiger Kastelle sind noch gut erhalten. Das größte Kastell auf rheinland-pfälzischem Gebiet befand sich in Neuwied-Niederbieber. Mit dem Kastell Holzhausen findet sich in den Wäldern östlich des Ortes Holzhausen an der Haide eines der am besten erhaltenen Kastelle am gesamten Obergermanisch-Raetischen Limes.

Die Pfeile bieten die Möglichkeit, mehr über den Obergermanisch-Raetischen Limes in den drei anderen Bundesländern zu erfahren.





Die konservierten und teilweise wieder aufgemauerten Fundamente des Badegebäudes des Römerkastells Saalburg vermitteln einen guten Eindruck einer kleinen römischen Thermenanlage.

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Deutsche Limeskommission

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© Deutsche Limeskommission, Foto: J. Lewis.

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Die konservierten und teilweise wieder aufgemauerten Fundamente des Badegebäudes des Römerkastells Saalburg

Der Limes in Hessen

Durch Hessen verlaufen 153 km des Obergermanisch-Raetischen Limes, der sich an dieser Strecke grob in zwei Abschnitte teilen lässt. Während der erste ab Heidenrod (Rheingau-Taunus-Kreis), den Höhenzügen des Taunus folgt, umschließt der zweite in einem nach Norden ausgreifenden Bogen die fruchtbaren Böden der Wetterau, um bei Großkrotzenburg an den Main anzuschließen. Begleitet wird die Grenze in Hessen von 18 großen Kastellen, 31 Kleinkastellen und 221 Wachtturmstellen, deren Überreste sich in unterschiedlicher Erhaltung im Gelände nachvollziehen lassen. Die besten Erhaltungsbedingungen finden sich in den waldreichen Gebieten des Taunus, wo mit dem Feldbergkastell und der Kapersburg zwei archäologische Freilichtanlagen existieren, die man als Besucher erkunden kann. Das bekannteste Römerkastell ist jedoch die Saalburg, die als archäologisches Museum und beliebtes Ausflugsziel einen der zentralen Vermittlungsorte in Hessen darstellt. Neben zahlreichen Rundwegen, die den Limes in Hessen begleiten, kann man seinem Verlauf auch direkt folgen. Die schönste Strecke ist dabei sicherlich der Limes-Erlebnispfad im Hochtaunus, der sich von Glashütten bis nach Langenhain-Ziegenberg erstreckt.





Das Kohortenkastell Rainau-Buch ist durch Bepflanzungen im Gelände gut sichtbar.

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Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg

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Foto: A. Schaflitzl

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Das Kohortenkastell Rainau-Buch ist durch Bepflanzungen im Gelände gut sichtbar.

Der Limes in Baden-Württemberg

Der Obergermanisch-Raetische Limes durchzieht auf 164 km Länge den Nordosten von Baden-Württemberg. Von Walldürn nach Süden läuft die Strecke auf 80 km schnurgerade die Topographie missachtend. Diese Geradlinigkeit stellt eine herausragende Leistung der römischen Vermessungsingenieure dar und begründet unter anderem den außergewöhnlichen universellen Wert des Welterbes. Ihr Ende findet diese Strecke am sogenannten Limesknie bei Lorch, wo der Grenzverlauf nach Osten abknickt. Nur wenig östlich des südlichsten Punktes des Obergermanisch-Raetischen Limes befindet sich im Rotenbachtal die Grenze zwischen den beiden namengebenden Provinzen Obergermanien und Raetien, wo das Wall-Graben System endet und die Raetische Mauer beginnt. In Baden-Württemberg schützten ca. 34 Kastelle und Kleinkastelle das Hinterland und stellten die Mannschaften für ca. 350 Wachttürme. Hier findet sich auch das größte Kastell am Obergermanisch-Raetischen Limes, das Kastell Aalen, wo eine 1000 Mann starke Reitereinheit stationiert war. Einzigartig am gesamten Obergermanisch-Raetischen Limes ist das Limestor bei Dalkingen, das zuletzt als Siegesmonument ausgebaut wurde und heute unter einem eindrucksvollen Schutzbau zu bestaunen ist. Viele sehr gut sichtbare Abschnitte des Limes mit teilweise meterhoher Erhaltung, nachgebauten Türmen und Toren zeichnen ein vielfältiges Bild des Lebens am und mit dem Limes im römischen Baden-Württemberg.





Raureif über dem durch Pflanzen visualisierten Kastell Ruffenhofen mit dem Hesselberg im Hintergrund.

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LIMESEUM

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© LIMESEUM Ruffenhofen, Foto: Stefan Langer

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Raureif über dem durch Pflanzen visualisierten Kastell Ruffenhofen mit dem Hesselberg im Hintergrund.

Der Limes in Bayern

Bedingt durch die geographischen Gegebenheiten hat Bayern sowohl Anteil am Obergermanischen als auch am Raetischen Limes: In Unterfranken nutzten die Römer den Main auf einer Länge von rund 42 km als Grenze der römischen Provinz Obergermanien. Von den Kastellen sticht Obernburg durch seinen Inschriftenreichtum hervor. Bei Miltenberg setzt sich die künstlich errichtete Landgrenze fort, die nach kurzer Strecke in den baden-württembergischen Teil übergeht.
Bei Mönchsroth beginnt der bayerische Teil des Raetischen Limes, der bei Ruffenhofen nach Norden abknickt, um den Hesselberg mit einzuschließen. Beim Kastell Dambach konnten Hölzer geborgen werden, die den Bau der Limesmauer in das Jahr 207 n. Chr. datieren. Im Bereich des heutigen Fränkischen Seenlands liegen Kastelle wie Gnotzheim, Theilenhofen und Weißenburg mehrere Kilometer hinter der Limeslinie. Auf der wasserarmen Jurahochfläche verläuft der Limes nach Oberbayern, quert bei Kipfenberg die Altmühl und endet schließlich nach 109 km in Niederbayern bei Hienheim an der Donau. Dort liegt auf der anderen Seite des Flusses das Kastell Abusina/Eining, das vom 1. bis 5. Jh. vom römischen Militär besetzt war.





