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Menschen, Ranken und Dämonen

Ein Blick auf die Miniaturen und Initialen von Altenberger Handschriften aus den Beständen der ULB Düsseldorf

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf


Ansicht Abtei Altenberg

Aus der Sammlung von

Alena Piskunova

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Alena Piskunova

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Der Orden der Zisterzienser in der Abtei Altenberg

1133 als Tochterkloster des Klosters Morimond gegründet, folgt die Abtei Altenberg den Regeln des Zisterzienserordens...



Karte der Töchterklöster der Abtei Altenberg

Aus der Sammlung von

Abtei Altenberg

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Abtei Altenberg

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...Die Gründung des Ordens der Zisterzienser ist auf das Jahr um 1100 in Morimond zurückzuführen. Der Orden folgt den Regeln des Heiligen Benedikt sowie den Lehren von Bernhard von Clairvaux. Das im Jahre 1133 als Monasterium St. Manar de Berge gegründete Kloster Altenberg war dessen erste rechtsrheinische Gründung. Der Gründungsabt Berno und elf Mönche bezogen dabei die ehemalige Dynastieburg der Grafen von Berg, die nach der Erweiterung ihres Herrschaftsgebietes ihren Sitz verlegten und in ihrer ehemaligen Burg ein Kloster gründeten. Diese Umstände waren für die wirtschaftliche Situation der neuen Gründung sehr vorteilhaft. 





Kupferstich Abtei Altenberg, Johann Jakob Sartor, 1707

Jakob Sartor, Kupferstich, 1707

Aus der Sammlung von

Das Bergische Land DuMont Kunstreiseführer Kultur, Geschichte

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Auf Grund der Nähe zu Köln bestand bereits zu Beginn ein gutes Verhältnis zu den dortigen Bischöfen. Ab 1157 übernahmen diese die Schutzherrschaft des Klosters und ermöglichten so den Äbten ein Studium an der Kölner Universität. Die schnelle Ausbreitung des Konvents, zusammen mit den strengen Regeln der Zisterzienser, die eine Vielzahl von liturgischen Schriften voraussetzten, machte ein gut ausgebautes Skriptorium unverzichtbar. Die Regel, dass ein Skriptorium zur Grundausstattung einer Gründung gehörte, wurde erst kurz nach 1133 beschlossen. Daher ist es nicht zu belegen, ob die Abtei Altenberg bei ihrer Gründung bereits über ein solches verfügte.





Skulptur Abtei Abt Bernhard von Clairvaux

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Abtei Altenberg

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Abtei Altenberg

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Doch die Spuren der Vorbilder des französischen Mutterklosters an den Einbänden und in Stil und Technik zeigen eindeutig, dass sowohl ein Teil des ältesten Bestands der Bibliothek als auch das Wissen um die Produktion aus Morimond stammen müssen. 
Wirtschaftliches Erstarken der Abtei und der daraus resultierende Zuwachs an Macht, aber auch die stetige strenge Zuwendung an die Frömmigkeit manueller Produktion in Zeiten des Buchdrucks sorgten dafür, dass während des Spätmittelalters besonders wertvolle Gradule hergestellt wurden. Zu dieser Zeit wurden vielerlei Einflüsse der Buchmalerei in die eigenen Arbeiten aufgenommen. Die Bedeutung Altenbergs als Produktionsstandort von Handschriften wird an der Verwendung des Altenberger Wappens innerhalb der hergestellten Bücher sichtbar.





Albrecht Dürer - Hieronymus im Gehäus (1514)

Albrecht Dürer, 1514

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Kunstsammlung der Universität Göttingen

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Kunstsammlung der Universität Göttingen

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Bibliothek und Skriptorium der Abtei Altenberg

Eigene Herstellung des Materials und die gesamte Fertigung der Bücher machten die Arbeit des Skriptoriums in der Abtei Altenberg aus und förderten die Größe und Auswahl der Bibliothek...



Markus Kapelle Abtei Altenberg

Aus der Sammlung von

Abtei Altenberg

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Abtei Altenberg

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...Die erste Blütezeit des Altenberger Skriptoriums fällt in die Zeit kurz nach der Gründung des Klosters im 12. Jahrhundert. Dort bestach die handwerkliche Arbeit vor allem durch die Klarheit der Schrift und die aufwendig gestalteten Einbände. Gleichzeitig war der Schmuck minimal gehalten. Weitere Höhepunkte des Altenberger Skriptoriums fallen ins 13. und späte 15. Jahrhundert. Erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts brach die Schreibarbeit in Altenberg ab. 





MS-B-67 Buchrücken

Abtei Altenberg, Buchmalerei, 13. Jh., 1. Viertel, Abtei Altenberg

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ULB Düsseldorf

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Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Leihgabe der Stadt Düsseldorf

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Nicht bloß die Ausführung der Schrift und der Buchmalerei sind Teil des klösterlichen Lebens, sondern jeder einzelne Schritt der Herstellung solcher Handschriften - vom Pergamentbogen bis zum Einband - sind bereits im Alltag eingebunden. Die erforderliche Geduld und Sorgfalt galt für die Zisterzienser als Inbegriff der Frömmigkeit. Die Ausweitung der Bibliothek hing vermutlich stark mit dem jeweiligen Abt zusammen. Um 1500 fasste die Bibliothek rund 1000 Handschriften. Diese stammten nicht nur aus eigener Produktion, sondern auf Grund der Bedeutung des Klosters auch aus Schenkungen.





