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Monuments Men in Marburg

Das Staatsarchiv Marburg als Central Collecting Point

Hessisches Landesarchiv – Staatsarchiv Marburg
Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg


Foyer des Marburger Staatsarchivs zur Zeit des Central Collecting Point

Foto, 1946, Marburg

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Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg

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Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg

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Kurzbeschreibung
Foyer des Marburger Staatsarchivs zur Zeit des Central Collecting Point, Fotografie, 1946, Marburg
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Foyer des Marburger Staatsarchivs zur Zeit des Central Collecting Point, Frühjahr 1946


Einführung

Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg richtete die amerikanische Militärregierung in Marburg die erste Sammelstelle für versprengte Kulturgüter (Central Collecting Point) ein. Ziel war es, während der nationalsozialistischen Herrschaft geraubte Objekte zusammenzutragen und ihren rechtmäßigen Besitzern wieder auszuhändigen.

Die von den verantwortlichen »Monuments Men« zusammengetragenen Kulturgüter verblieben im besiegten Land und wurden nicht zur »Kriegsbeute«. Damit setzten die Alliierten konsequent die »Haager Landkriegsordnung« von 1907 um, in der unter anderem der Schutz kulturhistorisch bedeutender Bauwerke sowie ein Verbot des Raubes von Kulturgütern fixiert worden war.



Die 1914 von deutschen Truppen zerstörte Bibliothek der Universität Löwen (Belgien)

Fotografie, 1918, Löwen

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Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg

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Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg

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Kurzbeschreibung
Die 1914 von deutschen Truppen zerstörte Bibliothek der Universität Löwen (Belgien)

Deutscher Kunstschutz im Ersten Weltkrieg

Schon im Ersten Weltkrieg hatte der rheinische Provinzialkonservator Paul Clemen im Auftrag Kaiser Wilhelms II. Maßnahmen wie die Evakuierung bedrohter Bestände und den Schutz des immobilen Bestandes in den von Deutschen besetzten Gebieten initiiert. Dies war eine Reaktion auf die massive Kritik am zerstörerischen Vorgehen deutscher Truppen bei der Eroberung Belgiens.



Der Leiter des deutschen militärischen Kunstschutzes in Frankreich, Franz Graf Wolff Metternich (sitzend, 1.v.r.), mit seinem Stellvertreter Bernhard von Tieschowitz (sitzend, 2.v.r.) während einer Besprechung im Hotel Majestic in Paris

Fotograf: Hartwig Beseler, Fotografie, 1940/41, Paris

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Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg

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Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg

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Der Leiter des deutschen militärischen Kunstschutzes in Frankreich, Franz Graf Wolff Metternich (sitzend, 1.v.r.), im Hotel Majestic in Paris

Deutscher Kunstschutz im Zweiten Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkriegs ließ das NS-Regime in eroberten Gebieten im Westen Maßnahmen zum Schutz von Kulturwerken durch den rheinischen Landeskonservator Franz Graf Wolff Metternich durchführen, organisierte aber parallel dazu einen ideologisch begründeten Raub immensen Ausmaßes innerhalb Europas.

Mit zunehmendem Kriegsverlauf lagerten zudem deutsche Institutionen ihre Bestände in Bergwerke, Burgen und andere Orte dezentral außerhalb größerer Städte aus. Während für die preußischen Staatsarchive die Maßnahmen zentral koordiniert wurden, organisierten andere Institutionen diese selbst, oftmals mit Hilfe der regionalen Denkmalpflege.





Amerikanische Soldaten inspizieren ein deutsches Depot mit vermutlichem Raubgut in der Schlosskirche in Ellingen

Fotografie, 24. April 1945, Ellingen

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National Archives, Washington

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National Archives Washington

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Amerikanischer Kunstschutz im Zweiten Weltkrieg

Angesichts des Kulturgutraubes, der den Alliierten nicht verborgen geblieben war, und der Erwartung weiterer Kriegszerstörungen in Europa formierte sich in den USA im August 1943 die »American Commission for the Protection and Salvage of Artistic and Historic Monuments in War Areas«. Diese erstellte Karten und Listen mit kulturhistorisch bedeutenden Bauwerken und Sammlungen sowie amerikanischen und europäischen Kontaktpersonen.



