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Von Kartoffeln, Kraut und Kneipen

Essen und Trinken in Büttgen und Kaarst in der Zwischenkriegszeit

Stadtarchiv Kaarst

Einführung in die Ausstellung

Die folgende Ausstellung „Von Kartoffeln, Kraut und Kneipen“ ist ein Beitrag des Stadtarchivs Kaarst zum bundesweiten TAG DER ARCHIVE 2024, der unter dem gemeinsamen Motto Essen und Trinken stattfindet. 

Die ehemaligen Gemeinden Kaarst und Büttgen, die seit 1975 die neue Stadt Kaarst bilden, waren bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts von der Landwirtschaft geprägt. Viehzucht und Ackerbau, die Verarbeitung und der Verkauf bäuerlicher Produkte bestimmten den Alltag der meisten Personen. Gastwirtschaften waren Treffpunkte für private und öffentliche Veranstaltungen. Notlagen bei der Versorgung mit Lebensmitteln in und nach den beiden Weltkriegen waren auch hier spürbar. Insofern ist das Motto Essen und Trinken ein gleichsam sozial- wie wirtschaftsgeschichtliches Thema.

Die Ausstellung bietet einen kleinen, bunten Einblick in die Überlieferung des Stadtarchivs Kaarst zu diesem Thema. Aus dieser ragt die umfangreiche Sammlung an Fotografien aus privaten Händen heraus, die in den vergangenen Jahrzehnten vor allem durch die Mitglieder des Arbeitskreises Stadtgeschichte im Stadtarchiv Kaarst zusammengetragen worden ist.

Die Ausstellung wurde begleitend zum wissenschaftlichen Forschungsprojekt „Stadtgeschichte Kaarst und Büttgen 1918 bis 1949“ erarbeitet, das 2023 gestartet ist.  Das Projekt wird durch den Landschaftsverband Rheinland und den Rhein-Kreis Neuss gefördert.





Ziegenhaltung auf einem Hof in Kaarst

Fotografie, 1926, Kaarst

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Kaarst

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Kurzbeschreibung
Ziegenhaltung auf einem Hof in Kaarst
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Ziegenhaltung auf einem Hof in Kaarst, 1926


Ziegenzuchtverein

Die Haltung von Ziegen war von jeher weit verbreitet, weil diese Fleisch und Milch lieferten. Zur Verbesserung der Milcherzeugung wurde die Ziegenzucht am Anfang des 20. Jahrhunderts zunehmend in Vereinen organisiert.

In Büttgen fand 1907 die Gründung eines Ziegenzuchtvereins statt. Der anfangs bespöttelte Verein kam 1911 auf 200 Mitglieder. Die Ziegenzucht erfuhr früh behördliche Unterstützung, 1909 war ein „Herdbuch“ für den Kreis angelegt worden. 1912 präsentierten sich die Züchter auf dem „Ziegen-Prämienmarkt“ in Büttgen. Zu diesem Zeitpunkt gab es im Kreis acht Vereine, u.a. in Büttgen und Kaarst. Die erhaltenen Protokolle der Mitgliederversammlungen des Kaarster Vereins beginnen 1913, seine Gründung fand aber einige Jahre früher statt.

Während des Ersten Weltkrieges lösten sich viele Vereine auf, die Zahl der Ziegenbesitzer und Ziegen sank. 1925 gab es in Büttgen 772 (1919: 878) und in Kaarst 382 (1919: 523) Ziegen. Die Gemeinden übernahmen die Bockhaltung, Zuchttiere beschaffte der Kreis. Vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gab es allein in der Gemeinde Büttgen rund 1.200 Ziegen.



Bericht über die Generalversammlung des Ziegenzuchtvereins Kaarst am 26. März 1916

Ziegenzuchtverein Kaarst, Bericht, 1916, Kaarst

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Stadtarchiv Kaarst

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Kurzbeschreibung
Generalversammlung des Ziegenzuchtvereins Kaarst am 26. März 1916
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Bericht über die Generalversammlung des Ziegenzuchtvereins Kaarst am 26. März 1916: Wahl des neuen Vorsitzenden Johann Leuer


Bekanntmachung betreffend Ankörung von Zuchtböcken im Kreis Neuß

Schauamt für Ziegenböcke des Kreises Neuß, Bekanntmachung, 1924, Neuss/Neuß

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Kurzbeschreibung
Ankörung von Zuchtböcken im Kreis Neuß
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Bekanntmachung betreffend Ankörung von Zuchtböcken im Kreis Neuß, 1924


Bekanntmachung betreffend Ankörung von Zuchtböcken im Kreis Neuß

Schauamt für Ziegenböcke des Kreises Neuß, Bekanntmachung, 1924, Neuss/Neuß

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Ankörung von Zuchtböcken im Kreis Neuß
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Bekanntmachung betreffend Ankörung von Zuchtböcken im Kreis Neuß, 1924


Nachweisung der in der Bürgermeisterei Kaarst anzukörenden Ziegenböcke für das Jahr 1935