Handschriften Buchdeckel

Aus der Sammlung von

Hannah Fischer

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Hannah Fischer

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Heute sind davon 50-60 Exemplare in der Düsseldorfer Universitäts- und Landesbibliothek erhalten. Grund hierfür ist, dass nach der Säkularisierung um 1800 die Pflege der Handschriften nicht mehr gewährleistet war. Vieles ging verloren oder wurde durch modernere Fassungen ersetzt. Zu den im Alltag der Zisterzienser benötigten liturgischen Schriften und der Erstausstattung der Tochterklöster gehörten unter anderem Psalter, Antiphonare, Lektionare und Kalendare, sowie Graduale, Missale, Epistolare und Evangeliare sowie das Kollektenbuch.
Eine weitere Besonderheit des Skriptoriums war die eigene Herstellung des gesamten benötigten Materials und die komplette Fertigung über das Schreiben bis zum Binden der Handschriften.





MS-B-16 Buchdeckel

Abtei Alteiberg, Buchmalerei, 2H. 12.Jh., Abtei Alteiberg

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ULB Düsseldorf

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Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Leihgabe der Stadt Düsseldorf

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Sammelhandschrift

"Beda Venerabilis. Hrabanus Maurus"

Den Grundstock der Buchmalerei stellten fantasievoll gestaltete Initialen dar.
Menschen, Ranken und Dämonen sind hier die Regel...



Initiale E (1r)

Abtei Altenberg, Buchmalerei, 13. Jh., 1. Viertel, Abtei Altenberg

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ULB Düsseldorf

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Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Leihgabe der Stadt Düsseldorf

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...Initialen der frühen Handschriften sind meist noch schlicht gehalten. Nur wenige sind mit stilisiertem Blatt- und Rankenwerk aufgelockert. Ebenso bleibt die Farbigkeit reduziert. Meist wird rote oder grüne Tinte verwendet, die mit braungelber Tinte den flächigen Auftrag bestimmen.
Im Laufe der Zeit wurden die Initialen immer auffälliger gestaltet und dienten mehr und mehr dem Schmuck der einzelnen Blätter. Die Gestaltung der Buchstabenschäfte variiert zwischen sägeblattartigen oder doppelschäftigen Formen. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts wurden aufwendig gestaltete Initialen, inspiriert von französischen Fleuronée Initialen, zum gängigen Initialschmuck.
Anders als bei Miniaturen haben die Initialen nicht notwendigerweise einen Textbezug. Sie dienen einzig und allein dem Schmuck.





Initiale B (171r)

Abtei Altenberg, Buchmalerei, 13. Jh., 1. Viertel, Abtei Altenberg

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ULB Düsseldorf

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Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Leihgabe der Stadt Düsseldorf

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In ihrer Ornamentik können Initialen jedoch, auch ohne direkten Textbezug, einen symbolischen Wert aufweisen. Blattornamente, zum Beispiel, weisen in ihrer Dreizahl auf die Dreifaltigkeit - Vater, Sohn und Heiliger Geist - hin. In ihrer Vierzahl können sie auf die vier Evangelien verweisen und in ihrer Siebenzahl auf die Sieben Gaben des Heiligen Geistes, die sich aus Weisheit, Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Gottesfurcht und Frömmigkeit zusammensetzen. Die frühen Buchmalereien der Zisterzienser richteten sich, wie all ihre Gesetze, nach den Geboten der Schlichtheit. Ähnlich wie im architektonischen Schmuck der Klöster. Die Glasfenster ihrer sakralen Räume sollten einfarbig sein, nicht bebildert und sich an Formen der Natur orientieren.





Initiale C (2v)

Abtei Altenberg, Buchmalerei, 2.H. 12. Jh., Abtei Altenberg

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ULB Düsseldorf

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Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Leihgabe der Stadt Düsseldorf

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Die Initiale "C"  auf Blatt 2v leitet das Wort "Cunctis" (lat.: "alle") ein. Sie bildet eine in sich geschlossene Form und ist nur auf den zweiten Blick als Buchstabe "C" erkennbar. Beide Bögen laufen in Ranken in die Mitte des Buchstabenkörpers aus und verdrehen sich ineinander. Die Enden beider Ranken laufen wiederum in akanthusartige Blätter aus, die die
Buchstabenmitte weitestgehend ausfüllen. Bei dem oberen Bogen entwächst die Ranke dem Maul eines Tierkopfes, der an einen Drachen- oder Hundekopf erinnert. Der Buchstabenkörper ist durch mehrere Spangen unterteilt, die ihn in verschiedene gestalterische Ebenen einteilen und an Goldschmiedekunst erinnern. An beiden Enden des Bogens befinden sich kurze, diagonal abzweigende Fähnchen, die grün ausgefüllt sind. Alle Konturen sind mit roter Tinte gezogen.





Initiale E (46v)

Abtei Altenberg, Buchmalerei, 2.H. 12. Jh., Abtei Altenberg

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ULB Düsseldorf

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Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Leihgabe der Stadt Düsseldorf

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Die Initiale "E"  auf dem Blatt 46r leitet das Wort "et" (lat.: "und") ein. Ihr geschlossener Buchstabenkörper wird durch arkanthusartigen Blattauswüchsen und Ranken beschrieben. Am oberen Ende des Bogens entwachsen einem hundeähnlichen Tierkopf weitere Ranken. Diese wuchern verschlungen ins Innere des Buchstabenkörpers. Der Mittelsteg der Initiale ist ein Tierwesen, das sich in den Buchstabenkörper verbeisst. Der untere Initialbogen windet sich im Inneren des Körpers.
Farblich ist die Initiale rot gehalten. Die Gestaltung ist eine komplexe Kombination aus parallel laufenden, verschieden starken Kontur- und Binnenlinien. Auch hier unterteilen mehrere Spangen, die an Goldschmiedekunst erinnern, die Bögen und Ranken.