Amerikanische Soldaten inspizieren ein deutsches Depot mit vermutlichem Raubgut in der Schlosskirche in Ellingen

Fotografie, 24. April 1945, Ellingen

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National Archives, Washington

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National Archives Washington

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Amerikanische Soldaten inspizieren ein deutsches Depot mit vermutlichem Raubgut in der Schlosskirche in Ellingen, 24. April 1945


Monuments Men

Als operative Einheit etablierte das US-Kriegsministerium im Herbst die »Monuments, Fine Arts, and Archives Section« (MFA&A), deren Mitarbeiter die geraubten Kulturgüter sicherstellen sowie für die Sicherheit der Bauwerke sorgen sollten. Diese »Monuments Men« agierten ab 1944 in Europa unmittelbar hinter den Frontlinien. Ostern 1945 erreichten die Kunstschutzoffiziere Walker Hancock und George Stout Siegen, wo sie in einem Erzbergwerk eingelagerte Bestände inspizierten und deren Zustand registrierten. Gemeinsam zogen sie weiter nach Marburg, wo sich ihre Wege trennten.



Verbotsschild der amerikanischen Besatzer für das Staatsarchiv Marburg

Holz, bemalt, nach 8. Mai 1945, Marburg

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Hessisches Landesarchiv - Staatsarchiv Marburg

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Hessisches Landesarchiv

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Plakat 4 - HStAM Best. Slg 20 Nr. 33 Off Limits.jpg
Verbotsschild der amerikanischen Besatzer für das Staatsarchiv Marburg

Einrichtung der Sammelstelle

In Marburg, wo unmittelbar nach der Besetzung Ende März durch amerikanische Truppen über das Schloss, die Elisabethkirche und den Jubiläumsbau ein militärisches Besetzungsverbot (»off limits«) verhängt worden war, inspizierten Hancock und Stout diverse Einrichtungen der Stadt und informierten sich über Depots im weiteren Umkreis. Aufgrund der Dringlichkeit der Evakuierung wegen des schlechten Zustandes mancher eingelagerter Kunstwerke und wegen der von Osten herannahenden Sowjetarmee entschied sich Hancock, in Absprache mit dem Hauptquartier in Marburg eine Sammelstelle einzurichten.





Tagebuch der Registratur des Staatsarchivs mit Vermerk der Arbeitsaufnahme Hancocks am 15. Mai 1945

Tagebuch, 15. Mai 1945, Marburg

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Hessisches Landesarchiv - Staatsarchiv Marburg

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Hessisches Landesarchiv

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Tagebuch der Registratur des Staatsarchivs mit Vermerk der Arbeitsaufnahme Hancocks am 15. Mai 1945


Central Collecting Point im Staatsarchiv

Hancocks Wahl fiel auf das erst 1938 eröffnete und seit März 1945 von einer amerikanischen Einheit besetzte Gebäude des Staatsarchivs, dessen Magazine infolge der kriegsbedingten Verlagerung eines Großteils des Archivguts in Ausweichdepots weitgehend leer standen. Schon einen Tag nach der Kapitulation des Deutschen Reiches wurden am 9. Mai die ersten Objekte aus einem Bergwerk im thüringischen Bernterode eingeliefert, womit der Marburg Central (Art) Collecting Point (CCP) seine Arbeit aufnahm.



Mitarbeiter des CCP mit dem Leiter Francis Bilodeau (Mitte) und dem Sekretär Joachim Steinbacher (3. v.l.)