Bürgermeisterei Kaarst, Schreiben, 1935, Kaarst

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Kurzbeschreibung
Nachweisung der in der Bürgermeisterei Kaarst anzukörenden Ziegenböcke für das Jahr 1935
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Nachweisung der in der Bürgermeisterei Kaarst anzukörenden Ziegenböcke für das Jahr 1935

Kreisgartenbauschule

Ab dem 1. November 1919 hatte der Kreis Neuß Hans Adalbert Zippelius als Gartenbauinspektor angestellt. Er war zuvor Leiter der Frühgemüsebauanlage in Büttgen gewesen. Zu seinen Aufgaben gehörte in erster Linie die Förderung des Obst- und Gartenbaus. Dies geschah zum einen theoretisch durch die Vermittlung von Kenntnissen über Kurse und Vorträge sowie die Unterstützung von Vereinen und Privatpersonen, zum anderen praktisch durch die Prüfung der angebauten Früchte, Auswahl eines passenden Obstsortiments und der Einrichtung eines Obstmuttergartens in Kaarst.

Obst- und Gartenbauausstellungen fanden 1926 in Kaarst und 1927 in Büttgen statt, an denen sich fast 100 Bauern und Berufsgärtner beteiligten. Daraus entwickelte sich der Gedanke einer gemeinsamen Vermarktung der Frühkartoffelernte, der zum Kaarster Veiling führte.

Nach der frühzeitigen Pensionierung von Zippelius 1931 übernahm Erich Boenke (geb. 1897) die Stelle des Kreisgartenbauinspektors.





Garten der Kreisgartenbauschule in Kaarst

Hans Jakob Zippelius, Fotografie, 1934, Kaarst

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Garten der Kreisgartenbauschule
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Garten der Kreisgartenbauschule in Kaarst, 1934


Baumblüte im Schulgarten der Kreisgartenbauschule in Kaarst

Hans Jakob Zippelius, Fotografie, zwischen 1920 und 1940, Kaarst

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Stadtarchiv Kaarst

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Baumblüte im Schulgarten der Kreisgartenbauschule in Kaarst
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Baumblüte im Schulgarten der Kreisgartenbauschule in Kaarst, um 1930


Obstbaumschnitt am Marienheim in Büttgen

Hans Jakob Zippelius, Fotografie, 1926, Büttgen

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Stadtarchiv Kaarst

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Obstbaumschnitt am Marienheim in Büttgen
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Obstbaumschnitt am Marienheim in Büttgen, 1926


Hans Adalbert Zippelius

Fotografie, zwischen 1945 und 1955, Kaarst

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Kurzbeschreibung
Hans Adalbert Zippelius
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Hans Adalbert Zippelius


Hans Adalbert Zippelius

Hans Adalbert Zippelius wurde 1874 in Obernburg am Main geboren. Nach der Schule besucht er die Höhere Lehranstalt für Obst- und Gartenbau Proskau. Er arbeitet als Landschaftsgärtner und Obstbaumtechniker in Sablon bei Metz, aber auch im Stahlwerk Hagendingen. Vor dem Ersten Weltkrieg zog er nach Bochum, während des Krieges nach Düsseldorf.

Seit dem 1. Oktober 1919 war Zippelius für den Landkreis Neuss als Leiter der Frühgemüsebauanlage in Büttgen tätig. Der Kreis erwirbt 1922 ein Haus in Kaarst als Dienstsitz mit Wohnung. Er verpflichtet Zippelius 1923 als Obstbaumpfleger und Wanderlehrer für Obst- und Gartenbau. In Kaarst entsteht ein Muttergarten. Im Februar 1924 besteht er vor dem Prüfungsausschuss für Garten- und Obstbaumtechniker an der höheren staatlichen Lehranstalt für Obst- und Gartenbau Breslau die Prüfung zum „Staatlich diplomierten Gartenbauinspektor“ und erhält im Mai die Amtsbezeichnung „Kreisgartenbauinspektor“. Zippelius hält Vorträge, berät Gärtner und prüft Pflanzen auf ihr Anbautauglichkeit.

1931 muss Zippelius aus gesundheitlichen Gründen frühzeitig in Pension gehen, bleibt aber beratend tätig und hält weiter Vorträge. Er starb 1954 in Neuß.



Waffenschein des Feldhüters Paul Lorenz

Kreis Grevenbroich-Neuß, Ausweis, 1936, Grevenbroich

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Waffenschein des Feldhüters Paul Lorenz
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Waffenschein eines Feldhüters


Feldhüter aus der SA

Für die Verfolgung von politischen Gegnern nach dem Brand des Reichstages richtete die von den Nationalsozialisten geführte Regierung eine Hilfspolizei ein. Am 2. März 1933 wurden die Männer der Hilfspolizei, die aus den Reihen der SA, SS und des Stahlhelms stammen, in der Kreisstadt Grevenbroich vereidigt. Von den sieben Hilfspolizisten aus Kaarst waren fünf aus der SA und zwei vom Stahlhelm.

