Krug mit Wappen Kaiser Karls VII.
Beschreibung
Der Krug besteht aus Weißglas, ist mit einer Gravur geziert und durch einen Zinndeckel geschützt. Die Gravur zeigt das Wappen Karl Albrechts von Bayern zum Zeitpunkt nach Erhalt der böhmischen Königswürde und noch in Erwartung der Kaiserkrone. Man sieht den das Reich symbolisierenden Doppeladler, der in seinen Fängen links ein Schwert und rechts ein Zepter hält. Das Brustschild zeigt das vereinfachte Rautenwappen der Wittelsbacher, darauf das Herzschild mit Reichsapfel, welcher die bayerische Kurwürde symbolisierte. Über dem Doppeladler schwebt die Krone des Königreichs Böhmen, die Wenzelskrone mit ihren lilenförmigen Zacken. Rechts und links des Adlers je ein Palmwedel.
Der Zinndeckel weist leichte Profilierungen auf, seine Daumenrast des Deckels ist eichelförmig. Oben auf dem Deckel ist ein siegelartiges Medaillon eingelassen. Dessen Umschrift lautet: „SANCT: PETRUS.“ Man sieht zentral den Hl. Petrus, links im Hintergrund ein Andreaskreuz, rechts ein quadratischer Felsblock. Das Andreaskreuz ist sicher fälschlich hier angebracht, denn Petrus wurde an einem auf dem Kopf stehenden Kreuz getötet. Der Felsblock dürfte an die Worte Jesu erinnern: „Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen“.
Das Wappen ist recht eigentümlich, da es weder ein reines Kaiserwappen, noch ein reines Wappen eines böhmischen Königs darstellt. Es fehlen aus beiden Bereichen Elemente, so etwa der Reichsapfel oder der böhmische Löwe.
Die Füllmenge von 0,48 l entspricht dem eines Seidels nach dem damals üblichen böhmischen Maß für Wein oder Bier. Das entsprechende bayerische Seidel hätte etwas mehr Inhalt.
Der Krug ist Teil der Sammlung von Gläsern und Krügen. Hier gehört er zu den bemerkenswertesten und ältesten Stücken.
Der Zinndeckel weist leichte Profilierungen auf, seine Daumenrast des Deckels ist eichelförmig. Oben auf dem Deckel ist ein siegelartiges Medaillon eingelassen. Dessen Umschrift lautet: „SANCT: PETRUS.“ Man sieht zentral den Hl. Petrus, links im Hintergrund ein Andreaskreuz, rechts ein quadratischer Felsblock. Das Andreaskreuz ist sicher fälschlich hier angebracht, denn Petrus wurde an einem auf dem Kopf stehenden Kreuz getötet. Der Felsblock dürfte an die Worte Jesu erinnern: „Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen“.
Das Wappen ist recht eigentümlich, da es weder ein reines Kaiserwappen, noch ein reines Wappen eines böhmischen Königs darstellt. Es fehlen aus beiden Bereichen Elemente, so etwa der Reichsapfel oder der böhmische Löwe.
Die Füllmenge von 0,48 l entspricht dem eines Seidels nach dem damals üblichen böhmischen Maß für Wein oder Bier. Das entsprechende bayerische Seidel hätte etwas mehr Inhalt.
Der Krug ist Teil der Sammlung von Gläsern und Krügen. Hier gehört er zu den bemerkenswertesten und ältesten Stücken.
Kurzbeschreibung
Das Wappen auf dem Krug erzählt uns vom politisch ambitionierten Kurfürsten Karl Albrecht von Bayern (1697-1745). Für Miesbach ist der Fürst bedeutsam, da er 1734 die Grafschaft Hohenwaldeck erbte, nachdem die Maxlrainer im Mannesstamm ausgestorben waren.
Auf der Ebene europäischer Politik strebte er nach Bedeutungszuwachs. Er erlangte 1741 kurzzeitig die Würde eines Königs von Böhmen und wurde 1742 als Karl VII. zum Kaiser gekrönt.
Auf der Ebene europäischer Politik strebte er nach Bedeutungszuwachs. Er erlangte 1741 kurzzeitig die Würde eines Königs von Böhmen und wurde 1742 als Karl VII. zum Kaiser gekrönt.
Institution
Typ
Glas
Beteiligte Personen und Organisationen
Altbestand
Zeit
1741/42
Ort
Böhmen oder Fichtelgebirge
Maße/Umfang
17 x 12,3 x 9,5 cm
Material/Technik
Glas und Zinn
Identifikator
Inv.-Nr. 00452
Dateien
Quellenangabe
„Krug mit Wappen Kaiser Karls VII. ,” Schätze aus dem Heimatmuseum Miesbach, zuletzt aufgerufen am 22. Dezember 2024, https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/heimatmuseum-miesbach/items/show/28.