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Zerstört, Vergessen, Erinnert

Die ehemaligen Synagogen im Kreis Gütersloh

Kreisarchiv Gütersloh


Territorien1650

Aus der Sammlung von

Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen

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Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen

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Kurzbeschreibung
Das heutige Kreisgebiet und seine Territorien auf einer Karte von 1650.
Territorien1650.jpg
Das heutige Kreisgebiet und seine Territorien auf einer Karte von 1650.


Territorien

Das Gebiet des heutigen Kreises Gütersloh gehörte historisch zu verschiedenen Kleinstaaten des damaligen „Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation“. In der Grafschaft Rietberg werden einzelne jüdische Familien bereits im Mittelalter erwähnt, in der benachbarten Herrschaft Rheda ab dem Jahr 1576 und in der Grafschaft Ravensberg, zu der der „Nordkreis“ mit Halle und seinen Nachbarstädten gehörte, ab den 1680er Jahren.



Übersichtskarte_Synagogen

Karte

Aus der Sammlung von

Kreis Gütersloh, Geoportal

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Kreis Gütersloh, Geoportal

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Kurzbeschreibung
Standorte der ehemaligen Synagogen im Kreis Gütersloh.
Uebersichtskarte.jpg
Standorte von Synagogen im Jahr 1900.


Jüdisches Leben

Im 18. Jahrhundert kam es zu einem größeren Zuzug, da vor allem die Grafschaft Rietberg die Ansiedlung jüdischer Bürger förderte,  von der sie sich eine Belebung der heimischen Wirtschaft erhoffte. In Neuenkirchen, heute ein Stadtteil von Rietberg, und Gütersloh entstanden in den 1760er Jahren die ersten beiden Synagogen im heutigen Kreisgebiet. Vorher fanden die Gottesdienste am Sabbat in angemieteten Betsälen oder in Privathäusern statt. In den folgenden 100 Jahren entstanden fünf weitere Synagogengemeinden.

01

Gütersloh (1765-1938)



Guetersloh_Synagogenmodell

Aus der Sammlung von

Norbert Jebramcik

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Norbert Jebramcik

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Kurzbeschreibung
Modell der Gütersloher Synagoge.

Gütersloh (1765-1938)

Ältere Chroniken berichten ohne nachvollziehbare Quellenangabe bereits für das Jahr 1565 von jüdischen Einwohnern Güterslohs. Dokumentiert sind diese durch Kirchenbucheinträge ab 1671. Im Jahr 1700 regelte die Herrschaft Rheda das „Geleit“ für Juden offiziell. Nachdem die Verstorbenen zuvor in Rheda beerdigt werden mussten, wurde 1722 ein eigener jüdischer Friedhof in Gütersloh eingeweiht. 1765 wurde die Synagoge gebaut – als erstes jüdisches Gotteshaus im heutigen Kreis Gütersloh.



Guetersloh_Goebenstrasse_um1930

Foto

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Stadtarchiv Gütersloh

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Stadtarchiv Gütersloh

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Kurzbeschreibung
Foto der damaligen Goebenstraße in Gütersloh um 1930, rechts vorne jüdische Schule und Synagoge.
GT_Luftansicht.jpg
Die Goebenstraße in Gütersloh um 1930, rechts vorne das jüdische Schulhaus und die Synagoge.

Rein äußerlich handelte es sich um einen wenig spektakulären Fachwerkbau, dessen besonderer Zweck lediglich durch die Rundbogenfenster an der Front und die Aussparung des Thora-Schreins in der Ostwand zu erkennen war. Direkt daneben befand sich die Schule – ebenfalls ein einfaches Fachwerkhaus mit einem Klassenraum

In der Erinnerung des früheren Gemeindeglieds Jehuda Barlev war die Synagoge „ein geräumiger, durch das Aussparen der Decke überwölbt wirkender Raum, einfach gehalten und ohne Prunk“.





Guetersloh_Liste1940

Aus der Sammlung von

Kreisarchiv Gütersloh

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Kreisarchiv Gütersloh

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Kurzbeschreibung
Auflistung der 1940 in Gütersloh lebenden jüdischen Menschen.
GT1940.jpg
Auflistung der 1940 in Gütersloh lebenden jüdischen Menschen.


Die Synagoge wurde in den frühen Morgenstunden des 10. November 1938 während des Novemberpogroms in Brand gesteckt und brannte vollständig aus. Soweit nachvollziehbar sind dabei auch die Innenausstattung und sämtliche Kultgegenstände verbrannt. Jüdische Familien, denen vor Kriegsausbruch nicht die Emigration glückte, mussten zwangsweise in die beiden verbliebenen Judenhäuser ziehen und wurden von dort ab 1941 deportiert.