Im Juni 1933 forderte der Verein der Frühkartoffelerzeuger einen SS-Mann als Hilfspolizisten während der Versteigerung an. Dieser und ein SA-Mann fungierten auch als Feldschutz bis zur Frühkartoffelernte. Der geplante Feldschutz für die Spätkartoffelernte fand durch die Auflösung der Hilfspolizei im August 1933 nicht mehr statt.

Im Juni 1936 forderte die Gemeinde Kaarst, um Felddiebstähle zu verhindern, vom SA-Sturm zwei Männer zur Sicherung der Erntevorräte an. Für ihre Aufgabe erhielten die Hilfspolizisten vorübergehend die Erlaubnis eine Waffe zu führen. Der lokale Polizeibeamte zog den Waffenschein schließlich wieder ein.



Bescheinigung für Feld- und Flurhüter

Bürgermeisterei Kaarst, Ausweis, 1933, Kaarst

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Kurzbeschreibung
Bescheinigung für Feld- und Flurhüter
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Bescheinigung für Feldhüter, 1933


Vergütung für die Hilfspolizisten im Feldschutz in Kaarst

Bürgermeisterei Kaarst, Schreiben, 1933, Kaarst

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Stadtarchiv Kaarst

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Vergütung für die Hilfspolizisten im Feldschutz in Kaarst
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Vergütung in Kartoffeln für die Hilfspolizisten im Feldschutz, 1933


Verstärkung des Feldschutzes in Kaarst

Amtsbürgermeisterei Büttgen, Schreiben, 1936, Büttgen

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Verstärkung des Feldschutzes in Kaarst
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Verstärkung des Feldschutzes für die Zeit der Kartoffelernte, 1936


Verstärkung des Feldschutzes in Kaarst

Amtsbürgermeisterei Büttgen, Schreiben, 1936, Büttgen

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Stadtarchiv Kaarst

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Verstärkung des Feldschutzes in Kaarst
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Verstärkung des Feldschutzes für die Zeit der Kartoffelernte, 1936


Erntedankfest 1936 in Büttgen

NSDAP Ortsgruppe Büttgen, Flugblatt, 1936, Büttgen

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Erntedankfest 1936 in Büttgen
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Programm des Erntedankfestes in Büttgen, 1936


Erntedankfest

Erntedankfeiern fanden vor 1933 vor allem in evangelischen Kirchen statt. In den katholischen Kirchengemeinden von Büttgen und Kaarst lassen sie sich nicht nachweisen.

Nach der Machtübernahme erklärten die Nationalsozialisten zunächst den 1. Mai zum „Tag der Arbeit“ und die Teilnahme als Bekenntnis für Arbeiter und Angestellte zum neuen Staat, nur um einen Tag später deren eigenständige Organisationen zu zerschlagen. Nach diesem Vorbild wurde mit den bereits gleichgeschalteten Bauernverbänden der 1. Oktober als Erntedanktag eingeführt, verbunden mit dem Bekenntnis auch für die Bauern und um deren „Bedeutung als Volksernährer vor aller Augen [zu] führen“.

Neben der zentralen Veranstaltung in Bückeberg fanden allein im Gau Düsseldorf 200 lokale Feiern statt, bei denen ein Festzug im Mittelpunkt stand. In Kaarst gab erst eine kirchliche, dann eine weltliche Feier. Im Festzug waren mehr als 40 geschmückte Erntewagen zu sehen. Der Festzug in Büttgen wurde sowohl 1933 als auch 1934 gefilmt und vorgeführt. Die Filmaufnahmen sind wohl verschollen. Außer den Landwirten und ihren Familien nahmen auch die beiden Sauerkrautfabriken mit geschmückten Wagen und Sprüchen teil.



Geschmückter Festwagen Büttgener Gemüsebauern

Fotografie, um 1934, Büttgen

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Stadtarchiv Kaarst

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Geschmückter Festwagen Büttgener Gemüsebauern
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Festwagen Büttgener Gemüsebauern beim Erntedankfest, zwischen 1933/1935


Festwagen der Büttgener Sauerkrautfabrik beim Erntedankfest

Fotografie, zwischen 1933/1937, Büttgen

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Stadtarchiv Kaarst

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Festwagen der Büttgener Sauerkrautfabrik beim Erntedankfest
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Festwagen der Büttgener Sauerkrautfabrik beim Erntedankfest, zwischen 1933/1937


Festwagen beim Erntedankfest in Büttgen

Fotografie, zwischen 1933/1939, Büttgen

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Stadtarchiv Kaarst

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Festwagen beim Erntedankfest in Büttgen
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Festwagen beim Erntedankfest in Büttgen, zwischen 1933/1939

