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Sammlung mit Geschichte

Provenienzforschung zu Enteignungen in SBZ und DDR am Deutschen Historischen Museum

Stiftung Deutsches Historisches Museum
Tag der Provenienzforschung

Eine Ausstellung zum Internationalen Tag der Provenienzforschung

Dem Deutschen Historischen Museum (DHM) wurden 1990 die Sammlungen des zentralen Geschichtsmuseums der DDR, des Museums für Deutsche Geschichte (MfDG) übertragen. Dieser Umstand hat zur Folge, dass sich heute in einer einzigen Museumssammlung sowohl die Rolle eines DDR-Museums als auch die eines Museums aus der BRD im Umgang mit enteigneten Objekten aus der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR ablesen lässt.

In unserer Ausstellung geben wir zunächst eine kurze Einführung zu zwei Entzugskontexten der Zeit zwischen 1945 und 1990, die wir mit Beispielen enteigneter Objekte aus der Sammlung DHM veranschaulichen.
Anschließend beleuchten wir zwei zentrale staatliche Akteure, die an der "Verwertung" entzogenen Privateigentums beteiligt waren, und werfen einen Blick auf die Beziehung des DHM und des MfDG zu diesen beiden Akteuren.



01

Das Deutsche Historische Museum



Zeughaus Berlin

Fotografie, 2005, Berlin

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Deutsches Historisches Museum, Berlin / Foto: Ulrich Schwarz

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Deutschlands nationales Geschichtsmuseum

Das Deutsche Historische Museum ist eines der größten Geschichtsmuseen der Welt.
Es wurde 1987 von der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Berlin gegründet. Im Rahmen des Vertrags zur deutschen Wiedervereinigung wurden die Gebäude und Sammlungen des Museums für Deutsche Geschichte in Ost-Berlin, zu der auch die Sammlung des Berliner Zeughauses gehörte, in den Besitz des Deutschen Historischen Museums überführt. So wurde das DHM mit der Wiedervereinigung 1990 zu einem gesamtdeutschen Museum für Geschichte.



DHM Mitarbeiterinnen

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum

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Deutsches Historisches Museum / Foto: Yves Sucksdorff

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Provenienzforschung am DHM

Die Sammlung des DHM bildet die Geschichte des Hauses ab. Die etwa eine Million Objekte der deutschen Geschichte unterschiedlichster Art vom Spätmittelalter bis zur unmittelbaren Gegenwart stammen demzufolge aus Beständen des preußischen Zeughauses, des MfDG und den Erwerbungen des DHM seit 1987.

Die Provenienzforschung am DHM unterteilt sich in die proaktive Bestandsforschung sowie in die projektbasierte Grundlagenforschung zu Kulturgutentzügen in SBZ und DDR.

Proaktive Bestandsforschung

Die Provenienzforschung am DHM widmen sich in der systematischen Bestandsforschung hauptsächlich den beiden Schwerpunktbereichen:

1. NS-Raubgut: Die Enteignungen von Kulturgütern in Folge der Entrechtung, Verfolgung, Vertreibung und Ermordung von Jüdinnen und Juden in der Zeit des Nationalsozialismus bilden einen Schwerpunkt der Provenienzforschung, darüber hinaus werden weitere Kontexte verfolgungsbedingten Entzugs recherchiert.

2. Kunst- und Kulturgutentzug während der sowjetischen Besatzung und in der DDR. Dieses ebenfalls große Forschungsfeld ergibt sich maßgeblich aus der Übergabe der Sammlungen des nationalen Geschichtsmuseums der DDR, dem Museum für Deutsche Geschichte, an das DHM.





Inventarbuch MfDG

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum

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Deutsches Historisches Museum / Foto: Yves Sucksdorff

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Grundlagenforschung SBZ/DDR

Die systematische Erforschung des Kunst- und Kulturgutentzuges in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR ist nach wie vor ein Desiderat der Provenienzforschung.

Noch immer unzureichend erforscht sind auch die Abläufe, Strukturen, Netzwerke und Akteure der Enteignungen. Das Deutsche Historische Museum hat einen Schwerpunkt auf die Entzugskontexte in SBZ und DDR gelegt. Damit leistet das DHM einen wichtigen Beitrag zur Grundlagenforschung.



Kopie von DHM Mitarbeiterinnen

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum

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Quelle

Deutsches Historisches Museum / Foto: Yves Sucksdorff

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Einblicke in die Provenienzforschung DHM

In diesem Film zur Provenienzforschung am DHM werden die speziellen Forschungsaspekte anhand von Fallbeispielen vorstellt.

02

Das Museum für Deutsche Geschichte



Das Museum für Deutsche Geschichte im Flaggenschmuck

Postkarte, 1988, Berlin, Deutschland [historisch: Deutsche Demokratische Republik]

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Foto: Stiftung Deutsches Historisches Museum

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Das Museum für Deutsche Geschichte im Flaggenschmuck.jpg
Das Museum für Deutsche Geschichte im Flaggenschmuck, Postkarte, 1988, Inv.Nr: PK 90/6143


Das zentrale Geschichtsmuseum der DDR

Das Museum für Deutsche Geschichte (MfDG) wurde 1950 auf Betreiben des Zentralkommites der SED offiziell gegründet und 1952 eröffnet. Es sollte der Bevölkerung ein neues Geschichtsbild im Sinne der marxistisch-leninistischen Geschichtsschreibung vermitteln. Dafür benötigte es in großem Umfang adäquate Ausstellungsstücke, da es hauptsächlich über die Militariabestände aus der Sammlung des alten Berliner Zeughauses verfügte.
Das Museum setzte in seiner Aufbauphase alles daran, den schnellen Erwerb ausstellungsfähiger Objekte für seine Sammlung voranzutreiben.



Das Kommunistische Manifest in der ersten Sonderausstellung "Karl Marx" im Museum für Deutsche Geschichte

Negativ, 1955, Berlin, Deutschland [historisch: Deutsche Demokratische Republik]

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Deutsches Historisches Museum/ Foto: Foto Brüggemann?