Guetersloh_Gedenkstein

Foto

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Heimatverein Gütersloh

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Heimatverein Gütersloh / Timo Güthenke

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Kurzbeschreibung
Gedenkstein vor dem Evangelisch-Stiftischen Gymnasium
Guetersloh_Gedenkstein_Heimatverein.jpg
Seit 1984 erinnert ein Gedenkstein vor dem Evangelisch-Stiftischen Gymnasium an die jüdische Gemeinde und ihre Synagoge.


Guetersloh_Gedenkplatte

Foto

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Heimatverein Gütersloh

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Heimatverein Gütersloh / Timo Güthenke

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Kurzbeschreibung
Gedenkplatte am historischen Standort
Guetersloh_Gedenkplatte_Heimatverein.jpg
Seit 2005 befindet sich diese Plakette im Straßenpflaster am historischen Standort.

02

(Rietberg-)Neuenkirchen (1768-1938)



Rietberg_StichWenzel

Grafik (Kupferstich)

Aus der Sammlung von

Kreisarchiv Gütersloh

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Kreisarchiv Gütersloh

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Kurzbeschreibung
Wenzel Anton von Rietberg-Kaunitz setzte sich für externe Zuwanderung in die Grafschaft ein.
WenzelAnton_C5_72.jpg
Wenzel Anton von Kaunitz-Rietberg förderte die externe Zuwanderung in die Grafschaft.


(Rietberg-) Neuenkirchen (1768-1938)

Aus der damaligen Grafschaft Rietberg, zu der neben der Stadt Rietberg und den heute eingemeindeten Stadtteilen auch Verl gehörte, sind bereits ab dem Jahr 1370 einzelne jüdische Personen überliefert. Eine eigene jüdische Gemeinde entwickelte sich in den 1740er Jahren, als die Grafen von Kaunitz-Rietberg die Zuwanderung neuer Einwohnerinnen aktiv förderten. Darunter waren auch mehrere jüdische Familien, die sich alle in Neuenkirchen niederließen und im Jahr 1768 eine Synagoge bauten und einweihten. 1880 wurde dieses Gebäude durch einen Brand zerstört, doch bereits ein Jahr später konnte an der Neuenkirchener Hauptstraße (heute Lange Straße in Rietberg) eine neue Synagoge eröffnet werden, die die kleine jüdische Gemeinde bis zu ihrer Zerstörung im Novemberpogrom 1938 nutzte.



Rietberg_Statut1913

Aus der Sammlung von

Kreisarchiv Gütersloh

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Kreisarchiv Gütersloh

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Kurzbeschreibung
Titelseite und erste Paragraphen des überarbeiteten Statuts von 1913.
Neuenkirchen_Statut1913_A0201b1733 (2).jpg
Im erneuerten Statut der Synagogen-Gemeinde von 1913 wird bereits auf die zurückgehende Zahl der Gemeindeglieder hingewiesen.


Rietberg_Zeichnung1951

Aus der Sammlung von

Kreisarchiv Gütersloh

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Kreisarchiv Gütersloh, Sammlung Körkemeier

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Kurzbeschreibung
Rekonstruktionszeichnung der zerstörten Synagoge von Hugo Körkemeier, 1951.
Kreisarchiv11_15_ZeichnungKoerkemeier_C01_15_37.jpg
Rekonstruierte Zeichnung der Neuenkirchener Synagoge von Hugo Körkemeier.


Rietberg_Synagoge1938

Aus der Sammlung von

Kreisarchiv Gütersloh

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Kreisarchiv Gütersloh, Sammlung Körkemeier

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Kurzbeschreibung
Die ausgebrannte Synagoge am Morgen des 10. November 1938.
Kreisarchiv11_15_SynagogeNeuenkirchen1938.jpg
Die ausgebrannte Synagoge in Neuenkirchen am 10. November 1938.


Rietberg_Gedenkstein

Foto

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Wikimedia Commons

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Wikimedia Commons - Public Domain

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Kurzbeschreibung
Gedenkstein in Rietberg-Neuenkirchen.
Kreisarchiv11_15_Gedenkstein_neuenkirchen.jpg
Gedenkstein in Rietberg-Neuenkirchen.

03

Werther (1787-1938)



Werther_Synagoge

Foto

Aus der Sammlung von

Geschichtsportal Werther

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Geschichtsportal Werther / Kurt W. Weinberg

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Kurzbeschreibung
Ansicht der zerstörten Synagoge in Werther um 1950.

