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Ferdinand Maier (1925–2014)

Beharrlichkeit und Entdeckerfreude

Römisch-Germanische Kommission

Zu dieser Ausstellung

Die Römisch-Germanische Kommission (RGK) nimmt den 100. Geburtstag ihres ehemaligen Ersten Direktors, Ferdinand Maier, am 16. August 2025 zum Anlass, seinem Leben und Wirken in dieser virtuellen Ausstellung nachzugehen. Hierzu konnten wir Selbstzeugnisse, amtliche Dokumente und seine vielfältige wissenschaftliche Korrespondenz nutzen, die im Archiv der RGK aufbewahrt werden. Außerdem wurden uns von seiner Familie und seinen Freunden private Bilder sowie von verschiedenen Museen Objektbilder zur Verfügung gestellt, wofür wir allen herzlich danken.
Die Ausstellung erzählt anhand der wichtigsten Stationen seines Lebens seinen Werdegang und seine wissenschaftlichen Forschungen. Besonders geprägt haben ihn dabei neben zahlreichen Kontakten zu in- und ausländischen Kolleginnen und Kollegen, seine wissenschaftlichen Studienreisen und die langjährigen Ausgrabungen im Oppidum von Manching bei Ingolstadt. Daraus resultierten intensive Forschungen zur Eisenzeit und den sog. Kelten in Europa, die er in verschiedenen Publikationen veröffentlicht hat.



01

Jugend in schwieriger Zeit



Ferdinand Maier mit Mutter, 1925

unbekannt, 1925, Villingen

Aus der Sammlung von

Privat

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Quelle

Privat - via RGK

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Ferdinand Maier und seine Mutter (1925).


Kindheit und Jugend in Villingen

Ferdinand Maier wurde am 16. August 1925 in Villingen im Schwarzwald geboren, wo er auch seine Jugend verbrachte. Er ging dort zur Schule, konnte aber wegen des Zweiten Weltkriegs erst 1949 das Abitur ablegen.
Villingen war damals eine prosperierende Kleinstadt, die im Geburtsjahr Ferdinand Maiers ihren eigenen Flughafen in Betrieb nahm. 



Ferdinand Maier 1943-1945

unbekannt, Foto, ca. 1943, Villingen?

Aus der Sammlung von

Privat

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Quelle

Privat via RGK

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Kurzbeschreibung
Ferdinand Maier 1943-1945
001.JPG
Ferdinand Maier (ca. 1943).


Kriegszeit

Mit 17 Jahren wurde Ferdinand Maier - wie so viele Schüler - in die Wehrmacht eingezogen. Er kam an die Westfront, wo er als Funker eingesetzt wurde. Er erlebte das Kriegsende im Lazarett und kehrte 1946 nach Villingen zurück.

02

Studienzeit in Freiburg (1947–1954)



Germany: Map of the Occupation Areas.

Landkarte, nach 1945, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Deutsches Historisches Museum

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Nachkriegszeit – Besatzungszonen

Im Nachkriegsdeutschland war auch das Reisen schwierig, denn man benötigte für jede Reise in eine andere Besatzungszone einen Passierschein für den Interzonenverkehr
Baden wurde am 21. April 1945 von französischen Truppen eingenommen und gehörte bis 1948 zur französischen Besatzungszone. 1947 schlossen sich die britische und die US-amerikanische Zone zusammen, wodurch die "Bizone" entstand. Als sich 1948 auch die französische Zone anschloss, entstand die "Trizone". Die Schwierigkeiten des Lebens in "Trizonesien" nahm ein Karnevalslied des Jahres 1948 auf.
Aus dem Verbund der "Trizone" heraus gründeten die Siegermächte 1949 die Bundesrepublik Deutschland, der 1957 auch das Saarland beitrat.



Militärparade der französischen Truppen am 14. Juli 1945 in Villingen (Postkarte, Stadtarchiv Villingen-Schwenningen).

Fotograf Schollmeyer, Villingen, Postkarte, 1945, Villingen

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Villingen-Schwenningen

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Militärparade der französischen Truppen am 14. Juli 1945 in Villingen (Postkarte, Stadtarchiv Villingen-Schwenningen).


Parlez-vous français?

Französische Truppen und Mitarbeiter der Verwaltung wurden wegen der großen Wohnungsnot durch die kriegsbedingten Zerstörungen in vielen badischen Orten einquartiert - so auch im Hause Maier in Villingen. Der tägliche Umgang förderte die Kenntnisse der französischen Sprache, was Ferdinand Maier später auf Studienreisen durch Frankreich und bei der Zusammenarbeit mit französischen Archäologen sehr half, wie er in einem späteren Interview betonte.
Durch den Tod des Vaters 1950 musste Ferdinand Maier sich das Studium selbst verdienen und arbeitete neben seinem Studium in Freiburg in Villingen bis 1954 als Kaufmann.



Die 1944 stark beschädigte Universitätsbibliothek der Universität Freiburg im Breisgau

unbekannt, Foto, nach 1944

Aus der Sammlung von

Sutton Verlag

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Quelle

aus: Die Albert-Ludwigs-Universität: Ansichten - Einblicke - Rückblicke, von Dieter Speck (Erfurt 2001) 9783897023543

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Die stark beschädigte Universitätsbibliothek der Universität Freiburg. Die Bestände waren kurz vor der Zerstörung zum größten Teil ausgelagert wor


Universität Freiburg – Der Wiederaufbau der Universität

In Freiburg - wie in vielen anderen Städten - waren die Spuren des Krieges allgegenwärtig. Lange war die Stadt von Luftangriffen verschont geblieben, aber am 27. November 1944 kam es unter dem Namen Operation Tigerfish zu einem Flächenbombardement, wodurch große Teile der Stadt - so auch viele Universitätsgebäude - zerstört worden waren. Zu den Opfern zählte auch der Prähistoriker Georg Kraft (1894–1944).
Bereits ab September 1945 nahmen verschiedene Fakultäten der Universität wieder den Unterricht auf. Um den Wiederaufbau der Universität voranzutreiben, waren alle Studentinnen und Studenten in Freiburg verpflichtet, pro Semester 56 Arbeitsstunden zu leisten. Der Stundenlohn betrug 0,70 RM.



Ferdinand Maier um 1943/45

unbekannt, 1943?, Villingen?

Aus der Sammlung von

Privat

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Quelle

Privat - via RGK

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Ferdinand Maier um 1945 (Privatbesitz).


Der Studienort Freiburg im Breisgau

Im Jahr 1947 nahm Ferdinand Maier sein Studium an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg am Breisgau auf. Anders als heute, musste er zuerst zwei vorbereitende Pflichtsemester absolvieren, bevor er für das Fachstudium der Ur- und Frühgeschichte, Geologie und Geographie sowie der Alten Geschichte und Klassischen Archäologie zugelassen wurde.



Wolfgang Kimmig (1910–2001)

nach 1947, Freiburg im Breisgau

Aus der Sammlung von

Universität Freiburg, Ur- und Frühgeschichtliches Institut

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Quelle

Universität Freiburg, Ur- und Frühgeschichtliches Institut

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Wolfgang Kimmig (1910–2001) übernahm 1947 den Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte in Freiburg.


Die Universität – ein inspirierendes Umfeld

Während seines breit angelegten Studiums hörte er das Fach Alte Geschichte bei Herbert Nesselhauf (1909–1995), das Fach Geographie bei Max Pfannenstiel (1902–1976) und Nikolaus Creutzburg (1893–1978), Klassische Archäologie bei Walter-Herwig Schuchhardt (1900–1976) und insbesondere Ur- und Frühgeschichte bei Elisabeth Schmid (1912–1994) und Wolfgang Kimmig (1910–2001). Die Beschäftigung mit hallstattzeitlichen Funden und Befunden vermittelte ihm besonders Wolfgang Kimmig, der später auch seine Dissertation betreute.



Der Magdalenenberg bei Villingen-Schwenningen.

