Was ist zu sehen?
In der Ausstellung entsteht ein Dialog zwischen den temporär gezeigten zeitgenössischen Exponaten und den dauerhaft in Schloss Köpenick zu sehenden historischen Werken aus dem Bestand des Berliner Kunstgewerbemuseums: Als Interventionen sind rund 80 Keramiken der Künstlerinnen Grita Götze, Heidi Manthey und Sonngard Marcks auf die drei Etagen des Schlosses verteilt. Gefertigt in aufwendiger Fayence-, Porzellan- und Engobemalerei, gibt es bei den Keramiken immer wieder Reminiszenzen an Vorbilder aus Renaissance, Barock und Rokoko, ohne diese jedoch zu kopieren. Dabei kommen die Künstlerinnen zu neuen und verblüffenden Ideen. Neben historisch inspirierten Ornamenten und Mythologien stehen Naturmotive im Zentrum ihres jeweiligen bildnerischen Repertoires. Oberfläche und Gefäß, Dekor und Form verschmelzen zu einer Symbiose. Nicht der Gebrauchszweck bestimmt den Entwurf, sondern die künstlerische Idee: Teekannen werden zu kleinen Bildwerken auf Sockeln, Vasen zu Skulpturen und Teller zu Wandobjekten.
Grita Götze (geb. 1959) und Sonngard Marcks (geb. 1959) haben in den 1980er Jahren an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule in Halle (Saale) studiert - unter anderem bei Heidi Manthey (geb. 1929), die dort selbst Studentin und später Dozentin im Fach Keramik-Dekor war. Jede der drei Künstlerinnen beschreitet ihren eigenen Weg, bei allen dreien bildet die handwerkliche Meisterschaft die Grundlage ihres künstlerischen Schaffens.
Laufzeit der Ausstellung: 4. Juni bis 3. Oktober 2021.