Werther (1787-1938)

Die erste urkundliche Erwähnung jüdischer Einwohner in der damaligen Grafschaft Ravensberg stammt aus den Jahren 1687/88 , darunter waren auch zwei jüdische Familien in Werther. Im Lauf des 18. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt zum Zentrum jüdischen Lebens in der Grafschaft. Die Synagoge aus dem Jahr 1787 – die erste im sogenannten „Altkreis Halle“ - wurde schnell zu klein. 1820 wurde daher in der heutigen Ravensberger Straße ein Neubau eingeweiht und zwanzig Jahre später noch einmal erweitert. Das schlicht gehaltene Gebäude war lediglich aufgrund seiner großen Rundbogenfenster als Gotteshaus zu erkennen. Nach 1903 besuchten auch die jüdischen Gläubigen aus Halle die Synagoge in Werther.



Werther_Gedenkstein

Foto

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Jewish Places

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Jewish Places / petit8

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Kurzbeschreibung
Seit 1994 erinnert ein Gedenkstein in Werther an die jüdische Gemeinde und ihre Mitglieder.

Die Synagoge wurde am 9. November 1938 zerstört, allerdings nicht angezündet, um die Nachbargebäude der engen Bebauung an der Ravensberger Straße nicht zu gefährden. Neben Sicherheitsbedenken scheint es in der Wertheraner Amtsverwaltung, anders als in den meisten Gemeinden,  auch Widerwillen gegen die antisemitischen Ausschreitungen in der Pogromnacht gegeben zu haben. So veranlasste Amtsvorsteher Wilhelm Ellerbrake die Räumung der Einrichtungsgegenstände, die in städtischen Gebäuden eingelagert und so vor der Plünderung bewahrt wurden. Nach dem Krieg wurden diese an Überlebende der Gemeinde zurückerstattet.



Werther_Thora

Foto

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Bielefeld

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Stadtarchiv Bielefeld

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Kurzbeschreibung
Die Thora-Rollen aus Werther wurden bewahrt und ab 1951 im Gottesdienst der jüdischen Gemeinde Bielefeld eingesetzt.

Über den Holocaust-Überlebenden Artur Sachs gelangten die Thorarollen aus Werther 1951 in den Betraum der jüdischen Gemeinde Bielefeld und wurden wieder im Gottesdienst verwendet. Bis heute werden sie in der Bielefelder Synagoge an der Stapenhorstraße bewahrt und sind – soweit nachvollziehbar – die einzigen Objekte aus den ehemaligen Synagogen im Kreisgebiet, die heute von einer jüdischen Gemeinde in Deutschland genutzt werden.

04

Rheda (1802-1938)



Rheda_Synagoge

Foto

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Rheda-Wiedenbrück

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Stadtarchiv Rheda-Wiedenbrück

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Kurzbeschreibung
Undatiertes Foto der Rhedaer Synagoge.
SynagogeRheda.png
Undatiertes Foto der Rhedaer Synagoge.

Rheda (1802-1938)

Bereits Ende des 16. Jahrhunderts lebten vereinzelt jüdische Menschen unter dem Schutz der jeweiligen Grafen in Rheda, ab 1660 ist ein jüdischer Begräbnisplatz nachweisbar. Ein größerer Zuzug jüdischer Familien ist ab dem 18. Jahrhundert überliefert. Im Jahr 1802 wurde eine Synagoge am Steinweg nahe dem Schlosspark errichtet. Da die Gemeinde über 100 Jahre kontinuierlich wuchs und auch die jüdischen Gläubigen aus Herzebrock, Langenberg und Wiedenbrück umfasste, wurde sie mehrmals erweitert und renoviert. Die 1873 errichtete jüdische Elementar- und Volksschule wurde nach 50 Jahren wegen zu geringer Auslastung wieder aufgegeben.





Rheda_Weinberg1937

Foto

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Rheda-Wiedenbrück

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Stadtarchiv Rheda-Wiedenbrück

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Kurzbeschreibung
Werner Weinberg, Lehrer und Kantor, in der Rhedaer Synagoge 1937.
Weinberg1937.jpg
Werner Weinberg in der Rhedaer Synagoge 1937.


Die Synagoge wurde gegen 3 Uhr morgens am 10. November 1938 in Brand gesteckt und vollständig zerstört. Bemerkenswert ist der weite Weg zweier Thorarollen, die heute noch existieren. Eine nahm der letzte Lehrer und Vorbeter der jüdischen Gemeinde, Werner Weinberg, mit ins holländische Exil und ließ sie in einer Synagoge in Amsterdam verstecken. Die Thora sollte restauriert werden und befand sich daher nicht in der brennenden Rhedaer Synagoge. Sie befindet sich heute im Museum des Hebrew Union College in Cincinnati, wo Werner Weinberg nach seiner Auswanderung in die USA eine Professur innehatte.



