Stifterschild des Bruderhauses
Beschreibung
Stifterschild aus Blech mit einem großen Wappen und darunter in einem querovalen Feld eine Inschrift. Das große Wappenfeld ist von einem goldenen Blattwerk umgeben. Darüber ein Kurhut in weiß und rot mit Kreuz darüber. Das Wappen ist viergeteilt und zeigt in den oberen Feldern heraldisch rechts die bayerischen Rauten, daneben einen stehenden Löwen auf schwarzem Grund (Pfälzer Löwe). Ungewöhnlich sind die beiden unteren Felder: Hier sind die Wappen des Stifterpaares inklusive Helmzier eingefügt. Heraldisch rechts das Wappen der Herren von Maxlrain als Inhaber der Herrschaft Waldeck, links das Wappen der Frundsberger. Ein geschweiftes Herzschild zeigt wiederum den goldenen Reichsapfel als Zeichen der bayerischen Kurwürde, auf rotem Grund. Die Inschrift besagt: „Ihro gnaden Herr Herr Wolfgang V. Mäxlrain, Freyherr zu Hochen Waldeck etc. und dessen frau Frau Gemahlin Anna V. Freindsperg Erbfrau der grafschaft Mindelheim Stüfteten des spitall gschwendt 1552.“ Links unten A.K.P., rechts unten S.P.M., wofür bisher keine Auflösung gefunden wurde.
Einige Merkmale deuten darauf hin, dass das Wappen deutlich nach 1552 entstanden sein muss: So zeigt das Wappen eine Kombination mit dem kurbayerischen Wappen (siehe Kurhut und Reichsapfel). Bayern wurde erst im Jahre 1623 Kurfürstentum. Zudem gehörte Miesbach bis 1734 nicht zu Bayern, eine Verwendung von Motiven des bayerischen Wappens sind daher gerade für die auf ihre Unabhängigkeit stolzen Maxlrainer nicht erklärbar. Außerdem wird in der Inschrift der Stifter als Freiherr von Hohenwaldeck bezeichnet. Der Name Hohenwaldeck ist für das Herrschaftsgebiet allerdings erst ab 1637 mit der Erhebung zur Reichsgrafschaft bezeugt. Ebenfalls die Bezeichnung der Stifterin als Erbfrau der Grafschaft Mindelheim ist für 1552 fraglich, da die Erbstreitigkeiten erst nach dem Tode von Georg II. Frundsberg im Jahre 1586 ihren Anfang nahmen.
Das Stifterschild wird erstmals in der Miesbacher Chronik des Joseph von Obernberg aus dem Jahre 1831 erwähnt. Er sagt hier, dass sie in der Kapelle des Gottesackers aufbewahrt würde. Wann diese Kapelle entstand ist ungewiss, wir wissen aber, dass 1735 die Witwe des letzten Miesbacher Pflegers der Maxlrainer Johann Franz Weinzierl, Ottilia Christiana Weinzierl, einen Neubau veranlasste. Möglich wäre, dass die Witwe diese Tafel als Erinnerungsmal für die ehemalige Herrscherfamilie der Grafschaft Hohenwaldeck anfertigen ließ. Damit könnte sie diesen für das langjährige Dienstverhältnis gedankt haben und indirekt ihrem verstorbenen Mann eine Ehre erwiesen haben.
Einige Merkmale deuten darauf hin, dass das Wappen deutlich nach 1552 entstanden sein muss: So zeigt das Wappen eine Kombination mit dem kurbayerischen Wappen (siehe Kurhut und Reichsapfel). Bayern wurde erst im Jahre 1623 Kurfürstentum. Zudem gehörte Miesbach bis 1734 nicht zu Bayern, eine Verwendung von Motiven des bayerischen Wappens sind daher gerade für die auf ihre Unabhängigkeit stolzen Maxlrainer nicht erklärbar. Außerdem wird in der Inschrift der Stifter als Freiherr von Hohenwaldeck bezeichnet. Der Name Hohenwaldeck ist für das Herrschaftsgebiet allerdings erst ab 1637 mit der Erhebung zur Reichsgrafschaft bezeugt. Ebenfalls die Bezeichnung der Stifterin als Erbfrau der Grafschaft Mindelheim ist für 1552 fraglich, da die Erbstreitigkeiten erst nach dem Tode von Georg II. Frundsberg im Jahre 1586 ihren Anfang nahmen.
Das Stifterschild wird erstmals in der Miesbacher Chronik des Joseph von Obernberg aus dem Jahre 1831 erwähnt. Er sagt hier, dass sie in der Kapelle des Gottesackers aufbewahrt würde. Wann diese Kapelle entstand ist ungewiss, wir wissen aber, dass 1735 die Witwe des letzten Miesbacher Pflegers der Maxlrainer Johann Franz Weinzierl, Ottilia Christiana Weinzierl, einen Neubau veranlasste. Möglich wäre, dass die Witwe diese Tafel als Erinnerungsmal für die ehemalige Herrscherfamilie der Grafschaft Hohenwaldeck anfertigen ließ. Damit könnte sie diesen für das langjährige Dienstverhältnis gedankt haben und indirekt ihrem verstorbenen Mann eine Ehre erwiesen haben.
Kurzbeschreibung
Das 1552 gegründete Bruderhaus ist die älteste noch bestehende Sozialeinrichtung des Landkreises. Es wurde von Wolfgang von Maxlrain und seiner Gemahlin Anna, geb. von Frundsberg gestiftet. Es besteht heute als AWO-Seniorenzentrum Inge-Gabert-Haus weiter. Im Stadtarchiv befindet sich noch die Stiftungsurkunde.
Institution
Typ
Wappen
Beteiligte Personen und Organisationen
Altbestand
Zeit
Vielleicht 1735
Ort
Miesbach
Maße/Umfang
55 x 44 cm
Material/Technik
Eisenblech, bemalt
Sprache
Deutsch
Identifikator
Inv.-Nr. 00354
Dateien
Quellenangabe
„Stifterschild des Bruderhauses,” Schätze aus dem Heimatmuseum Miesbach, zuletzt aufgerufen am 22. Dezember 2024, https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/heimatmuseum-miesbach/items/show/24.