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Staatliche Unterstützung beim Sammlungsaufbau

Durch den Beschluss des ZK der SED wurde festgelegt, dass das MfDG durch diverse staatliche Institutionen und Organisationen Unterstützung beim Aufbau seiner Sammlung erhalten sollte. Darunter waren die Ministerien der DDR, die verschiedenen Massenorganisationen oder die Räte der Städte, Kreise und Bezirke. Diese trugen zum Aufbau der Sammlungen bei, indem sie dem Museum Objekte schenkten, überwiesen und machmal auch verkauften. Persönliche Gegenstände von führenden Kommunisten wie Karl Liebknecht und Ernst Thälmann galten als Höhepunkte der Ausstellung.

Durch die Zusammenarbeit mit den staatlichen Institutionen der DDR profitierte das Museum auch von den Enteignungen der Bodenreform und dem Entzug von Eigentum im Zusammenhang mit der Flucht aus der DDR, der sogenannten Republikflucht.

03

Entzugskontexte in SBZ und DDR

Sowjetische Besatzungszone und DDR: zwei Arten von Unrecht

Bei der Betrachtung der Entzugskontexte ist zwischen SBZ-Unrecht und DDR-Unrecht zu unterscheiden.

Im Bereich der SBZ zwischen 1945 und 1949 sind für Museen vor allem Kulturgüter relevant, die im Zuge der „Bodenreform“ entzogen worden sind.

Für den Bereich der DDR spielt in der Provenienzforschung der Eigentumsentzug von Personen, die die DDR als sogenannte Republikflüchtige verlassen haben, eine große Rolle. Diese konnten ihr Eigentum auf ihrer Flucht nicht mitführen und mussten es zurücklassen. Es wurde anschließend von staatlicher Seite "verwertet".

Weiterhin ist der Eigentumsentzug durch fingierte Steuerverfahren, innerhalb derer private Kunstsammler*innen mittels konstruierter Steuerschulden enteignet wurden, relevant. Maßgeblich verantwortlich hierfür war die Kunst und Antiquitäten GmbH, die die enteigneten Kulturgüter zur Erwirtschaftung von Devisen in das"Nichtsozialistische Wirtschaftsgebiet" verkaufte. Bedingt durch diese Exporttätigkeit gelangten entzogene Kulturgüter auch in die Bundesrepublik. Der Kulturgutentzug in der DDR ist deswegen eine gesamtdeutsche Problematik.

Von allen genannten Entzugsmechanismen profitierten auch die Museen der DDR. Das Museum für Deutsche Geschichte bildete hier keine Ausnahme.





Agitationsplakat zur Bodenreform in der SBZ

Entwerfer: Monogrammist riho
Druckerei: Magistratsdruckerei Berlin, Politisches Plakat; Plakat, zwischen 05.1945 und 1948, Deutschland [historisch: Deutschland, Sowjetische Besatzungszone]

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Foto: Deutsches Historisches Museum

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Kulturgutentzüge in der SBZ: Das Beispiel Bodenreform

Auf dem Gebiet der SBZ wurde durch die sowjetische Besatzungsmacht seit September 1945 eine umfassende Bodenreform durchgeführt. Dabei wurden auf Betreiben der Sowjetischen Militäradministration „NS-Verbrecher“ und Personen, die man teils willkürlich als solche deklariert hatte, sowie Großgrundbesitzer*innen mit Besitz über 100 Hektar Land entschädigungslos enteignet. Darunter fielen auch Schlösser und Gutshäuser samt Inventar.



Propagandaplakat vom Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands zur Durchführung der Bodenreform

Entwerfer: Monogrammist riho
Herausgeber: Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands (ZK der KPD)
Druck: Magitratsdruckerei Berlin, Politisches Plakat, September 1945, Deutschland [historisch: Deutschland (Sowjetische Zone)]

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Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Foto: Deutsches Historisches Museum

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Propagandaplakat vom Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands zur Durchführung der Bodenreform, September 1949, Inv.Nr.: P 77/309.1


"Schlossbergungen"

Ein wichtiger Aspekt in Bezug auf Kulturgutverlagerungen waren die sogenannten "Schlossbergungen". Dabei wurden die Inventare der enteigneten Schlösser und Gutshäuser "sichergestellt". Darunter befanden sich umfangreiche Kunstsammlungen sowie ganze Bibliotheken und Archive. Viele dieser entzogenen Kulturgüter wurden an die Museen der SBZ und DDR übergeben.



Das enteignete Schloss Krumke wird als Lungensanatorium und Erholungsstätte für genesende Flüchtlinge genutzt

Fotograf: Liselotte Orgel-Köhne, Negativ; Foto, zwischen 1945 und 1949, Osterburg, Deutschland

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Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Schloss Krumke wird als Lungensanatorium genutzt, Negativ; Foto, Fotograf: Liselotte Orgel-Köhne, 1945/1949, Inv.Nr: Orgel-Köhne 11342/100


Die Umnutzung von Schlössern und Herrenhäusern

Enteignete Schlösser und Herrenhäuser wurden nach der Enteignung nicht selten anderweitig genutzt. In den Gebäuden wurden beispielsweise Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehemals deutschen Gebieten in Osteuropa - im offiziellen Sprachgebrauch auch als "Umsiedler" bezeichnet - untergebracht. Weiterhin fanden die Gebäude Verwendung als Schulen oder Kliniken.



Leopold von Ranke (1795-1886)

Inventor: Julius Friedrich Anton Schrader
Maler: Adolf Jebens, Gemälde, 1876, Berlin, Deutschland

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Foto: Deutsches Historisches Museum

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Von Lodersleben nach Berlin: Der Entzug eines Porträts Leopold von Rankes

Im Januar 1961 übergab das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale) dem Museum für Deutsche Geschichte wurde ein Porträt des preußischen Historikers Leopold von Ranke als Geschenk. Durch die proaktive Erforschung der Provenienz konnte die Enteignung des Gemäldes in der Bodenreform belegt werden. Die Herkunft des Bildes lässt sich in diesem Fall von der Enteignung bis zur Überführung ins MfDG nachverfolgen.



Leopold von Ranke (1795-1886)

Inventor: Julius Friedrich Anton Schrader
Maler: Adolf Jebens, Gemälde, 1876, Berlin, Deutschland

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Quelle

Foto: Deutsches Historisches Museum

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Leopold von Ranke (1795-1886), Adolf Jebens, Öl auf Leinwand, 1876, Inv.Nr.: Kg 61/1


Das Porträt

Das Gemälde zeigt den preußischen Historiker Leopold von Ranke (1795-1886). Es wurde 1876 von Adolf Jebens (1819-1888) gemalt.
Bei dem Gemälde im Besitz des DHM handelt es sich um die Kopie des von Julius Schrader (1815-1900) bereits 1868 geschaffenen Werkes, das sich heute in der Alten Nationalgalerie in Berlin befindet.