Fotografie, 1946, Marburg

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Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg

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Mitarbeiter

Mitarbeiter des CCP mit dem Leiter Francis Bilodeau (ab Dezember 1945; Mitte) und dem Sekretär Joachim Steinbacher (3. v.l.), 1946



Inventarisation und Restaurierung (im Hintergrund) von Kunstwerken des Collecting Point im Lesesaal des Hessischen Staatsarchivs Marburg

Fotografie, 1945, Marburg

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Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg

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Inventarisation und Restaurierung von Kunstwerken des Collecting Point im Lesesaal des Hessischen Staatsarchivs Marburg


Struktur

Während das Bauamt mit der Instandsetzung des leicht kriegsbeschädigten Gebäudes beauftragt wurde, waren die vor Ort verbliebenen Angestellten des Staatsarchivs und zusätzlich eingestellte Arbeiter für die Registrierung und Unterbringung der eintreffenden Objekte zuständig. Mitarbeitende des Kunstgeschichtlichen Institutes und des Bildarchivs Foto Marburg inventarisierten im Auftrag Hancocks die Kunstwerke und erstellten fotografische Reproduktionen.

Das Personal des Provinzialkonservators Friedrich Bleibaum half ebenfalls bei der Inventarisierung und zudem bei der Restaurierung beschädigter Objekte. Des Weiteren war Bleibaum für den Schutz der Bauwerke in der Provinz Hessen-Nassau sowie die während des Krieges von ihm angelegten Depots verantwortlich.



Eugen Fink fotografiert im Staatsarchiv Marburg Franz Marcs Gemälde „Hund, Katze, Fuchs“ von 1912 (Mannheim, Kunsthalle; Depot Escheberg), Februar 1946

Eugen Fink, Fotografie, Februar 1946, Marburg

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Eugen Fink fotografiert im Staatsarchiv Marburg Franz Marcs Gemälde „Hund, Katze, Fuchs“ von 1912


Fotografische Dokumentation von Kunstwerken

Die unter Leitung von Richard Hamann von Foto Marburg seit Juni 1945 gefertigten Reproduktionen wurden überwiegend mit großformatigen Plattenkameras auf Film- oder Glasnegative im Format bis 18 x 24 cm belichtet. Seltener kam eine Kleinbildkamera der Firma Leica zum Einsatz, mit der Objekte des Kunstgewerbes oder auch Skulpturen aus unterschiedlichen Perspektiven dokumentiert wurden. Gemälde wurden meist auf eine Staffelei gestellt – bei sehr hohem Format vereinzelt auch auf die Seite gedreht. Im März 1946 arbeiteten zwölf Fotografinnen und Fotografen an der Dokumentation der Werke. In etwa 16 Monaten entstanden mehr als 4000 Fotografien.



Gemälde des CCP im Magazin des Staatsarchivs Marburg

Fotografie, 1945/6, Marburg

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Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg

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Bestände

In der Marburger Sammelstelle lagerten zur Hochzeit über 4.200 Kunstwerke, 14.000 Bücher und 17.500 Meter Aktenmaterial aus vorrangig deutschem Besitz, welche in den letzten zwei Kriegsjahren aus öffentlichen, kirchlichen und privaten Sammlungen in diverse Depots evakuiert worden waren. Die Bestände wurden hauptsächlich im Staatsarchiv, temporär auch in Räumen des Marburger Kunstgeschichtlichen Instituts, des Provinzialkonservators und des Landgrafenschlosses untergebracht.



Auguste Renoir (1841–1919), Das Ehepaar Alfred Sisley, um 1868, Malerei, Öl auf Leinwand, 105 x 75 cm, Wallraf-Richartz-Museum, Köln

Auguste Renoir (1841-1919), Gemälde, um 1868

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Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg

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Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg

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Kurzbeschreibung
CCP-Inv.-Nr.: Mar 851
Depot: Siegen „[S 65]“
Ankunft in Marburg: 4. Juni 1945
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Auguste Renoir (1841–1919), Das Ehepaar Alfred Sisley, um 1868


Meisterwerke der Kunst

Die Kunstwerke wurden nach Kriegsende aus zahlreichen, vorrangig in Mitteldeutschland liegenden Depots zusammengetragen – aus Siegen, Bernterode, Homburg, Petersberg (Halle) und anderen –, wohin sie zum Schutz vor Bombenangriffen evakuiert worden waren. Auf diese Art und Weise kamen Meisterwerke namhafter Künstler nach Marburg, darunter Werke von Albrecht Dürer, Jan Vermeer, Rembrandt, Tizian, Antoine Watteau, Caspar David Friedrich, Paul Cézanne, Vincent van Gogh, Auguste Renoir und vielen mehr.