Städtische Museen VS, Foto, 2008, Villingen-Schwenningen

Aus der Sammlung von

Städtische Museen, Villingen-Schwenningen

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Quelle

Von Städtische Museen VS - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27889140

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Der Magdalenenberg bei Villingen, Ansicht von Südwesten (© Städtische Museen Villingen-Schwenningen).

Eisenzeit – sein besonderes Interesse

Ferdinand Maiers Interessen an prähistorischen Fundorten waren geprägt von herausragenden eisenzeitlichen Plätzen so etwa dem gewaltigen Grabhügel des Magdalenenberges in Villingen-Schwenningen. So widmete er sich in seiner Dissertation den späthallstättischen Gürtelblechen Südwestdeutschlands. Hallstattzeit wird der frühe Abschnitt der Eisenzeit in West- und Mitteleuropa genannt; die Hallstattzeit dauerte vom 8. bis zum 5. Jahrhundert v. Chr. Namengebend ist das große Gräberfeld von Hallstatt in Oberösterreich. 





DOCTORIS PHILOSOPHIAE GRADVM

1954

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Quelle

Archiv RGK, D-DAI-ARGK-2183_68o

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Kurzbeschreibung
Abschrift der Promotionsurkunde zur Dissertation: Die späthallstättischen Gürtelbleche Südwestdeutschlands.
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Beglaubigte Abschrift der Promotionsurkunde von Ferdinand Maier.


Hallstattzeitliche Gürtelbleche

Das besondere Interesse für die Eisenzeit begleitete Ferdinand Maier sein ganzes Leben lang. So wurde er 1954 mit einer Arbeit »Zur Herstellungstechnik und Zierweise der späthallstattzeitlichen Gürtelbleche Südwestdeutschlands« bei Wolfgang Kimmig promoviert. Diese Arbeit wurde fünf Jahre später im »Bericht der Römisch-Germanischen Kommission« gedruckt.

Eisenzeitliche Fundorte standen auch danach im Mittelpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeiten. Ganz besonders galten Ferdinand Maiers Forschungen - ausgehend von dem keltischen Oppidum von Manching in Bayern - der Latènezeit in Mitteleuropa. Dieser späte Abschnitt der Eisenzeit dauerte etwa vom 5. bis zum 1. Jahrhundert v. Chr. Der schweizerische Fundort La Tène am Neuenburgersee ist namengebend für diesen Abschnitt der Eisenzeit.



Die hallstattzeitlichen Gürtelbleche aus Dangstetten und Hettingen. Aus der Publikation der Dissertation von Ferdinand Maier Taf. 68.

unbekannt, vor 1958, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission, Frankfurt am Main

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Quelle

Römisch-Germanische Kommission

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Die hallstattzeitlichen Gürtelbleche aus Dangstetten und Hettingen. Aus der Publikation der Dissertation von Ferdinand Maier Taf. 68.


Hallstattzeitliches Grab aus Hundersingen.

Ferdinand Maier, vor 1958, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Quelle

Römisch-Germanische Kommission

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Hallstattzeitliches Grab aus Hundersingen mit unverziertem Gürtelblech.

03

Das Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts



Einleitung

Ferdinand Maier (Text und Skizzen)
Siegmar von Schnurbein (Stimme)
Lara Hies (Grafik)
Friederike T. Kranig

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Quelle

Die Bildnachweise sind im Abspann des Videos aufgeführt

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Kurzbeschreibung
Auszug aus dem Abschlussbericht zum Reisestipendium, verfasst von Ferdinand Maier im Dezember 1955, gelesen von Prof. Dr. Siegmar von Schnurbein
Auszug aus dem Reisebericht Ferdinand Maiers gelesen von Prof. Siegmar von Schnurbein (Archiv RGK A-2183).


Aufbruch

Im März 1954 bewarb sich Ferdinand Maier auf Anraten seines Doktorvaters Wolfgang Kimmig um das Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Institutes, welches ihm am 28. Juni verliehen wurde.
Im September 1954 trat er das einjährige Stipendium an.  Die Reise mit dem Motorrad führte ihn in die Schweiz, nach Österreich, durch das ehemalige Jugoslawien (heute: Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro und Nordmazedonien), Griechenland, Italien und nach Frankreich.



Reiseroute Ferdinand Maier

2025

Aus der Sammlung von

Gabriele Rasbach

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Quelle

Gabriele Rasbach

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Ferdinand Maier-All.jpeg


Der moderne Salzbergbau in Hallstatt

Ferdinand Maier (Text und Skizzen)
Siegmar von Schnurbein (Stimme)
Lara Hies (Grafik)
Friederike T. Kranig, Video

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Quelle

Die Bildnachweise sind im Abspann des Videos aufgeführt

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Kurzbeschreibung
Auszug aus dem 1. Skizzenbuch der Stipendienreise Ferdinand Meiers vom September 1954; gelesen von Prof. Dr. Siegmar von Schnurbein
Auszug aus dem Reisebericht mit Zeichnungen von Ferdinand Maier gelesen von Prof. Dr. Siegmar von Schnurbein (Archiv RGK A-2183 und Reisetagebuch).


Österreich

»In Hallstatt in Oberösterreich erhielt ich von Herrn Dr. Korton Hinweise zur Topographie von Ort, Salzbergbau und Gräberfeld. Eine Fußwanderung führte in das schmale alpine Salzbergtal. Hier erstreckt sich vom Rudolfsturm an talaufwärts das berühmte prähistorische Gräberfeld, das der älteren Periode der Eisenzeit ihren Namen gab. Im oberen Salzbergtal nahm ich an einer Führung durch ein modernes Salzbergwerk teil. Anschließend stieg ich zur Latène-Siedlung auf der Dammwiese hinauf und von da hinunter ins trogförmige Echerntal, in dessen Niederung, nicht weit vom Seeufer, Funde aus römischen Siedlungen gehoben wurden. Das überfüllte Heimatmuseum birgt einen Teil der Funde vom Gräberfeld und Werkzeuge aus prähistorischem Salzbergbau.«

F. Maier 1955, Bericht über ein vom Deutschen Archäologischen Institut verliehenes Reisestipendium (Archiv der RGK A-2183)



Von Ptuj nach Sarajewo

Ferdinand Maier (Text und Skizzen)
Siegmar von Schnurbein (Stimme)
Lara Hies (Grafik)
Friederike T. Kranig

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Quelle

Die Bildnachweise sind im Abspann des Videos aufgeführt

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Kurzbeschreibung
Auszug aus dem Abschlussbericht zum Reisestipendium, verfasst von Ferdinand Maier im Dezember 1955, gelesen von Prof. Dr. Siegmar von Schnurbein
Auszug aus dem Reisebericht Ferdinand Maiers gelesen von Prof. Siegmar von Schnurbein (Archiv RGK A-2183 und Reisetagebuch)..

Reise durch das ehemalige Jugoslawien

»Von allem, was der Mensch baut und aufbaut, gibt es nichts Besseres und Wertvolleres als Brücken.«

I. Andrić, Die Brücke von Sarajevo





Thessalien und Kreta

Ferdinand Maier (Text und Skizzen)
Siegmar von Schnurbein (Stimme)
Lara Hies (Grafik)
Friederike T. Kranig, Video

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Kurzbeschreibung
Auszug aus dem Abschlussbericht zum Reisestipendium, verfasst von Ferdinand Maier im Dezember 1955, gelesen von Prof. Dr. Siegmar von Schnurbein
Auszug aus dem Reisebericht Ferdinand Maiers gelesen von Prof. Dr. Siegmar von Schnurbein (Archiv RGK A-2183).


Griechenland

»Das Land der Griechen mit der Seele suchend«

J. W. Goethe, Iphigenie auf Taurus



Italien

Ferdinand Maier (Text und Skizzen)
Siegmar von Schnurbein (Stimme)
Lara Hies (Grafik)
Friederike T. Kranig, Video

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Quelle

Römisch-Germanische Kommission

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Kurzbeschreibung
Video in Arbeit: Auszug aus dem Abschlussbericht zum Reisestipendium, verfasst von Ferdinand Maier im Dezember 1955, gelesen von Prof. Dr. Siegmar von Schnurbein
Auszug aus dem Reisebericht Ferdinand Maiers gelesen von Prof. Siegmar von Schnurbein (Archiv RGK A-2183).

