Die Vorgeschichte des Gigelbergs
Vom Bau der Stadtbefestigung bis zum Ende des 18. Jahrhunderts
Spätestens seit dem Bau der Stadtbefestigung war der Gigelberg, dessen Name für 1423 erstmals belegt ist, eine wichtige Erhöhung, um herannahende Feinde von Weitem zu erkennen. Um ausreichend Sicht zu haben, hielt man die Bergkuppe frei von Gebüsch und Bäumen. Die Namensgebung des Gigelbergs leitet sich mit hoher Wahrscheinlichkeit vom ältesten Turm ab, der auf dem Berg steht. Der Gigelturm wurde um 1140 gebaut, sein Name bezieht sich auf das Wort „Gigel“, was man mit dem Wort „Ausguck“ oder „Giebel“ übersetzen könnte. Der Begriff „Gigelin“ für den Gigelturm wird zum ersten Mal im Jahr 1552 schriftlich nachgewiesen.
In Reichsstadtzeiten wurde der Gigelberg für landwirtschaftliche Zwecke genutzt, zum Anbau von Kraut und Kartoffeln oder für die Anlage von Gärten.
Die Befestigung der Stadt mit Mauern und Gräben erfolgte im späten 12. Jahrhundert, dabei wurde auch der Hirschgraben zum Schutz vor Feinden ausgehoben. Ab 1373 begann man, die Stadtmauern mit Türmen, Fallbrücken und Wassergräben zu erweitern. So wurde 1484 der Weiße Turm fertiggestellt.
Lange Zeit leisteten die Mauern und Türme ihren Dienst zur Verteidigung der Stadt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts waren die mittelalterlichen Bauten aber nicht mehr zur Verteidigung nötig, die Torschließer wurden abgeschafft und 1796 gab es den letzten Angriff auf die Stadt. Nach und nach wurden die Stadtmauern und Türme entfestigt.
1804 und 1806 verloste die Stadt Gemeindeteile - von der Stadt an die Bürger ausgegebene kleine Parzellen - von denen einige über dem Wildmannwirtskeller und dem Schwanenkeller lagen, mit der Auflage, jeweils sechs Obstbäume zu pflanzen.