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Marckh Miespach

Beschreibung

Wening zeigt Miesbach von Westen, sein Standort war am Hang des heutigen Friedhofsberges. Der Künstler fertigte – wie damals üblich – vor Ort nur Skizzen an, während er die Ansicht in seinem Atelier fertigte.
Miesbach breitet sich vor dem Betrachter aus: Die wichtigsten Gebäude sind leicht erhöht und detaillierter wiedergegeben, während die restlichen Gebäude standardisierter sind.
Man erkennt im Vordergrund links die erst später nach dem Hl. Johann Nepomuk benannte Schlierachbrücke. Die Windrose liegt auf der heute Waldeckerhöhe genannten Anhöhe. Rechts davon sieht man die zweite Schlierachbrücke, heute Baderwirtsbrücke genannt.
Im Mittelgrund breiten sich die Bauten des Marktes Miesbach aus. Deutlich zu erkennen ist die Lage auf den östlichen Terrassen des Schlierachtales und die noch heute vorhandenen Straßen und Plätze. Die Höhenstufen werden in lokaler Tradition auch Riese genannt. Auf der obersten Terrasse links die Portiunkulakirche, daneben das Schloss mit den Zwiebeltürmen. Rechts unterhalb des Schlosses das Markttor und eine Mauer. Der ganze Bereich des Oberen Markts war wohl früher mit einfachen Toren bezeichnet. Der ganze Ort vermutlich mit einem einfachen Zaun gesichert. Unterhalb des Schlosses die stattliche Pfarrkirche mit dem damaligen Zwiebelturm, anschließend das Anwarthaus mit Doppelwalmdach und rechts oberhalb an der Hangkante ein kleiner Turm, der zusammen mit dem Anwartshaus wohl ein Überbleibsel der Burg Miesbach war. In der südöstlichen Ecke des Platzes das nach der Zerstörung beim Stadtbrand von 1783 nicht wiederaufgebaute Gerichtsschreiberhaus mit prächtiger Fassade zum Platz. Der Obere Markt ist auch deutlich als zentraler Platz erkennbar. Noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts blieb er der Hauptplatz der Stadt, war er doch die Keimzelle der Bürgerstadt. Hier konzentrierten sich die vornehmeren Gewerbe und die Gasthöfe.
Die Bebauung auf der untersten Ebene ist deutlich schlichter dargestellt. Hier waren bis Ende des 18. Jahrhunderts vornehmlich einfachere Gewerbe und Tagelöhner angesiedelt. Als Hausform gab es hier auch Herbergen. Auffallend ist am linken Rand des untersten Bereichs die Einmündung des Miesbaches in die Schlierach. Etwas oberhalb der Windrose finden sich am Rande der Häuser zwei kleine Hütten, aus denen Qualm aussteigt. Dabei dürften es sich um die ältesten bekannten Schießhütten sein.
Der Hintergrund der Ansicht wird durch Wiesen und bewaldete Höhen gebildet. Ganz rechts vor der Kulisse des Hochgebirges der Schliersee mit der gleichnamigen Ortschaft und Westenhofen. Zwischen Portiunkulakirche und Schloss das Wappen der Grafschaft Hohenwaldeck. In der Mitte oben Spruchband „Marckh Miespach.“.

Kurzbeschreibung

Die wohl bekannteste historische Ansicht Miesbachs stammt von Michael Wening. Älter ist nur die Vedute des Philipp Apian aus der Zeit um 1560. Diese zeigt allerdings nur einen skizzenhaften Ausschnitt, während Wening die heutige Altstadt komplett wiedergibt. Es fehlen lediglich die etwas abseits liegenden Bauten am Gänsbichl (Badstraße), am Tölzer Berg und an der Wallenburger Straße.

Institution

Rechtsstatus

Typ

Grafik

Beteiligte Personen und Organisationen

Michael Wening (1641-1718)
Altbestand

Zeit

1701

Maße/Umfang

26 x 67 cm

Material/Technik

Kupferstich

Sprache

Deutsch

Identifikator

Inv.-Nr. 00557

Dateien

106 FB_MB_00557.jpg

Quellenangabe

„Marckh Miespach,” Schätze aus dem Heimatmuseum Miesbach, zuletzt aufgerufen am 22. Dezember 2024, https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/heimatmuseum-miesbach/items/show/50.