Für das Deutsche Buch- und Schriftmuseum stellten die „Golden Twenties“ weniger eine Blütezeit oder eine Zeit des Aufbruchs und Wachstums dar. Vielmehr war es eine Zeit geprägt von Kündigungen, Notbeschlüssen, Einsparmaßnahmen, Kürzungen und Umzügen. Es war ein Bangen um kulturelle Schätze und um die eigene Existenz.
Blickt man in die Gegenwart – genau 100 Jahre nach der Veröffentlichung der ersten Künstlerspende – so ist das Museum, das seit 1950 Abteilung der damaligen Deutschen Bücherei ist, in einer zweifellos komfortablen Lage. Aber es ist wieder Krieg in Europa, der der Kultur auch in den 20er Jahren des 21. Jahrhunderts wieder Einsparungen auferlegt. Vor 100 Jahren, in einer weitaus dramatischeren Situation, haben Solidarität, Kreativität, Hilfsbereitschaft und Durchhaltevermögen das Fortbestehen des Museums in schwieriger Zeit gesichert. Das ist Motivation und Ansporn zugleich.