Landdienstlager des Bundes Deutscher Mädel

Die in den Zeiten der Arbeitslosigkeit während der Weimarer Republik eingeführte freiwillige „Landhilfe“ war für schulentlassene Volksschüler (14-15 Jahre) in Großstädten gedacht, um den Beruf des Landwirtes kennenzulernen und den Arbeitsmarkt zu entlasten. Es war auf mindestens sechs Monate angelegt. Nach 1933 erweiterte sich die Altersgrenze bis 21 bzw. 25 Jahre. Die anfängliche Unterbringung einzelner Landhelfer in familiären landwirtschaftlichen Betrieben (Einzellandhilfe) wurde bis 1936 durch die Errichtung von Lagern (Gruppenlandhilfe) abgelöst. In Preußen gab es ab 1934 das verpflichtende achtmonatige „Landjahr“. Ledige Frauen unter 25 konnten das ab 1938 eingeführte „Pflichtjahr“ in der Haus- oder Landwirtschaft ableisten. Für letzteren Einsatz wurden Landdienstlager errichtet, z.B. im Gau Düsseldorf in Solingen, Schiefbahn, Kaarst und Amern.

Das erste Lager im Kreis Grevenbroich-Neuß, organisiert vom Bund Deutscher Mädel (BDM), entstand in der Kaarster Schule, wo 20 (später 23) junge Frauen aus dem HJ-Gebiet Ruhr-Niederrhein auf den Beruf der NS-Schwester vorbereitet wurden. Ein Zeitungsartikel mit einem Gruppenfoto der Teilnehmerinnen machte auf das Ereignis aufmerksam. Die jungen Frauen nahmen am gesellschaftlichen und sportlichen Leben des Ortes Anteil. Das Lager in Kaarst war 1939 Thema einer Radiosendung des Senders Köln. Der letzte Nachweis stammt aus dem Jahr 1941. Während die Jungen im Lager Hochneukirch den landwirtschaftlichen Beruf kennenlernen sollten und gleichzeitig als Nachwuchs für die SS vorgesehen waren, war für die Frauen Hausarbeit und ländliche Hauswirtschaft sowie Lehrerin an einer landwirtschaftlichen Haushaltungsschule als Ziel vorgesehen.





Eröffnung des BDM-Landdienstlager in Kaarst

Zeitungsartikel, 1938, Neuß

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ULB Bonn

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Eröffnung des BDM-Landdienstlager in Kaarst
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Ausschnitt aus der Neußer Zeitung vom 27. März 1938


Sowjetische Zwangsarbeiter bei der Gurkenernte in Büttgen

Fotografie, 1943, Büttgen

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Sowjetische Zwangsarbeiter bei der Gurkenernte in Büttgen
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Sowjetische Zwangsarbeiter bei der Gurkenernte in Büttgen, 1943


Zwangsarbeiter

Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und den Einberufungen kam es zunächst zum verstärkten Einsatz von Frauen. Weil dies aus ideologischen Gründen nicht unbedingt erwünscht war und auch nicht ausreichte, wurden kriegsgefangene Polen (Pampushof, Heide und Holzbüttgen) und Franzosen (Pampushof, Sauerkrautfabrik, Holzbüttgen) zur landwirtschaftlichen Arbeit herangezogen. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 folgten Kriegsgefangene (Weilerhof, Pampushof) von dort. Zunehmend wurden auch zivile „Fremdarbeiter“ mit Zwang aus den besetzten Länder nach Deutschland gebracht.

Lebensmittelhandwerk und -handel

Die Weiterverarbeitung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse zu Lebensmitteln und deren Vertrieb war Sache zahlreicher lokaler Handwerksbetriebe.

Nach der Auflösung der Zünfte im 19. Jahrhundert hatte sich das Innungswesen im Kreis Grevenbroich bis 1915 wieder nahezu reorganisiert. Daneben gab es in Büttgen seit 1910 den Handwerksmeister-Verein Büttgen. Im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltung wurden alle Handwerksinnungen und –vereine aufgelöst. Im August 1934 wurde die Kreishandwerkerschaft Neuß-Grevenbroich gegründet.

1932 gab es in Büttgen acht selbstständige Bäckereien; drei in Kaarst. Heute existiert hiervon nur noch die Bäckerei Esser in der Neußer Straße. Blassen (heute Lange) in Holzbüttgen und Post in Vorst leben noch als Lebensmittelgeschäfte fort.

Gleichzeitig gab es in Büttgen sechs selbstständige Metzgereien; vier in Kaarst. Der letzte noch aktive Betrieb ist die Metzgerei Heimes in Vorst.

Die Einnahmen aus dem Verkauf der eigenen Produkte war oftmals derart gering, dass die Geschäfte zu Lebensmittelläden, sogenannte Kolonialwarenhandlungen erweitert wurden, so z.B. die Bäckerei Post sowie die Metzgereien Spicker in Büttgen und Peter Kluth in Driesch.

Überhaupt war der Lebensmittelhandel von unternehmerischer Vielfalt und Regionalität gekennzeichnet. Insgesamt gab es zu dieser Zeit in Büttgen und Kaarst 26 eigenständige Kolonialwarenläden. Hinzu kamen 19 Geschäfte für Butter, Eier und Käse, neun Obst- und Gemüseläden sowie sieben Wild- und Geflügelhändler.





