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Ankunft auf Zeit

Die Cottbuser Kriegsgefangenenlager von 1914 bis 1924

Stadtmuseum Cottbus
Historischer Heimatverein Cottbus e.V.
Stadtarchiv Cottbus


Ansicht des Eingangstores des Kriegsgefangenenlager Cottbus-Sielow

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1921, Cottbus

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Städtische Sammlungen Cottbus

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Paul Tharan, Städtische Sammlungen Cottbus

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Gefangen im Ersten Weltkrieg

Während des Ersten Weltkriegs (1914-18) geraten mehr als 7 Millionen Männer in feindliche Kriegsgefangenschaft, davon allein 2,4 Millionen in Deutschland. In den Gefangenenlagern treffen Menschen aus allen fünf Kontinenten aufeinander. Der Lageralltag ist bestimmt von Hunger und Heimweh, Vorurteilen und Gewalt aber auch kulturellem und religiösem Leben, trotziger Selbstbehauptung und freundschaftlichen Kontakten zu Deutschen. Die Gefangenen waren ein sichtbarer und alltäglicher Teil der Kriegsgesellschaft. Zwei der heute weitgehend in Vergessenheit geratenen Lager befanden sich in Cottbus.



Spremberger Turm mit Kaiser-Wilhelm-Platz

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Stadtarchiv Cottbus

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Stadtarchiv Cottbus

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Cottbus am Vorabend des Ersten Weltkrieges

Cottbus erlebte seit dem 19. Jahrhundert eine enorme Entwicklung hin zu einer modernen Stadt mit über 40.000 Einwohnern. Besucherinnen und Besucher werden von zahlreichen Fabrikbauten, neuen Wohnhäusern und kommunalen Bauten wie Stadttheater und Krankenhaus begrüßt. Straßenbahnen fahren die Straßen entlang, Parkanlagen zieren das Bild der Stadt. Doch es entstehen auch Kasernen. Der Krieg wirft seinen Schatten voraus. 



Geheimes Telegramm des Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg an den Oberbürgermeister der Stadt Cottbus

Magistrat der Stadt Cottbus, Hugo Dreifert, Rudolf von Schulenburg, Telegramm, 31. Juli 1914, Cottbus

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Städtische Sammlungen Cottbus

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Oberbürgermeister Dreifert erfährt am 31. Juli 1914 durch ein Telegramm von der Kriegsgefahr. Für die Stadt und ihre Einwohner beginnt der Krieg.


Aufnahme eines Zuges russischer Kriegsgefangener

Urheber: Paul Miethke, Postkarte, 1914 - 1918, Cottbus

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Städtische Sammlungen Cottbus

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Paul Miethke, Städtische Sammlungen Cottbus

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Am 4. September 1914 treffen circa 5.000 russische Kriegsgefangene in Cottbus ein, wenige Tage später sind es doppelt so viel.


Ankunft der Kriegsgefangenen

Vollkommen unerwartet treffen am 4. September 1914 die ersten 5.000 russischen Kriegsgefangenen in Cottbus ein. Der Oberbürgermeister, erst einen Tag vorher informiert, veranlasst ihre Unterbringung auf der alten Pferderennbahn im Norden der Stadt. Sieben Tage später sind es bereits 10.000. Die Ankunft der Gefangenen am Bahnhof und ihr Abmarsch zum Lager zieht Scharen von Neugierigen an. Erschöpft, ausgehungert, zerlumpt und zum Teil verletzt bieten die Neuankömmlinge ein Bild des Elends. Aus der Menge ergießen sich Spott, Hohn und Drohungen über sie. Dies bleibt aber nicht unwidersprochen.

Die Ankunft der Kriegsgefangenen erregte natürlich lebhaftes Interesse bei jung und alt. Sie alle schienen großen Hunger zu haben. "Acht Tage nichts gegessen", so kam es von den Lippen eines Gefangenen, der eine Bemerkung aus dem Publikum über ihr schlechtes Aussehen gehört hatte. Überhaupt ist man mit Spott und Schmähreden gegen die Gefangenen nicht sparsam. Anzuerkennen ist aber auch, daß gefühllosen Leuten, die von "Bande totschießen", "vergiften" usw. faseln, aus dem Publikum heraus mit gehörigen Zurechtweisungen geantwortet wird. Wir hörten einige Frauen, die sich ritterlich für menschliche Behandlung der Gefangenen ins Zeug legten und so einige Maulaufreißer beschämt abziehen ließen.