MS-B-16 Buchrücken

Abtei Alteiberg, Buchmalerei, 2H. 12.Jh., Abtei Alteiberg

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ULB Düsseldorf

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Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Leihgabe der Stadt Düsseldorf

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Buchrücken_beda-1.png

   





MS-B-67 Buchdeckel

Abtei Altenberg, Buchmalerei, 13. Jh., 1. Viertel, Abtei Altenberg

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ULB Düsseldorf

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Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Leihgabe der Stadt Düsseldorf

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Sammelhandschrift

"Ps.-Eusebius Gallicanus. Anselmus Cantuariensis. Hugo de Folieto. Vitae sanctorum. Odo Morimundensis. Hugo de Sancto Victore"

Buchmalerei mittelalterlicher Handschriften umfasste weitaus mehr als klare Schrift und filigrane Initialen.
Die entschiedene Frömmigkeit der Zisterzienser schloss die Inklusion von herausragenden Miniaturen nicht aus....



Miniatur Sermones (1r)

Abtei Altenberg, Buchmalerei, 13. Jh., 1. Viertel, Abtei Altenberg

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ULB Düsseldorf

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Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Leihgabe der Stadt Düsseldorf

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...Die Miniaturen der Sammelhandschrift MS-B-67 stehen im engen Zusammenhang mit den Inhalten der Predigten, Traktaten sowie Lebens- und Leidensgeschichten von Heiligen, die sie einleiten. Somit sind die teilweise ganzseitigen Miniaturen mit ihren großen Farbflächen im Einklang mit den Ordensregeln nicht als Schmuck zu verstehen.
Die erste Miniatur aus der Handschrift, zu den Texten des Eusebius über die Auferstehung des Herren, zeigt eine Figur in bischöflichen Ornat. Die Farbe Rot steht für das Göttliche, Grün für das neue Leben und Braungelb für Buße und Trauer. Die drei Farben greifen den Auferstehungskontext des Textes ebenso auf wie das die Miniatur umfließende Spruchband: „Juble Himmel und im Freudenstimmung sei die ganze Welt“.





Miniatur Septem Dormientium (83r)

Abtei Altenberg, Buchmalerei, 13. Jh., 1. Viertel, Abtei Altenberg

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ULB Düsseldorf

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Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Leihgabe der Stadt Düsseldorf

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Der Begriff der Miniatur geht auf den Namen einer der häufig verwendeten Farben zurück: das minimum, was für Zinnoberrot steht und in der nachmittelalterlichen Zeit mit der Miniaturmalerei oder Kleinmalerei verbunden wurde.
Die Miniatur, die Blatt 83r fast ganz ausfüllt, leitet die Heiligenerzählung Septem Dormientium, der Sieben Schläfer, ein. Die eigentlich eher starren Figuren sind mit einer Vielzahl kleinster Details ausgearbeitet.
In zwei übereinandergestellten Szenen erzählt die Miniatur zwei Hauptaspekte der Leidensgeschichte der Sieben Schläfer. Zwei Ankläger bringen vier Jünglinge vor das Gericht des Kaisers, der über das Schicksal der Heiligen entscheidet. In der darunter liegenden Szene werden die Jünglinge schlafend in der Höhle dargestellt, wo sie auf ihre Auferstehung warten.




Miniatur Barlaam et Josaphat (41r)

Abtei Altenberg, Buchmalerei, 13. Jh., 1. Viertel, Abtei Altenberg

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ULB Düsseldorf

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Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Leihgabe der Stadt Düsseldorf

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Die Vita Barlaam et Josaphat des Johannes Damascenus wird auf Blatt 41v mit dieser ganzseitigen Miniatur eingeleitet.
Der Königssohn Josaphat wird hier ritterlich und gottgeweiht dargestellt. Der ihn belehrende Mönch Barlaam sitzt an seiner Seite. Nach seiner Bekehrung zum Christentum lauscht Josaphat dem Mönch. Dieser wird mit erhobenen Fingern, dem Belehrungsgestus, dargestellt.
Die Miniaturen dieser Handschrift sollen an die Wandmalereien der Markuskapelle in Altenberg, aus dem Jahre 1220, erinnern. Die enthaltenen Texte stammen von verschiedenen Händen, die sich an diesen orientiert haben können.




MS-B-67 Buchrücken

Abtei Altenberg, Buchmalerei, 13. Jh., 1. Viertel, Abtei Altenberg

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ULB Düsseldorf

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Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Leihgabe der Stadt Düsseldorf

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MS-D-19 Buchdeckel

Abtei Altenberg, Buchmalerei, 15. Jh., 3. Viertel, Abtei Altenberg

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ULB Düsseldorf

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Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Leihgabe der Stadt Düsseldorf

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Graduale

Graduale, wie MS-D-19, sind Gesangs- und Musikbücher für Messen. Nach der Chorreform von 1134, unter Bernhard von Clairvaux, wurden die Melodien und Gesänge vereinheitlicht. Ebenso wurde ab dem 13.Jahrhundert mit der Gestaltung der Graduale verfahren...



Graduale Cisterciense, Proprium Missarum de Tempore (1r)

Abtei Altenberg, Buchmalerei, 15. Jh., 3. Viertel, Abtei Altenberg

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...Dieses Graduale stammt aus dem ersten Viertel des 15.Jahrhundert und ist ein Paradebeispiel für die Arbeit, die die Altenberger Skriptorien im Namen der Frömmigkeit in manueller Arbeit leisteten. Ursprünglich bestand es aus sieben Lagen, die im Nachhinein ergänzt wurden. Die Noten sind auf zehn Zeilen in römischer Quadratnotation auf roten Vierzeilensystem gemalt. Der Gesang ist in gotischer Textura geschrieben.
Besonders auffällig sind bei dieser Handschrift die schmuckvollen Verzierungen mit rahmenden Zierstäben aus Blatt- und Rankenwerk. Darüber hinaus ist die Handschrift mit über einhundertsiebzig floralen Initialen ausgestattet. Zusätzlich verfügt sie über einige figurale Federzeichnungen sowie über mehr als dreißig aufwendig gestaltete Schmuckinitialen.



