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Bridges Beyond Lights 2

Europäische Kulturhauptstädte: Temeswar, eine Stadt - viele Literaturen

Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde


Karte Galizien

Aus der Sammlung von

IdGL

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IdGL, Sammlungen

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Kurzbeschreibung
Karte von Galizien

Temeswar/Timișoara liegt in der historischen Region Banat. Es erfuhr seit dem Mittelalter zahlreiche Wechsel der Herrschaft. Der Ort war in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts Sitz des Königs Karl Robert von Anjou, zwei Jahrhunderte später Hauptstadt des türkischen Vilayets Temeşvar und ab 1716 Teil des Habsburgerreichs. Nach 1867 kam die Stadt unter ungarische Administration und nach dem Ersten Weltkrieg wurde sie in Rumänien eingegliedert. Temeswar, Temshvar, Timişoara, Temišvar, Temeşvar und Temesvár - das ist die deutsche, jüdische, rumänische, serbische, türkische und ungarische Bezeichnung der Stadt! Hier koexistieren Literaturen in mehreren Sprachen. Die Ausstellung führt durch das multikulturelle Temeswar und rückt - in einem Überblick - die literarische Kommunikation der letzten 100 Jahre in ihren Mittelpunkt.



01

Die Stadt



Plan de la Ville et Chateau de Temeswar

Karte, 1716

Aus der Sammlung von

IdGL

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IdGL

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Kurzbeschreibung
Altkolorierter Kupferstich
Zitat:
Alexandru Jebeleanu: Vorwort. In: Timişoara. Bucureşti: Meridiane 1964, S. 7.

Jede Epoche hat baulich das Gesicht Temeswars verändert. Mit ihren Zinnen und Kasematten bildete die Festungsanlage der Stadt aus dem 18. Jahrhundert einen inneren Kern, den die heutigen Temeswarer immer noch als „Burg“ – „Cetate“ – bezeichnen. Alte kartographische Darstellungen zeigen, wie dieser Stadtkern inmitten der vielen Flussarme der Bega lag.
Morast, Morast, Morast – überall sind Sümpfe um die Festungsmauern eingezeichnet, die ein türkischer Reisender mit einer „großen Schildkröte, die im Wasser liegt“, verglich.



Umgebungskarte von Temeswar

Karte, 1884

Aus der Sammlung von

IdGL

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IdGL

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Kurzbeschreibung
Karte

Nach den Kriegen gegen die Osmanen im 18. Jahrhundert öffnete sich die Stadt mit der Entwicklung des Handels und der Industrialisierung für die Außenwelt. Die Mauern wurden geschliffen und es bildeten sich um die Innenstadt Boulevards, die nach Wiener städteplanerischem Vorbild den Stadtkern umrunden. Die Stadt mit dem Kosenamen „Klein-Wien“ wandelte sich zu einer neuen Einheit, die mit den Vierteln Fabrikstadt, Elisabethstadt, Josefstadt und Mehala entstand.



Timișoara. Bulevardul Regele Ferdinand

1926

Aus der Sammlung von

IdGL

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IdGL, Sammlungen

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Kurzbeschreibung
Ansichtskarte

Die Stadt war buchstäblich elektrisiert vom Fortschrittsgedanken: Temeswar war die erste europäische Stadt,  die ein elektrisches Netz für die Straßenbeleuchtung einführte. Hier verkehrte noch vor 1900 eine elektrische Straßenbahn. Das moderne Temeswar ist in Ansichtskarten stets präsent: mit Lichtmasten und Kabeln, Straßenbahnen und Schienen.



Türme

2016, Temeswar

Aus der Sammlung von

Wikimedia commons

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Wikimedia commons / Dan Mihai Pitea

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Kurzbeschreibung
Collage aus 4 Fotos
Zitat:
Klára F. Nagy: Kavicsszív [Kiesherz]. In: Eleonora Pascu (Hg.): Timișoara între paradigmă și parabolă [Temeswar zwischen Paradigma und Parabel]. Timișoara: Excelsior 2001, S. 29.

Die Kirchtürme Temeswars sind „wie feste und ausgeglichene Pfeiler, auf denen sich der Geist dieser mehrsprachigen Stadt stützt", so die Schriftstellerin Klára Nagy. Die ethnische, sprachliche und konfessionelle Vielfalt und das Bestreben, Ähnlichkeiten trotz aller Unterschiede zu finden, bedingen die kulturelle und wirtschaftliche Dynamik der Stadt. Größte Diversität auf kleinstem Raum - so könnte man Temeswar, ein typisches zentraleuropäisches urbanes Zentrum, beschreiben.



Mehrsprachige Ansichtskarten

Aus der Sammlung von

Privatarchiv Getta Neumann; IdGL

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Getta Neumann; IdGL, Sammlungen

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Kurzbeschreibung
Collage aus 4 Ansichtskarten
Ansichtskarte mit hebräischer Schrift: Einweihung der Synagoge von Temeswar am 3. September 1899, Privatarchiv Getta Neumann;
drei Ansichtskarten aus den Sammlungen des IdGL

Die Kommunikation in Temeswar kann man sich als ein Gewebe vorstellen, das aus verschiedenen Sprachen und Gedächtnissen entstanden ist, die sich teils überlappen und teils widersprechen. Aus dieser Textur sind auch die Temeswarer Literaturen hervorgegangen.



Mehrsprachige Ansichtskarten

Aus der Sammlung von

IdGL

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IdGL, Sammlungen

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Kurzbeschreibung
Collage aus Postkarten aus den Sammlungen des IdGL
Postkarten Collage.png


Flight Over the Festival of Hearths in Timisoara

2017

Aus der Sammlung von

Wikimedia commons / Foto: Corneliu Adrian

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Corneliu Adrian, CC BY-SA 4.0

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Kurzbeschreibung
Zitate:
Franz Liebhard: Menschen und Zeiten. Aufsätze und Studien. Bukarest: Kriterion 1970, S. 144.

In Temeswar herrschte „sprachlicher Friede“, so der Schriftsteller Franz Liebhard. Die vielen Sprachen galten als „vollkommen gleichberechtigte Verständigungsmittel“. Es ist kein Zufall, dass im Dezember 1989 die Freiheit in dieser Stadt in Rumänien erkämpft wurde, in der die Kooperation und die Nähe zwischen Nachbarn eine lange Tradition hatten. 

02

Die Zeit zwischen den Weltkriegen



Ansichtskarte Temeswar

Editura librăriei Moravetz, Timişoara (keine Datierung), Ansichtskarte, Zwischenkriegszeit, keine genaue Datierung

Aus der Sammlung von

IdGL

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IdGL, Sammlung

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Nach Ende des Ersten Weltkriegs blieb die kulturelle Vielfalt der Region erhalten. Im Banat, das nun in Rumänien eingegliedert wurde, lebten circa 380.000 Deutsche, 590.000 Rumänen, 285.000 Serben, 240.000 Ungarn, aber u.a. auch Juden, Roma, Bulgaren. Debatten aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen von kultureller Autonomie prägten diese Zeit - dennoch ist Temeswar emblematisch für einen regionalen Raum, in dem das Potenzial der kulturellen Verflechtungen stets ins Bewusstsein rückt.