Italien

»Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht«,
…Dahin! Dahin… lass uns ziehn...

J. W. Goethe, Mignon






Tipps und Tricks für nachfolgende Generationen

Ferdinand Maier (Text und Skizzen)
Siegmar von Schnurbein (Stimme)
Lara Hies (Grafik)
Friederike T. Kranig, Video

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Quelle

Römisch-Germanische Kommission

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Kurzbeschreibung
Auszug aus dem Abschlussbericht zum Reisestipendium, verfasst von Ferdinand Maier im Dezember 1955, gelesen von Prof. Dr. Siegmar von Schnurbein
Auszug aus dem Reisebericht Ferdinand Maiers gelesen von Prof. Siegmar von Schnurbein (Archiv RGK A-2183).

Allgemeine Erfahrungen

»Geradeaus kann man nicht sehr weit kommen.«


A. Saint-Exupéry, Der Kleine Prinz



04

Römisch-Germanische Kommission



Brief von Ferdinand Maier an Gerhard Bersu, 2.10.1955

Ferdinand Maier, Brief, 02.10.1955, Heraion

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Quelle

Archiv RGK, D-DAI-ARGK-2183_6a;6b

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Bitte, den Dienst am 15. November statt am 1. November an der Römisch-Germanischen Komission antreten zu dürfen.


Der Dienstbeginn in der Römisch-Germanischen Kommission

Auf Initiative von Gerhard Bersu (1889–1964) trat Ferdinand Maier unmittelbar nach seiner Rückkehr von den Ausgrabungen im griechischen Samos im  November 1955 seinen Dienst in der Römisch-Germanischen Kommission an. 



Das ausgebrannte Institutsgebäude der RGK, 1944

1944, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Archiv der RGK

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Kurzbeschreibung
Das ausgebrannte Institutsgebäude der RGK, dass am 22. März 1944 beim großen Angriff auf Frankfurt schwer beschädigt wurde.
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Das ausgebrannte Gebäude der RGK, 1944.


Der Neubeginn

Zu Beginn seiner Dienstzeit war Ferdinand Maier, wie alle anderen Mitarbeitenden der RGK, mit dem Umzug in das neue Gebäude und der Neuaufstellung der Bibliothek sowie die Rückholung der Archivbestände beschäftigt, die kriegsbedingt noch ausgelagert waren. Das Institut war im Zweiten Weltkrieg beim Angriff auf Frankfurt am 22. März 1944 schwer beschädigt worden und befand sich, bis zur Wiedereröffnung des Neubaus 1956 provisorisch in einer 7-Zimmerwohnung in der Bockenheimer Landstraße 112. Die Bibliothek war nach dem Bombenangriff in den Palmengarten gerettet und das Archiv zuvor in den Odenwald transportiert worden. 



Das 1956 neu errichtete Institutsgebäude der Römisch-Germanischen Kommission in der Palmengartenstraße 10-12 in Frankfurt am Main.

1956, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommsission

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Archiv RGK

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Das 1956 neu errichtete Institutsgebäude der Römisch-Germanischen Kommission in der Palmengartenstraße 10-12 in Frankfurt am Main.


Bücher, Bücher, nichts als Bücher! Ferdinand Maier in seinem Büro.

Aus der Sammlung von

Privat.

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Familie Maier

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Bücher, Bücher, nichts als Bücher! Ferdinand Maier in seinem Büro.


Das harte Geschäft der Redaktion

Werner Krämer, ab 1956 Erster Direktor der Römisch-Germanischen Kommission, übertrug Ferdinand Maier die Leitung der Redaktion. Dort warteten viele Manuskripte auf die Veröffentlichung in den beiden Zeitschriften - Germania und Bericht der Römisch-Germanischen Kommission - und in den verschiedenen Reihen der RGK. Da galt es zu korrigieren und zu redigieren, zahllose Literaturangaben zu prüfen und mit Autoren und Autorinnen sowie Verlagen zu korrespondieren.
Unter seiner Leitung erschienen jährlich die beiden Zeitschriften, außerdem die Bände 1-11 der Limesforschungen, die Bände 32 und 33 der Römisch-Germanischen Forschungen, zu den Ausgrabungen in Manching die Bände 1-4 und 6 sowie in der Reihe Materialien zur römisch-germanischen Keramik die Bände 7-9.
Insgesamt publizierte die RGK in der Zeit seiner Redaktionsleitung 15 Jahrgänge der Zeitschriften Germania und Bericht der Römisch-Germanischen Kommission und 30 Monographien!



Gruppenfoto einiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der RGK in Kostümen

Von Hermann Ament an das Archiv der RGK übergeben., 1966, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Quelle

Archiv der RGK

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Kurzbeschreibung
Gruppenfoto einiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der RGK in Kostümen im Garten der RGK, u.a. mit Ferdinand Maier (ganz links).
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Gruppenfoto einiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Garten der RGK in Kostümen, 1966.


Gemeinsame Feiern

»In Delphi zuvor hab ich orakelt lang
Bevor ich antrat den schweren Gang
Auf Brennus' Spuren wandert ich der Kelten Weg zurück
Und offensichtlich hat ich dabei Glück.«

Ferdinand Maier anläßlich einer Faschingsfeier in Ingolstadt am 30.01.1986



Ferdinand Maier und Hans Schönberger bei der Abschiedsfeier von August Knaus

Jürgen Bahlo, 1977, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Römisch-Germanische Kommission, Foto: J. Bahlo

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Kurzbeschreibung
Ferdinand Maier und Hans Schönberger bei der Abschiedsfeier von August Knaus 1977.
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Ferdinand Maier und Hans Schönberger bei der Abschiedsfeier des RGK-Mitarbeiters August Knaus 1977.


Zweiter Direktor (1972–1981)

Ab 1972 leiteten Hans Schönberger (1916–2005) als Erster Direktor und Ferdinand Maier als Zweiter Direktor bis 1981 gemeinsam die RGK.  Die neuen Aufgaben eröffneten Ferdinand Maier ganz andere Möglichkeiten seine wissenschaftlichen Forschungen zu den Kelten in Europa zu betreiben. Zuerst war es die kartographische Erfassung der noch sichtbaren Wälle und Gräben des Heidetränk-Oppidums bei Oberursel, dann zunehmend intensiver archäologische Forschungen im Oppidum in Manching. 



Ferdinand Maier, Susanne Sievers, Siegmar von Schnurbein

Unbekannt, Foto, nach 1981, Manching

Aus der Sammlung von

Privat

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Privatbesitz

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Ferdinand Maier mit Susanne Sievers, Leiterin der Feldforschungen in Manching, und Siegmar von Schnurbein, Zweiter Direktor der RGK (Foto nach 1981).


Erster Direktor (1981–1990)

1981 wählte die Kommission der RGK Ferdinand Maier zum Ersten Direktor. An seine Seite wurde Siegmar von Schnurbein als Zweiter Direktor berufen, Nach der Ära Hans Schönberger, die durch Forschungen zum Limes geprägt war, traten nun wieder, wie während der Ära von Werner Krämer, die europäische Eisenzeitforschung und das Oppidum von Manching in den Vordergrund.

Die 1980er Jahre waren geprägt von politischen Spannungen und tiefgreifenden Veränderungen: Im Westen dominierte die Diskussion um den NATO-Doppelbeschluss, im Osten führten wirtschaftliche Schwierigkeiten zu wachsender Unzufriedenheit, die schließlich 1989 zum Fall des Eisernen Vorhangs beitrugen.

Trotz der politischen Teilung Europas gelang es der RGK als Brückenbauerin zwischen West und Ost zu fungieren. Seit der Nachkriegszeit pflegten ihre Direktoren und wissenschaftlichen Mitarbeitenden durch Reisen und Begegnungen Kontakte zu Kolleg:innen in der DDR und anderen Staaten des Ostblocks.