Die Porta Praetoria des Römerkastells Saalburg. Der älteste Nachbau eines römischen Kastells am ORL feiert 2025 sein 125-jähriges Jubiläum.

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Römerkastell Saalburg

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© Römerkastell Saalburg/Foto: C. Rothenberger

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Die Porta Praetoria des Römerkastells Saalburg.


Hier kann man den Limes erleben

Entlang des Obergermanisch-Raetischen Limes präsentieren Museen, Informationszentren, „monumenta“ und Beschilderungen verschiedene Themen rund um die Römer und den Limes. Die überregionalen, regionalen und lokalen Museen am Obergermanisch-Raetischen Limes informieren in der Regel umfassend über den Limes als UNESCO-Welterbe. Ihre Aufgabe ist es insbesondere, die Funde vom Limes im Kontext des UNESCO-Welterbes zu zeigen. Limes-Informationszentren sind zentrale Anlaufstellen, die komprimierte Grundinformationen zum Obergermanischen-Raetischen Limes als Teil des Welterbes „Grenzen des Römischen Reiches“ und zum Welterbegedanken bieten. Sie dienen als Zugangsportale zu den verschiedenen Vermittlungsangeboten und erklären einen bestimmten Abschnitt des Obergermanisch-Raetischen Limes in präziser und leicht verständlicher Form.
Die Bezeichnung „monumentum“ wird für ausgegrabene oder konservierte Denkmäler verwendet, die am Originalort im Gelände oder in einem Schutzhaus oder Museum präsentiert werden. Infopunkte und Beschilderungen vor Ort informieren zum lokalen Denkmalbestand am Obergermanischen-Raetischen Limes. Sie können sowohl archäologische Befunde als auch Nachbauten erläutern.

Eine virtuelle Ausstellung von

Diese Austellung bassiert auf den Inhalten der Ausstellung "Der Limes – Eine Grenze, die verbindet. 20 Jahre Welterbe".

Team

Texte von: Deutsche Limes Kommission in Kooperation mit den Limeskoordinatorinnen und -koordinatoren (Suzana Matešić [DLK], Jennifer Schamper [GDKE], Kai Mückenberger [hessenARCHÄOLOGIE im LfDH], Andreas Schaflitzl [LAD im RPS], Veronika Fischer & Markus Gschwind [BLfD]).
Kuratierung Onlineinhalte: Marie Sedlmair, BLfD. 

Erstellt mit :
DDB Studio
Ein Service von:
DDB Studio

Diese Ausstellung wurde am 27.05.2025 veröffentlicht.



Impressum

Die virtuelle Ausstellung Der Limes – Eine Grenze, die verbindet wird veröffentlicht von:

Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege


Hofgraben 4
80539 München


gesetzlich vertreten durch

Generalkonservator Prof. Dipl-Ing. Architekt Mathias Pfeil

Telefon:

089/2114-0


Fax:

089/21 14-300


E-Mail:  

poststelle@blfd.bayern.de

Inhaltlich verantwortlich:

Deutsche Limes Kommission in Kooperation mit den Limeskoordinatorinnen und -koordinatoren
Geschäftsstelle der Deutschen Limeskommission
Am Römerkastell 1
61350 Bad Homburg v.d.

Kurator*innen:

Suzana Matešić [DLK], Jennifer Schamper [GDKE], Kai Mückenberger [hessenARCHÄOLOGIE im LfDH], Andreas Schaflitzl [LAD im RPS], Veronika Fischer, Markus Gschwind & Marie Sedlmair [BLfD].

Titelbild: © J. Scheuerbrandt
Zwischenbild 1: © BLfD, K. Leidorf
Zwischenbild 2: © Roger Clegg
Zwischenbild 3: © hessenARCHÄOLOGIE mit Ergänzungen DLK
Zwischenbild 4: © Saalburg-Archiv FA 090.070,012
Zwischenbild 5: © J. Scheuerbrandt

 

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Die Deutsche Digitale Bibliothek verlinkt die virtuelle Ausstellung auf ihrer Internetseite https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/content/virtuelle-ausstellungen. Dabei wurde auf die Vertrauenswürdigkeit der Institution, welche die Ausstellung veröffentlich hat sowie die Fehlerfreiheit und Rechtmäßigkeit der virtuellen Ausstellung besonders geachtet. Der auf dieser Internetseite vorhandene Link vermittelt lediglich den Zugang zur virtuellen Ausstellung. Die Deutsche Digitale Bibliothek übernimmt keine Verantwortung für die Inhalte der virtuellen Ausstellung und distanziert sich ausdrücklich von allen Inhalten der virtuellen Ausstellung, die möglicherweise straf- oder haftungsrechtlich relevant sind oder gegen die guten Sitten verstoßen. 

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