Periodika Zwischenkriegszeit

Aus der Sammlung von

IdGL

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IdGL

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Temeswar blickte mit der ersten Druckerei aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und der ersten Zeitung im Jahr 1771 auf eine lange Tradition der Druckerzeugnisse. Bis Ende des Zweiten Weltkriegs erschienen in der Hauptstadt des Banats zahlreiche Periodika, darunter über 160 deutschsprachige Blätter. Trotz der Geldentwertung und des Papiermangels am Ende des Ersten Weltkriegs blieb die Periodikalandschaft vielfältig: die „Temeswarer Nachrichten, die Zeitschrift „Von der Heide“, das „Jüdische Wochenblatt“ in Deutsch und Ungarisch, die serbische Zeitung „Temišvarski Vestnik“, die ungarische „Temesvári Hirlap“, die rumänische Zeitschrift „Vestul“ stellen nur einige wenige Beispiele dar.



Romul Ladea (1901 – 1970): Bustul scriitorului Virgil Birou

1935-1936

Aus der Sammlung von

Muzeul Național al Banatului, Compartimentul de Arte Vizuale

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Muzeul Național al Banatului

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Kurzbeschreibung
Romul Ladea: Büste des Schriftstellers Virgil Birou
Nationales Museum des Banats, Abteilung für Bildende Künste
virgil birou.jpg


Die Zeitschriften Temeswars waren Orte der Begegnung - so etwa der Schriftsteller Robert Reiter (1899-1989), Zoltán Franyó (1887-1978) und Aurel Buteanu (1904-1976), die miteinander befreundet waren. Ihre Texte erschienen unter anderem in der dreisprachigen Zeitschrift „Banatul“ [Das Banat] und in „Vrerea“ [Der Wille], deren Herausgeber, Ion Stoia-Udrea (1901-1977), von der expressionistischen Linken beeinflusst war. Zu seinem Freundeskreis gehörten die Schriftsteller József Méliusz (1909-1995) und Virgil Birou (1903-1968), aber auch bildende Künstler wie Romul Ladea (1901-1970), der Birou eine Plastik widmete.



Piaristengymnasium

Ansichtskarte

Aus der Sammlung von

IdGL

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IdGL, Sammlungen

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Kurzbeschreibung
Ansichtskarte
Zitat:
Bodor Pál: Schüler am Piaristengymnasium. In: Eleonora Pascu (Hg.): Timișoara între paradigmă și parabolă [Temeswar zwischen Paradigma und Parabel]. Timișoara: Excelsior 2001, S. 72.

Angehörige der verschiedenen Ethnien trafen sich an den Gymnasien Temeswars. Das Piaristengymnasium besuchten etwa die Schriftsteller Ion Slavici (1848-1925), Ferenc Herczeg (1863-1954), József Méliusz (1909-1995), György Csávossy (1925-2015) und Ludwig Schwarz (1925-1981). 1909 zog das Gymnasium in ein neues, vom Architekten Ladislaus Székely erbautes Gebäude. Daran erinnert sich der Schriftsteller Bodor Pál (1930-2017): „Die Schule war ein dunkles Gebäude, grau und viereckig, und die Kirche, die an ihrer Seite errichtet wurde, erschien wie eine elegante Bastion – sie hatte etwas Märchenhaftes und stach aus dem städtischen Gesamtbild hervor...“



Mädchenschule

Postkarte

Aus der Sammlung von

IdGL

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Kurzbeschreibung
Ansichtskarte: Institut der Schulschwestern, Temeswar, Josefstadt. Ausschnitt des Hofes

Seit dem 18. Jahrhundert gab es in Temeswar Schulen mit unterschiedlicher Unterrichtssprache - je nach Herrschaft und Schulart. Am Piaristengymnasium wurde ab 1850 vor allem Deutsch unterrichtet, danach Ungarisch. Am C. D. Loga Gymnasium, 1897 eröffnet, etablierte sich nach und nach Rumänisch. Deutsche Schüler besuchten unter anderem die Oberrealschule, das spätere Nikolaus Lenau Lyzeum. 1926 wurde für mehrere deutschsprachige Schulen und ein Internat das Gebäude der Banatia erbaut. Hinzu kamen Mädchenschulen, wie die Oberschule für Mädchen und, wie auf dem Bild zu sehen, das Institut der Schulschwestern in der Josefstadt.



Timișoara - Piața Sft. Gheorghe

1928

Aus der Sammlung von

IdGL

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Im Haus des Zahnarztes Moritz Schönberger, das sich im Zentrum der Stadt unweit vom Sankt Georgs Platz befand, verkehrten angesehene Künstler und Intellektuelle, darunter der Lyriker Károly Endre (1893-1988). Er debütierte in  „Temesvári Hírlap“ 1910, sein erstes Buch erschien 1922 in Budapest und bis 1983 veröffentlichte er in Temeswar und Bukarest rund zehn Lyrikbände. Der jüdische Dichter nahm aktiv am literarischen Leben Temeswars teil und war Mitbegründer mehrerer Zeitschriften, darunter  „Ébredj!“ [Wach auf!], „Szemle“ [Beobachter] sowie der humoristischen Zeitschrift „Fajankó“ [Der Dümmling].



Franyó Zoltán

ca. 1909

Aus der Sammlung von

Wikimedia commons

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Anonymous (author)Unknown author, Public domain, via Wikimedia Commons

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Kurzbeschreibung
Quelle: Irodalmi Magazin 4/2018; Kritika 4/1983; Új Élet, 3/1978
Folie 6_Franyo Zoltan_Wikimedia_Gyula_Juhász,_Zoltán_Franyó,_Em_d_Tamás,_Otto_Roth_in_Timi_oara,_circa_1909.png


Zoltán Franyó (1887-1978) war durch seine Vielsprachigkeit ein Zentraleuropäer und Weltbürger schlechthin. Er stand - wie auf dem Foto zu sehen - in Verbindung zu anderen Vertretern der Moderne, wie dem Dichter Gyula Juhász, dem Schriftsteller und Schauspieler Tamás Emőd und dem Sozialdemokraten Otto Roth, der Ende 1918 in Temeswar die „Banater Republik“ ausgerufen hat. Franyó ist mit seiner Dichtung in der Nähe der Avantgarde zu verorten, er gab in den 1930er Jahren in Temeswar u.a. die Tageszeitung „6 órai újság“ [Die Zeitung um 6 Uhr] heraus und hinterließ ein einmaliges übersetzerisches Werk, das 65 Bände umfasst. Für sein Werk erhielt er 1969 den Sonderpreis des rumänischen Schriftstellerverbandes, für sein Übersetzungswerk den Herderpreis im Jahr 1970.