Diese Tradition setzte auch Ferdinand Maier fort. Auf seinen Reisen in das östliche Mitteleuropa und auf den Balkan baute er Kontakte auf, die das internationale Netzwerk der RGK nachhaltig prägten. Besonders hervorzuheben sind ferner seine engen Beziehungen zu Frankreich. Diese spiegelten sich u.a. in seiner Wahl zum Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Oppidums von .Bibracte in Burgund (1985–1994) wider. 




Verabschiedung von Ferdinand Maier als Erster Direktor der RGK am 31. August 1990

Jürgen Bahlo, 31.08.1990, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Quelle

Römisch-Germanische Kommission, Foto: J. Bahlo

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Kurzbeschreibung
Verabschiedung von Ferdinand Maier als Erster Direktor der Römisch-Germanischen Kommission am 31. August 1990.

Da fing ich an zu hören,
Da fing ich an zu sehn,
Daß wir gar vieles lehren,
Und wenig doch verstehn.

Das Märchen von dem Schulmeister Klopfstock und seinen fünf Söhnen, Italienische Märchen von Clemens von Brentano

Im Vordergrund Helmut Kyrieleis (links, 1988-2003 Präsident des DAI) mit Ferdinand Maier bei seiner Abschiedsfeier am 31. August 1990 in der RGK.

05

Foschungsreisen



Fotomontage: Studienreise zu den keltischen Oppida im Oktober 1962

Oktober 1962, Frankreich: St. Ménéhold, La Cheppe, Alesia

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Quelle

Römisch-Germanische Kommission, Archiv der RGK, Fotomontage: G. Thummerer

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Kurzbeschreibung
Fotografien der Teilnehmer der Studienreise zu keltischen Oppida im Oktober 1962. Hintergrundbild: Vor dem Vercingetorix-Denkmal in Alesia im Oktober 1962. Von links stehend: W.Krämer, J.Werner, W. Kimmig, W.Dehn, M. Claus, O.Rochna, H.U. Instinsky, R.Hachmann, unbekannt, R. Schindler; davor: S. Schiek, F. Maier und H. Zürn.
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Bilder einer Studienreise zu den keltischen Oppida in Frankreich vom 8. bis 19. Oktober 1962 unter Leitung von Werner Krämer (ganz links).


Ferdinand Maier nahm im Frühjahr 1962 an einer von Werner Krämer initiierten Studienreise nach Frankreich teil. Es wurden zahlreiche Museen und Fundorte besucht. Auf dem Bild zu sehen ist die Rast der Teilnehmer in Alesia, Alise-Ste-Reine, in Burgund. Dort hatte im Jahr 52 v. Chr. in einer großen Schlacht Iulius Caesar den gallischen Widerstand gebrochen. Napoleon III. (1808–1873) ließ dort eine große Statue errichten, die den gallischen Feldherrn Vercingetorix,  darstellen soll.

Eine weitere Reise führte Ferdinand Maier noch im selben Jahr in die Türkei und verschiedene Balkanstaaten.



Ferdinand Maiers Notizen zur Türkeireise 1962

Ferdinand Maier, 1962, Istanbul

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Privat C. Neuhäuser - via Römisch-Germanische Kommission, Zeichnung: Ferdinand Maier

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Notizbucheintrag von Ferdinand Maier zu seinem Besuch im Archäologischen Museum Istanbul.


Reisebeginn in Istanbul

Donnerstag, 26.07.1962

08.30 mit dem Fahrzeug der RGK zum Flugplatz.
10.00 Abflug mit Lufthansa über München nach Istanbul.
16.00 (Ortszeit) Ankunft in Istanbul-Yeşilköy

Ferdinand Maier begab sich am 26.07.1962 auf eine Studienreise in die Türkei und anschließend in die Balkanstaaten. Die erste Station der Reise war Istanbul, hier besuchte er neben, der Abteilung Istanbul des DAI, in dessen Räumlichkeiten er auch übernachtete, einige Museen und Lehrsammlungen. Darunter das Museum des Alten Orients (Eski Şark Eserleri Müzesi) und die Lehrsammlung des Prähistorischen Seminars in Istanbul.



Deutsches Archäologisches Institut, Abteilung Istanbul (bis 1989)

Vor 1989; evtl. 1960er/1970er, Deutsches Archäologisches Institut, Abteilung Istanbul (bis 1989)

Aus der Sammlung von

Deutsches Archäologisches Institut, Abteilung Istanbul

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Quelle

Deutsches Archäologisches Institut, Abteilung Istanbul; D-DAI-IST-R9443a_2104443,06

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Die Abteilung Istanbul des Deutschen Archäologischen Instituts befand sich bis 1989 in einem Seitenflügel des Alman Hastanesi (Deutsches Krankenhaus) in Istanbul-Cihangir, Sıraselviler Caddesi.


Anadolu Medeniyetleri Müzesi (Museum für Anatolische Zivilisationen)

Bild , ca. 1960-1975?, Ankara

Aus der Sammlung von

Anadolu Medeniyetleri Müzesi (Museum für Anatolische Zivilisationen)

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Anadolu Medeniyetleri Müzesi (Museum für Anatolische Zivilisationen)

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Museum für Anatolische Zivilisationen in Ankara.


Ankara und die Galater

Seine Türkeireise führte ihn ab dem 8. August weiter nach Ankara. Dort befasste er sich im archäologischen Museum Anadolu Medeniyetleri Müzesi vor allem mit der Durchsicht und Aufnahme von galatischer Keramik. Die Anregung zur Bearbeitung dieser Keramikgruppe keltischer Art erhielt er von Kurt Bittel (1907-1991), der von 1954 bis 1960 Direktor der Abteilung Istanbul war.



Félix Marie Charles Texier. Asie Mineure. Description géographique, historique et archéologique des provinces et des villes de la Chersonnèse d’Asie, Paris, Firmin-Didot, MDCCCLXXXII (1882).

Félix Marie Charles Texier (1802–1871)

Aus der Sammlung von

Travelogues

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Félix Marie Charles Texier (1802–1871)

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Ḫattuša - Löwentor und Yenicekale, Kupferstich von Lemaître nach einer Zeichnung von Charles Texier.


Boğazkale-Ḫattuša

Ab dem 10. August 1962 hielt er sich in Boğazkale-Ḫattuša auf, wo er sich weiterhin der galatischen Keramik widmete. Er besuchte dort das antike Ḫattuša, das Felsenheiligtum Yazılıkaya und unternahm Exkursionen nach Alaca Höyük und Tavium, dem heutigen Büyük Nefesköy. Aus seinem Reisenotizbuche wird sein roter Faden der Reise, die Keramik, sichtbar. Am 27. August reiste er zurück nach Ankara, wo er das Archäologische Museum besuchte. Nach einem weiteren kurzen Aufenthalt in istanbul reiste er am 31. August in die bulgarische Hauptstadt Sofia weiter.



The National Archaeological Museum (formerly Bujuk-mosque) in Sofia.

Postkarte, ca. 1920, Sofia

Aus der Sammlung von

Unbekannter Fotograf, ca. 1920

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Unbekannter Fotograf, ca. 1920

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Postkarte (ca. 1920) mit der Ansicht des Nationalen Archäologischen Museums in Sofia.


Beginn der Balkanreise in Sofia

Ferdinand Maier begann seine Balkanreise am 31. August 1962 in der bulgarischen Hauptstadt Sofia. Der Fokus seines Besuches lag dort vor allem auf dem Besuch des Nationalen Ethnografischen Museums (Национален етнографски музей) und des Nationalen Archäologischen Museums (Национален археологически музей). Sein Interesse lag in all diesen Museen auf den eisenzeitlichen Funden sowie den dort ausgestellten Modellen zur Erzgewinnung und Eisenverarbeitung.



Notizbuchseite von Belgrad

Ferdinand Maier, 1962, Belgrad

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Privat C. Neuhäuser - via Römisch-Germanische Kommission, Text: Ferdinand Maier

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Notizbucheintrag von Ferdinand Maier zu seinem Besuch im Nationalmuseum Belgrad.