Auszug aus dem Zeitungsartikel “Gefangene Russen in Cottbus”. In: Märkische Volksstimme vom 6. September 1914





Darstellung des Kriegsgefangenenlagers Sielow

Magistrat der Stadt Cottbus, Archivalie, 1914, Cottbus

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Städtische Sammlung Cottbus

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Das improvisierte Lager

Die russischen Kriegsgefangenen werden unter katastrophalen Verhältnissen auf der alten Pferderennbahn untergebracht. Sie schlafen zum Teil unter freiem Himmel, Versorgung und Hygiene sind unzureichend. Dem russischen Oberarzt Krivotorov zufolge können die Kriegsgefangenen im Januar 1915 das erste Mal ein Bad nehmen.

Erst zwei Wochen nach der Ankunft der ersten Kriegsgefangenen beginnt der Aufbau von Baracken. Das Leben in Erdlöchern und Zelten weicht Wohnbaracken von 100 x 12 Metern. In jede dieser Baracken sollen 1.200 Mann untergebracht werden, das heißt, dass jeder Kriegsgefangene ca. einen Quadratmeter zur Verfügung hat.



Aufnahme von russischen Kriegsgefangenen im Kriegsgefangenenlager Sielow

Urheber: unbekannt, Postkarte, 1914, Cottbus

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Die ersten Kriegsgefangenen bauten sich Schlafnischen aus Zeltbahnen, Decken oder Stroh. Im Hintergrund sind im Bau befindliche Baracken erkennbar.

Angetan mit ihrer erdfarbenen Uniform (die frei ist von jedem bunten Firlefanz), die Mäntel übergeworfen oder in wollene Decken eingehüllt, stehen die Gefangenen in Gruppen in lebhafter Unterhaltung beisammen, andere liegen teilnahmslos am Boden oder schlafend unter den Zeltplanen. Sie lagern auf kurzem Stroh, daß durch das anhaltende Regenwetter naß und zäh geworden ist und bald einer Erneuerung bedarf.

Auszug aus dem Zeitungsartikel "Im Cottbuser Russenlager". In: Märkische Volksstimme vom 25. September 1914





Postkarte des Sanitäts-Sergeanten Otto Albert Luban an seine Familie

Fotoplatte, 1914, Cottbus

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Diese Postkarte schickt der Cottbuser Sanitäts-Sergeant Luban an seine Familie. Kurz darauf stirbt er an den Folgen einer Fleckfieber-Erkrankung.


Eine tödliche Seuche

Die Unterbringung tausender hungernder und frierender Gefangener auf engstem Raum, ohne angemessene Waschmöglichkeiten und Toiletten, begünstigt die Ausbreitung von Krankheiten. Im Dezember 1914 kommt es zu einem Ausbruch von Fleckfieber.  Die gefürchtete Seuche wird durch die Kleiderlaus übertragen, einem ständigen Begleiter vieler Soldaten. Binnen weniger Monate sterben fast 500 Kriegsgefangene und einige Angehörige des Wachpersonals. Das Lager wird komplett abgeriegelt, die Leitung an russische Ärzte übergeben.

Im Lager "Cottbus" befanden sich etwa 10.000 Gefangene, die hauptsächlich im August mit der Samsonov-Armee gefangen genommen wurden. Das erste Mal, dass sie ins Bad kamen (als es arrangiert wurde), war im Monat Januar! Infolgedessen gab es eine solche Masse von Läusen auf den Menschen, dass, wenn eine Person, die sich hinlegte, von ihrer Uniform entfernt wurde, es schien, als würde sie sich bewegen, als wäre sie am Leben.

Übersetzter Auszug aus den Erinnerungen des russischen Oberarztes Konstantin Vasiljevich Krivorotov





Porträt von Stanislaus von Prowazek, Edler von Lanow

Urheber: Unbekannt, Fotonegativ

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Fotograf: unbekannt, Städtische Sammlungen Cottbus

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Stanislaus von Prowazek ist einer der hochrangigen Forscher, die sich der Fleckfieberepidemie im Cottbuser Lager widmeten.


Internationale Forschung

Die in Deutschland fast unbekannte Krankheit weckt das Interesse der Forschung. Noch im Dezember 1914 treffen zwei international bekannte Wissenschaftler im Cottbuser Lager ein: Der Brasilianer Henrique da Rocha Lima und sein tschechisch-österreichischer Kollege Stanislaus von Prowazek. Wie viele der im Cottbuser Lager tätigen Ärzte erkranken sie selbst am Fleckfieber. Prowazek stirbt im Februar 1915, da Rocha Lima kommt mit dem Leben davon. Durch ihre Forschungen entdeckt er den Erreger der Krankheit – und benennt ihn nach seinem verstorbenen Freund Rickettsia prowazeki.