Temesvár. Teljes látképe nyugat felé / Totalansicht gegen Westen

Aus der Sammlung von

IdGL

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Ansichtskarte
Zitat:
Miloš Crnjanski: Seobe [Wanderungen]. Bucureşti: Kriterion 1985. In: Eleonora Pascu (Hg.): Timișoara între paradigmă și parabolă [Temeswar zwischen Paradigma und Parabel]. Timișoara: Excelsior 2001, S. 46.

Der berühmte serbische Schriftsteller Miloš Crnjanski verbrachte einige seiner frühen Jahre in Temeswar. In seinem Roman „Seobe“ [Wanderungen] erinnert er sich an den Vorort Mehala im Westen der Stadt, der von vielen Serben bewohnt war: „Obwohl die Armut in Mehala groß sein musste, erklangen nachts häufig Lieder aus dem serbischen Dorf... Die Akazienblüten versilberten das Gras und die Teiche aus Mehala, die bis zu den Sternen leuchteten, bis in die entferntesten Winkel des Sternenhimmels..."



Haus mit den Löwen und Zu den sieben Kurfürsten

Tibor Weiss

Aus der Sammlung von

Archiv Anath Hanit, Israel / Getta Neumann

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Archiv Anath Hanit, Israel / Getta Neumann

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Kurzbeschreibung
Foto: Tibor Weiss
Zitat:
Adam Müller-Guttenbrunn: Barmherziger Kaiser. Roman. Hg. v. Hans Weresch. Freiburg i. Br. 1978, S. 335 (zuerst erschienen in Leipzig: L. Staackmann 1916).

Mit seinen historischen Romanen über die deutschen Einwanderer ins Banat gilt Adam Müller-Guttenbrunn (1852-1923) als „Erwecker“ einer Banater oder gar donauschwäbischen Identität. Ein zentraler Ort im Roman „Barmherziger Kaiser!" (1916) ist das Temeswarer Gasthaus „Sieben Kurfürsten" - auf dem Foto neben dem Haus mit den Löwen zu sehen. Der Roman erzählt die Erfolgsgeschichte der Wirtin Theresia Pleß aus der Gegend von Ulm, die ihren Platz in der Stadt findet, in der es aussieht „wie beim Turmbau zu Babel“.



Berühmte Bücher

Aus der Sammlung von

IdGL

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IdGL

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Einige Berühmtheiten stammten aus Temeswar, so etwa der Tarzan-Darsteller Jonny Weissmüller oder der Inhaber des Kaffee-Imperiums Illy.
Auch einige Bücher wurden weltberühmt. Franz Xaver Kappus (1883-1966) veröffentlichte seine Korrespondenz mit Rainer Maria Rilke 1929 im Insel Verlag in Leipzig. Rodion Markovits (1884-1948) publizierte nach Ende des Ersten Weltkriegs den Bestseller „Sibirische Garnison“, in dem er seine Erfahrungen als Kriegsgefangener in Russland verarbeitete. Beide Bücher erschienen in zahlreichen Auflagen und Übersetzungen.

03

Schwere Jahre



Temesvár Jószefváros, Hunyadi út

Aus der Sammlung von

IdGL

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Ansichtskarte Temeswar, Viertel Josefstadt

Der Erste Weltkrieg, die Weltwirtschaftskrise, der Zweite Weltkrieg und die nachfolgenden Jahre veränderten Europa tiefgreifend. Radikale Ideologien stellten ab den 1930er Jahren Legitimierungsrahmen bereit, um die Gesellschaft umzubauen und Einzelne oder Gruppen auszugrenzen und zu beseitigen. Die Literatur stand im Schatten des Politischen und wurde in den gesamtgesellschaftlichen Transformationsprozess eingespannt. Mitläufer wurden gefördert, abweichende literarische Stimmen hingegen marginalisiert, tabuisiert oder brutal zum Schweigen gebracht.



Festmesse auf dem Domplatz in Temeswar am 9. September 1923

09.09.1923

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IdGL

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Kurzbeschreibung
Festmesse auf dem Domplatz anlässlich der Zweijahrhundertfeier der Ansiedlung der Schwaben im Banat. Die Ansichtskarte ist Teil einer Reihe, die vom Kulturamt des Verbandes der Deutschen aus Großrumänien herausgegeben wurde.

In den Nachfolgestaaten der Habsburgermonarchie formierten sich neue Mehrheiten und Minderheiten. Öffentliche Räume wurden Bühnen für die Inszenierung von Identität. Auch die Banater Schwaben bekundeten ihre Identität – wie etwa 1923 auf dem Domplatz in Temeswar, wo sie der 200jährigen Ansiedlung im Banat gedachten. Einer der Organisatoren der Feierlichkeiten war der Politiker, Journalist und Schriftsteller Karl von Möller (1876-1943). Schon früh unterhielt er Beziehungen zu nationalsozialistischen Kreisen und bemühte sich um die Gleichschaltung der Deutschen aus Rumänien. Vom nationalsozialistischen Deutschland großzügig gefördert, erschienen seine Bücher auflagenstark, unter anderem im Zentralverlag der NSDAP.



Synagoge in Fabrikstadt

Aus der Sammlung von

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Ansichtskarte
Episode im Festsaal der Synagoge in der Fabrikstadt zitiert nach:
Getta Neumann: Auf den Spuren des jüdischen Temeswar. Aus dem Rumänischen übersetzt von Werner Kremm. Bonn-Hermannstadt: Schiller 2021, S. 161. Das Ereignis wurde von Bernhard Rothenstein berichtet.

Die jüdische Bevölkerung Temeswars entkam der Deportation in Vernichtungslager dank des gesellschaftlichen Zusammenhalts der Stadt.  Die „Rassenmaßnahmen“ der rumänischen Regierung fügten der jüdischen Gemeinschaft dennoch schwere Schläge durch Drangsalierungen, Enteignungen und Verhaftungen zu. 28 Juden fielen in Temeswar dieser Zeit zum Opfer. Anfeindungen von Juden geschahen häufig und der Irrsinn war grenzenlos: So warf ein Schüler der deutschen Bildungseinrichtung Banatia einen Stein durchs Fenster des Festsaals neben der Synagoge in Fabrikstadt, als dort ein Stück von Ernst Toller geprobt wurde.



Collage Periodika und Artikel Ende 1940er und 1950er Jahre

1950er

Aus der Sammlung von

IdGL

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IdGL

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Kurzbeschreibung
Collage aus Titelseiten und Artikel:
Temesvarer Zeitung vom 3. März 1949 und Banater Schrifttum, Heft 1 / 1955

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Meinungsfreiheit radikal eingeschränkt und das literarische Leben an die neue Ordnung angepasst. Die Zeitschriften gaben in Scheindebatten die Leitlinien vor und bestimmten die thematische Palette. Nachdem der deutschsprachige Literaturbetrieb aus Rumänien 1945 bis 1948 völlig zum Erliegen kam, wurden im Rahmen des Inklusionsprogramms der sozialistischen Volksrepublik Verlage für deutschsprachige Bücher, Zeitungen und Zeitschriften zugelassen, wie etwa die Temeswarer Zeitschrift „Banater Schrifttum“.