Inventarbucheintrag des MfDG zum Gemälde "Leopold von Ranke", Inventarnummer Kg 61/1

Museum für Deutsche Geschichte (MfDG), 1961

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Deutsches Historisches Museum

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Inventarbucheintrag des MfDG zum Gemälde "Leopold von Ranke", Inv.Nr. Kg 61/1.


Karteikarte zum Gemälde Leopold von Ranke

Museum für Deutsche Geschichte, Karteikarte, 1961, Berlin

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Foto: Deutsches Historisches Museum

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Karteikarte_Kg_61_1_bearb.jpg
Die Karteikarte zum Ranke-Gemälde nennt auch das "Vor- und Frühgeschichtsmuseum Halle/Saale" als Einlieferer. Als Zugangsart ist "Geschenk" vermerkt.


Leopold von Ranke (1795-1886)_RS

Inventor: Julius Friedrich Anton Schrader
Maler: Adolf Jebens, Gemälde, 1876, Berlin, Deutschland

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Quelle

Foto: Deutsches Historisches Museum

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Rückseite des Ranke-Gemäldes. Inv.Nr.: Kg 61/1

Die Betrachtung der Gemälderückseite

Auf der Rückseite der Leinwand befindet sich eine Aufschrift mit Informationen zur abgebildeten Person: „Leopold von Ranke. / geb. am 21. Dez. 1795 zu Wiehe. / gest. am 23. Mai 1856 zu Berlin."





Leopold von Ranke (1795-1886)_Lodersleben Aufkleber

Inventor: Julius Friedrich Anton Schrader
Maler: Adolf Jebens, Gemälde, 1876, Berlin, Deutschland

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Quelle

Foto: Deutsches Historisches Museum

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Aufkleber auf der Rückseite des Ranke-Gemäldes, Inv.Nr.: Kg 61/1


Ein Aufkleber birgt den entscheidenen Hinweis

Auf der oberen Leiste des Keilrahmens findet sich ein weißer, rechteckiger Aufkleber. Darauf steht in schwarzer Tinte von Hand geschrieben die Ortsbezeichnung Lodersleben.

Der Aufkleber eröffnet einen weiteren Rechercheweg. Das Gemälde hing einst im Schloss Lodersleben (Sachsen-Anhalt). Leopold von Ranke hielt sich häufiger in Lodersleben auf und lebte eventuell auch eine gewisse Zeit im Schloss. Hiermit ist ein biografischer Bezug Rankes zum Schloss Lodersleben gegeben.

1945 wurde das Schloss im Rahmen der Bodenreform enteignet und bis in die 1970er-Jahre als Schule genutzt.



Schreiben des Landesmuseums für Vorgeschichtein Halle/Saale an das Museum für Deutsche Geschichte vom 24.1.1961

Brief, 24.1.1961, Halle (Saale)

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Foto: Deutsches Historisches Museum

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DHM-HArch_MfDG_Rot_054_bearb.png
Schreiben des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle (Saale) an das MfDG, 24.1.1961, DHM HArch MfDG/Rot/054, o. Bl.


Die Verlagerung von entzogenem Kulturgut: von Museum zu Museum

Der archivalischen Überlieferung des DHM-Hausarchivs lassen sich ebenfalls Information zur Provenienz des Bildes entnehmen. Durch einen Brief des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle (Saale) an das MfDG vom 24. Januar 1961 ist belegt, dass das Bild am 17. Januar 1961  auf einem LKW von Halle (Saale) nach Berlin verbracht wurde. Über die Herkunft des Porträts ist in dem Schreiben folgendes vermerkt:

 „Die Kopie eines Ranke-Bildnisses. Es ist für die Historiker bestimmt. Das Bild, aus der Bodenreform stammend, soll in den Besitz des Museums für Deutsche Geschichte übergehen.“

Das Schreiben legt damit direkt offen, dass es sich um ein Gemälde handelt, dass im Zuge der Bodenreform enteignet worden ist.

Wie kam das Gemälde in das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale)?

Für die Enteignung des Gemäldes im Rahmen der Bodenreform gibt es zudem Belege im Landesarchiv Sachsen-Anhalt (LASA).  Demnach wurde das Gemälde am 11. November 1945 in Lodersleben durch den Beauftragten des Landeskonservators der Provinz Sachsen "sichergestellt" und anschließend ins Kulturamt nach Querfurt überführt. Am 29. November 1945 wurde es zusammen mit anderen Objekten mit Ranke-Bezug ins Landesmuseum für Vorgeschichte verbracht. Von dort kam es dann 1961 ans MfDG.





Bescheinigung des Präsidenten der Provinz Sachsen für Heinz Arno Knorr mit der Beauftragung zur "Rückführung" der Ranke-Sammlung aus Lodersleben, 9.11.1945

9.11.1945, Halle (Saale)

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Landesarchiv Sachsen-Anhalt

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Landesarchiv Sachsen-Anhalt

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LASA_Magdeburg_K 10_Nr_7424_Bl_242.jpg
Landesarchiv Sachsen-Anhalt, K 10 Ministerium für Volksbildung, Kunst und Wissenschaft, Nr. 7424, Bl. 242


Die Sicherstellung des Bildes

Der Denkmalpfleger der Provinz Sachsen, Heinz Arno Knorr, war durch den Präsidenten der Provinz Sachsen beauftragt, Kunstwerke aus dem Schloss Lodersleben gemäß Befehl 85/1945 der Sowjetischen Militäradministration Deutschlands (SMAD) „zurückzuführen“.

"Zurückführung" bedeutete, dass u.a. Mitarbeiter*innen von Provinzialverwaltungen berechtigt waren, sogenanntes "herrenloses Kulturgut" in Museen einzuliefern.