Belgrad

Die zweite Station seiner Balkanreise war ab dem 5. September 1962 das serbische Belgrad. Von dort unternahm er auch einige Ausflüge zu den Museen in Zemu und Novi Sad. Auch in Belgrad selbst wurden neben dem Archäologischen Institut der Akademie und der Vinča-Sammlung der Universität einige Museen besucht darunter das Nationalmuseum (Народни музеј). Wie bereits in Bulgarien, galt auch hier sein Interesse den eisenzeitlichen Funden.



Sarajevo Keramikstudie

1962, Sarajevo

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Privat C. Neuhäuser - via Römisch-Germanische Kommission, Text: Ferdinand Maier

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Notizbucheintrag mit einer Keramikskizze von Ferdinand Maier zu seinem Besuch in Sarajevo.


Sarajevo

An seinem nächsten Reiseziel, dem bosnischen Sarajevo, verbringt er vom 11. bis zum 14. September 1962 die meiste Zeit im Zemaljski Museum. Dort erhielt er die Möglichkeit, die noch unpublizierten Zeichnungen von keltischem Fundmaterial zu studieren. Dies ermöglichte ihm der dortige Kustos Zdravko Marić. Während seines Besuches in Sarajevo unternahm er Ausflüge nach Ilidža und an die Bosna-Quelle.



Skizzen aus dem Archäologischen Museum Split

Ferdinand Maier, Notizbuch, 1962, Split

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Privat C. Neuhäuser - via Römisch-Germanische Kommission, Skizze: Ferdinand Maier

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Notizbucheintrag und Skizzen von Ferdinand Maier zu seinem Besuch im Archäologisch Museum Split.


Split, Zadar und eine neolithische Siedlung

Weiter führte ihn die Reise zwischen dem 14. und 20. September 1962 in die kroatischen Städte Split und Zadar. In Split besuchte er neben dem Archäologischen Museum (Arheološki Muzej) verschiedene Baudenkmäler. Darunter den restaurierten Keller im Diokletians-Palast. Eine Tagesexkursion führte ihn von Split aus zu den antiken Ruinen von Solana und Trogir. In Zadar besuchte er selbstverständlich das Archäologischen Museum, sowie die Ausgrabung einer neolithischen Siedlung in Smilčić.



Notizbuch Eintrag zum Archäologischen Museum Zagreb

Ferdinand Maier, 1962, Zagreb

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Privat C. Neuhäuser - via Römisch Germanische Kommission, Text: Ferdinand Maier

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Notizbucheintrag und Skizzen von Ferdinand Maier zu seinem Besuch im Archäologisch Museum Zagreb.


Von Hauptstadt zu Hauptstadt – Ljubljana und Zagreb

Am 20. September 1962 reise Ferdinand Maier von Zadar aus mit dem Bus in das slowenische Ljubljana. Dort besuchte er das Narodni Muzej und konnte mit der Kustodin Vida Staré und Herrn Dr. Stane Gabrovec (1920–2015) die hallstatt- und latènezeitlichen Funde im Depot einsehen. Nach einigen Tagen vor Ort, reiste Maier zurück nach Kroatien. In Zagreb blieb er allerdings nur vom 24. auf den 25. September. Dort besuchte er das Archäologische Museum sowie die wissenschaftliche Bibliothek, in der er Einsicht in das noch unveröffentlichte Material der Dissertation von Aleksandar Stipčević (1930–2015) Einblick nehmen durfte, die sich mit keltischer Tonware befasste.



Skizzen und Text aus dem Naturhistorischen Museum Wien

Ferdinand Maier, 1962, Wien

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Privat C. Neuhäuser - via Römisch-Germanische Kommission, Zeichnung: Ferdinand Maier

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Notizbucheintrag von Ferdinand Maier zu seinem Besuch im Naturhistorischen Museum in Wien.


Das Ende der Reise in Wien

Mit dem Balkanexpress (Orientexpress) erreichte Ferdinand Maier am 26. September 1962 Wien, seine letzte Station der Studienreise. Wie an seinen früheren Reisestationen lag auch in Wien seine Aufmerksamkeit auf eisenzeitlichen Funden. Diese studierte er im Naturhistorischen Museum. Darüberhinaus besichtigte er auch das Kunsthistorische Museum sowie einige Baudenkmäler der Stadt. Am 3. Oktober trat er über München seine Rückreise nach Frankfurt an.

Mittwoch, 3.10.1962

12.50 Abflug vom Flughafen Wien-Schwechat mit LH über München nach Frankfurt.
Ankunft 15.45 Uhr.

Mit Omnibus zum Lufthansa-Büro am Hauptbahnhof; Taxi zur Wohnung im Marbachweg 63.

06

Manching



Manching. Übersicht über die gegrabenen Areale.

Susanne Sievers, Plan, 1955-1999, Manching

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Quelle

Susanne Sievers, Manching. Übersicht über die gegrabenen Areale.

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Kurzbeschreibung
Manching. Übersicht über die gegrabenen Areale zwischen 1955 und 1999.
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Manching. Übersicht über die archäologisch untersuchten Areale im Oppidum zwischen 1955 bis 1999.


Forschungsgeschichte

Die Erforschung des keltischen Oppidums von Manching geht bis in das 19. Jahrhundert zurück. Eine erste Beschreibung lieferte 1831 der Historiker Andreas Buchner (1776-1854). Er vermutete an diesem Ort Vallatum, einen Stationsort, welcher im Itinerarium Antonini und in der Notitia Dignitatum überliefert ist.

Erste Ausgrabungen unternahm 1892/93 Joseph Fink, aber es dauerte bis 1903 als Paul Reinecke (1872-1958) erkannte, dass es sich um ein keltisches Oppidum handelt. Zu größeren Zerstörungen im Bereich des Oppidums kam es durch den Bau eines Flugplatzes für die Deutsche Luftwaffe zwischen 1936 bis 1938. Aber bereits 1938 konnte die Römisch-Germanische Kommision gemeinsam mit der Bayerischen Denkmalpflege unter der Leitung von Karl Heinz Wagner (1907-1944) Ausgrabungen am Nordteil des Ringwalls durchführen. 



Ausgrabungen in Manching

Manching

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Quelle

Archiv der RGK, Nachlass W. Krämer, Fotoalbum 2_131

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Fliegerhorst Ingolstadt/Manching

Zu größeren Zerstörungen im Bereich des Oppidums kam es durch den Bau eines Flugplatzes für die Deutsche Luftwaffe ab Juni 1936 bis 1938. Der Historische Verein Ingolstadt rettete während der Bauarbeiten aus eigener Initiative Funde aus den Baugruben.

Als der die Siedlung umgebende Wall im südlichen Bereich an mehreren Stellen durchbrochen werden sollte, schaltete sich auf Ersuchen von Hans Zeiss (1895-1944) der damalige Erste Direktor der Römisch-Germanischen Kommission Ernst Sprockhoff (1892-1967) ein. Durch finanzielle Unterstützung durch die RGK konnte eine erste planmäßige Walluntersuchung im September 1937 unter Leitung von Hans Beck (1909-1987) durchgeführt werden. Weitere Fachleute beobachteten die Bauarbeiten, so auch Paul Reinecke, der am 1. Oktober 1937 in den Ruhestand getreten war.

Im März 1938 ermöglichte ein weiterer finanzieller Zuschuss der Römisch-Germanische Kommission Ausgrabungen unter Leitung von Karl Heinz Wagner (1907-1944)  vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege am Nordostteil des Walls.



Schwerter, Gräber und Gelehrte, Süddeutsche Zeitung vom 13./14.08.1955

Werner Krämer, Arnold Mardersteig, Zeitungsartikel, 13./14.08.1955, Manching

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Archiv RGK, Nachlass W. Krämer

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Kurzbeschreibung
Artikel in der Süddeutschen Zeitung über die Ausgrabungen in Manching
NachlassKrämer20250714_010.jpg
Schwerter, Gräber und Gelehrte, Süddeutsche Zeitung vom 13./14.08.1955


Sommer 1955

Die Nachkriegsjahre stand auch in Manching der wirtschaftliche Wiederaufbau im Fokus. In Verhandlungen mit dem Bayerischen Lnadesamt für Denkmalpflege wurde ein Wirtschaftsplan erarbeitet, der die Ausbreitungen des Dorfes in das Gelände des Oppidums einschränkte.