Rheda_Thora_Cincinnati

Foto

Aus der Sammlung von

Skirball Museum, Cincinnati, Ohio

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Skirball Museum, Cincinnati, Ohio

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Kurzbeschreibung
Rhedaer Thorarolle von 1845, ausgestellt im Museum des Hebrew Union College in Cincinnati.
WeinbergThora_SkirballMuseum (4).jpg
Die Thora-Rolle aus Rheda datiert aus den 1840er Jahren und ist heute im Museum des Hebrew Union College in Cincinnati ausgestellt.


Rheda_Thora_BuenosAires

Aus der Sammlung von

Ricardo Cohn (privat)

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Ricardo Cohn

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Kurzbeschreibung
Thoraschrein der Leo-Baeck-Synagoge Buenos Aires. Unter dem braunen Mantel mit goldener Stickerei befindet sich die Thora aus Rheda.
Cohn_Thora_BuenosAires.jpg
Thoraschrein der Leo-Baeck-Synagoge Buenos Aires. Unter dem braunen Mantel mit goldener Stickerei befindet sich die Thora aus Rheda.

Noch abenteuerlicher ist die Geschichte der zweiten Thorarolle, die sich heute in der Leo Baeck-Synagoge in Buenos Aires befindet. Sie wurde von der Rhedaerin Fanny Cohn versteckt, die zeitweise auf dem Synagogengelände wohnte und die Rolle vor der Brandstiftung retten konnte. Fanny Cohn gelang mit ihrem Sohn Gustav die Auswanderung nach Argentinien. Erst 2013, als ihr Enkel Ricardo Cohn in Deutschland zur Geschichte seiner Familie recherchierte, wurde bekannt, dass die Thora die Jahrzehnte überstanden hatte und in der argentinischen Synagoge sogar weiterhin im Gottesdienst gelesen wurde.





Rheda_Gedenkstein

Foto

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Museum Wiedenbrücker Schule

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Museum Wiedenbrücker Schule

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Kurzbeschreibung
Gedenkstein am historischen Standort in der Nähe des Rhedaer Schlossparks.
Gedenkstein_WDSchule.jpg
Seit 1980 erinnert ein Gedenkstein im Schlosspark Rheda an die jüdische Gemeinde.

05

Borgholzhausen (1822-1930)



Borgholzhausen_Statut1860

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Stadtarchiv Borgholzhausen

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Stadtarchiv Borgholzhausen

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Kurzbeschreibung
Erste Seite der Borgholzhausener Synagogenordnung von 1860.
StA_BGH_A441_Synagoge_Statut_1860 (1).JPG
Die Synagogenordnung von 1860 ist eine der wenigen überlieferten Quellen zur Geschichte der Gemeinde

Borgholzhausen (1822-1930)

Die Überlieferung zur Synagoge in Borgholzhausen ist spärlich und es gibt leider keinerlei Bildmaterial. Die Kosten für den Bau und die Gemeindegröße für den regelmäßigen Gottesdienst wurden vermutlich durch einen Zusammenschluss mit der jüdischen Gemeinde aus (Bad) Rothenfelde erreicht.

Zumindest gehörten die jüdischen Gläubigen aus Rothenfelde nach einem Statut von 1859 offiziell zur Borgholzhausener Synagogengemeinde. 1930 war die Gemeinde auch mit dem Zusammenschluss über die Provinzgrenze hinweg zu klein und die Synagoge wurde verkauft und zu einem Wohngebäude umgebaut.





Borgholzhausen_Skizze1892

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Borgholzhausen

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Stadtarchiv Borgholzhausen

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Kurzbeschreibung
Skizze der Synagoge in Borgholzhausen auf einem Formular der Feuerversicherung von 1892.
Skizze_Versicherungsunterlagen1892.jpg
Skizze und Grundriss auf einem Versicherungsformular von 1892 sind vermutlich die einzigen bildlichen Darstellungen der Borgholzhausener Synagoge.

06

Halle (1859-1903)



Halle_Viehhofstrasse

Foto

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Stadtarchiv Halle (Westfalen)

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Stadtarchiv Halle (Westfalen)

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Kurzbeschreibung
Die damalige Viehstraße in Halle. Die Synagoge ist das letzte Haus auf der rechten Seite.
Halle_Stadtarchiv (2).jpg
DIe Viehstraße um 1930 - die ehemalige Synagoge ist das letzte Gebäude auf der rechten Seite.