Statut des Handwerksmeister-Vereins zu Büttgen

Handwerksmeister-Verein zu Büttgen, Satzung, 1910, Büttgen

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Statut des Handwerksmeister-Vereins zu Büttgen
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Statut des Handwerksmeister-Vereins zu Büttgen, 1910


Statut des Handwerksmeister-Vereins zu Büttgen

Handwerksmeister-Verein zu Büttgen, Satzung, 1910, Büttgen

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Statut des Handwerksmeister-Vereins zu Büttgen
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Statut des Handwerksmeister-Vereins zu Büttgen, 1910


Statut des Handwerksmeister-Vereins zu Büttgen

Handwerksmeister-Verein zu Büttgen, Satzung, 1910, Büttgen

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Statut des Handwerksmeister-Vereins zu Büttgen
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Statut des Handwerksmeister-Vereins zu Büttgen, 1910


Statut des Handwerksmeister-Vereins zu Büttgen

Handwerksmeister-Verein zu Büttgen, Satzung, 1910, Büttgen

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Statut des Handwerksmeister-Vereins zu Büttgen
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Statut des Handwerksmeister-Vereins zu Büttgen, 1910


Statut des Handwerksmeister-Vereins zu Büttgen

Handwerksmeister-Verein zu Büttgen, Satzung, 1910, Büttgen

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Statut des Handwerksmeister-Vereins zu Büttgen
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Statut des Handwerksmeister-Vereins zu Büttgen, 1910


Kolonialwarenhandlung Seitz in Büttgen

1931, Büttgen

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Kolonialwarenhandlung Seitz in Büttgen
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Kolonialwarenhandlung Seitz in Büttgen


Bäckerei Tillmann in Büttgen

Fotografie, 1930, Büttgen

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Stadtarchiv Kaarst

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Bäckerei Tillmann in Büttgen
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Bäckerei Tillmann in Büttgen


Metzgermeister Peter Kluth und Josef Hambloch vor der Rinderschlachtung in Driesch

Fotografie, 1935, Büttgen

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Metzgermeister Peter Kluth und Josef Hambloch vor der Rinderschlachtung in Driesch
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Metzgermeister Peter Kluth und Josef Hambloch vor der Rinderschlachtung in Driesch


Kolonialwarenhandlung Holzapfel in Vorst

Fotografie, 1925, Büttgen

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Kolonialwarenhandlung Holzapfel in Vorst
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Kolonialwarenhandlung Holzapfel in Vorst


Brennstoff- und Kolonialwarenhandlung Spelter in Kaarst

Fotografie, zwischen 1930 und 1940, Kaarst

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Brennstoff- und Kolonialwarenhandlung Spelter in Kaarst
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Brennstoff- und Kolonialwarenhandlung Spelter in Kaarst


Kolonialwarenhandlung Stamm in Kaarst

Fotografie, zwischen 1920 und 1930, Kaarst

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Kolonialwarenhandlung Stamm in Kaarst
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Kolonialwarenhandlung Stamm in Kaarst

Sauerkrautfabriken

Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse wurden nicht nur in Handwerksbetrieben, sondern auch in örtlichen Fabriken weiterverarbeitet.

Bereits 1898 hatten mehrere Landwirte die Büttgener Sauerkrautfabrik-Genossenschaft gegründet, um ihre Produkte gemeinsam besser zu vermarkten. An der Scharnhorststraße wurde hierfür eigens ein Fabrikgebäude errichtet. Ihr folgte 1922 die Kaarster Sauerkrautfabrik der Bauern Klören und Weyen.

Die Büttgener Sauerkrautfabrik war Ende der 1930er Jahre deutschlandweit eine der modernsten. Das Geschäftsjahr 1940/41 war das wirtschaftlich erfolgreichste seit Bestehen. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und der Einführung der Planwirtschaft (Kriegswirtschaftsordnung) wurde die Fabrik verpflichtet, anteilig die Wehrmacht, den Reichsarbeitsdienst und andere kriegswichtige Unternehmen zu versorgen. Die aufgrund ihres Kriegsdienstes fehlenden Arbeitskräfte wurden durch französische Kriegsgefangene und später auch durch russische und kroatische Zwangsarbeiterinnen ersetzt. Diese wurden in den örtlichen Wirtshaussälen und anderen Lagern untergebracht.

Nachdem gegen Kriegsende in der Fabrik für wenige Wochen eine Panzerwerkstatt des amerikanischen Militärs eingerichtet war, begann bereits im April 1945 der Sauerkrautverkauf. Die Sauerkrautfabrik leistete einen wichtigen Beitrag bei der Versorgung der Menschen in der Region. Die Produktion litt jedoch unter Mundraub und Hamsterverkäufen auf den Äckern sowie Missernten. Der Betrieb konnte nur durch Zukäufe und Tauschhandel aufrechterhalten werden und durchlief eine wirtschaftliche Krise.