Kohle aus dem Donbass

Aus der Sammlung von

Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus, Temeswar

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IdGL, mit Genehmigung von Helmut Weinschrott, Direktor des Adam-Müller-Guttenbrunn-Hauses in Temeswar

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Kurzbeschreibung
Exponat in der Heimatstube des Adam-Müller-Guttenbrunn-Hauses, Temeswar

Im Januar 1945 wurden ethnische Deutsche in die Sowjetunion deportiert, wo sie in dem vom Krieg zerstörten Land fünf Jahre Reparationsarbeit leisteten. Gegenstände, Erlebnisberichte und literarische Texte dokumentieren die „Russlanddeportation”, wie sie im Volksmund genannt wurde. In der Heimatstube des Adam-Müller-Guttenbrunn-Hauses in Temeswar erinnern einige Stück Kohle aus dem Donbass an diese schweren Jahre.



Dorf ohne Schatten. Seiten aus dem Manuskript

Aus der Sammlung von

IdGL

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IdGL, Archiv

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Kurzbeschreibung
Manuskript des unveröffentlichten Romans von Ludwig Schwarz

Die endvierziger und fünfziger Jahre gingen mit Verhaftungen und Deportationen einher. Die Literaten aus Temeswar waren zugleich Betroffene und Zeugen dieser Zeit. Aurel Buteanu und Zoltán Franyó befanden sich in kommunistischen Gefängnissen, Franz Liebhard und Ludwig Schwarz kehrten aus der UdSSR-Deportation zurück. Zu Pfingsten 1951 wurden etwa 44.000 Banater in die Bărăgansteppe deportiert. Obwohl tabuisiert, wurde das Thema häufig aufgegriffen: Johann Lippet veröffentlichte 1980 das Epos „biographie. ein muster“, Ana Blandiana rückte ihre Bărăgan-Erzählung „Projekt der Vergangenheit“ in eine surreale fantastische Welt, um sie veröffentlichen zu können. Der Roman „Dorf ohne Schatten“ von Ludwig Schwarz blieb hingegen unveröffentlicht.



Collage von Büchern zum Thema Bărăgan-Deportation

Aus der Sammlung von

IdGL

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Kurzbeschreibung
Collage aus Covern von Büchern in verschiedenen Sprachen:
Viorel Marineasa, Daniel Vighi: Bărăgan 1951. Fotomemoria unei deportări. Timișoara: Mirton 1995.
Viorel Marineasa, Daniel Vighi: Deportarea în Bărăgan: destine,-documente, reportaje. Timișoara: Mirton 1996.
Albert Bohn, Anton Sterbling: Deportationen. Literarische Blickwinkel. Ludwigsburg: Pop 2021.
Miodrag Milin, Ljubomir Stepanov: Baraganska Golgota srba u Rumuniji 1951-1956. Temišvar: Demokratski savez Srba i Karaševaka u Rumuniji 1996.

Die Deportation in den Bărăgan hinterließ tiefe Spuren in der Banater Gesellschaft und sie wurde von zahlreichen Schriftstellern und Historikern aufgearbeitet. Die Erinnerung daran kann man mit einem vielsprachigen Text vergleichen, der sich aus dem geteilten Gedächtnis einer Schicksalsgemeinschaft speist und sich über Jahrzehnte fortsetzt. 

04

Liberalisierung und Isolation - 1960er bis 1980er Jahre



Piata Libertati - Teatrul

Aus der Sammlung von

IdGL

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IdGL, Sammlungen

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Kurzbeschreibung
Ansichtskarte Theater, Temeswar

Das kulturelle Leben Rumäniens richtete sich in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg nach dem „Uhrwerk“ des kommunistischen Regimes und dem allgemeinen Kontext des sogenannten Ostblocks. Jahre der Eiszeit und Liberalisierung begannen und endeten unerwartet. Sie versetzten auch die literarische Produktion in einen Zustand der Starre oder trugen in Zeiten der Liberalisierung dazu bei, dass die Meinungskorridore sich ausweiteten und sich moderne, selbstbewusste literarische Stimmen artikulierten.



Franz Liebhard / Robert Reiter (1899-1989), Foto
Franz Liebhard, Widmung

Aus der Sammlung von

IdGL

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Kurzbeschreibung
Zitate:
Franz Liebhard: Vor dem Lampenzünden. In: Róbert Reiter: Abends ankern die Augen. Dichtungen aus dem Ungarischen vom Autor und von Erika Scharf. Klagenfurt: Wieser 1989, S. 59.
Franz Liebhard: Temeswarer Utopie. In: Ders.: Banater Mosaik. Beiträge zur Kulturgeschichte. Erster Band. Bukarest: Kriterion 1976, S. 340.
Foto: Dr. Walther Konschitzky

Die Zeit ist bis zum Überlaufen angefüllt mit scharfer Flüssigkeit", schrieb Robert Reiter (1899-1989), der Zeitzeuge mehrerer dramatischer Zäsuren war. Das Ende des Ersten Weltkriegs erlebte der ewige Formwandler in der Nähe der ungarischen Avantgarde, mit der Rückkehr nach Temeswar 1925 wechselte er ins Deutsche, und 1948, aus der Deportation in die Sowjetunion zurückgekehrt, änderte er seinen Namen auf Franz Liebhard. Er setzte in der kommunistischen Ära die Reihe der kulturhistorischen Studien über das Banat und Temeswar fort und machte auch Zugeständnisse an das damalige Literaturverständis. Häufig erläuterte Franz Liebhard das Wesen Temeswars – den Hang zur Utopie, zur Offenheit und Freiheit – durch Verflechtung des Menschlichen mit dem urbanen Raum: „Alles Utopische geht davon aus, dass die Fortifikationen längst schon geschleift sind." 



Beispiele von Zeitungen und Zeitschriften nach 1945

Aus der Sammlung von

IdGL

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IdGL

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In Temeswar erschienen zahlreiche Periodika, von denen einige vielsprachig, wie etwa „Forum studenţesc“ [Studentenforum]. Die Sprachgemeinschaften der Stadt hatten eigene Knotenpunkte der Kommunikation - unter anderem mit „Orizont“ [Horizont], „Szabad Szó“ [Freies Wort], der „Neuen Banater Zeitung“ und „Banatske novine“ [Banater Blatt], das spätere „Naša reč“ [Unser Wort]. Die Zensur wurde um die Mitte der 1960er Jahre etwas gelockert, als eine Phase der Liberalisierung und Dezentralisierung begann. Auch die „Neue Banater Zeitung“ stärkte ihre regionale Präsenz und gab ab 1968 Beilagen heraus, wie etwa die „Pipatsch“ (Mohnblume) in Banater deutschem Dialekt, die Kulturbeilage „Wir über uns“ sowie Schüler- und Studentenseiten.