Halle (1859-1903)

Gesicherte Zahlen über die jüdische Gemeinde liegen erst vor, nachdem Halle preußische Kreisstadt wurde. Offenbar wuchs sie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark an, so dass eigene Gottesdienste in der Stadt möglich waren. Hierzu wurde zunächst ein Betraum angemietet. 1859  wurde dann die Synagoge in der damaligen Viehstraße (heute Oldendorfer Straße) fertiggestellt und eingeweiht. Sie fiel auf den ersten und zweiten Blick gar nicht als Gotteshaus auf, sondern fügte sich unauffällig in das umgebende Stadtbild ein.



Halle_Mitgliederzahlen

Diagramm

Aus der Sammlung von

Kreisarchiv Gütersloh

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Kreisarchiv Gütersloh

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Kurzbeschreibung
Mitgliederzahl der Haller Synagogengemeinde
Halle_Zahlen.jpg

Ähnlich wie bei den meisten jüdischen Gemeinden im heutigen Kreisgebiet sank auch in Halle die Zahl der jüdischen Gläubigen Ende des 19. Jahrhunderts deutlich ab, so dass der Betrieb einer eigenen Synagogengemeinde bereits 1903 wieder aufgegeben wurde. Jüdinnen und Juden aus der Kreisstadt besuchten in der Folge wieder die Synagoge in Werther.



07

Versmold (1900-1938)



Versmold_Zeichnung

Foto

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Stadtarchiv Versmold

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Stadtarchiv Versmold

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Kurzbeschreibung
Giebelzeichnung aus der Bauakte der Versmolder Synagoge.
Versmold_Architekturzeichnung.jpg
Giebelzeichnung aus der Bauakte der Versmolder Synagoge.


Versmold (1900-1938)

Auch für Versmold gibt es erst ab der „preußischen Zeit“ gesicherte Zahlen über die Größe der jüdischen Gemeinde. Anders als in allen anderen in der Ausstellung betrachteten Orten, wuchs diese in Versmold über das gesamte 19. Jahrhundert und stieg 1895 erstmals auf 100 Gemeindeglieder. Daher entschloss sich die Gemeinde, die seit den 1830er Jahren ein Bethaus gepachtet hatte, zum Bau einer eigenen Synagoge.



Versmold_Zeitschriftenseite

Zeitschriftenseite

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Universitätsbibliothek Frankfurt am Main

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Universitätsbibliothek Frankfurt am Main

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Kurzbeschreibung
Bericht aus der Zeitschrift "Im Deutschen Reich" des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens vom Dezember 1899.

Rund um den Bau der Synagoge 1899 zeigte sich leider die Verbreitung antisemitischer Vorurteile im deutschen Kaiserreich. Ein Stocken des Baubetriebs wurde von nicht namentlich überlieferten Quellen mit bizarren Gerüchten über Ritualmorde begründet. Ein Vorgang, durch den es der Bau der kleinen Synagoge bis in die Verbandszeitschrift des Zentralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens brachte.



Versmold_Synagoge

Foto

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Stadtarchiv Versmold

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Stadtarchiv Versmold

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Kurzbeschreibung
Die ausgebrannte Synagoge in Versmold im November 1938.
Versmold_Synagoge1938.jpg
In der Pogromnacht 1938 wurde die Synagoge in Brand gesteckt und brannte im Inneren vollständig aus.


Versmold_Gedenkstein

Aus der Sammlung von

Kreisarchiv Gütersloh

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Kreisarchiv Gütersloh

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Kurzbeschreibung
Der Gedenkstein an die jüdische Gemeinde wurde 2000 vom damaligen Zentralratsvorsitzenden Paul Spiegel eingeweiht. Seine Familie väterlicherseits stammte aus Vermold.
Versmold_Gedenkstein_A03b05_1166-1.jpg
Gedenkstein an die jüdische Gemeinde Versmold.


2000 wurde im Beisein von Paul Spiegel – die Familie des damaligen Zentralratsvorsitzenden stammte väterlicherseits aus Versmold – ein Denkmal für die ermordeten jüdischen Menschen eingeweiht, dessen Entwurf aus einem Kunstwettbewerb des örtlichen Gymnasiums entstand.

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Diese Ausstellung wurde am 04.02.2025 veröffentlicht.



Impressum

Die virtuelle Ausstellung Zerstört, Vergessen, Erinnert wird veröffentlicht von:

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gesetzlich vertreten durch

Kreis Gütersloh, Landrat

Telefon:

05241-85-2003


Fax:
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Inhaltlich verantwortlich:

Kreisarchiv Gütersloh, Moltkestr. 47, 33330 Gütersloh

Kurator*innen:

Dr. Franz Jungbluth

 

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