Im Frühjahr 1955 wurde das Vorhaben der amerikanischen Luftwaffe bekannt, den Flugplatz wieder instandzusetzen. So begannen vorab unter Werner Krämer (1917-2007) am 1. Mai archäologische Untersuchungen im Flughafenbereich, die bis Ende August 1955 andauerten.



Werner Krämer mit Besuchern der Ausgrabungen in Manching

Werner Krämer, Konrad Kraft (?), Gerhard Pohl, 1958, Manching

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Archiv der RGK, Nachlass W. Krämer, Fotoalbum 2_201

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Werner Krämer (links) mit Besuchenden der Ausgrabungen in Manching 1958.

Werner Krämer und Manching

1955 begann unter Werner Krämer, der zu diesem Zeitpunkt noch Abteilungsdirektor bei der Bayerischen Denkmalpflege war, das Manching-Projekt. Ein Jahr später wurde zum Ersten Direktor der Römisch-Germanischen Kommission in Frankfurt am Main ernannt. Ab 1957 war nun die RGK für die wissenschaftlichen Ausgrabungen in Manching zuständig. Im Folgejahr wurde die Finanzierung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft übernommen.
Bedingt durch den Ausbau des Flugplatzes wurden großflächige Ausgrabungen im östlichen Bereich des Ringwalls notwendig.





Grabungsteam Manching 1960

Ferdinand Maier, Werner Krämer, Otto Rochna, 1960, Manching

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Archiv der RGK, Nachlass W. Krämer

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Grabungsmannschaft 1960
stehend v.l.n.r.:  Ludwig Führer, Jan Derk Boosen., N.N., Otto Rochna, Friedrich Laux, Werner Krämer, Ferdinand Maier, Rolf Gensen, Wolfgang Radt
davor v.l.n.r.:  Christoph Krämer, Ulrich Schaaff


Titelblatt des Schutzumschlags der publizierten Habilitationsschrift von Ferdinand Maier

Zeichnung: Uwe Timper, Schutzumschlag

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Römisch-Germanische Kommission

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Titelblatt des von Uwe Timper gestalteten Schutzumschlags der 1970 publizierten Habilitationsschrift von Ferdinand Maier.


venia legendi – Die bemalte Spätlatène-Keramik von Manching

1969 habilitierte sich Ferdinand Maier mit einer Arbeit über die bemalte Spätlatène-Keramik von Manching an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Dabei kamen ihm seine Forschungsreisen in die Türkei sowie nach Frankreich und einige Balkanstaaten zugute.

Mit seiner Habilitation wurde Ferdinand Maier zum Honorarprofessor der Johann Wolfgang Goethe-Universität ernannt und hielt bis zu seiner Pensionierung 1990 regelmässig Vorlesungen zur europäischen Eisenzeit.



Ausgrabungen Keltenstadt Manching

Juli bis Dezember 1960, Manching, München

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Archiv der RGK, Nachlass W. Krämer

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NachlassKrämer20250714_008.jpg


Ferdinand Maier im Gespräch während der Ausgrabungen in Manching im Bereich der Nordumgehung

1984, Manching

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Quelle

Privatbesitz Prof. Dr. Susanne Sievers, Aschaffenburg

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Ferdinand Maier im Gespräch während der Ausgrabungen in Manching im Bereich der Nordumgehung.


Maier und Manching

Mit der Wahl Ferdinand Maiers zum Ersten Direktor der RGK 1981 rückte die Eisenzeitforschung und das Oppidum von  Manching wieder in den Mittelpunkt der Forschungen an der RGK. Unter seiner Leitung fanden ab 1983 großflächige Ausgrabungen auf der Trasse einer geplanten Umgehungsstraße statt. Erwin Keller (1937-2014), ab 1983 Leiter der Abteilung Bodendenkmalpflege am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege hatte die RGK gebeten, die Ausgrabungen zu übernehmen. 



Blockbergung des Kultbäumchens von Manching

30.10.1984, Manching

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Privatbesitz Prof. Dr. Susanne Sievers, Aschaffenburg

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Kurzbeschreibung
Blockbergung des Kultbäumchens am 30. Oktober 1984 in Manching.
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Blockbergung des sogenannten Kultbäumchens von Manching am 30. Oktober 1984.


Grabungsleitung 1984–1987

Von 1984 bis 1987 leitete Ferdinand Maier die Ausgrabungen an der Nordumgehung in Manching. Das Ausgrabungsteam setzte sich hauptsächlich aus Mitarbeitenden der RGK und des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege zusammen. 1984 und 1985 verbrachte er wegen der laufenden Ausgrabung die meiste Zeit in Manching. An den Vormittagen kümmerte er sich um Dienstgeschäfte, während der Nachmittage war er dann auf der Ausgrabung.

Obgleich Ferdinand Maier viel Zeit in Manching verbrachte, trieb er die Publikation der Befunde und Funde voran. Zwischen 1983 und 1992 erschienen die Bände 7 und 9–15 der Reihe Ausgrabungen in Manching. Zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand am 31. August 1990 konnte ihm das druckfertige Manuskript der von ihm durchgeführten Ausgrabungen überreicht werden.



Rede Ferdinand Maiers zum Grabungsschlussfest von Manching

Ferdinand Maier (Text und Skizzen)
Siegmar von Schnurbein (Stimme)
Lara Hies (Grafik)
Friederike T. Kranig, Video

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Römisch-Germanische Kommission

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Kurzbeschreibung
Rede Ferdinand Maiers zum Grabungsschlussfest von Manching, gelesen von Prof, Dr. Siegmar von Schnurbein
Rede Ferdinand Maiers zum Grabungsschlussfest von Manching am 1. Juli 1987.


Grabungsschlußfest am 1. Juli 1987

Von Ferdinand Maier

Jeder, der mal muß ...
Ich meine, eine schwierige Sache glücklich beenden muß
Der ist froh, wenn damit ist wirklich Schluß
So mußten wir in Manching graben
Sonst hätten gefressen uns die schwarzen Raben
Gelauert, abseits, haben auch die Geier
zu sehen, wie wird schaffen das der Maier.
...


Ferdinand Maier und Werner Krämer im Gespräch in Mainching

Otto Rochna, Werner Krämer, Ferdinand Maier, Manching

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Quelle

Archiv der RGK, Nachlass W. Krämer, Fotoalbum 3_154

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Manching - Bedeutende Funde

Während Ferdinand Maiers Mitarbeit bei den Ausgrabungen in Manching wurden zahlreiche Funde geborgen und dokumentiert. Die Ergebnisse der Ausgrabungen sowie spezielle Fundgruppen zum Beispiel die Fibeln, Werkzeug und Gerät oder der Glasschmuck wurden in der von Werner Krämer ins Leben gerufenen Schriftenreihe Ausgrabungen in Manching publiziert.
Einige Funde, die aus Grabungen stammen, an denen Ferdinand Maier teilgenommen hat, sind auf den folgenden Bildern zu sehen. Eine große Anzahl dieser Funde ist in der Datenbank bavarikon zum Teil auch als 3D-Modell erfasst. Außerdem sind heute viele Funde im kelten-römer-museum in Manching zu sehen, das 2006 eröffnet wurde.



Achsnägel mit Eulenköpfen

Jürgen Bahlo, Manching

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Quelle

Römisch-Germanische Kommission, Foto: J. Bahlo

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Kurzbeschreibung
Achsennägel aus dem Oppidum Manching

Achsennägel

Bei den Ausgrabungen 1967 wurden zwei Achsennägel in der Ecke eines rechteckigen Umfassungsgrabens gefunden. In der Publikation interpretierten Werner Krämer und Franz Schubert diesen Befund als absichtliche Deponierung. Die Achsnägel gehörten zu prunkvollen zweirädrigen Streitwagen. Die eisernen Stifte arretierten das Rad an der Achse. Die Stifte sind mit stilisierten Eulenköpfen aus Bronze geschmückt. Auf einem der Köpfe sind Reste von roten Emaileinlagen erhalten.