Bericht des Landeskonservators für die Provinz Sachsen, Heinz Arno Knorr, über den Abtransport von Kulturgütern aus dem Schloss Lodersleben aus dem November 1945

10.11.1945 / 14.11.1945 / 17.11.1945 / 29.11.1945

Aus der Sammlung von

Landesarchiv Sachsen-Anhalt

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Landesarchiv Sachsen-Anhalt

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LASA_Magdeburg_K 10_Nr_7424_Bl_239_bearb.png
Landesarchiv Sachsen-Anhalt, K 10 Ministerium für Volksbildung, Kunst und Wissenschaft, Nr. 7424, Bl. 239


Die Übergabe an das Landesmuseum

In einem von Knorr verfassten Bericht über die "Sicherstellungen" von Kulturgut im Schloss Lodersleben vom 10. November 1945 findet auch das Ranke-Gemälde Erwähnung. In dem Bericht heißt es:

"Am Nachmittag konnte ich dem Landrat in Querfurt aus Lodersleben zur vorläufigen Sicherstellung folgendes zuführen: Ranke-Bilder, darunter das bekannte Ranke-Bild in Kopie, eine Prachtausgabe der Rankeschen Meisterwerke.“

In einer Ergänzung vom 29. November 1945 zu dem zuvor genannten Bericht geht Knorr auch auf den weiteren Verbleib des Bildes ein:
„Ein Teil der Bilder, dabei die Ranke-Kopie und die Ranke-Bücher (Rankes Werke und Werke über Ranke), wurden am 29.11. nach Halle/S. in das Landesmuseum überführt.“



Leopold von Ranke (1795-1886)

Inventor: Julius Friedrich Anton Schrader
Maler: Adolf Jebens, Gemälde, 1876, Berlin, Deutschland

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Foto: Deutsches Historisches Museum

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Entzogenes Kulturgut erkannt - und zurückübertragen!

Das Gemälde lässt sich zweifelsfrei als entzogenes Kulturgut identifizieren. Im Anschluss an die Provenienzrecherchen konnten mithilfe des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt die Erb*innen der vormaligen Eigentümer des Schloss Lodersleben und damit auch des Ranke-Gemäldes ausfindig gemacht werden. Nach einer Prüfung der Anspruchsberechtigung der Erb*innen konnte das Eigentum am Gemälde auf Grundlage von §5 des Ausgleichsleistungsgesetzes zurückübertragen werden.



Republikflucht

Entwurf: Dewag, Politisches Plakat; Plakat, 1958, Rostock, Deutschland [historisch: Deutsche Demokratische Republik]

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Foto: Deutsches Historisches Museum

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Kulturgutentzüge in der DDR: Das Beispiel "Republikflucht"

Ein für die DDR spezifischer Unrechtskontext, der zum Entzug von Kulturgütern führte, war die sogenannte Republikflucht. Als "Republikflüchtling" galt, wer das Gebiet der DDR oder Ost-Berlins ohne vorherige behördliche Genehmigung oder vorherige polizeiliche Abmeldung verließ. Menschen, die aus der DDR flohen, mussten ihr Eigentum zurücklassen. Dieses wurde durch die staatlichen Organe eingezogen.

Erste Gesetze zum Eigentumsentzug bei "Republikflucht" 1952

Bis zur Gründung der Bezirke 1952 war die Behandlung des zurückgelassenen Vermögens der sogenannten Republikflüchtigen auf Länderebene eigenständig geregelt. Das mobile und immobile Gut der „Geflohenen“ wurde gesichert, erfasst und unter Abwesenheitspflegschaft gestellt. Der/ Die Abwesenheitspfleger*in hatte die Aufgabe, die gesicherten Objekte umgehend zu verwerten und den Erlös der Staatskasse zuzuführen.
Mit der „Verordnung zur Sicherung von Vermögenswerten“ vom 17. Juni 1952 wurde eine für die gesamte DDR gültige Praxis verfasst. Gemäß der Verordnung war das Vermögen der „Republikflüchtigen“ zu beschlagnahmen und zugunsten der Staatskasse zu verkaufen. Ein Jahr später fand mit der „Verordnung über die in das Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik und den demokratischen Sektor von Groß-Berlin zurückkehrenden Personen“ vom 11. Juni 1953 eine Anpassung statt.
Beschlagnahmtes Eigentum von in die DDR zurückkehrender Personen sollte zurückgegeben werden.
Waren die Objekte bei einem Rückgabeanspruch bereits verkauft, erhielten die Eigentümer*innen den erzielten Erlös, abzüglich der Kosten, die dem Staat für die Beschlagnahme entstanden waren.







Republikflucht

Entwurf: Dewag, Politisches Plakat; Plakat, 1958, Rostock, Deutschland [historisch: Deutsche Demokratische Republik]

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Foto: Deutsches Historisches Museum

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Agitationsplakat des ZK der SED gegen die "Republikflucht", DEWAG, 1958, Inv.Nr.: P 94/1002.


Eigentumsentzug nach "Republikflucht" ab 1953

Für Personen, die die DDR nach dem 10. Juni 1953 ohne Erlaubnis verlassen hatten, galt mit der „Anordnung über die Behandlung des Vermögens der Personen“, ab dem 1. Dezember 1953, die Regelung, dass das Vermögen nicht mehr der Beschlagnahme unterlag und die Eigentümer*innen selbst eine*n Verwalter*in benennen konnten. Bestimmten diese keine*n Verwalter*in, wurde vom Staatlichen Notariat ein*e Abwesenheitspfleger*in oder vom Rat des Kreises ein*e Treuhänder*in eingesetzt. Die Richtlinie Nr. 4/54 des Ministeriums des Inneren, Abteilung Staatliches Eigentum vom 15. April 1954 verfügte, dass bei „Republikflucht“ vor dem 10. Juni 1953 die Wertgegenstände von den Räten der Städte oder Gemeinden, Abteilung Finanzen – Staatliches Eigentum einzuziehen waren.
Die „Anordnung Nr. 2 über die Behandlung des Vermögens von Personen, die die Deutsche Demokratische Republik nach dem 10. Juni 1953 verlassen haben“ vom 20. August 1958 hob die Anordnung vom Dezember 1953 auf und ordnete staatliche Treuhandverwaltung für das Vermögen von „Fluchtfällen“ nach dem 10. Juni 1953 an. Diese staatliche Treuhandverwaltung unterstand der Autorität der jeweils zuständigen Räte der Städte, Kreise oder Gemeinden, Abteilung Finanzen – Staatliches Eigentum. Diese "verwerteten" die eingezogenen Wertgegenstände anschließend, wodurch sie unter anderem auch in Museen der DDR gelangten.


