Pietà
Beschreibung
Die Figurengruppe besteht aus Jesus und Maria. Maria scheint zu knien, was aber durch das weite Gewand verdeckt wird. Sie trägt ein rotbraunes Gewand mit goldenem Kragen, darüber ein weiter Mantel, der außen vergoldet und innen blau ist. Das Kopftuch ist ebenfalls golden gefasst. Der Faltenwurf des Mantels ist sehr bewegt und rahmt förmlich den toten Leib des Sohnes. Maria wendet sich zu ihrem Sohn und hat dadurch eine gebeugte Haltung. Mit ihrer linken Hand stützt sie den Kopf des Sohnes, während die rechte Hand den rechten Arm des Sohnes stützt. Der Zwiespalt zwischen Bewegung und Innehalten wird dadurch unterstrichen, dass Maria weint.
Dem leblosen Körper Jesu fehlt jede Körperspannung, was durch den nach hinten geknickten Kopf und die kraftlosen Körperglieder betont wird. Einzig durch seine Mutter Maria ist Jesus zu einer sitzenden Position gebracht worden. Der Oberkörper liegt dabei im Arm der Mutter, vorne nach rechts die abgewinkelten Beine. Der linke Arm hängt leblos nach unten, wobei der Zeigefinger nach unten weist; man könnte hier an einen „Fingerzeig“ zum Reich des Todes denken. Der rechte Arm wird von der Muttergottes gehalten und liegt auf dem Unterarm der Mutter, wo sich die Finger der Hand elegant spreizen. Ein Kontrast zwischen Leben und Tod ist das Antlitz Jesu: Die langen lockigen Haare und der volle Bart lassen an einen Mann in den besten Jahren denken, seine geschlossenen Augen und das von der Dornenkrone rührende Blut auf der Stirn konterkarieren diesen Eindruck. Der Körperbau Jesu ist gut ausgebildet und nicht ausgezehrt. Besonders markant ist dabei der große Bauchnabel. Und doch sieht man an den Füßen und den Händen die Wundmale sowie an der Brust die klaffende und blutende Wunde. Jesus wirkt zuletzt auch ein wenig wehrlos, da er nur einen vergoldeten Lendenschurz trägt und ansonsten nackt ist.
Die Umsetzung des Pietà-Motivs ist sehr geschickt auf die wenig großen und wenig tiefen Maße ausgerichtet, denn die Rückseite ist abgeflacht. Besonders für die Draufsicht konzipiert, lässt die Gestaltungsweise einen nicht unbedeutenden Künstler vermuten. Sicher ist dies nicht der Großmeister Hans Leinberger selbst, aber der Künstler könnte durchaus aus seinem Umkreis zu suchen sein. Die Pietà stammt aus der Schlosskapelle von Wallenburg, die vor etwa 200 Jahren abgebrochen worden ist. Als Auftragsarbeit der Schlossherren, vielleicht damals schon die Maxlrainer, ist ein angesehener Bildhauer recht plausibel.
Dem leblosen Körper Jesu fehlt jede Körperspannung, was durch den nach hinten geknickten Kopf und die kraftlosen Körperglieder betont wird. Einzig durch seine Mutter Maria ist Jesus zu einer sitzenden Position gebracht worden. Der Oberkörper liegt dabei im Arm der Mutter, vorne nach rechts die abgewinkelten Beine. Der linke Arm hängt leblos nach unten, wobei der Zeigefinger nach unten weist; man könnte hier an einen „Fingerzeig“ zum Reich des Todes denken. Der rechte Arm wird von der Muttergottes gehalten und liegt auf dem Unterarm der Mutter, wo sich die Finger der Hand elegant spreizen. Ein Kontrast zwischen Leben und Tod ist das Antlitz Jesu: Die langen lockigen Haare und der volle Bart lassen an einen Mann in den besten Jahren denken, seine geschlossenen Augen und das von der Dornenkrone rührende Blut auf der Stirn konterkarieren diesen Eindruck. Der Körperbau Jesu ist gut ausgebildet und nicht ausgezehrt. Besonders markant ist dabei der große Bauchnabel. Und doch sieht man an den Füßen und den Händen die Wundmale sowie an der Brust die klaffende und blutende Wunde. Jesus wirkt zuletzt auch ein wenig wehrlos, da er nur einen vergoldeten Lendenschurz trägt und ansonsten nackt ist.
Die Umsetzung des Pietà-Motivs ist sehr geschickt auf die wenig großen und wenig tiefen Maße ausgerichtet, denn die Rückseite ist abgeflacht. Besonders für die Draufsicht konzipiert, lässt die Gestaltungsweise einen nicht unbedeutenden Künstler vermuten. Sicher ist dies nicht der Großmeister Hans Leinberger selbst, aber der Künstler könnte durchaus aus seinem Umkreis zu suchen sein. Die Pietà stammt aus der Schlosskapelle von Wallenburg, die vor etwa 200 Jahren abgebrochen worden ist. Als Auftragsarbeit der Schlossherren, vielleicht damals schon die Maxlrainer, ist ein angesehener Bildhauer recht plausibel.
Kurzbeschreibung
Als Pietà wird in der Kunstgeschichte jenes Motiv bezeichnet, bei dem Jesus nach dem Tod am Kreuz in den Armen seiner Mutter Maria liegt. Gerade im Spätmittelalter wurde diese Darstellung häufig umgesetzt. Es ist dabei die Spannung zwischen Tod und Leben, vermittelt durch spezifische Merkmale wie körperliche Stärke und Zeichen der Kraftlosigkeit.
Institution
Typ
Skulptur
Beteiligte Personen und Organisationen
Unbekannter Bildhauer aus dem Umkreis von Hans Leinberger
Altbestand
Altbestand
Zeit
Anfang 16. Jahrhundert
Maße/Umfang
52,5 x 51 x 9,5 cm
Material/Technik
Holz, gefasst und vergoldet
Identifikator
Inv.-Nr. 00090
Dateien
Quellenangabe
„Pietà,” Schätze aus dem Heimatmuseum Miesbach, zuletzt aufgerufen am 22. Dezember 2024, https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/heimatmuseum-miesbach/items/show/61.