Hippokamp aus Manching

Jürgen Bahlo, Manching

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Quelle

Römisch-Germanische Kommission, Foto: J. Bahlo

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Kurzbeschreibung
Hippokamp aus Manching

Hippokamp

Aus Ausgrabungen in der Nähe eines Heiligtums im Oppidum von Manching stammt ein besonderer Kleinfund - ein Hippokamp aus Bronze. Die vordere Hälfte dieses antiken Fabelwesens hat die Gestalt eines Pferdes, während die hintere Hälfte wie ein Fisch gestaltet ist. Der Hippokamp ist einseitig gearbeitet und war ursprünglich wohl auf einem Holzgegenstand befestigt. Darauf deuten organische Reste und drei eiserne Befestigungsstifte. 

Der Fördervein der RGK, die "Freunde der Archäologie in Europa" haben heute den Hippokampen aus Manching im Logo.



Ausschnitt Kultbäumchen von Manching

Jürgen Bahlo

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Quelle

Römisch-Germanische Kommission, Foto: J. Bahlo

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Kurzbeschreibung
Kultbäumchen aus Manching, Ausschnitt mit Astgabel.

Das Kultbäumchen

Am 30. Oktober 1984 kamen während der Ausgrabungen in Manching in einer Grube Flitter von Blattgold und mit Blattgold ummantelte Bronzeblätter zutage. Das fragile Objekt wurde im Block geborgen und in den Werkstätten des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz (RGZM heute LEIZA) konnte die Restauratorin Maiken Fecht (1944-2010) ein Goldbäumchen mit Efeublättern, Eicheln und Knospen freilegen. Es ist 70 cm hoch und alle Teile sind blattvergoldet. Diesem außerordentlichen Fund widmete Ferdinand Maier eine grundlegende Studie mit dem Titel »Das Kultbäumchen von Manching. Ein Zeugnis hellenistischer und keltischer Goldschmiedekunst aus dem 3. Jahrhundert v. Chr.«, die  1990 in der Zeitschrift Germania erschienen ist.. Heute kann das Kultbäumchen im kelten römer museum manching besichtigt werden.

07

Das Oppidum Heidetränke – mit der U-Bahn in die Keltenzeit



Zufahrtsmöglichkeiten zum Heidetränktal-Oppidum

H. Kneiß, Karte, 1984/85, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Quelle

Römisch-Germanische Kommission, Frankfurt am Main

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Anfahrtsmöglichkeiten zum Heidetränktal-Oppidum (F. Maier, Das Heidetränktal-Oppidum [Stuttgart 1985] 17 Abb. 3)


Das Heidetränk-Oppidum bei Oberursel

 - eine keltische Siedlung mit U-Bahn-Anschluß und Wanderweg.



Christian Ludwig Thomas (1848-1913)

unbekannt, Fotopositiv, vor 1913, unbekannt

Aus der Sammlung von

Stiftung Stadtmuseum Wiesbaden, Archiv Sammlung Nassauischer Altertümer

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Quelle

Stiftung Stadtmuseum Wiesbaden, Archiv Sammlung Nassauischer Altertümer

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Christian Ludwig Thomas (1848-1913) (© SAM - Stiftung Stadtmuseum Wiesbaden, Archiv Sammlung Nassauischer Altertümer).


Frühe Forschungen

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts unternahm der Königliche Baurat und Architekt Christian Ludwig Thomas (1848-1913) archäologische Untersuchungen und Vermessungen am Oppidum Heidetränke. Ihm ist der erste komplette Plan der im Gelände erkennbaren Baustrukturen zu verdanken. Thomas publizierte seine Forschungsergebnisse 1906 im 36. Band der Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung, die seit 1827 vom Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung herausgegeben werden.



Heidetränk-Oppidum. Topographische Aufnahme von Chr. L. Thomas (Nassauische Annalen 36, 1906, Taf. 6 u. 7).

Helmut Kneiß, vor 1985, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Heidetränk-Oppidum. Erste kartographische Aufnahme von Chr. L. Thomas mit Grabungsschnitten (Nassauische Annalen 36, 1906, Taf. 6 u. 7).


Die Vermessung der vorgeschichtlichen Welt

Ein wichtiger Ansatz für die Denkmalpflege und archäologische Forschung ist die maßstabsgetreue kartographische Dokumentation von Bodendenkmälern. Geschah die Vermessung der Fundplätze zu Zeiten von C. L. Thomas mit Kompaß, Wasserwaage, Maßband und Messstange, setzte Ferdinand Maier rund 80 Jahre später in der Heidetränke Tachymeter und Nivelliergerät ein. Und heute werden digitale Geländemodelle mit Drohnen erstellt.
Für die Kartographie von Bodendenkmälern formulierte 1955 Klaus Schwarz (1915-1985) die bis heute gültigen kartographischen Prinzipien für die Darstellung von Bodendenkmälern.

Beschreibung und kartographische Dokumentation des Heidetränk-Oppidums dürfen nicht abgeschlossen werden, ohne den größeren archäologisch-historischen Rahmen aufzuzeigen, in den es das Geländedenkmal einzuordnen gilt.

F. Maier, Das Heidetränk-Oppidum. Führer zur hessischen Vor- und Frühgeschichte 4 (Stuttgart 1985) 84.





Illustration des Heidetränk-Oppidums bei Oberursel (F. Maier, Das Heidetränk-Oppidum [Stuttgart 1985] 86-87)

U. Timper, Zeichnung, vor 1985, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission, Frankfurt am Main

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Quelle

Römisch-Germanische Kommission

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Altenhöfe und Goldgrube – das Heidetränk-Oppidum

Die beiden Bergkuppen im Vordertaunus - die Altenhöfe und die Goldgrube - waren bereits vor dem 3. Jahrhundert v. Chr. durch Abschnittswälle befestigt. Im Verlauf des 2. Jahrhunderts v. Chr. wurden die beiden Anlagen durch eine mächtige Mauer verbunden, wie sie typisch für stadtartige Siedlungen dieser Zeit  in Gallien und dem Mittelgebirgsraum sind. Diese Siedlungen bezeichnete Julius Cäsar als Oppidum.



Heidetränk-Oppidum. Depotfund von eisernen Werkzeugen.

Keltische Eisenwerkzeuge., vor 2025

Aus der Sammlung von

Vortaunusmuseum Oberursel.

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Quelle

Vortaunusmuseum, Oberursel.

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Heidetränk-Oppidum. Depotfund verschiedenen eisernen Werkzeugen (Foto: Vortaunusmuseum, Oberursel).


Heidetränk-Oppidum. Pferdefigur aus Bronze.

2007, Oberursel

Aus der Sammlung von

Vortaunusmuseum, Oberursel.

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Quelle

Vortaunusmuseum, Oberursel.

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Heidetränk-Oppidum. Pferdestatuette aus Bronze (Foto: Vortaunusmuseum, Oberursel).


Heidetränk-Oppidum. Keltische Goldmünzen (sogenannte "Regenbogenschüsselchen“)

2006, Oberursel

Aus der Sammlung von

Vortaunusmuseum, Oberursel.

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Quelle

Vortaunusmuseum, Oberursel.

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Heidetränk-Oppidum. Keltische Goldmünzen, sog. „Regenbogenschüsselchen“ (Foto: Vortaunusmuseum, Oberursel).


Oberursel, Oppidum Heidetränke

Gabriele Rasbach, Foto, 2025, Oberursel

Aus der Sammlung von

Privat.

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Gabriele Rasbach

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Oberursel, Heidetränk-Oppidum. Blick nach Süden über die Rhein-Main-Ebene.