Orden und Ehrenzeichen aus dem Besitz eines "Republikflüchtigen"

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Foto: Deutsches Historisches Museum/Desnica

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Eine Überweisung von Orden und Ehrenzeichen aus der Wohnung eines "Republikflüchtigen"

Von den Kulturgutentziehungen in der DDR profitierten teils auch die Museen, so auch das Museum für Deutsche Geschichte. Das MfDG erhielt 1959 ein kleines Konvolut an Orden und Ehrenzeichen vom Rat der Stadt Cottbus überwiesen.



Schreiben des Rates der Stadt Cottbus an das Museum für Deutsche Geschichte vom 10.03.1959

10.03.1959

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutesches Historisches Museum, Berlin

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Foto: Deutsches Historisches Museum

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DHM-HArch_MfDG_Rot_024_Bl_18.png
Schreiben des Rates der Stadt Cottbus an das MfDG, 10. März 1953, DHM-HArch MfDG/Rot/024, Bl. 18

Der Rat der Stadt Cottbus kontaktiert das MfDG

Am 10. März 1953 informierte der Rat der Stadt Cottbus das MfDG, dass in der Wohnung eines "Republikflüchtigen" mehrere militärische Auszeichnungen sichergestellt worden seien. Das Schreiben listet die Orden und Ehrenzeichen auf und der zuständige Mitarbeiter des Rates bot an, diese dem MfDG zu übersenden. Falls das MfDG keine Verwendung für die Auszeichnungen hätte, würden sie vernichtet.

Als sogenanntes "einziehendes Organ" waren die Räte der Gemeinden, Städte und Kreise für die Verwertung von eingezogenem Eigentum von  "Republikflüchtigen" zuständig. Typisch für diese Vorgänge ist auch die auf dem Schreiben dokumentierte Zuständigkeit der "Abteilung Finanzen" des jeweiligen Rates. In diesem Fall wird zudem noch das "Sachgebiet Verwaltung des staatlichen und treuhänderischen Eigentums" genannt.





Schreiben des Museums für Deutsche Geschichte an den Rat der Stadt Cottbus vom 13. März 1959

13.3.1959

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Quelle

Foto: Deutsches Historisches Museum

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DHM-HArch_MfDG_Rot_024_Bl_17.png
Antwortschreiben des MfDG an den Rat der Stadt Cottbus vom 13. März 1953, DHM-HArch MfDG/Rot/024, Bl. 17


Die Antwort des MfDG an den Rat der Stadt Cottbus

Das MfDG antwortete am 13. März auf das Schreiben des Rates der Stadt Cottbus und bat um die Übersendung der Auszeichnungen zur freien Verfügung. Da die genannten Auszeichnungen zumindest teilweise bereits im Bestand des MfDG waren, behielt sich das Museum vor, die Objekte an kleinere Museen zur Unterstützung weiterzugeben.



Hanseatenkreuz, Hamburg

Kriegsdenkzeichen, zwischen 1915 und 1918, Deutschland [historisch: Freie Hansestadt Hamburg]

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Foto: Deutsches Historisches Museum/Desnica

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Hanseatenkreuz, Hamburg , zwischen 1915 und 1918, Inv.Nr: O 59/106


Ein hamburgisches Hanseatenkreuz

Eines der vom Rat der Stadt Cottbus angebotenen Objekte ist ein Hanseatenkreuz. Bei den Hanseatenkreuzen handelt es sich um ein zwischen 1915 und 1918 vergebenes militärisches Ehrenzeichen. Vergeben wurden sie durch die drei Hansestädte Hamburg, Bremen und Lübeck, wobei jede Stadt eine eigene Variante verlieh. Die hier vorliegende Variante ist die hamburgische.

Das Objekt selber trägt keinerlei Provenienzmerkmale und könnte ohne die Objektdokumentation nicht dem hier beschriebenen Entzugsvorgang zugeordnet werden.



Inventarbuch der Ordenssammlung des MfDG bzw. des DHM für das Jahr 1959

1959

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Quelle

Foto: Deutsches Historisches Museum

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Das Hanseatenkreuz im Inventarbuch

Der Blick ins Inventarbuch der Ordenssammlung des MfDG zeigt, dass das Hanseatenkreuz zusammen mit anderen Auszeichnungen am 31. März 1959 inventarisiert wurde. In der Spalte "Herkunft" ist der Rat der Stadt Cottbus genannt. Als Zugangsart wird "Überweisung" angeführt.

Derartige Inventarbucheinträge können auf einen Eigentumsentzug hindeuten. Die Kombination aus einem staatlichen Organ, das für die "Verwertung" von entzogenem Eigentum zuständig ist, und der Zugangsart der "Überweisung" machen es notwendig, die Provenienz des Objekts zu untersuchen.



Karteikarte zum Hanseatenkreuz

Karteikarte, 1959

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Quelle

Foto: Deutsches Historisches Museum

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Karteikarte_Hanseatenkreuz_bearb.jpg
Die Karteikarte zum Hanseatenkreuz bestätigt auch nochmals den Rat der Stadt Cottbus als Einliefer. Zugangsart ist auch hier die "Überweisung".


Militärverdienstkreuz mit Kriegsdekoration, Kaisertum Österreich

Verdienstkreuz, zwischen 1860 und 1918, Österreich [historisch: Österreich, Kaisertum]

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Foto: Deutsches Historisches Museum/Desnica

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O_59_107_VS_bearb_schmaler.png
Militärverdienstkreuz mit Kriegsdekoration, Kaisertum Österreich, zwischen 1860 und 1918, Inv.Nr.: O 59/107


China-Denkmünze für Nichtkämpfer

Medaille, 1901, Deutschland [historisch: Deutsches Reich]

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Quelle

Foto: Deutsches Historisches Museum/Desnica

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O_59_103_RS_bearb.png
China-Denkmünze für Nichtkämpfer, Deutsches Reich, 1901, Inv.Nr.: O 59/103


Südwestafrika-Denkmünze für Nichtkämpfer (Nachprägung)

Medaille, nach 1907, Deutschland [historisch: Deutsches Reich]

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Foto: Deutsches Historisches Museum/Desnica

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Vorbesitzer? Unbekannt.