Weißkohlernte in Driesch

1940, Büttgen

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Weißkohlernte in Diesch
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Weißkohlernte in Driesch, 1940


Sauerkrautfabrik in Kaarst

zwischen 1930/1940, Kaarst

Aus der Sammlung von

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Sauerkrautfabrik in Kaarst
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Sauerkrautfabrik in Kaarst, um 1935


Belegschaft der Büttgener Sauerkrautfabrik

Fotografie, zwischen 1940/1945, Büttgen

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Belegschaft der Büttgener Sauerkrautfabrik
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Belegschaft der Büttgener Sauerkrautfabrik, zwischen 1940/1945


Geschäftsführer und Fahrer mit einem Lastkraftwagen vor der Büttgener Sauerkrautfabrik

1937, Büttgen

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Geschäftsführer und Fahrer mit einem Lastkraftwagen vor der Büttgener Sauerkrautfabrik
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Geschäftsführer und Fahrer mit einem Lastkraftwagen vor der Büttgener Sauerkrautfabrik, 1937


Genossenschaftsmitglieder der Büttgener Sauerkrautfabrik

Fotografie, 1948, Büttgen

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Stadtarchiv Kaarst

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Genossenschaftsmitglieder der Büttgener Sauerkrautfabrik
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Genossenschaftsmitglieder der Büttgener Sauerkrautfabrik, 1948

Kaarster Veiling für Frühkartoffeln

Aufgrund günstiger Bodenverhältnisse war der Frühkartoffelanbau in und um Kaarst weit verbreitet. Die Gegend war für ihre Frühkartoffeln überregional bekannt wie der Mittelrhein für Wein oder Walbeck für Spargel. Die Großmärkte in den Städten der Umgebung verlangten nach größeren Posten einheitlicher Waren in genormten Verpackungen. Den Kleinbauern aus der Kaarster Gegend blieb somit nur der Weg, ihre Produkte auf den Wochenmärkten direkt oder über Zwischenhändler zu verkaufen; oftmals zu sehr niedrigen Preisen.

Auf Initiative des Kreisgartenbauinspektors Hans Adalbert Zippelius schlossen sich 45 Frühkartoffelerzeuger aus Büttgen, Kaarst und Umgebung zusammen, um am 22. Juni 1927 die erste Kaarster Veiling auszurichten. Hierfür wurde am Kaarster Bahnhof eine Versteigerungshalle und eine Zufahrtsstraße eingerichtet. Die Frühkartoffeln wurden morgens geerntet und sogleich sortiert, abgewogen und genormt verpackt. Nachmittags wurden sie zum Bahnhof transportiert und dort an die Großhändler versteigert und abtransportiert. Bereits am folgenden Tag gelangten sie in den Handel. Durch die gemeinsame Vermarktung bekamen die Kleinbetriebe den gleichen Preis gezahlt wie alle anderen. Bereits in der ersten Saison wurden 80.000 Zentner Kartoffeln versteigert.

Die Veiling war ein wichtiger Impuls für die wirtschaftliche Entwicklung und ein Meilenstein der genossenschaftlichen Selbstorganisation der Bauern. Durch die Zentralisierungspolitik des nationalsozialistischen Reichsnährstandes wurde die Kaarster Veiling ihrer eigentlichen Funktion enthoben, so dass sich die Genossenschaft bereits 1936 wieder auflöste.





Frühkartoffel-Versteigerung in Kaarst

Anna Zippelius (Plakatgestaltung), Fotografische Reproduktion eines Plakats, zwischen 1920/1930, Kaarst

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Stadtarchiv Kaarst

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Frühkartoffel-Versteigerung in Kaarst
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Plakat zur Veiling in Kaarst, um 1930


Pferde- und Ochsenwagen vor der Kartoffelversteigerungshalle am Kaarster Bahnhof

1927, Kaarst

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Stadtarchiv Kaarst

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Kurzbeschreibung
Pferde- und Ochsenwagen vor der Kartoffelversteigerungshalle am Kaarster Bahnhof
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Pferde- und Ochsenwagen vor der Kartoffelversteigerungshalle am Kaarster Bahnhof, 1927


Frühkartoffelversteigerung in Kaarst

Hans Jakob Zippelius, Fotografie, 1927, Kaarst

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Kurzbeschreibung
Frühkartoffelversteigerung in Kaarst
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Frühkartoffelversteigerung in Kaarst, 1927


Verladen der versteigerten Kartoffeln am Kaarster Bahnhof

Hans Jakob Zippelius, Fotografie, 1927, Kaarst

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Verladen der versteigerten Kartoffeln am Kaarster Bahnhof
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Verladen der versteigerten Kartoffeln am Kaarster Bahnhof, 1927

Gast- und Schankwirtschaften

Betriebe, in denen Lebensmittel gleichermaßen zubereitet und konsumiert wurden, waren die Gastwirtschaften. Sie waren zudem gesellige Treffpunkte sowie Orte gesellschaftlicher und auch politischer Veranstaltungen.