Miniatur Abt (1r)

Abtei Altenberg, Buchmalerei, 15. Jh., 3. Viertel, Abtei Altenberg

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Auch in den Rahmungen finden sich schmuckvolle Miniaturen. Hier etwa die Darstellung eines knieenden und betenden Abtes vor einer detaillierten Architekturabreviatur eines Türmchens mit blau-goldenem Schachbretthintergrund. In seiner Linken hält er einen Abtsstab mit Speerspitze am unterem Ende. Zu seinen Füßen befindet sich ein Wappenschild mit drei goldenen Adlern auf blau weißem Grund. Die Heraldik des Wappens ist bislang unbekannt.



Initiale A (1r)

Abtei Altenberg, Buchmalerei, 15. Jh., 3. Viertel, Abtei Altenberg

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ULB Düsseldorf

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Der wohl augenfälligste Schmuck des ersten Blattes ist eine handgroße Initiale des Buchstaben A. Diese wartet mit ausladenden Blattgoldrahmung mit blauen Lombarden auf. Der blaue Buchstabenkörper und der goldene Zwischenraum sind mit mehrfarbigen, ineinander verschlungenen Zier- und Blattwerk in Rot, Gelb, Blau, Grün und Violett geschmückt.
Solche kostbaren Exemplare wurden über die Jahrhunderte hinweg nicht selten herausgetrennt und entwendet. Auch in dieser Handschrift gibt es zugehörige Leerstellen.



Proprium Missarum de Sanctis (83v)

Abtei Altenberg, Buchmalerei, 15. Jh., 3. Viertel, Abtei Altenberg

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ULB Düsseldorf

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Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Leihgabe der Stadt Düsseldorf

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Das Blatt 83v verdeutlicht, dass Miniaturen, Schmuckwerk und Initiale als gesonderte Disziplinen der Buchmalerei zu Beginn des 15.Jahrhunderts fließend ineinander greifen konnten.
In dem Abschnitt Proprium Missarum de Sanctis, der einleitend zu den Gesängen der Messe des Festes des heiligen Stephanus am 26.12 steht, findet sich dieses schmuckvoll ausgearbeitete Blatt.
In der oberen linken Ecke prangt eine beginnende Majuskel „E“ mit einer integrierten Miniatur. Links neben der Majuskel befindet sich eine Zeichnung aus Tusche unter welcher eine Blattrahmung aus einem braunen Stiel mit rot-gelb-blauen Blattstäben hinab führt. Sie mündet am unteren Blattrand - dem Bas-de-page - in eine Bordüre, die mit Personal bevölkert ist.





Initiale E Stephanus (83v)

Abtei Altenberg, Buchmalerei, 15. Jh., 3. Viertel, Abtei Altenberg

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ULB Düsseldorf

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Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Leihgabe der Stadt Düsseldorf

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Die Majuskel besitzt einen goldenen Hintergrund, der zur rechten Blattseite in dornigen Ecken abschließt. Den Mittelgrund bilden blau-rot gefasste Blüten, die sowohl in den Goldgrund als auch in den Buchstabenkörper hinein schlingen. Der Vordergrund ist zweigeteilt. Zum einen der blau gefasste Buchstabe E. Dieser ist mit Blüten und Rankenverzierungen in den Schäften und kleinen blauen, runden, herzförmigen Blättern gestaltet. Zum anderen eine männliche Person, die aufrecht auf einem grünen Grashügel steht. Sie ist dem Text und den Noten zugewandt und durch einen Nimbus hervorgehoben. Als Attribute des Hl. Stephanus sind ihr ein Stein an der Stirn, drei weitere Steine in ihrer linken Hand und ein Almosenbeutel in ihrer Rechten mitgegeben. Darüber hinaus trägt sie eine weiße Albe mit goldenen Paruren und eine rote Dalmatik, sowie einen aus buntem farbigem Stoff bestehenden Clavus.




Drolerien (83v)

Abtei Altenberg, Buchmalerei, 15. Jh., 3. Viertel, Abtei Altenberg

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ULB Düsseldorf

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Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Leihgabe der Stadt Düsseldorf

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Den Bas-de-page bildet ein Fadengeflecht welches sich mit einem Filigranornament vermischt. Es ist golden gehalten und wird von gold-rot-blauen Ornamenten umschlungen. Darin befinden sich acht Personen.

Eine Person trägt einen Korb Steine über ihrem Kopf. Mit ihrem schulterlangen Haar, dem roten Hemd, ihren blauen Hosen und braunen Schuhen ist sie einfach gekleidet - sie ist weder als Adel noch als Klerus zu identifizieren. In ihrer Bewegung zur Blattmitte wird sie vom Geflecht gehindert. Neben ihr befinden sich weitere, kleinere Personen. Diese sind ebenso einfach gekleidet und halten wurfbereit Steine in den Händen.
So schlagen diese Drolerien und das rahmende Zierelement den inhaltlichen Bogen zurück zur einleitenden Miniatur des gesteinigten Stephanus. In ihrer Gesamtheit präsentiert der vermeintliche Schmuck den Inhalt des Gesangstextes.





MS-D-19 Buchrücken

Abtei Altenberg, Buchmalerei, 15. Jh., 3. Viertel, Abtei Altenberg

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Pigmente

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Alena Piskunova

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Alena Piskunova

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Wie werden Handschriften hergestellt und welche Materialien braucht man dafür?