Die vorgestellten Auszeichnungen sind belegbar einer aus der DDR geflohenen Person entzogen worden. Weil die Objekte leider keine Provenienzmerkmale tragen, ließen sie sich bisher nicht einem konkreten Entzugsvorgang zuordnen. In diesem Fall sind weitere Archivrecherchen notwendig, um eine anspruchsberechtigte Person ausfindig zu machen und anschließend die Objekte zurückübertragen zu können.

04

Die staatliche "Verwertung" enteigneter Objekte

Von der Enteignung zum Export

Ab Gründung der DDR bis 1989 waren verschiedene staatliche Akteure für die "Verwertung" entzogenen Privateigentums verantwortlich.
War der Verkauf dieser Objekte im Binnenhandel, zur Versorgung der Bevölkerung, anfänglich noch prioritär, verschob sich das Hauptziel später auf den Export in das "nichtsozialistische Wirtschaftsgebiet", um dringend benötigte Devisen für die DDR zu erwirtschaften.

Museen in der DDR profitierten in den 50er und 60er Jahren von diesem Angebot und traten als Käufer auf. Später wurden sie mehr oder weniger freiwillig zu Tauschpartnern für exportfähige Kulturgüter, die unter anderem an Museen in der BRD verkauft wurden.
Mehrere Objekte aus der Sammlung des DHM führen uns auf die Spur zweier staatlicher Akteure, deren Hauptaufgabe die "Verwertung" enteigneter Objekte war – die Tresorverwaltung im Ministerium der Finanzen der DDR und die Kunst und Antiquitäten GmbH.





Rechnung der Tresorverwaltung an das MfDG vom 5.11.1954

Rechnung aus dem DHM-Hausarchiv, 5.11.1954

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum

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Stiftung Deutsches Historisches Museum

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Rechnung Tresorverwaltung_1.png
Rechnung des Ministeriums der Finanzen/Tresorverwaltung für das MfDG vom 9.11.1954, DHM-HArch, MfDG/Rot/vorl. 025, Bl. 286.


Die Tresorverwaltung

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges veranlasste die Sowjetische Militäradministration Deutschlands (SMAD) die Schließung aller Banken.
In den folgenden Jahren wurde das Vermögen der geschlossenen Kreditinstitute ins „Volkseigentum“ überführt.
Das Zentralkomitee der SED beauftragte 1953 die Abteilung Tresorverwaltung im Ministerium der Finanzen der DDR mit der "Verwertung" der in den Tresoren und Schließfächern der geschlossenen Berliner Altbanken eingelagerten Objekte.



Übergabe-Übernahme-Protokoll der Tresorverwaltung an das MfDG vom 9.11.1954

9.11.1954

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum

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Stiftung Deutsches Historisches Museum

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Übergabeprotokoll TV Gemälde.png
Übergabe-Übernahme-Protokolle des Ministeriums der Finanzen/Tresorverwaltung und das MfDG, undat., DHM-HArch, MfDG/Rot/vorl. 025, Bl. 289.


Aus dem Tresor ins Museum

Das MfDG setzte in seiner Aufbauphase alles daran, den schnellen Erwerb ausstellungsfähiger Objekte für seine Sammlung voranzutreiben. Unterstützung sollte es dabei von diversen staatlichen Institutionen durch Schenkungen und Übergaben erhalten.
Das Museum war allerdings nicht nur passiver Empfänger von Museumsgut, sondern kaufte auch aktiv Objekte an.
1954 erwarb es Gemälde, Drucke, Meißner-Porzellan und Orden von der Tresorverwaltung.



Kurfürst Friedrich Wilhelm auf dem Eis vor Königsberg

Maler: Richard Pfeiffer (zugeschrieben), Gemälde, vor 1954

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Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Foto: Stiftung Deutsches Historisches Museum

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Kurfürst Friedrich Wilhelm auf dem Eis vor Königsberg kg 54_297_G0000219.jpg
Kurfürst Friedrich Wilhelm auf dem Eis vor Königsberg, Öl auf Leinwand, 183 x 284 cm. Richard Pfeiffer (1878 – 1962), ohne Datum, Inv.Nr.: Kg 54/297


Schiffe der Kurbrandenburgischen Flotte

Maler: Richard Pfeiffer (zugeschrieben), Gemälde, vor 1954

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Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Foto: Stiftung Deutsches Historisches Museum

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Schiffe der Kurbarndenburgischen Flotte, KG 54_292_G0000218.jpg
Schiffe der Kurbrandenburgischen Flotte, Öl auf Leinwand, 182 x 97 cm, Richard Pfeiffer (1878 – 1962), ohne Datum, Inv.Nr.: Kg 54/296


Blick in die obere Verkehrshalle der Reichsbank

Foto

Aus der Sammlung von

Archiv Cox, Köln

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Foto: Karl Hugo Schmölz, © Archiv Cox, Köln

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Zwei Gemälde aus ehemaligen Reichsbankbesitz

Die beiden Gemälde von Richard Pfeiffer gehörten zu den Ausstattungsobjekten der 1940 eröffneten neuen Reichsbank in Berlin. Sie hingen in der oberen Verkehrshalle, im 3. Stock des Bankgebäudes, welche wir hier auf diesem Foto sehen.
Während des Krieges wurden sie im Tresor der Reichsbank, zusammen mit anderen Kunstwerken aus der Bank und aus den Repräsentations- und Privaträumen des Präsidenten der Deutschen Reichsbank und Reichswirtschaftsminister Walter Funks (1890 – 1960), eingelagert.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die beiden Gemälde als Vermögenswert des ehemaligen NS-Staates auf Grundlage des SMAD-Befehls Nr. 124 vom 30. September 1945 beschlagnahmt.
Mit der Anordnung Nr. 54 der Ministerien des Innern und der Finanzen vom 1. Oktober 1950 wurde sie in das "Volkseigentum" der DDR überführt und ab 1953 von der Tresorverwaltung für die "Verwertung" übernommen. Im November 1954 kaufte das MfDG die Werke an.



David Justus Ludwig Hansemann

Bernhard Plockhorst (1825 - 1907)

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum

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Stiftung Deutsches Historisches Museum

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hansemann.png
David Justus Ludwig Hansemann, Öl auf Leinwand, 172 x 112 cm, Bernhard Plockhorst (1825 - 1907), ohne Datum, Inv.Nr.: Kg 54/295


Aus dem Tresor der Deutschen Bank

Das imposante Gemälde des Direktors der Berliner Disconto-Gesellschaft David Justus Ludwig Hansemann wurde 1951 aus dem Tresor der Deutschen Bank in die Verwaltung des Finanzministeriums der DDR übernommen.
Das MfDG erwarb das Porträt 1954 von der Tresorverwaltung.



