Am 30. Juni 2022 jährt sich der Todestag von Johannes Reuchlin zum 500. Mal.
Der Humanist, Jurist, Diplomat, Philologe, Philosoph, Gräzist und Hebraist erschloss am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit wissenschaftliches Neuland. Seine Arbeit mit der hebräischen Sprache, sein Verdienst im christlich-jüdischen Dialog und nicht zuletzt auch seine große Bibliothek machten ihn bekannt.
Wer war der in Traditionen verwurzelte Mann, der durch seinen Kampf für die Erhaltung der jüdischen Literatur heute als ein Vorreiter religiöser Toleranz gilt?
Um Reuchlins Interesse an der hebräischen Sprache und seine Verteidigung jüdischen Schrifttums, im christlichen Spätmittelalter nur selten zu finden, zu verstehen, muss der Blick auch auf seinen Werdegang fallen.
An Johannes Reuchlin zu erinnern bedeutet, sich mit verschiedenen Facetten seiner Person im Kontext seiner Zeit auseinanderzusetzen.