Pergamentherstellung, sowie Herstellung der Pigmente sind essentiell für die Buchmalerei und die damit zusammenhängende Ausschmückung der Handschriften...



MS-B-16 Spuren (20v)

Abtei Alteiberg, Buchmalerei, 2H. 12.Jh., Abtei Alteiberg

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ULB Düsseldorf

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Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Leihgabe der Stadt Düsseldorf

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...Der Gesamtbegriff der „Buchmalerei“ umfasst alle künstlerischen Ausschmückungen.
Da die Herstellung der Handschriften im Altenberger Skriptorium nicht nur das Schreiben und Ausschmücken umfasste, sondern auch das Herstellen der benötigten Materialien, wurde auch in dieser Schreibwerkstatt unter anderem Pergament selbst hergestellt. Dafür wurde abgezogene Tierhaut in Kalkwasser gelegt, sodass sich übriggebliebene Fleischreste und Haare lösen konnten. Im Anschluss wurde diese Haut in einen Rahmen gespannt, getrocknet und letzte Unreinheiten abgeschabt. Bevor die Haut mit einer Kreideschicht grundiert wurde, raute man sie mit einem Bimsstein an.





MS-B-67 Register (41r)

Abtei Altenberg, Buchmalerei, 13. Jh., 1. Viertel, Abtei Altenberg

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ULB Düsseldorf

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Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Leihgabe der Stadt Düsseldorf

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Der letzte Arbeitsschritt war das Zuschneiden der Häute in rechteckige Seiten, die ineinander gefaltet die gewohnte „Codex“-Form ergaben. Bei der Buchmalerei wurde vor allem auf hochwertiges Leder gesetzt. Dieses erlaubte nicht nur Korrekturen, sondern konnte auch teilweise wiederverwertet werden, wie zum Beispiel bei der Verstärkung des Einbandes. Prinzipiell wurde von dem teuren Material nichts verschwendet.
Brauchbare Blätter wurden dann für die Schreibarbeit vorbereitet. Hierfür wurde zunächst ein Gestaltungsraster vorgezeichnet. Kopf-, Fuß-, Außen- und Bundsteg begrenzten den ein- oder mehrspaltigen Satzspiegel in der Mitte des Blattes. In diesem wurden die Zeilenlinien vorgezeichnet. Oft finden sich am Rand der Pergamentblätter kleine Nadellöcher als Spuren dieser Vorarbeit. Bereits in diesem Schritt wurden die Lücken für spätere Malereien und Initiale geplant.





Initiale B (171r)

Abtei Altenberg, Buchmalerei, 13. Jh., 1. Viertel, Abtei Altenberg

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ULB Düsseldorf

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Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Leihgabe der Stadt Düsseldorf

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Für die Herstellung der Farben gab es eigens geschriebene Rezeptbücher, wie das „Lucca-Manuskript“, das um 800 in Italien entstand. Es beinhaltete 157 Rezepte für Farben aus mineralischen Stoffen, wie Tonerde, Kupfer oder Eisenoxid, aus pflanzlichen Stoffen, wie Holz, Harze, Galläpfel oder Nussschalen, und tierischen Stoffen, wie Fischleim, Muscheln oder gemahlenen Tierknochen. Diese wurden mit malfähigen Mitteln, wie Eiklar, Gummi Arabicum oder anderen Harzen gemischt und konnten dann zur Aussmückung der Buchseiten verwendet werden.
Als Schreibwerkzeuge verwendete man meist Gänsefedern oder Pinsel aus Eichhörnchen- oder Marderhaar.



Aufbewahrung, Zugänglichkeit, Forschungsprojekte, Restaurierung, Konservierung und Neufunde

Frau Dr. Ute Olliges-Wieczorek und die Restauratorin Anika Ringelkamp beantworten in vier Interviews fachspezifische Fragen und geben Antworten zu den Hintergründen des aktuellen Umganges mit den Handschriften.





Wissenschaftlicher Umgang, Aufbewahrung und Einsicht in die mittelalterlichen Sammlungen in den Beständen der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf

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Falk Rockel, Hannah Fischer, Alena Piskunova

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Falk Rockel, Hannah Fischer, Alena Piskunova

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Wie ist der Umgang, die Aufbewahrung und die Zugänglichkeit für die Besucher*innen mit den mittelalterlichen Handschriften in der ULB?
Insgesamt bewahrt die ULB 423 mittelalterliche Handschriften und über 1000 Fragmente auf. Dieser Bestand gehört zu dem westfälischen Kulturerbe. Das Land beteiligt sich an der Restaurierung und fördert den Bereich der Digitalisierung.
Die Lagerung wird in einem Raum, der einem Tresor ähnelt, aufbewahrt. Dieser besteht aus zwei Etagen, die durch eine Alarmanlage, die mit der Polizei direkt verbunden ist, gesichert sind. Des Weiteren wird auf die richtige Lagerung, wie Temperatur, Feuchtigkeit und Licht geachtet. Natürlich wird auch auf den Brandschutz geachtet.
Der Bereich der Digitalisierung wird durch die Website der ULB – die Digitale-Sammlung – zugänglich gemacht, wo die mittelalterlichen Handschriften einsehbar sind. Durch die Digitalisierung wird zusätzlich die Sicherung der Handschriften gewährleistet und sie ermöglicht außerdem die leichtere Verwendbarkeit in der Forschung. Die Handschriften sind regional und überregional verlinkt. Es findet ein reger Austausch zwischen den unterschiedlichen Bibliotheken statt, damit diese in die Sammlungen überführt werden können. Für die Forschung sind die Quellen und die Metadaten leicht ersichtlich.
Benötigt man jedoch trotz der digitalen Dateien die Originale, so kann man diese im Sondersaal einsehen. Die Handschriften werden vorher restauratorisch geprüft, wonach die Richtlinien für die Einsehbarkeit festgelegt werden.
Außerdem werden Führungen zu bestimmten Handschriften und Themen durchgeführt. Diese können in Seminaren und Übungen eingebunden werden. Auch Kooperationen mit Museen sind möglich. Dabei werden ausgewählte Handschriften verlieren, wenn der Transport, Sicherung und Lagerung abgesprochen wurden. Leider kann die ULB die Handschriften nicht selbst ausstellen, da  die räumliche, sicherheitstechnische und klimatischen Begebenheiten nicht vorhanden sind.