Bastionul Maria Therezia

Aus der Sammlung von

Wikimedia commons

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Quelle

Goliath at Romanian Wikipedia, Public domain, via Wikimedia Commons

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Kurzbeschreibung
Zitat:
Anghel Dumbrăveanu: Iubirea de arbori [Die Liebe für Bäume]. In: Ders. / Iosif Costinaș: Intrarea în Cetate. Timișoara – Poeme și priveliști [Der Eingang in die Burg. Temeswar – Gedichte und Aussichten]. Timișoara: Facla 1980, S. 83.

„Was mir als Erstes beim Betreten der Temeswarer Burg aufgefallen ist und was sich für immer als buntes Bild auf den Fenstern meiner Seele eingeprägt hat, waren die mittelalterlich anmutenden Portale der Parkeingänge. Als ich damals unter diese Bögen ging, die von steinernen Vögeln und Laternen bewacht wurden, schien es mir, als würde ich eine neue Welt betreten…“, schreibt der Dichter Anghel Dumbrăveanu (1933-2013). Der Autor zahlreicher Lyrikbände war über die Jahrzehnte Mitarbeiter verschienener Temeswarer Zeitschriften, wie unter anderem „Scrisul bănățean“ [Banater Schrifttum] und „Meridianul Timișoara“ [Der Temeswarer Meridian].



Maria Pongrácz, Werke

Aus der Sammlung von

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IdGL

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Kurzbeschreibung
Montage aus:
Promenada amintirilor / Temesvári tanú, übersetzt und mit Widmung von Maria Pongrácz, Logo der Zeitung Szabad Szó und eigenen Werken: Amiaza cu flori – Verlag Facla; Havak küszöben - Verlag Facla, Temeswar

Eine mit Temeswar verbundene Schriftstellerin ist Mária Pongrácz (geb. 1941), die auch in der Redaktion mehrerer Zeitungen tätig war, unter anderem „Szabad Szó“ [Freies Wort], „Új Szó“ [Neues Wort] und „Nyugati Jelen“ [Westliche Gegenwart]. Vielsprachig, wie viele Autoren der Region, veröffentlichte sie Lyrik in ungarischer und rumänischer Sprache und übersetzte aus dem Deutschen und Rumänischen. Für die Romane „Havak küszöbén“ [An der Schwelle des Schnees] und „Virágok alkonya" [Dämmerung der Blumen] erhielt sie Preise der Temeswarer Zweigstelle des Schriftstellerverbandes.



Serbisch-orthodoxe Kathedrale

Foto: Olivia Spiridon

Aus der Sammlung von

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Zur serbischen Literatur Temeswars zählen u. a. Slavomir Gvozdenovici (geb. 1953), Duşan Baiski (geb. 1955) und Liubiţa Raichici (geb. 1962). Sie sind Schriftsteller, Übersetzer und Mitarbeiter von serbischsprachigen Zeitschriften. Die serbische Kultur blickt auf eine lange Geschichte zurück und ist im Mittelpunkt der Stadt sichtbar – am Domplatz, wo sich die Serbisch-orthodoxe Kathedrale, der Sitz des Bischofs und das Haus der serbischen Gemeinde gegenüber dem Römisch-katholischen Dom befinden. 



Podcast Lippet Aktionsgruppe

Gespräch von Johann Lippet mit Olivia Spiridon, 2023 (Podcast)

Aus der Sammlung von

IdGL

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IdGL

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Kurzbeschreibung
Podcast und Artikel: Am Anfang war das Gespräch. Erstmalige Diskussion junger Autoren / Standpunkte und Standorte. In: Neue Banater Zeitung vom 2. April 1972, S. 4 (Beilage Universitas).

Link zum vollständigen Podcast mit Johann Lippet:
https://open.spotify.com/episode/0VLcHHVgDpqdKPxiByfRDV
Am Anfang war das Gespräch.jpg


Zu Beginn der 1970er Jahre meldete sich eine junge und selbstbewusste Generation zu Wort, die sich 1972 zur literarischen Gruppierung „Aktionsgruppe Banat“ zusammenschließen sollte. Der Schriftsteller Johann Lippet erzählt über die ersten literarischen Versuche und ihren Kontext sowie über die „Neue Banater Zeitung“ und ihren Chefredakteur Nikolaus Berwanger.  



Schreibmaschine von Johann Lippet

Aus der Sammlung von

IdGL

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IdGL, Privatarchiv Johann Lippet. Mit Genehmigung von J. Lippet

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Kurzbeschreibung
Probe der Schreibmaschine von Johann Lippet

Die „Aktionsgruppe Banat“, zu der Albert Bohn, Rolf Bossert, Werner Kremm, Johann Lippet, Gerhard Ortinau, Anton Sterbling, Richard Wagner und Ernest Wichner gehörten, wurde 1975 verboten. Im realsozialistischen Land standen die damals Mittzwanziger zu weit links und wurden vom Geheimdienst verfolgt. Ein Mittel der Überwachung waren die Schreibmaschinen, von denen die „Securitate“ Listen mit „Proben“ führte - wie dieses Beispiel zeigt. 



Hohe Rinne 1980. Verabschiedung von Butz (Walter Fromm)

1980

Aus der Sammlung von

Privatarchiv Hellmut Seiler

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Hellmut Seiler

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Kurzbeschreibung
Link zum vollständigen Podcast mit Hellmut Seiler:
https://open.spotify.com/episode/6UDdosRXb1YjTPAleByxKR?si=h97uSdpwRHSig7CjQQ-7fA&utm_source=copy-link&nd=1
Gerhardt Richard_Rolf_Butz_Gudrun Bossert.jpg


Der siebenbürgische Dichter Hellmut Seiler erzählt über die schillernde Figur Richard Wagners und das deutschsprachige literarische Leben Temeswars in den 1980er Jahren, an dem sich auch Herta Müller beteiligte. Die Schriftsteller machten sich nach und nach auf den Weg in Richtung Westen - wie auch das Foto von der Abschiedsfeier von Walter Fromm 1980 dokumentiert, an der unter anderem Gudrun Bossert, Rolf Bossert, Gerhardt Csejka, Richard Wagner und Hellmut Seiler teilnahmen. 



Sprechen auf Um-Wegen

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Kurzbeschreibung
Zitat
Roland Kirsch: Ich öffnete die Tür. In: Olivia Spiridon (Hg.): Deutsche Erzähler aus Rumänien nach 1945. Eine Prosa-Anthologie. Bukarest: Curtea Veche 2012, S. 208.

Link zum vollständigen Podcast mit Johann Lippet:
https://open.spotify.com/episode/0VLcHHVgDpqdKPxiByfRDV

Collage aus Buchumschlägen des Kriterion-Verlags
Johann Lippet: biographie. ein muster. Bukarest: Kriterion 1980.
Herta Müller: Niederungen. Bukarest: Kriterion 1982 (Rückseite).
William Totok: die vergesellschaftung der gefühle. Bukarest: Kriterion 1980.
Richard Wagner: hotel california 2. Bukarest: Kriterion 1981.
Buchcover.png


„Ein Wurm, in erwartender Gelassenheit gekrümmt, tief unten in der feuchten schlammigen Erde, schmetterte besoffen ein kurzes, holpriges Lied. Ein Schmetterling, im knatternden Sturz erfrierend, brach in einen gellenden Schrei aus.“ So beschreibt der Dichter Roland Kirsch (1960-1989) die verzweifelte Stimmung der 1980er Jahre in Rumänien. Die Kommunikation brach ab und war nur über Umwege möglich. So wurden etwa Buchumschläge zur Vermittlung von Befindlichkeiten genutzt. Auch Begegnungen oder gar Freundschaften zwischen den Schriftstellern gestalteten sich immer schwieriger. Über den Austausch zwischen Autoren sowie die Auswirkungen von Angst vor Überwachung und Repression auf die Gesellschaft berichtet der Schriftsteller Johann Lippet. 