Mitarbeitende des Kunstgeschichtlichen Instituts und von Foto Marburg erfassten auf sogenannten Property Cards für jedes Kunstwerk die zentralen Angaben. Notiert wurden zudem die CCP-Inventarnummer, das Depot, aus dem das Werk kam, das Ankunftsdatum und der Tag, an dem es Marburg wieder verließ.



Sogenannter Chormantel Karls des Großen aus der Kathedrale Saint-Etienne in Metz aus dem 12. Jahrhundert

Fotografie, 1945, Marburg

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Sogenannter Chormantel Karls des Großen aus der Kathedrale Saint-Etienne in Metz aus dem 12. Jahrhundert

Raubkunst

Als Raubgut konnten rund 200 Objekte identifiziert werden, die aus Amsterdam, Luxemburg, Metz, Paris und Warschau stammten. Allerdings unterblieb, wenn kein Verdachtsmoment vorlag, aus personellen und zeitlichen Gründen eine aktive Provenienzrecherche. Der Kathedralschatz von Metz wurde schon im September 1945 an Frankreich übereignet, während andere Objekte zur weiteren Bearbeitung in den Wiesbadener Central Collecting Point verbracht wurden.





Bericht zur Eröffnung der ersten CCP-Ausstellung in der »Marburger Presse« vom 16. November 1945

Zeitungsartikel, 16. November 1945, Marburg

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Hessisches Landesarchiv - Staatsarchiv Marburg

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Hessisches Landesarchiv

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Bericht zur Eröffnung der ersten CCP-Ausstellung in der »Marburger Presse« vom 16. November 1945


Ausstellungen

Am 10. Oktober 1945 richteten Richard Hamann, Marburgs Oberbürgermeister Eugen Siebecke und Universitätsrektor Julius Ebbinghaus eine Petition an die Militärregierung, in der sie um die Bewilligung einer Ausstellung mit den Beständen baten. Neben der kulturellen verwiesen die Antragsteller explizit auf die positive politische Wirkung, die diese Kooperation mit sich brächte. Schon am 14. November konnte Hamann im Universitätsmuseum die erste, 30 Gemälde umfassende Schau »Masterpieces of European Painting« eröffnen. Bis Juni 1946 fanden im Staatsarchiv und Jubiläumsbau insgesamt zwölf Ausstellungen statt, die mitunter nur einem ausgewählten Publikum zugänglich waren.



Blick in die Ausstellung »Masterpieces of European Painting of the 19th and early 20th Century« im Marburger Universitätsmuseum

Fotografie, zwischen April bis Juni 1946, Marburg

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Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg

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Blick in die Ausstellung

»Masterpieces of European Painting of the 19th and early 20th Century« im Marburger Universitätsmuseum, zwischen April–Juni 1946


Büste der Nofretete im Wiesbadener Central Collecting Point

Fotografie, 1946, Wiesbaden

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Büste der Nofretete

Bewahrung des Kulturerbes

Die Kulturgutschutz-Aktivitäten der Alliierten, initiiert und vorangetrieben durch die USA, stellten ein Novum in der Geschichte dar. Die Gewinner beließen die rechtmäßig im Lande befindlichen Kulturgüter, unrechtmäßig erworbene restituierten sie, wenn möglich, an die ursprünglichen Besitzer und sorgten parallel für den Schutz von Bauwerken.

Diese Maßnahmen konnten allerdings nur umgesetzt werden, weil die Alliierten aus Personalgründen pragmatisch auch auf deutsche Institutionen und ihre Mitarbeiter zurückgriffen. Sie alle einte ein Ziel: die Bewahrung des reichen europäischen Kulturerbes. Gemeinsam erreichten sie den Wiederbeginn des kulturellen Lebens in Deutschland.