Forschungsprojekte zu und Digitalisierung von mittelalterlichen Handschriften an der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf

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Falk Rockel, Hannah Fischer, Alena Piskunova

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Falk Rockel, Hannah Fischer, Alena Piskunova

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Welche Forschungsprojekte gibt es hinsichtlich der Handschriften und inwieweit wurden die Handschriften digitalisiert?
Die ULB hat mehrere Forschungsprojekte zu den Handschriften durchgeführt. Zum einen Tiefenerschließungsprojekte in den 2010er und frühen 2020er Jahren, die von Wissenschaftlern in Kooperation mit dem Handschriftenzentrum in Berlin durchgeführt wurden. Bei dieser Zusammenarbeit ist der sechsbändige Handschriftenkatalog zu den Düsseldorfer Handschriften entstanden.
Die Tiefenerschließung umfasst den ganzen Kontext der Handschriften: Provenienzen, Exemplarspezifika, Bestimmung von Schriften und Datierungen.
Diese Daten sind im Portal Manuscripta Medivalia, im Handschriftenportal und in dem bereits genannten Handschriftenkatalog zu finden.
Weitere Projekte zu den Handschriften sind virtuelle Ausstellung, vor allem zu den Paradieser Handschriften aus Soest, wo man versucht hat, die Gesänge und Lieder der Handschriften vertont zum Leben zu erwecken.
Zum anderen entstand zwischen 2019 und 2022 in Kooperation mit dem Institut für mittelalterliche Geschichte der HHU ein DFG-Projekt zur Rekonstruktion einer mittelalterlichen Klosterbibliothek hier in Düsseldorf: das Kreuzherrenkloster. Die ULB hat in diesem Kontext die Handschriften digitalisiert und in ein für solche Fälle zusammen mit einem IT-Publisher hier entwickeltes Informationsportal eingepflegt. Alle Informationen, die man in den regulären Katalogen nicht finden kann, sind durch dieses Portal zum Kreuzherrenkloster recherchierbar.
Zu den Handschriften sollen in Zukunft weitere Projekte entstehen.





Restaurierungen von mittelalterlichen Handschriften an der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf

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Falk Rockel, Hannah Fischer, Alena Piskunova

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Falk Rockel, Hannah Fischer, Alena Piskunova

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Welche Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen werden vor Ort in der Werkstatt der Bibliothek durchgeführt, und inwieweit werden Maßnahmen auch an andere Werkstätten abgegeben?
Glücklicherweise ist die Werkstatt vor Ort sehr gut ausgestattet. Auch die Fachkompetenz ist vorhanden, um alle Arbeiten im Grundsatz selbst durchführen zu können. Große Wässerungsarbeiten, Schimmelabreinigungen, Papierergänzungen, Festigungsmaßnahmen sowie die Wiederherstellung von Holzdeckel und Schließen sind dabei  mit eingeschlossen.
Im Alltag dieser großen Forschungsbibliothek kommt man jedoch nur selten dazu komplexe Restaurierungsarbeiten selbst durchführen zu können. Konservatorische Maßnahmen sind eher die Regel.
Dies reicht von individuellen Verpackungsarbeiten zum Schutz von Einbänden bis hin zu kleineren Restaurierungen, sodass die Bücher den Nutzer*innen wieder möglichst schnell zur Verfügung gestellt werden können.
Viele größere Arbeiten werden daher an externen Restauratoren in ganz Deutschland vergeben. Diese Restaurierungsarbeiten werden entsprechend ausgeschrieben. Das Fachwissen und die etablierte Restauierungslinie des Hauses hilft dabei, genaue Leistungsbeschreibungen festzulegen, damit die Arbeiten so durchgeführt werden, wie die ULB es sich vorstellt.





Neufunde durch Restaurierungen von mittelalterlichen Handschriften

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Falk Rockel, Hannah Fischer, Alena Piskunova

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Falk Rockel, Hannah Fischer, Alena Piskunova

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Entstehen bei der Restaurierung von Handschriften auch Neufunde oder Fragmente und wie wird damit umgegangen?
Grundsätzlich ist bei fast allen Restaurierungen etwas zu finden, was ursprünglich zwar zu diesen Objekten gehörte, aber schon eine Vorgeschichte hatte. Solche Fragmente sind meist Makulaturen, also nicht mehr benötigte Stücke, die zur Fertigung des Einbands weiterverwendet wurden.
Dies können auch unwichtig gewordene Texte sein, die jedoch noch als Material einen hohen Wert hatten. Dementsprechend hat man lieber alte Bücher auseinander genommen, als für Einbände neues Material zu verwenden. So finden sich an vielen alten Büchern als Hinterklebungen, Spiegel  oder in ganzen Lagen in Buchdeckeln aus Pappe solche Fragmente.
Neufunde werden bei der Restaurierung entweder entnommen und adäquat ersetzt oder im Buch belassen, wenn sie dort von beiden Seiten gesehen werden können. Entnommene Fragmente werden der bestehenden Fragmentesammlung hinzugefügt, die der Forschung zur Verfügung steht und bereits in mehreren Projekten zum Teil erschlossen wurde.