05

Temeswar im Dezember 1989



Bulevardul 16 Decembrie 1989_Splaiul Tudor Vladimirescu

Urbán Tamás, Dezember 1989, Temeswar

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Fortepan / Urbán Tamás

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Fortepan / Urbán Tamás

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Kurzbeschreibung
Zitat:
Miodrag Milin: Timișoara. 15–21 decembrie 1989 [Temeswar 15.–21. Dezember 1989]. Timișoara: SAOL 2009, S. 97.

Im Dezember 1989 stellte sich in Temeswar „eine ungeheuerliche Spannung ein, eine seelische Vereinigung aller Temeswarer... Die Unterschiede sind wie durch ein Wunder verschwunden…“ Die Wende wurde durch eine Solidarisierungsaktion mit einem ungarischen Geistlichen eingeleitet und zügig gingen Tausende auf die Straßen. Der Krieg des Regimes gegen die Stadtbevölkerung ist nur spärlich fotografisch dokumentiert - was übrig bleibt, sind Stimmungen, Notizen, Berichte, Erinnerungen und die Dichtung. Schicht um Schicht legten sich über die Jahre Trauer und Wut über die hohen Opferzahlen und die unbehelligten Täter ab.



Soldaten und Frau, Stadtmitte

Foto: Hans Vastag

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Kurzbeschreibung
Zitat:
Veronica Balaj: Jurnal de Timişoara. 16-22 decembrie ’89 [Temeswarer Tagebuch. 16.-22. Dezember ’89]. S.I.: Ed. Hercules 1991, S. 36.
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Die Temeswarer Tage im Dezember 1989 bilden eine Einheit mit einer inneren, beeindruckenden Chronologie: Immer mehr Menschen zogen in die Stadtmitte, woher man den Lärm der Demonstranten hörte. „Wir gehen an Soldaten vorbei. Wir tun so, als würden wir sie nicht sehen, bis Nina auf sie zugeht und sagt: ‚Jungs, ihr sollt nicht schießen, denn ihr habt auch Mütter und Eltern und Geschwister.‘ ‚Nein, liebe Frau, tun wir nicht‘, sagt einer von ihnen. Wir stehen versteinert da und blicken auf ihre Gewehrmündungen.“ 



Demonstration Temeswar

Foto: Hans Vastag

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Kurzbeschreibung
Zitate:
Victor Neumann: Die Interkulturalität des Banats. Berlin: Frank & Timme 2015, S. 88.
Miodrag Milin: Timișoara. 15–21 decembrie 1989 [Temeswar 15.–21. Dezember 1989]. Timișoara: SAOL 2009, S. 43 und 68.
Miodrag Milin (Hg.): Temeswar im Archiv des „Freien Europa“. 17.-20. Dezember 1989. București: Fundația Academia Civică 1999, S. 64.
Foto8.png


„Sonntag, der 17. Dezember 1989, war der schrecklichste Tag in der Geschichte Temeswars... Vor der Kathedrale versammelten sich Tausende Menschen. Plötzlich schoss man in die Menge...". Die Temeswarer setzten sich zur Wehr. „Eine Frau hatte sich von den Militäreinheiten einen Schutzschild ‚besorgt‘ und hantierte mit einem riesigen Knüppel. Sie wurde später wiedererkannt, in der Zwischenzeit trug sie auch einen Schutzhelm." Die Agentur Tass berichtete am 18. Dezember, 12.23 Uhr in München: „Das Regime geht gegen Demonstanten vor. Rumänien hat seine Grenzen geschlossen.“ 



Bulevardul Republicii _Piata Victoriei

Urbán Tamás, Dezember 1989, Temeswar

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Fortepan / Urbán Tamás

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Fortepan / Urbán Tamás

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Kurzbeschreibung
Cornel Ungureanu: Danach kam der 22. Dezember. In: Eleonora Pascu: Timișoara între paradigmă și parabolă [Temeswar zwischen Paradigma und Parabel]. Timișoara: Excelsior 2001., S. 64.
Traian Pop: Absolute Macht: Roman(z)e(n) aus einem vertraulichen Tagebuch / Roman(ț)e dintr-un jurnal discret. Ludwigsburg: Pop 2018, S. 225.

„Da war der 16., der 17., der 18. Dezember: Es gibt keine Hoffung mehr, sagten mir die Freunde, mit denen ich durch die Straßen Temeswars zog.“ In diesem Schwebezustand stellte sich die Gewissheit ein, „dass Europa bloß ein Zustand ist / der dich erfasst um sich dann von dir abzuwenden“. 



Rauch in den Straßen

Foto: Hans Vastag

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Kurzbeschreibung
Zitate:
Miodrag Milin: Timișoara. 15–21 decembrie 1989 [Temeswar 15.–21. Dezember 1989]. Timișoara: SAOL 2009, S. 58.
Veronica Balaj: Jurnal de Timişoara. 16-22 decembrie ’89 [Temeswarer Tagebuch. 16.-22. Dezember ’89]. S.I.: Ed. Hercules 1991, S. 20.
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„Um das Kaufhaus Bega wurden die Menschen von Amphibienfahrzeugen und Panzern verfolgt... Die Fahrzeuge rasten in die Menschenmenge... Ein Mann nahm eine Benzinflasche in die Hand und ging hinter dem Panzer los, der gerade eine Frau überfahren hatte...” „Der Rauch stieg auf in grau-glänzenden Säulen. … Ein Filmemacher oder ein teuflischer Drehbuchautor hat die furchterregendsten Bilder zusammengefügt. Wir nehmen sie in unsere Biografie auf, in die Biografie unserer Blicke."



Opfer der Ausschreitungen

Foto: Hans Vastag

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Kurzbeschreibung
Zitat:
Traian Pop: Absolute Macht: Roman(z)e(n) aus einem vertraulichen Tagebuch / Roman(ţ)e dintr-un jurnal discret. Ludwigsburg: Pop 2018, S. 231.
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„... was hätte der Leichenträger empfunden / hätte er unter den Leichen dich oder mich wiedererkannt / hätte er sich selbst unter den Leichen entdeckt / wie er dalag“. 



Piaţa Victoriei und Orthodoxe Kathedrale

Urbán Tamás, Dezember 1989, Temeswar

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Fortepan / Urbán Tamás

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Fortepan / Urbán Tamás

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Kurzbeschreibung
Zitat
Miodrag Milin: Timișoara. 15–21 decembrie 1989 [Temeswar 15.–21. Dezember 1989]. Timișoara: SAOL 2009, S. 154.

