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Zeitenwende im Klassenzimmer

Schule um 1900

Schulmuseum Friedrichshafen


Klassenzimmer um 1900

Schulmöbel, Klassenzimmerausstattung und Lehrmittel

Aus der Sammlung von

Schulmuseum Friedrichshafen

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Kurzbeschreibung
Objektensemble historisches Klassenzimmer 1888-1914
Klassenzimmer 1900_Copyright Schulmuseum FN.JPG
Entdecke die Spuren des Aufbruchs in die Moderne – Spuren von Industrialisierung und Fortschritt, von Militarisierung und Untertanengeist.
Einführung


Große Veränderungen prägen die Gesellschaft des Deutschen Kaiserreichs (1871–1918). Städte und Fabriken wachsen, Medizin und Technik kommen zur Blüte – alles wird moderner, auch die Ausstattung und Inhalte in den Schulen.

Neue Fächer für neue Schulen

Die moderne Zeit braucht gut gebildete Schüler. Es werden neue Fächer wie Chemie, Biologie und Erdkunde eingeführt – Wissen für die Facharbeiter von morgen. Bildung wird so wichtig, dass sich die Schulpflicht endlich überall durchsetzt. In der neuen „Wissensschule“ wird streng „gepaukt“. Disziplin und Ordnung stehen im Vordergrund der Erziehung.



01

Lehrerpult auf Podest



Lehrerpult mit Stuhl und Podest

Klassenzimmerausstattung

Aus der Sammlung von

Schulmuseum Friedrichshafen

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Kurzbeschreibung
Das Lehrerpult hat eine aufklappbare Tischplatte, zwei seitliche Schränke, ein eingelassenes Tintenfass mit Klappdeckel und steht erhöht auf einem Podest.
Leherpult auf Podest.jpg


„Augen geradeaus! Aufrecht sitzen! Bücher raus!“ Manche Lehrer sprechen im zackigen Befehlston - wie in der Kaserne. Das gilt als modern.

Lehrerpult auf Podest

Wie der Kaiser über seine Untertanen herrscht hier der Lehrer von oben herab – Respekt ist ihm gewiss.
Seine Ausbildung und sein Gehalt haben sich verbessert. Als „Herr Oberlehrer“ und „Herr Oberstudienrat“ wird er zu einer geachteten Persönlichkeit in der Gesellschaft. Strenge und Disziplin prägen häufig seinen Umgang mit den Zöglingen.



Karikatur "Fortschritt im Schulwesen" von Th. Th. Heine, 1911

Aus der Sammlung von

Schulmuseum Friedrichshafen

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Kurzbeschreibung
Der Lehrer im Soldatenrock mit dem Säbel in der Hand. An der Wand zwei Bilder beschriftet mit: "Das Schaf" und "Der Tiger". Als wolle der Lehrer sagen: entweder man ist Angreifer oder Opfer.
Karikatur_Militarismus in der Schule.jpg
Vom Tonfall in deutschen Klassenzimmern erzählt diese Karikatur von 1911.

Der Lehrer im Soldatenrock hält den Säbel in der Hand. An der Wand hängen zwei Bilder:  „Das Schaf" und „Der Tiger".
Die Karikatur beklagt die einseitige, machtpolitische Ausrichtung des Unterrichts. Entweder man ist Angreifer oder Opfer -ein Beispiel der Militarisierung im Klassenzimmer.

 



02

Schulbank mit Klappfunktion



Schulbank mit Klappfunktion und Tintenfässern

Schulmöbel

Aus der Sammlung von

Schulmuseum Friedrichshafen

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Kurzbeschreibung
Sitze und Tischplatte können bei dieser Schulbank hochgeklappt werden. Nun ist es möglich bequem zu stehen und dann sitzend zu schreiben.
Schulbank_Schreibpult.jpeg


Die Schulbänke ordnen die Schülerschar und auch den Unterricht.

Schulbank mit Klappfunktion

Schule bedeutet fast immer Frontalunterricht: 
Auswendiglernen, Abfragen, Aufsagen zahlloser Geschichtsdaten und Gedichte – und das alles auf Kommando, stehend in Reih und Glied.
Austausch im Stuhlkreis? Fehlanzeige.