In Büttgen kamen 1932 14 Gast- und Schankwirtschaften auf etwa 4500 Einwohner; in Kaarst acht Wirtschaften auf etwa 2500 Einwohner. Oftmals wurden die Wirtschaften nebenher mit anderen Geschäften wie zum Beispiel mit Kolonialwarenhandlungen betrieben.

Um eine Gastwirtschaft betreiben zu dürfen, musste bei der jeweiligen Gemeinde eine Konzession beantragt werden. Der Bitte um Erlaubnis musste neben einem Gebäudegrundriss auch ein Lageplan mit Entfernungsangaben zu den umliegenden Gastwirtschaften beigefügt werden.





Gastwirtschaften in Kaarst 1931

Stadtarchiv Kaarst, Grafik, 2024, Kaarst

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2024_Grafik_GastwirtschaftenKaarst1931.jpg

Arbeiter-, Bauern- und Soldatenrat

Mit der Bitte um Waffenstillstand gestand Deutschland 1918 seine militärische Niederlage im Ersten Weltkrieg ein. Der gleichzeitige Ausbruch der Revolution und die Abdankung des Kaisers führte zum Zusammenbruch der bisherigen Ordnung im Inneren. In allen Kommunen gründeten sich nach dem Vorbild der Arbeiter- und Soldatenräte eigene mehr oder minder revolutionäre Räte.

Auf dem Land bildeten sich Arbeiter-, Bauern- und Soldatenräte. Das Protokollbuch aus Kaarst beinhaltet die Niederschriften von drei Sitzungen des Rates, einer der Volksversammlung und zwei der Beamtenvereinigung. Die Räte sahen sich sogleich mit Arbeitslosigkeit, Wohnungsmangel, Problemen bei der Lebensmittel- und Kohlenversorgung sowie von Jugend- und Gesundheitsfragen konfrontiert. Sie bildeten dementsprechende Kommissionen.

Die von besonderer Wichtigkeit angesehene Lebensmittelkommission bestand aus sechs Personen. Auf dem Land war die Lebensmittelversorgung gesichert, jedoch in den Großstädten herrschte Mangel. Der Rat beschloss überschüssige Kartoffeln nur nach Neuß zu liefern.





Sitzungsniederschriften des Arbeiter-, Bauern- und Soldatenrates in Kaarst

Bürgermeisterei Kaarst, Protokoll, 1918, Kaarst

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Sitzungsniederschriften des Arbeiter-, Bauern- und Soldatenrates in Kaarst
A 1 Nr. 25_0001.jpg
Niederschrift der zweiten Sitzung des Kaarster Arbeiter-, Bauern- und Soldatenrats, 1918


Sitzungsniederschriften des Arbeiter-, Bauern- und Soldatenrates in Kaarst

Bürgermeisterei Kaarst, Protokoll, 1918, Kaarst

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Sitzungsniederschriften des Arbeiter-, Bauern- und Soldatenrates in Kaarst
A 1 Nr. 25_0002.jpg
Niederschrift der zweiten Sitzung des Kaarster Arbeiter-, Bauern- und Soldatenrats, 1918


Sitzungsniederschriften des Arbeiter-, Bauern- und Soldatenrates in Kaarst

Bürgermeisterei Kaarst, Protokoll, 1918, Kaarst

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Sitzungsniederschriften des Arbeiter-, Bauern- und Soldatenrates in Kaarst
A 1 Nr. 25_0003.jpg
Niederschrift der dritten Sitzung des Kaarster Arbeiter-, Bauern- und Soldatenrats, 1918


Lebensmittelkarte Nordrhein-Westfalen

Landesernährungsamt Nordrhein-Westfalen, 1950

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Lebensmittelkarte
Lebensmittelkarte 1_0001.jpg
Lebensmittelkarte für Januar und Februar 1950


Lebensmittelkarten

Bereits kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges führte das NS-Regime nach dem Vorbild der Rationierungen im Ersten Weltkrieg „zur vorläufigen Sicherung des lebenswichtigen Bedarfs des deutschen Volkes“ eine Bewirtschaftung von Verbrauchsgütern mit Bezugsscheinpflicht ein. Im Laufe des Krieges umfasste sie immer mehr Güter und die Rationen erlebten Kürzungen. Der Besitz einer Karte berechtigte nur zum Kauf, garantierte ihn aber bei Knappheit des Angebotes nicht. Unbenutzte Abschnitte verfielen. Das Kartensystem wurde von den Siegermächten fortgeführt und in der Bundesrepublik erst 1950 abgeschafft.

Schulspeisung

Die Idee, Schülerinnen und Schüler mit einer warmen Mahlzeit in der Schule zu versorgen, kam schon im 19. Jahrhundert auf. Aufgrund der problematischen Ernährungslage nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begannen die Briten in größeren Städten in ihrer Besatzungszone im März 1946 mit der Schulspeisung aus den Beständen der Armee; kleine Landgemeinden erhielten sie später. Spenden von Lebensmitteln erfolgten – wie nach dem Ersten Weltkrieg – auch aus den neutralen Staaten Schweden (Schwedenspeisung) und Schweiz (Schweizer Spende 1945/46) sowie von Hilfsorganisationen in den USA (Quäker-Speisung ab 1946, Hoover-Speisung ab 1947).