Zerstörte Al-Haddadin-Moschee in Aleppo, Syrien, 2015

Fotografie, 2015, Aleppo

Aus der Sammlung von

Wikimedia

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Zidanhalap

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Zerstörte Al-Haddadin-Moschee in Aleppo, Syrien, 2015


Ausblick

Die Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges im Umgang mit dem kulturellen Erbe führten im November 1945 zur Gründung der UNESCO, die die »Haager Landkriegsordnung« weiterentwickelte und 1954 die »Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten« verabschiedete. Als zusätzlicher Berater fungiert seit 1996 Blue Shield International mit Sitz in Den Haag, während für die Ahndung von Verstößen seit 2002 der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag zuständig ist. Angesichts weltweiter bewaffneter Konflikte hat im Oktober 2019 zudem das Pentagon gemeinsam mit dem Washingtoner Smithsonian Institute eine Neuauflage der »Monuments Men« angekündigt.



Mitarbeiter des CCP beladen einen Truck mit Objekten aus dem Rheinland vor dem Staatsarchiv

Fotografie, Frühsommer 1946

Aus der Sammlung von

Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg

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Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg

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Abschluss

Mitarbeiter des CCP beladen einen Truck mit Objekten aus dem Rheinland vor dem Staatsarchiv Marburg.

Eine virtuelle Ausstellung von

Die Ausstellung präsentiert die Aktivitäten des amerikanischen militärischen Kunstschutzes in Marburg, der vom Engagement der Beteiligten und von Kooperationen mit lokalen Institutionen in der schwierigen Nachkriegszeit geprägt war. Die Ausstellung wurde realisiert durch die Zusammenarbeit zweier Institutionen, die auch Teil der Geschichte der Sammelstelle sind: des Hessischen Staatsarchivs Marburg und des Deutschen Dokumentationszentrums für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg.

Team

Dr. des. Marco Rasch (Kurator)
Dr. Eva Bender
Dr. Katrin Marx-Jaskulski
Dr. Sonja Feßel
Susanne Dörler, M.A.
Umsetzung in der DDB: Dr. Rouven Pons

Erstellt mit :
DDB Studio
Ein Service von:
DDB Studio

Diese Ausstellung wurde am 16.04.2021 veröffentlicht.



Impressum

Die virtuelle Ausstellung Monuments Men in Marburg wird veröffentlicht von:

Hessisches Landesarchiv - Staatsarchiv Marburg

Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg


Hessisches Landesarchiv - Staatsarchiv Marburg, Friedrichsplatz 15, 35037 Marburg

Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte - Bildarchiv Foto Marburg, Biegenstraße 11, 35037 Marburg


gesetzlich vertreten durch

Land Hessen

Telefon: 06421/9250-0
Fax: 06421/161125
E-Mail:  marburg@hla.hessen.de

Inhaltlich verantwortlich:

Prof. Dr. Andreas Hedwig

Kurator*innen:

Marco Rasch

 

Rechtliche Hinweise:
Die Deutsche Digitale Bibliothek verlinkt die virtuelle Ausstellung auf ihrer Internetseite https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/content/virtuelle-ausstellungen. Dabei wurde auf die Vertrauenswürdigkeit der Institution, welche die Ausstellung veröffentlich hat sowie die Fehlerfreiheit und Rechtmäßigkeit der virtuellen Ausstellung besonders geachtet. Der auf dieser Internetseite vorhandene Link vermittelt lediglich den Zugang zur virtuellen Ausstellung. Die Deutsche Digitale Bibliothek übernimmt keine Verantwortung für die Inhalte der virtuellen Ausstellung und distanziert sich ausdrücklich von allen Inhalten der virtuellen Ausstellung, die möglicherweise straf- oder haftungsrechtlich relevant sind oder gegen die guten Sitten verstoßen. 

DDBstudio wird angeboten von:  
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Technische Umsetzung:
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