Eine virtuelle Ausstellung von

"Menschen, Ranken und Dämonen"  zeigt durch verschiedene Aspekte drei ausgewählte spätmittelalterliche Handschriften des Umfelds der Abtei Altenberg aus den Beständen der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf.
Bei dem Gang durch die unterschiedlichen "Räume" der Ausstellungen werden die verschiedenen Handschriften mit Konzentration auf einzelne Themenbereiche vorgestellt und betrachtet. Wissenswertes zur Abtei Altenberg selbst sowie zu den Techniken der Handschriften-Herstellung können ebenfalls erkundet werden. Mit erklärenden Texten, Bildern und Videos kann das Wissen vertieft werden.

Team

Wir, das sind Falk Rockel, Hannah Fischer und Alena Piskunova, studieren Kunstgeschichte im Master an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf.
Gemeinsam haben wir im Wintersemester 2021/22 ein Seminar mit dem Thema "Buchmalerei des Rheinlandes im Spätmittelalter aus den Beständen der ULB" besucht, bei dem der Wunsch aufkam diese Handschriften einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und unsere Forschungsergebnisse zu präsentieren.

Von uns verwendete Literartur und Quellen:

Literaturverzeichnis:

  1. Bacht, Heinrich / Becker, Wolfgang / Folkerts, Menso / Schmid, Hans: Beda Venerabilis, in: Lexikon des Mittelalters, Bd.1, München, 2003, Sp. 1774-79
  2. Becker, Joachim: Esra / Nehemia. Neue Echter Bibel. Kommentar zum Alten Testament mit der Einheitsübersetzung, Würzburg, 1990
  3. Braunholz, Eugen: Die erste nichtchristliche Parabel des Barlaam u. Josaphat, ihre Herkunft und Verbreitung, Halle, 1884
  4. Brown, George Herdin: Bede the Venerable, Massachusetts, 1987
  5. Finger, Heinz: Die Altenberger Klosterbibliothek (1133-1803). Versuch eines knappen historischen Überblicks; in: Altenberger Blätter, Katholische Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt. Altenberg/Aktionskreis Altenberg e.V. (Hg), 03/2001, Nr. 11, S. 5-15
  6. Finger, Heinz: Gedanken zu einigen Handschriften aus dem Altenberger Skriptorium; in: Altenberger Blätter, Katholische Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt. Altenberg/Aktionskreis Altenberg e.V. (Hg), 03/2001, Nr. 57 S.11-20
  7. Frodl-Kraft, Eva: Das “Flechtwerk” der frühen Zisterzienserfenster. Versuch einer Ableitung, in: Institut für österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes (Hg.): Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, Bd.20, Wien-München, 1965
  8. Galley, Eberhard: Ein Blick in die Werkstatt der Altenberger Buchmalerei; in: Altenberger Blätter, Katholische Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt. Altenberg/Aktionskreis Altenberg e.V. (Hg), 03/2001, Nr. 57 S.5-10
  9. Gattermann, Günter (Hg.): Kostbarkeiten aus der Universitätsbibliothek Düsseldorf. Mittelalterliche Handschriften und Alte Drucke, Wiesbaden, 1989
  10. Hammer, Gabriel: Altenberger Buchmalerei; in: Altenberger Blätter, Katholische Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt. Altenberg/Aktionskreis Altenberg e.V. (Hg), 03/2001, Nr. 11, S. 16-31
  11. Heinen, Eugen: Dom und Kloster Altenberg, Altenberg, 1949
  12. Hemfort, Elisabeth: Monastische Buchkunst zwischen Mittelalter und Renaissance. Illuminierte Handschriften der Zisterzienserabtei Altenberg und der Kölner Buchmalerei 1470-1550, Bergisch Gladbach, 2001
  13. Hemfort, Elisabeth: Augenfällige Gottespreisung, die Herstellung liturgischer Prachtcodices in Zisterzienserkonventen am Ende des Mittelalters - Das Beispiel Altenberg –; in: Altenberger Blätter, Katholische Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt. Altenberg/Aktionskreis Altenberg e.V. (Hg), 03/2001, Nr. 57 S.40-57
  14. Jakobi, Christine: Buchmalerei. Ihre Terminologie in der Kunstgeschichte, Berlin, 1991
  15. Kimpel, Sabine: Baarlam und Josaphat; in: Braunfels, Wolfgang (Hg.): Lexikon der christlichen Ikonografie, Bd.5, Freiburg im Breisgau, 1973, Sp. 313ff
  16. Krausen, Dr. Edgar: Alexius von Edessa; in: Braunfels, Wolfgang (Hg.): Lexikon der christlichen Ikonografie, Bd.5, Freiburg im Breisgau, 1973, Sp. 90-95
  17. Laistner, Max L.: A hand-list of Bede manuscripts, Berlin, 1979
  18. Lechner, Dr. Gregor Martin / Squarr, Dr. Christel: Siebenschläfer; in: Braunfels, Wolfgang (Hg.): Lexikon der christlichen Ikonografie, Bd.8, Freiburg im Breisgau, 1973, Sp. 344-348
  19. Loyn, Henry Royston: Beda Venerabilis, in: Theologisches Reallexikon, Bd.5, Berlin, 1980, Sp. 397-402
  20. Mischke, Britta: Handschrift des Monats Dezember 2017: Modena, Biblioteca Capitolare, O. I. 2, in: Capitularia. Edition der fränkischen Herrschererlasse, bearb. von Karl Ubl und Mitarb., Köln, 2014
  21. Morin, Germain: La collection gallicane dite d’Eusèbe d’Émèse et les problèmes qui s’y rattachent, In: Zeitschrift Für die Neutestamentliche Wissenschaft, 1935, Vol. 34 Issue: 1
  22. Mosler, Hans: Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Das Erzbistum Köln. Die Cistercienserabtei Altenberg, in: Germania sacra. Historisch-statistische Beschreibung der Kirche des alten Reiches, Bd.2, Berlin, 1965
  23. Plotzek, Joachim M.: Glaube und Wissen im Mittelalter. Katalogbuch zur Ausstellung, München 1998
  24. Prinz, Ursula: Die Ornamentik der ottonischen Kölner Buchmalerei. Studien zum Rahmenfüllwerk,Zu; HASELOFF, Arthur: Photographien rheinländischer Buchmalereien des IX. bis XIV. Jh., in: Kunsthistorische Ausstellung Düsseldorf 1904. Katalog, 2. Auflage ausgegeben im August 1904, Düsseldorf 1904
  25. Roth, H.J.: Zur Deutung der Pflanzen-Miniaturen in einigen Altenberger Kodizes, in: Romerike Berge. Zeitschriften für das Bergische Land 26, 1976
  26. Rösel, Martin: Bibelkunde des Alten Testaments. Die kanonischen und apokryphen Schriften, Göttingen, 2018
  27. Schyder, Rudolf: Die Baukeramik und der mittelalterliche Backsteinbau des Zisterzienserklosters St. Urban, in: Hahnloser, Prof. Dr. Hans R. (Hg.): Berner Schriften zur Kunst, Bd.8, Bern, 1958
  28. Siebert, Irmgard (Hg.): Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf. Kataloge der Handschriften Abteilung, Bd.1, Wiesbaden, 2015
  29. Unterkircher, Franz: Die Buchmalerei. Entwicklung, Technik, Eigenart. Verlag Anton Schroll & Co., Wien, 1974
  30. Väth, Paula: Die Buchkunst der Zisterzienser, In: Behrendt, Andreas, Rüffer, Jens, Spiritualität in Raum und Bild, Ausgabe 1, Berlin, 2007
  31. Verweyen, Hans-Jürgen: Nach Gott fragen Anselms Gottesbegriff als Anleitung, Essen, 1978
  32. Zurstraßen, Annette: Zur Geschichte Altenbergs und seiner Bibliothek; in: Altenberger Blätter, Katholische Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt. Altenberg/Aktionskreis Altenberg e.V. (Hg), 03/2001, Nr. 57 S.21-39

