Krähe auf einer Weide
Beschreibung
Krähenbilder sind Teil des klassischen Repertoires der japanischen Kunst und galten als ausgesprochen beliebtes Motiv. Auch Kyôsai widmete sich diesem Thema in zahlreichen Werken. Bei der „Zweiten nationalen Industrieausstellung“ der japanischen Regierung gewann Kyôsai 1881 für eines seiner Krähenbilder den höchsten Preis. Es ist die einzige Anerkennung, die Kyôsai, der wegen seiner politisch-satirischen Kunst öfters mit dem Gesetz in Konflikt geriet und sogar verhaftet worden war, von öffentlicher Seite zu Teil wurde. Durch die Ehrung stieg die Nachfrage westlicher Japanreisender und Kunstliebhaber an Kyôsais Krähenbildern so rasant an, dass er schließlich sogar mit „Bankoku tobu" (dt. In alle Länder fliegen) ein neues Siegel für sich wählte. Auch Erwin von Baelz besaß mehrere Krähenbilder Kyôsais, von denen sich eines heute im Besitz des Stadtmuseums Hornmoldhaus befindet. Die aufgeplusterte Krähe sitzt in dieser Darstellung nach rechtsgewandt zwischen zwei Armen eines fast kahlen, knorrigen Astes, der sich der Länge nach über die Hängerolle windet. Im Hintergrund ist zwischen Nebelschwaden der winterliche Vollmond zu erkennen. Das Bietigheimer Bild besitzt damit eine der komplextesten Kompositionen von Kyôsais Krähen.
Institution
Beteiligte Personen und Organisationen
Kawanabe Kyôsai
Zeit
nach 1881
Maße/Umfang
137,2 x 62,5 cm
Material/Technik
Tusche auf Papier
Dateien
Quellenangabe
„Krähe auf einer Weide,” Kawanabe Kyôsai und Erwin Baelz, zuletzt aufgerufen am 15. November 2024, https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/kyosai-baelz-hornmoldhaus/items/show/16.