Sitzungssaal der Disconto-Gesellschaft, 1929

Fotografie, 1929

Aus der Sammlung von

Deutsche Bank AG, Historisches Institut

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© Deutsche Bank AG, Historisches Institut

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Zur Herkunftsgeschichte

Die Recherchen zur Provenienz des Gemäldes ergaben, dass es einst zentral im Sitzungssaal der Disconto-Gesellschaft in der Behrenstraße 43/44 in Berlin hing, wie hier auf dem Foto zu sehen ist.
Die Deutsche Bank und die Disconto-Gesellschaft fusionierten 1929 und somit gelangte das Porträt in den Besitz der Deutschen Bank.
Zum Schutz vor Kriegseinwirkungen wurde das Werk im Tresor der Deutschen Bank in der Mauerstraße in Berlin eingelagert.

Die am 10. Mai 1949 vom Magistrat von Groß-Berlin erlassene Verordnung zur „Überführung von Konzernen und sonstigen wirtschaftlichen Unternehmen in Volkseigentum“ führte zur Enteignung zahlreicher Vermögenswerte, insbesondere von Banken. Somit gelangte das Porträt in den Besitz der Tresorverwaltung.



Berliner Ring - Mühlenbeck

Fotografin: Elke Nord, Fotografie, Zwischen 1988 und 1990

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin/ Fotografin: Elke Nord

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Berliner Ring - Mühlenbeck.jpg
Berliner Ring - Mühlenbeck, Fotografin: Elke Nord, 1988/1990, Inv.Nr.: Ph 2008/2098


Kunst gegen Devisen

Die Tresorverwaltung war von 1953 bis 1956 die zentrale Verwertungsstelle für entzogene und beschlagnahmte Kunst- und Kulturgüter in der DDR.
Neben den Objekten aus den Banktresoren verwertete sie auch alle Wertobjekte, die ihr staatliche Stellen nach dem Eigentumsentzug im Rahmen von sogenannter Republikflucht, Zollvergehen oder Strafverfahren zuleiteten.

Ab 1956 übernahm der neu gegründete Staatliche Kunsthandel der DDR die Verwertung von enteigneten Kunstobjekten. Ab 1973 hatte die Kunst und Antiquitäten GmbH das alleinige Recht zum Export und Import von Antiquitäten, bildender und angewandter Kunst, Volkskunst sowie Gebrauchtwaren mit kulturellem Charakter.



Werbeprospekt der Kunst und Antiquitäten GmbH der DDR

Herausgeber: Kunst und Antiquitäten GmbH, Prospekt, 1979, Berlin, Deutschland [historisch: Deutsche Demokratische Republik]

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Foto: Stiftung Deutsches Historisches Museum

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Die Kunst und Antiquitäten GmbH

Die Kunst und Antiquitäten GmbH, kurz KuA, wurde 1973 als Teil des Bereichs Kommerzielle Koordinierung (KoKo) im Außenhandelsministerium der DDR gegründet. Die KuA exportierte in der Zeit ihres Bestehens bis 1990 zahlreiche Kunst- und Kulturgüter aus der DDR in das „nichtsozialistische Wirtschaftsgebiet“ mit dem Ziel der Erwirtschaftung von Devisen.
Ein relevanter Bestandteil der Handelsmasse der KuA speiste sich aus dem zurückgelassenen Eigentum sogenannter Republikflüchtiger oder aus den Beständen von in der DDR enteigneter Privatsammler*innen, deren Sammlungen oftmals durch konstruierte Steuerverfahren und fingierte Steuerschulden entzogen wurden.



Ankäufe DHM bei der KuA

Berlin, Deutschland

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Foto: Deutsches Historisches Museum

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Objekte, die das DHM 1988 von der KuA ankaufte.


Westdeutsche Museen und die KuA

Im Laufe der Jahre nahm die Verfügbarkeit hochwertiger Kunst- und Kulturgüter für den Export ab. Daher verlagerte die KuA ihren Fokus zunehmend auf den Handel mit Objekten ohne künstlerischen Bezug, darunter Spielzeug, gebrauchte Klaviere, Pflastersteine, Straßenlaternen, Eisenbahnschwellen, Wagenräder, Mineralien, Oldtimer, etc.
Der Direktor des 1987 gegründeten DHM, besuchte Ende der 1980er Jahre das KuA-Warenlager in Mühlenbeck bei Berlin und erwarb über 200 Objekte, darunter Pralinenformen, Schaufensterpuppen, Gemälde und Möbel für das Museum.
So wie das DHM kauften auch andere westdeutsche Museen bei der KuA ein oder erwarben indirekt über die zahlreichen Groß- und Kunsthändler, mit denen die KuA zusammenarbeitete, Objekte für ihre Sammlungen.



Schreiben der Wicon an das DHM vom 21.11.1988

21.11.1988

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum

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Deutsches Historisches Museum

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Die geheimen Wege der Kunst

Um die Herkunft der Waren aus der DDR beim Verkauf ins Ausland zu verschleiern, arbeitete die KuA mit Handelsvertretern, wie die Firma Wiegand Consulting, kurz WiCon, aus West-Berlin zusammen.
Sie vertrat die KuA bei deren Geschäften in der Bundesrepublik und West-Berlin.
Die WiCon wickelte alle Geschäfte mit dem DHM ab und koordinierte die Besuche in Mühlenbeck. Die KuA selbst trat nicht als Verkäufer in Erscheinung.
Die Handelsvertreter der KuA lieferten Kunst- und Kulturgüter auf eigenen Namen bei Kunsthändlern oder internationalen Auktionshäusern ein.
Auch die Intrac S.A. in der Schweiz oder die Rubens Consulting & Marketing GmbH A.G in Österreich unterstützen die KuA dabei, die wahre Herkunft der Waren zu verbergen und möglichst hohe Devisengewinne zu realisieren.