Schulbank mit Klappfunktion und Tintenfässern

Schulmöbel

Aus der Sammlung von

Schulmuseum Friedrichshafen

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Kurzbeschreibung
Sitze und Tischplatte können bei dieser Schulbank hochgeklappt werden. Nun ist es möglich bequem zu stehen und dann sitzend zu schreiben.
Schulbank_Stehpult.jpeg

Die Bänke auf der einen Seite haben Klappfunktionen:
Tischplatte hoch, Sitzfläche nach hinten – das Schreibpult wird zum Stehpult.
Ingenieure entwickeln diesen ergonomischen Fortschritt. Die Bänke kommen nun aus der Möbelfarbrik und nicht mehr aus der Schreinerei.





Buchseite zu Freiübungen in der Schulbank

Aus der Sammlung von

Schulmuseum Friedrichshafen

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Kurzbeschreibung
Dehn- und Streckübungen sollen auf der Schulbank täglich gemacht werden. Das empfiehlt der Obmann der Münchner Schulärzte Dr. Ranke 1914. Es wird keine Zeit verschwendet für den Wechsel auf den Sportplatz und Schulbänke gibt es in der ärmsten Dorfschule, so Dr. Ranke. Das schädliche Sitzen muss unterbrochen werden um Fehlstellungen von Rückgrat und Nacken vorzubeugen.
Schulbank Turnen 4072.jpg
Kräftigung und aufrechte Haltung werden bereits im Klassenzimmer für den späteren Dienst beim Militär trainiert. Sport wird deshalb Schulfach.


Tägliche Übungen auf der Schulbank (!) empfiehlt der Münchner Schularzt Dr. Ranke. Dies erspare den zeitaufwendigen Gang zum Sportplatz und Schulbänke gebe es auch in der ärmsten Dorfschule.

 

03

Tafel mit Kurrentschrift



Schultafel beschrieben in Kurrentschrift

Schulmöbel, Klassenzimmerausstattung

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Schulmuseum Friedrichshafen

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Kurzbeschreibung
"Was frag' ich viel nach Geld und Gut...", in Kurrentschrift, Vorgänger der Sütterlinschrift
Tafel mit Kurretnschrift.jpeg

Tafel mit Kurrentschrift

Die Kurrentschrift ist der Vorgänger der Sütterlinschrift.

Weil sie als unpraktisch und mühsam zu schreiben gilt, beauftragt das preußische Kultusministerium im Jahr 1911 den Grafiker Ludwig Sütterlin damit, eine neue Schrift zu entwickeln – leichter zu erlernen und schneller zu schreiben.
Diese „Rationalisierung der Schrift“ entspricht dem Zeitgeist,  praktische und zeitsparende Normen zu finden und diese dann einheitlich durchzusetzen

Tafeltext:

Was frag` ich viel nach Geld

 
und Gut, wenn ich zufrieden


bin! Gibt Gott mir nur gesundes

 
Blut, so hab` ich frohen Sinn

 
und sing aus dankbarem
Gemüt mein Morgen= und


mein Abendlied.





Buchseiten zur Badischen Normalschrift (Kurrent)

Aus der Sammlung von

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Kurzbeschreibung
Vorgänger der Sütterlinschrift, eingeführt in Baden 1928.
Badische Normalschrift_Beispiel aus Fibel um 1910.jpg

Die „badische Normalschrift“ in einer Fibel um 1910.

Ein Beispiel für die Kurrentschrift wie sie im Großherzogtum Baden unterrichtet wird. Kurrent hat viele regionale Varianten.





Seiten der Badischen Lehrerzeitung zur Einführung von Sütterlin 1928

Aus der Sammlung von

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Kurzbeschreibung

Badische Lehrerzeitung1.jpg


Das neue Alphabet siehst du in der Bildmitte.
Zoom in den Artikel und lies warum man Sütterlin eingeführt hat.

Die Badische Lehrerzeitung zur Einführung von Sütterlin 1928.



Seiten der Badischen Lehrerzeitung zur Einführung von Sütterlin 1928

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Kurzbeschreibung

Badische Lehrerzeitung2.jpg

Seite zwei des Zeitungsartikels.

 



04

Hygiene im Klassenzimmer



Spucknapf mit Hinweisschild

Klassenzimmerausstattung

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Kurzbeschreibung
Spucknapf mit Hinweisschild aus Emaille "Spucknapf" Nicht auf den Fußboden spucken. R. Benisch, Leipzig
Spucknapf mit Hinweisschild.jpeg


Spucknapf mit Hinweisschild

"Spucknapf."
Nicht auf den Fußboden spucken.