„Es war ein Alptraum für die Stadt, der eine Woche anhielt. Es war eine Woche für die Ewigkeit, in der Temeswar allein gelebt hat, in einem absoluten Zustand... Es war allein unter den Sternen.” 



Demonstranten mit Flaggen

Foto: Hans Vastag

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Kurzbeschreibung
Zitat:
Miodrag Milin: Timișoara. 15–21 decembrie 1989 [Temeswar 15.–21. Dezember 1989]. Timișoara: SAOL 2009, S. 132.

Bis zu 2000 Menschen wurden bereits erschossen, berichtete die jugoslawische Nachrichtenagentur Tanjug am 20. Dezember. Das Konsulat Jugoslawiens in Temeswar übermittelte über Belgrad aktuelle Nachrichten an den Radiosender Freies Europa. So hörte man in ganz Rumänien die Aufforderung aus Temeswar, landesweit in Generalstreik zu treten und sich zu solidarisieren. 



Piața Libertății (Jenő herceg tér)

Urbán Tamás, Dezember 1989, Temeswar

Aus der Sammlung von

Fortepan / Urbán Tamás

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Fortepan / Urbán Tamás

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Kurzbeschreibung
Zitat
Miodrag Milin: Timișoara. 15–21 decembrie 1989 [Temeswar 15.–21. Dezember 1989]. Timișoara: SAOL 2009, S. 106 und 110.

„Mittwoch, der 20. Dezember, war der große Siegestag von Temeswar. Die Arbeiter aus den Fabriken gingen auf die Straßen. Zehntausende, hunderttausende Bürger überfluteten die Stadt... Vor der Kathedrale blieb die Menge einen Augenblick stehen, um den Gefallenen Temeswars ihre Anerkennung zu zollen...” Es gab keinen Weg mehr zurück, der Temeswarer Zustand weitete sich auf das ganze Land aus. Am 22. Dezember 1989 fiel das Regime.



Dacia, Timişoara, 1989

Urbán Tamás, Dezember 1989, Temeswar

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Fortepan / Urbán Tamás

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Fortepan / Urbán Tamás

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Kurzbeschreibung
Zitat:
Traian Pop: Absolute Macht: Roman(z)e(n) aus einem vertraulichen Tagebuch / Roman(ţ)e dintr-un jurnal discret. Ludwigsburg: Pop 2018, S. 255.

Die Fahne, aus der das Wappen des kommunistischen Rumänien herausgeschnitten wurde, blieb das Emblem jener Tage. Mit diesem Zeichen des Widerstands brach man, in dem kaum fahrtüchtigen Dacia, in eine ungewisse Zukunft auf: „...diese Geschichte /  …habe ich selbst mitangesehen / durch das schlecht gestopfte Loch in der Flagge Rumäniens / nach '89”. 

06

Aufbruch und Neuanfang



Graffiti

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FISART / Sergio Morariu Bordan / Corina Nani

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IdGL, mit Genehmigung von Corina Nani und Sergio Morariu Bordan

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Kurzbeschreibung
Mural Art: Memoria Cetății [Gedächtnis der Burg], realisiert von Corina Nani, Alex Baciu, Flavius Roua und IRLO.

Nach der politischen Wende in Rumänien wurden im öffentlichen Raum der Stadt aktuelle Belange ausgehandelt - unter anderem durch Street Art. In Temeswar befindet sich eines der größten muralen Kunstwerke Rumäniens, die 30 m hohe „Erinnerung der Burg“, deren drei Teile Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft metaphorisch darstellen. Es ist Ergebnis einer Kooperation zwischen dem Verband Timișoara – Europäische Kulturhauptstadt und dem Internationalen Festival für Straßenkunst FISART.



An den Rand geschrieben. Rumäniendeutsche Schriftsteller im Fadenkreuz der Securitate. Dokumentarfilm

Aus der Sammlung von

Helmuth Frauendorfer

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Mit Genehmigung von Helmuth Frauendorfer

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Kurzbeschreibung
An den Rand geschrieben. Rumäniendeutsche Schriftsteller im Fadenkreuz der Securitate. Buch: Helmuth Frauendorfer, Regie: Michael Baum und Helmuth Frauendorfer. Eine Produktion der Solveigh Hardt und Helmuth Frauendorfer Filmproduktion GbR, 2010.


Über 24 km Aktenmaterial verfügte die Behörde für das Studium der Geheimdienstarchive zwanzig Jahre nach dem Sturz des Ceauşescu-Regimes – und weiteres kam seitdem hinzu. Es macht das unvorstellbare Ausmaß der Verfolgung durch die „Securitate“ im kommunistischen Rumänien deutlich.
2010 drehte Helmuth Frauendorfer den Dokumentarfilm „An den Rand geschrieben: rumäniendeutsche Schriftsteller im Fadenkreuz der Securitate", von dem hier ein Fragment zu sehen ist. Im Temeswar des Jahres 1985 hatten sich Johann Lippet, Herta Müller, Horst Samson, William Totok, Richard Wagner und Balthasar Waitz mit dem damals inhaftierten Frauendorfer solidarisiert. Im Film arbeitete dieser den breiten Kontext der Überwachung auf.



La două bufnițe. Buchhandlung

Foto: Olivia Spiridon

Aus der Sammlung von

IdGL

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IdGL

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Folie 5 Collage.png


Zentraleuropa wurde in Temeswar zum geflügelten Wort und bezeichnet einen kulturellen Raum, zu dem man sich nach der langen Isolation hinter dem Eisernen Vorhang zugehörig fühlte. Eine Schnittstelle zum Temeswarer Publikum stellt die Buchhandlung  „Zu den zwei Eulen“ – „La două bufniţe“ – mit Lesungen, Buchpräsentationen und literarischen Debatten dar, etwa mit der Veranstaltungsreihe „Es war einmal ein Zentraleuropa“. 



Bücher zum Thema Zentraleuropa

Aus der Sammlung von

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Kurzbeschreibung
Collage aus Buchcovern:
Adriana Babeţi. Le Banat. Un eldorado aux confins. Paris: Centre Interdisciplinaire de Recherches Centre-Europeénnes 2007.
Gabriela Colţescu: Vocabular pentru societăţi plurale / A plurális társadalmak szótára [Das Vokabular der pluralen Gesellschaft]. Iaşi: Polirom 2005.
Vladimir Tismăneanu, Mircea Mihăieş: Vecinii lui Franz Kafka. Romanul unei nevroze / The Neighbors of Franz Kafka. The novel of a Neurosis. Iaşi: Polirom 1998.
Smaranda Vultur: Scene de viaţă. Memorie şi diversitate culturală/ Scènes de vie. Mémoire et diversité culturelle. Timişoara 1900-1945. Iaşi: Polirom 2001.
Cornel Ungureanu: Mitteleuropa periferiilor [Das Mitteleuropa der Peripherien]. Iaşi: Polirom 2002.