Karteikarte Skulptur

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum

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Foto: Stiftung Deutsches Historisches Museum

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Ankäufe des MfDG bei der KuA

Im November 1989 beendete die KuA ihre Exporttätigkeit; die Liquidation des Betriebs begann im Januar 1990. Die Museen der DDR hatten als erste die Gelegenheit, die im Zentrallager der KuA in Mühlenbeck lagernden Restbestände für ihre Sammlungen zu erwerben.
Davon machte auch das Museum für Deutsche Geschichte Gebrauch und erwarb dort im Frühjahr 1990 ca. 600 Objekte.



Gewehre, die das MfDG im Tausch mit der KuA erhalten hat

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum

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Foto: Stiftung Deutsches Historisches Museum/Ahlers

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Ein Tauschhandel mit der KuA

1983 tauschte das MfDG ein Radschlossgewehr gegen fünf historische Jagdgewehre aus dem Warenlager der KuA.
Vier dieser Jagdgewehre stammten aus einer Privatsammlung in der DDR, deren Verkauf vermutlich durch vermeintliche Steuerschulden erzwungen wurde.

Auch Tauschgeschäfte zwischen Museen und der KuA waren nicht unüblich: Wertvolles Kulturgut aus dem Bestand der KuA, welches unter das Kulturgutsschutzgesetz fiel und damit nicht exportiert werden konnte, wurde im Tausch gegen Objekte, die für den Export zugelassen waren, den Museen übergeben.



Karteikarte des Museums für Deutsche Geschichte für eine Perkussionsflinte

Museum für Deutsche Geschichte, Karteikarte, 1983, Berlin

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Foto: Deutsches Historisches Museum

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Karteikarte_W_83_17_bearb.jpg
Die Karteikarte des MfDG zu einer Doppelflinte mit Perkussionszündung, die im Tausch mit der KuA ins Museum kam.


Tauschvertrag zwischen der Kunst und Antiquitäten GmbH und dem Museum für Deutsche Geschichte vom 1.12.1983

Kunst und Antiquitäten GmbH, Museum für Deutsche Geschichte, Tauschvertrag, 1.12.1983

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum

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Foto: Deutsches Historisches Museum

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Tauschvertrag1.jpg
Tauschvertrag zwischen der KuA und dem MfDG vom 1.12.1983


Der Tauschvorgang

In der Militariasammlung des Deutschen Historischen Museums ist ein Exemplar des Tauschvertrages zwischen der Kunst und Antiquitäten GmbH und dem Museum für Deutsche Geschichte überliefert. Der Vertrag ist auf den 1. Dezember 1983 datiert und führt zum einen das Gewehr auf, das das MfDG herausgab, und zum anderen die fünf Waffen, die das MfDG von der KuA im Tausch erhielt. Der Grundwert des Tausches wurde von Mitarbeitern der KuA und des MfDG auf 30.000 Mark festgesetzt.

Bei den Waffen von der KuA ist neben der grundsätzlichen Beschreibung der jeweiligen Gewehre noch zusätzlich die Ankaufs- bzw. die Inventarnummer der KuA angegeben. Anhand dieser Nummer kann die Provenienz der Objekte unter Umständen noch weiter zurückverfolgt werden.



Doppelflinte mit Perkussionszündung

Crause ?, Jagdflinte, 1840/1850, Herzberg

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum

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Foto: Deutsches Historisches Museum/Ahlers

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Doppelflinte mit Perkussionszündung, zwischen 1840 und 1850, Inv.Nr.: W 83/17


Doppelflinte mit Perkussionszündung

Crause ?, Jagdflinte, 1840/1850, Herzberg

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum

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Foto: Deutsches Historisches Museum/Ahlers

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Aufkleber der Kunst und Antiquitäten GmbH

Die KuA versah ihre Waren mit diversen Aufklebern in verschiedenen Formen und Farben. Die Aufkleber sind beschriftet mit Buchstaben- und Zahlenkombinationen, die Hinweise auf den Einlieferer, die Erwerbswege der KuA, Ankaufspreise sowie auf deren Lagerhaltung geben können. Die Entschlüsselung dieser codierten Aufschriften ist hierbei eine besondere Herausforderung und in vielen Fällen zum jetzigen Zeitpunkt sehr mühsam oder schlicht nicht möglich.

Bei diesem Aufkleber handelt es sich um eine codierte Angabe zum Ankaufspreis des Gewehrs. Dazu wurden Buchstaben mit Formen wie Dreiecken, Kreisen und Strichen kombiniert.



Radschlossgewehr der Leibwache von Kurfürst Christian II. von Sachsen

Radschlossgewehr, 1589, Deutschland [historisch: Sachsen, Kurfürstentum]

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin

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Foto: Deutsches Historisches Museum/Ahlers

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Radschlossgewehr der Leibwache von Kurfürst Christian II. von Sachsen

Das hier gezeigte Radschlossgewehr ist in etwa mit dem vergleichbar, welches das MfDG im Tausch an die KuA abgab.

05

Transparente Forschung



Objektdatenbank

Aus der Sammlung von

Stiftung Deutsches Historisches Museum

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Stiftung Deutsches Historisches Museum

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Provenienzforschung Online

Die Sammlung des DHM umfasst rund eine Million sehr unterschiedliche Zeugnisse der deutschen Geschichte. Die ältesten stammen aus dem frühen Mittelalter, die jüngsten aus der unmittelbaren Gegenwart. Mehr als 780.000 der Sammlungsobjekte sind inzwischen digital erfasst und weltweit in der Objektdatenbank einsehbar.

Das DHM hat die Provenienzkategorien für den Bereich SBZ/DDR analog der Kategorien aus dem Bereich NS-Raubgut entwickelt. Die Kategorien geben Auskunft darüber, wie gut die Herkunftsgeschichte eines Objektes rekonstruiert und inwiefern von einem unrechtmäßigen Entzug ausgegangen werden kann.

Das DHM veröffentlicht seine Forschungsergebnisse und ermöglicht umfassende externe Recherchen zur Herkunft seiner Objekte. Es schafft damit eine wesentliche Grundlage für die internationale Provenienzforschung.

Eine virtuelle Ausstellung von

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Diese Ausstellung wurde am 09.04.2025 veröffentlicht.



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Die virtuelle Ausstellung Sammlung mit Geschichte wird veröffentlicht von:

Stiftung Deutsches Historisches Museum


Unter den Linden 2
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Prof. Dr. Raphael Gross

Telefon: Tel. +49 30 203040
Fax: /
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Inhaltlich verantwortlich:

Kurator*innen:

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Janine Kersten

 

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