Er steht für den medizinischen Fortschritt dieser Zeit. Mit seiner Hilfe soll die Hygiene verbessert werden – in einer Zeit, in der Verstädterung, Armut unter den Arbeitern und Epidemien die Gesellschaft herausfordern.

Die Forschung findet zum Beispiel heraus, dass der Hustenauswurf von Kranken sehr ansteckend ist. Vor allem die Tuberkulose, auch Schwindsucht genannt, ist weit verbreitet und eine Folge der feuchten, schlecht belüfteten Arbeiterwohnungen. Deshalb werden Spucknäpfe per Gesetz in allen öffentlichen Gebäuden vorgeschrieben – auch in Klassenzimmern.



Lavabo

Klassenzimmerausstattung

Aus der Sammlung von

Schulmuseum Friedrichshafen

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Lavabo.jpeg

Oben wird frisches Wasser eingefüllt. Der Wasserhahn regelt wie heute den Bedarf. Das Schmutzwasser fließt in die abnehmbare Auffangschale.

Das Lavabo

Weitere medizinische Erkenntnise sorgen für die Einfühung des Lavabo: Epidemien wie Typhus und Cholera werden durch verschmutztes Wasser und mangelnde Hygiene übertragen. Die Forschung belegt, dass Händewaschen das Ansteckungsrisiko deutlich verringert.
Mit dem Lavabo werden Frisch- und Schmutzwasser hygienisch getrennt.
Wasser- und Abwasserleitungen gibt es längst nicht in jeder Region.

 



05

Nagelschuhe



Kinderschuhe mit genagelten Sohlen

Bekleidung Kind

Aus der Sammlung von

Schulmuseum Friedrichshafen

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Kurzbeschreibung
Schulordnung aus Offenburg vom 27. Oktober 1875
P1320447.JPG


Kinderschuhe mit genagelter Sohle

Früher nutzten sich Ledersohlen rasch ab, besonders bei Kindern, die viel draußen sind. Um die Nutzungsdauer zu verlängern und mehr Halt zu bieten, lässt man Nägel in die Sohlen schlagen.
Die Schuhe stehen dafür, wie sorgsam man mit Besitz umgeht: Werden Schulranzen, Kleidung oder Schuhe beschädigt, werden sie geflickt. Sind sie zu klein, werden sie an jüngere Familienmitgleider weitergereicht. In jener Zeit wäre die heutige Wegwerfmentalität unvorstellbar gewesen.


Fotografie einer Jungenklasse mit Lehrer, Breisach 1908

Klassenfotografie

Aus der Sammlung von

Schulmuseum Friedrichshafen

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Kurzbeschreibung
Die Nagelschuhe der Jungen sind gut erkennbar.
Jungenklasse mit Lehrer_Breisach_1908_Schulmuseum Friedrichshafen.jpg


Fotografie einer Jungenklasse mit Lehrer, Breisach 1908

Die Nagelschuhe der Jungen sind gut erkennbar.

 

Eine virtuelle Ausstellung von

Team

Erstellt mit :
DDB Studio
Ein Service von:
DDB Studio

Diese Ausstellung wurde am 18.07.2025 veröffentlicht.



Impressum

Die virtuelle Ausstellung Zeitenwende im Klassenzimmer wird veröffentlicht von:

Schulmuseum Friedrichshafen


Friedrichstraße 14
88045 Friedrichshafen


gesetzlich vertreten durch

Dr. Friederike Lutz

Telefon:

07541 203 55600


Fax:
E-Mail:  

schulmuseum@friedrichshafen.de

Inhaltlich verantwortlich:

Dr. Friederike Lutz

Kurator*innen:

Bettina Kießling, MA

 

Rechtliche Hinweise:
Die Deutsche Digitale Bibliothek verlinkt die virtuelle Ausstellung auf ihrer Internetseite https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/content/virtuelle-ausstellungen. Dabei wurde auf die Vertrauenswürdigkeit der Institution, welche die Ausstellung veröffentlich hat sowie die Fehlerfreiheit und Rechtmäßigkeit der virtuellen Ausstellung besonders geachtet. Der auf dieser Internetseite vorhandene Link vermittelt lediglich den Zugang zur virtuellen Ausstellung. Die Deutsche Digitale Bibliothek übernimmt keine Verantwortung für die Inhalte der virtuellen Ausstellung und distanziert sich ausdrücklich von allen Inhalten der virtuellen Ausstellung, die möglicherweise straf- oder haftungsrechtlich relevant sind oder gegen die guten Sitten verstoßen. 

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