„Es gibt hier in Zentraleuropa eine mentale Software, die uns vereint – Hybridität und Paradox“. Die Formulierung von Adriana Babeți kann als Leitsatz für eine lange Reihe von Publikationen gelten. In dieser Tradition sieht sich die von Adriana Babeți, Mircea Mihăieș und Cornel Ungureanu gegründete Stiftung „Das dritte Europa“. Sie steht für das Bestreben, die Entfernung zu den europäischen Zentren zu vermessen, und vor allem für die Bemühung, die Literaturen der Nachbarn wahrzunehmen.



Fußgängerzone, Temeswar

Foto: Olivia Spiridon

Aus der Sammlung von

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Das Prinzip der Convivenza spiegeln das Deutsche und Ungarische Staatstheater wider, die mit ihren Schildern in der Fußgängerzone von Temeswar auffallen. Sie haben unterschiedliche Programme und leben unter einem Dach. Über die Jahre haben sie es geschafft, in der polyglotten Stadt ihr Publikum zu sichern.



Rumänisch-serbisches Literaturtreffen

Plakat der literarischen Veranstaltung, 2022-2023, Timisoara/Temeswar

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USR, Verband der Serben aus Rumänien [Uniunea Sârbilor din România]

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USR Uniunea Sârbilor din România

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Kurzbeschreibung
Collage der zweisprachigen Plakate der Veranstaltung

Minderheiten bauen Brücken zwischen benachbarten Regionen. Die Kulturhauptstädte Europas Novi Sad 2022 und Temeswar 2023 veranlassten Begegnungen von rumänischen und serbischen Schriftstellern. Veranstalter von Temeswarer Seite waren der Verband der Serben aus Rumänien und die regionale Zweigstelle des Schriftstellerverbandes, zu dem - unter vielen anderen - die Autoren Borco Ilin (geb. 1975) und Alexandru Potcoavă (geb. 1980) gehören.



Oper, Temeswar

Foto von Olivia Spiridon, Foto

Aus der Sammlung von

IdGL

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Quelle

IdGL

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Kurzbeschreibung
Feierlichkeiten zu5 150jährigen Gründung der Lenauschule, veranstaltet vom Lenau Lyzeum und dem Verein der Freunde der
Lenauschule Temeswar e.V.

Die „Lenauschule“ in Temeswar feierte 2023 die 150jährige Gründung. Das Gymnasium besuchten zahlreiche Literaten - so auch die Nobelpreisträgerin Herta Müller, die ihre in Temeswar verbrachte Zeit literarisch aufgreift. Im Saal der Oper waren drei Mitglieder des Literaturkreises „Stafette“ anwesend: Henrike Brădiceanu-Persem, die Vorsitzende des Kreises, Lorette Brădiceanu-Persem, als Deutschlehrerin am Lenau Gymnasium auf der Bühne zu sehen, und Lucian Vărşăndan, Schriftsteller und Intendant des Deutschen Staatstheaters in Temeswar, der die Veranstaltung moderierte. 



Zukunftsvision

Ansichtskarte und Foto

Aus der Sammlung von

Privatarchiv Getta Neumann;
Wikimedia Commons

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Quelle

Getta Neumann; Frentescu.adrian

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Temeswar vor hundert Jahren und heute: Wofür steht diese Stadt? Für Offenheit und Freiheit? Für Fortschrittsoptimismus? Lebensfreude? Die Tore Temeswars, der Kulturhauptstadt Europas 2023, stehen offen. Treten Sie ein!  

Eine virtuelle Ausstellung von

Team

Konzeption / Bildauswahl und Texte:
Dr. Olivia Spiridon, Forschungsbereich Literaturwissenschaft, IdGL                                                                  

Layout:
Renate Orendi, Bibliothek, IdGL

Zu den anderen Ausstellungen der Reihe "Bridges Beyond Lights":

Bridges Beyond Lights 1. Europäische Kulturhauptstädte: Novi Sad

Bridges Beyond Lights 3. Europäische Kulturhauptstädte: Veszprém-Balaton

Literaturauswahl

Bildnachweise zu den Titelseiten:

Titelfolie: Timişoara – Union Square at sunrise
Antonius Plaian from Timisoara, Romania, CC BY 2.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/2.0>, via Wikimedia Commons

Inhaltsverzeichnis: The Victory Square in Timisoara; Taken from the Opera House Balcony; Radufan, Public domain, via Wikimedia Commons

01 Die Stadt: © Gaspar Bouttats: Temeswar (Radierung, 1684), Nationalmuseum Serbien
Gmihail at Serbian Wikipedia, CC BY-SA 3.0 RS <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/rs/deed.en>, via Wikimedia Commons

02 Die Zeit zwischen den Weltkriegen: © Sammlung des IdGL mit Aufdruck “Lunaparc” und handschriftlichem Eintrag: “Unser Temeswarer Prater” 

03 Schwere Jahre: © Sammlung des IdGL, "Institut der Schulschwestern, Temeswar Josefstadt, Gartenbereich"

04 Liberalisierung und Isolation: © Sammlung des IdGL, "Piata libertatii"

05 Temeswar im Dezember 1989: © Donauschwäbisches Zentralmuseum, Ulm,  "Temeswar 1989. Donnerstag, 21.12.89 am Vormittag. Mehr als 100.000 Demonstranten stehen vor der Oper" 

06 Aufbruch und Neuanfang: © Olivia Spiridon, "Fußgängerzone Temeswar"

Zur besseren Lesbarkeit wird in dieser Ausstellung das generische Maskulinum verwendet. 

Erstellt mit :
DDB Studio
Ein Service von:
DDB Studio

Diese Ausstellung wurde am 04.09.2023 veröffentlicht.



Impressum

Die virtuelle Ausstellung Bridges Beyond Lights 2 wird veröffentlicht von:

Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde


Mohlstrasse 18
72074 Tübingen


gesetzlich vertreten durch

Prof. Dr. Reinhard Johler

Telefon: 07071/9992-500
Fax: /
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Inhaltlich verantwortlich:

Prof. Dr. Reinhard Johler

Kurator*innen:

Dr. Olivia Spridon

 

Rechtliche Hinweise:
Die Deutsche Digitale Bibliothek verlinkt die virtuelle Ausstellung auf ihrer Internetseite https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/content/virtuelle-ausstellungen. Dabei wurde auf die Vertrauenswürdigkeit der Institution, welche die Ausstellung veröffentlich hat sowie die Fehlerfreiheit und Rechtmäßigkeit der virtuellen Ausstellung besonders geachtet. Der auf dieser Internetseite vorhandene Link vermittelt lediglich den Zugang zur virtuellen Ausstellung. Die Deutsche Digitale Bibliothek übernimmt keine Verantwortung für die Inhalte der virtuellen Ausstellung und distanziert sich ausdrücklich von allen Inhalten der virtuellen Ausstellung, die möglicherweise straf- oder haftungsrechtlich relevant sind oder gegen die guten Sitten verstoßen. 

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