In Büttgen gab es trotz des Abzuges der Selbstversorger mehr Schulkinder als die vorgesehene Anzahl an Essen, so dass der Gemeinderat beschloss, statt Kinder auszuschließen eher einen Tag in der Woche die Schulspeisung auszusetzen. Nach der Auflösung des Amtes Büttgen musste die neue Gemeinde Kaarst erst die Schulspeisung beantragen. Die Speisepläne stellte das Landesernährungsamt zusammen, private Firmen belieferten die Gemeinden.





Auszug aus dem Protokoll der Gemeinderatssitzung von Büttgen am 17. September 1947 betreffend die Schulspeisung

Gemeinde Büttgen, Protokoll, 1947, Büttgen

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Auszug aus dem Protokoll der Gemeinderatssitzung von Büttgen am 17. September 1947 betreffend die Schulspeisung
Auszug Protokoll N 56 S. 50+51, Schulspeisung_0001.jpg
Auszug aus dem Protokoll der Gemeinderatssitzung von Büttgen am 17. September 1947


Auszug aus dem Protokoll der Gemeinderatssitzung von Büttgen am 17. September 1947 betreffend die Schulspeisung

Gemeinde Büttgen, Protokoll, 1947, Büttgen

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Auszug aus dem Protokoll der Gemeinderatssitzung von Büttgen am 17. September 1947 betreffend die Schulspeisung
Auszug Protokoll N 56 S. 50+51, Schulspeisung_0002.jpg
Auszug aus dem Protokoll der Gemeinderatssitzung von Büttgen am 17. September 1947


Speiseplan für die Schulspeisung in Nordrhein-Westfalen im Januar 1948

Landesernährungsamt Nordrhein-Westfalen, Verfügung, 1947, Düsseldorf

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Speiseplan für die Schulspeisung in Nordrhein-Westfalen im Januar 1948
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Speiseplan für die Schulspeisung in Nordrhein-Westfalen im Januar 1948


Speiseplan für die Schulspeisung in Nordrhein-Westfalen im Januar 1948

Landesernährungsamt Nordrhein-Westfalen, Verfügung, 1947, Düsseldorf

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Speiseplan für die Schulspeisung in Nordrhein-Westfalen im Januar 1948
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Speiseplan für die Schulspeisung in Nordrhein-Westfalen im Januar 1948

Eine virtuelle Ausstellung von

Stadtarchiv Kaarst

Das Projekt "Wissenschaftliche Erforschung der Stadtgeschichte Kaarst und Büttgen 1918-1949" wird gefördert durch den Landschaftsverband Rheinland und den Rhein-Kreis Neuss.

Team

Ina Bolten (Reprografie)

Dr. Ansgar S. Klein (Konzeption, Objektauswahl, Texte, Redaktion)

Annemarie Schlott (Objektauswahl, Reprografie)

Julia Schormann (Grafik)

Sven Woelke (Konzeption, Objektauswahl, Texte, Redaktion)

Erstellt mit :
DDB Studio
Ein Service von:
DDB Studio

Diese Ausstellung wurde am 01.03.2024 veröffentlicht.



Impressum

Die virtuelle Ausstellung Von Kartoffeln, Kraut und Kneipen wird veröffentlicht von:

Stadtarchiv Kaarst


Am Neumarkt 2, 41564 Kaarst


gesetzlich vertreten durch

Stadt Kaarst - Die Bürgermeisterin

Telefon:

(02131) 987-0


Fax:

(02131) 987-400


E-Mail:  

info@kaarst.de

Inhaltlich verantwortlich:

Stadt Kaarst 
Die Bürgermeisterin
Am Neumarkt 2
41564 Kaarst
Tel.: +49 2131 987 – 0
Fax: +49 2131 987 – 400
E-Mail: info@kaarst.de

Die Stadt Kaarst ist eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts. Sie wird vertreten durch die Bürgermeisterin:

Frau Ursula Baum
Am Neumarkt 2
41564 Kaarst

Kurator*innen:

Dr. Ansgar S. Klein

Sven Woelke

 

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Die Deutsche Digitale Bibliothek verlinkt die virtuelle Ausstellung auf ihrer Internetseite https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/content/virtuelle-ausstellungen. Dabei wurde auf die Vertrauenswürdigkeit der Institution, welche die Ausstellung veröffentlich hat sowie die Fehlerfreiheit und Rechtmäßigkeit der virtuellen Ausstellung besonders geachtet. Der auf dieser Internetseite vorhandene Link vermittelt lediglich den Zugang zur virtuellen Ausstellung. Die Deutsche Digitale Bibliothek übernimmt keine Verantwortung für die Inhalte der virtuellen Ausstellung und distanziert sich ausdrücklich von allen Inhalten der virtuellen Ausstellung, die möglicherweise straf- oder haftungsrechtlich relevant sind oder gegen die guten Sitten verstoßen. 

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