Quellenverzeichnis:

  1. bibliotheca-laureshamensis-digital.de/kloster/buchmalerei/initialornamentik.html (10.03.2022)
  2. Beda Venerabilis. Paschasius Radbertus (Cod. Guelf. 1030 Helmst.; Heinemann-Nr. 1132), Herzog August Bibiliothek Wolfenbüttel Handschriftendatenbank, https://diglib.hab.de/?db=mss&list=ms&id=1030-helmst, zuletzt besucht am 28.03.2022 um 23:26 Uhr.
  3. Biblia sacra (Köln, Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek, Cod. 2), Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek, https://digital.dombibliothek-koeln.de/hs/content/titleinfo/273774, zuletzt aufgerufen am 29.03.2022 um 19:37 Uhr.
  4. Digitale Sammlung der ULB, Handschriften / MS-B-67 - Ps.-EusebiusGallicanus. Anselmus Cantuariensis. Hugo de Folieto. Vitae sanctorum. OdoMorimundensis. Hugo de Sancto Victore (?)(Sammelhandschrift),http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ms/content/titleinfo/5461383, zuletzt besucht am 23.04.2022 um 15:25 Uhr.
  5. Gansweidt, B., Hugues de Fouilloy, prior de Saint-Laurent-aux-Bois, In: Lexikon des Mittelalters, Vol. 5,  http://apps.brepolis.net/lexiema/test/Default2.aspx, zuletzt besucht am 16.03.2022 um 14:48 Uhr.
  6. Grabplatte des Friedrich von Wettin, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, https://sammlung.theologie.uni-halle.de/wettin/, 2012, zuletzt aufgerufen am 28.03.2022.
  7. Hieronymus: Epistolae (sog. Friedrich-Lektionar) (Köln, Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek, Cod. 59), Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibiliothek Köln, https://digital.dombibliothek-koeln.de/hs/content/titleinfo/162516, zuletzt besucht am 28.03.2022 um 20:43 Uhr.
  8. Testamentum Novum (part.) cum glossa ordinaria (Köln, Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek, Cod. 24), Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek, https://digital.dombibliothek-koeln.de/hs/content/titleinfo/266958, zuletzt aufgerufen am 29.03.2022 um 19:38 Uhr.
  9. Tochterklöster Altenberg, Katholische Pfarrgemeinde Altenberger Dom, http://www.altenberger-dom.de/?page_id=1790, zuletzt besucht am 29.03.2022 um 17:30 Uhr.
  10. http://www.klosterkirche-altenberg.de/geschichte/
  11. http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ms/content/titleinfo/4885281
  12. https://burglandschaft.de/burg-land-schaft/billigheim/historisches/

    Erstellt mit :
    DDB Studio
    Ein Service von:
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    Diese Ausstellung wurde am 19.02.2024 veröffentlicht.



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    Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
    Universitätsstraße 1
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    gesetzlich vertreten durch

    Die Heinrich-Heine Universität Düsseldorf ist eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts. Sie wird durch die Rektorin Prof. Dr. Anja Steinbeck gesetzlich vertreten. Zuständige Aufsichtsbehörde ist das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Völklinger Straße 49, 40221 Düsseldorf.

    Zuständige Aufsichtsbehörde

    Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
    Völklinger Straße 49
    40221 Düsseldorf

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    Inhaltlich verantwortlich:

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    Hannah Fischer
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