08

Ehrungen für die Lebensleistung



Einladungskarte zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Ferdinand Maier am 27. März 1992

27.03.1992, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Römisch-Germansiche Kommission

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Quelle

Archiv der RGK, Nachlass Günter Smolla

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Kurzbeschreibung
Einladungskarte zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Ferdinand Maier am 27. März 1992 im Magitratssitzungssaal des Römers.
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Einladungskarte zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Ferdinand Maier am 27. März 1992 (Archiv der RGK).


Ehrungen – Anerkennung für Forschung und Lehre

Im Ruhestand, in dem sich Ferdinand Maier weiter mit Forschungen zu Funden aus Manching beschäftigte (u. a. zum sog. Goldbäumchen), wurden ihm verschiedene Ehrungen für seine Leistungen in Forschung und Lehre, für seine nationale und internationale Gutachtertätigkeit und seinen Einsatz für die internationalen Zusammenarbeit zuteil.

Zu seinen Lebensleistungen gehörte auch, dass er seit seiner Habilitation an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main regelmäßige Lehrveranstaltungen zum eisenzeitlichen Europa hielt, die stets ein Spiegel seiner aktuellen Forschungen waren. Dort wie auch auf den Ausgrabungen war ihm der Austausch mit Studierenden und jungen Wissenschaftlern außerordentlich wichtig.

Mit großem Engagement setzte er sich für die internationale Zusammenarbeit ein, was sich auch in der großen Anzahl internationaler Wissenschaftler zeigte, die während seiner Zeit an der RGK die Bibliothek für ihre Arbeit nutzten. Sie waren immer auch gern gesehene Gäste im Hause Maier. 



Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse an Ferdinand Maier am 27. März 1992

27.03.1992, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Quelle

Römisch-Germanische Kommission, Foto: J. Bahlo

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Irmgard und Ferdinand Maier nach der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse am 27. März 1992 im Römer in Frankfurt am Main.


Ferdinand Maier - Verleihungsurkunde "Chevalier de l'Ordre des Arts et des Lettres", Paris 1991.

1991, Paris

Aus der Sammlung von

Privat

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Quelle

Privat - via RGK

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Verleihungsurkunde "Chevalier de l'Ordre des Arts et des Lettres", Paris am 30. April 1991 an Ferdinand Maier.


Dann geht wieder Herr Maier

Zeichnung

Aus der Sammlung von

Römisch-Germanische Kommission

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Quelle

Archiv der RGK, Sammlung Smolla, Zeichnung von Cornelia Neuhäuser.

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Kurzbeschreibung
Zeichnung der Tochter von Ferdinand Maier, aus der Bildergeschichte "In der R.G.K." mit dem Titel "Dann geht wieder Herr Maier".
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Zeichnung von Cornelia, der Tochter von Ferdinand Maier, aus der Bildergeschichte "In der R.G.K." mit dem Titel "Dann geht wieder Herr Maier".


Dann geht wieder Herr Maier...
"Da fing ich an zu hören.
Da fing ich an zu sehn.
Daß wir gar vieles lehren.
Und wenig doch verstehn."


Das Märchen von dem Schulmeister Klopfstock und seinen fünf Söhnen. In: Italienische Märchen von Clemens von Brentano

"Keinesfalls der Resignation soll mit der letzten Zeile das Wort geredet sein, sondern der Bewahrung der Neugierde, einer Neugierde, die sich von derjenigen der Studienzeit nur durch die größere Erfahrung und den routinierten Umgang mit dem methodischen Rüstzeug unterscheidet."

Ferdinand Maier in seiner Abschiedsrede an die RGK

Dank für Unterstützung

Ohne die Unterstütztung durch Leihgeber und Beitragende wäre diese Darstellung zum Leben Ferdinand Maiers nicht in dieser Form möglich gewesen. Ihnen allen gilt unser herzlicher Dank!

Cornelia Neuhäuser-Maier
Dr. habil. Wolfgang Fischer-Bossert, Wien
Dr. Susanne Sievers, Aschaffenburg
Prof. Dr. Siegmar von Schnurbein, Frankfurt
Kirstine Ruppel, Hanau
Hermann Ament, Hamburg
Kerstin Hofmann, RGK Frankfurt
Claudia Trummer, RGK Frankfurt
Lara Hies, RGK Frankfurt
Wenke Domscheit, RGK Frankfurt

Arheološki muzej u Zagrebu
Bayerischer Rundfunk, Archiv
Deutsches Archäologisches Institut, Abteilung Athen
Deutsches Archäologisches Institut, Abteilung Istanbul
Deutsches Archäologisches Institut, Abteilung Madrid
hessenArchäologie, Wiesbaden
Hessischer Rundfunk, Archiv
Kantonsarchäologie Sankt Gallen, Schweiz
Vortaunusmuseum, Oberursel







Eine virtuelle Ausstellung von

Team

Dr. Gabriele Rasbach
Friederike Kranig M.A.
Gabriela Erika Thummerer M.A.
Björn Hinrichs B.A.

Erstellt mit :
DDB Studio
Ein Service von:
DDB Studio

Diese Ausstellung wurde am 21.07.2025 veröffentlicht.



Impressum

Die virtuelle Ausstellung Ferdinand Maier (1925–2014) wird veröffentlicht von:

Römisch-Germanische Kommission


Palmengartenstraße 10-12
60325 Frankfurt
gesetzlich vertreten durch Deutsches Archäologisches Institut

Telefon: +49 (0)69 975818-0
Fax: +49 (0)69 975818-40
E-Mail:  archiv.rgk@dainst.de

Inhaltlich verantwortlich:
Dr. Gabriele Rasbach / Gabriela Erika Thummerer
Römisch-Germanische Kommission
Palmengartenstr. 10-12
60325 Frankfurt am Main

Kurator*innen:
Dr. Gabriele Rasbach
Gabriela Erika Thummerer M.A.

 

Rechtliche Hinweise:
Die Deutsche Digitale Bibliothek verlinkt die virtuelle Ausstellung auf ihrer Internetseite https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/content/virtuelle-ausstellungen. Dabei wurde auf die Vertrauenswürdigkeit der Institution, welche die Ausstellung veröffentlich hat sowie die Fehlerfreiheit und Rechtmäßigkeit der virtuellen Ausstellung besonders geachtet. Der auf dieser Internetseite vorhandene Link vermittelt lediglich den Zugang zur virtuellen Ausstellung. Die Deutsche Digitale Bibliothek übernimmt keine Verantwortung für die Inhalte der virtuellen Ausstellung und distanziert sich ausdrücklich von allen Inhalten der virtuellen Ausstellung, die möglicherweise straf- oder haftungsrechtlich relevant sind oder gegen die guten Sitten verstoßen. 

DDBstudio wird angeboten von:  
Stiftung Preußischer Kulturbesitz, gesetzlich vertreten durch ihren Präsidenten,
handelnd für das durch Verwaltungs- und Finanzabkommen zwischen Bund und Ländern errichtete Kompetenznetzwerk

Deutsche Digitale Bibliothek
c/o Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Von-der-Heydt-Straße 16-18
10785 Berlin 

Telefon: +49 (0)30 266-41 1432, Fax: +49 (0) 30 266-31 1432,
E-Mail: geschaeftsstelle@deutsche-digitale-bibliothek.de

Umsatzsteueridentifikationsnummer: 
DE 13 66 30 206

Inhaltlich verantwortlich: 
Dr. Julia Spohr
Leiterin der Geschäftsstelle
Finanzen, Recht, Kommunikation, Marketing
Deutsche Digitale Bibliothek
c/o Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Von-der-Heydt-Straße 16-18
10785 Berlin

Konzeption:
Nicole Lücking, Deutsche Digitale Bibliothek
Stephan Bartholmei, Deutsche Digitale Bibliothek
Dr. Michael Müller, Culture to Go GbR

Design: 
Andrea Mikuljan, FIZ Karlsruhe - Leibniz Institut für Informationsinfrastruktur GmbH

Technische Umsetzung:
Culture to Go GbR mit Grandgeorg Websolutions

Hosting und Betrieb:  
FIZ Karlsruhe - Leibniz Institut für Informationsinfrastruktur GmbH



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