Todesanzeige für Stanislaus von Prowazek

Fotoplatte, 1915, Cottbus

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Anlässlich des Todes von Stanislaus von Prowazek veröffentlicht der Generalmajor und Lagerkommandant von Winterfeld diese Traueranzeige.

Von den 10.000, die im Lager waren, wurden 6.500 Menschen krank! Mitten in der Epidemie wurden täglich bis zu 150 Patienten von der Ambulanz in die Krankenstation gebracht (dieselbe zweistufige Baracke, in der auf und unter den Kojen drei enge und schmutzige Strohmatratzen und ein Kissen lagen und Decke). Im Lager waren 45 von uns Ärzte, von denen 25 selbst an Typhus erkrankten, fünf haben wir begraben.

Auszug aus den Erinnerungen des russischen Oberarztes Konstantin Vasiljevich Krivorotov





Lageplan des Kriegsgefangenenlagers Cottbus-Merzdorf

Paul Kruchen, Johann Georg Jürgens, Auschnitt aus einem Zeitungsartikel, Lageplan, 1915, Cottbus

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Ein neues Lager

Als Antwort auf die Epidemie entsteht in Cottbus-Merzdorf ein Quarantänelager. Unter der Leitung des Architekten Paul Kruchen bauen über 200 Kriegsgefangene bis zum Juni 1915 ein Lager für 10.000 Internierte. Zu Kruchens Planungsteam gehört auch der junge Hans Scharoun, der später einmal Präsident der Akademie der Künste werden wird.

Das Lager setzt neue hygienische Maßstäbe, ist in acht Kompaniehöfe unterteilt und kann nur durch eine Bade- und Desinfektionsschleuse betreten werden. Doch aus dem eigentlichen Quarantänelager wird  ein eigenständiges Gefangenenlager. Cottbus, eine Kleinstadt mit 45.000 Einwohnern, hat nun zwei Lager für 22.000 Kriegsgefangene.



Ansicht des Hauptwachturmes des Kriegsgefangenenlagers Cottbus-Merzdorf

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1921, Cottbus

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Der zentral gelegene Hauptwachturm befand sich direkt auf dem Exerzierhof des Kriegsgefangenenlagers Cottbus-Merzdorf.


Aufnahme des Kriegsgefangenenlagers Cottbus-Merzdorf

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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Der Blick vom Wachturm offenbart die Höfe-Struktur des Lagers. Diese diente der Isolierung einzelner Gruppen von Gefangenen.


Ansicht des Exerzierhofes des Kriegsgefangenenlagers Cottbus-Merzdorf

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1921, Cottbus

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Hinter dem Wachturm befand sich das sogenannte "Deutsche Haus", welches möglicherweise als Sitz der Lagerverwaltung diente.


Aufnahme von französischen Soldaten im Kriegsgefangenenlager Sielow

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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Paul Tharan, Städtische Sammlungen Cottbus

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Propagandist und Dokumentar - der Lagerphotograph Paul Tharan

Das Leben in den Kriegsgefangenenlagern stößt auf großes öffentliches Interesse. Regierungen betreiben damit Propaganda, die örtliche Bevölkerung ist neugierig, Angehörige sehnen sich nach Lebenszeichen der Gefangenen. Deshalb entstehen in vielen Lagern Fotografien. Der Cottbuser Fotograf Paul Tharan entwickelt sich zu einem ungewöhnlich engagierten Chronisten der örtlichen Lager: Über Tausend seiner Bilder haben sich erhalten! Auffällig ist, dass sie fast nur die positiven Seiten des Lagerlebens zeigen. Einige von Tharans Fotografien dienen als Postkartenmotive für Deutsche, aber auch für englische, französische und russische Gefangene. Bei ihrer Herstellung arbeiten Insassen des Lagers mit.



Aufnahme eines französischen Kriegsgefangenen mit Kamera und mehreren Kriegsgefangenen im Kriegsgefangenenlager Merzdorf

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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Vereinzelt betätigten sich auch Kriegsgefangene als Fotografen. Ob dies im Auftrag Tharans geschah, ist unklar.


Aufnahme eines Kriegsgefangenen bei der Betrachtung von Fotoplatten in einem Kriegsgefangenenlager in Cottbus

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1921, Cottbus

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Lagerphotograph Paul Tharan erhält u.a. französische Kriegsgefangene als Arbeitskräfte, welche beispielsweise Abzüge der Fotografien erstellen.


Aufnahme von Angehörigen der Wachmannschaften des Kriegsgefangenenlagers Cottbus-Sielow

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1918, Cottbus

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In den Wachbaracken befanden sich neben den deutschen Soldaten auch die zugehörigen Schusswaffen.


Das Wachpersonal

Während hunderte Cottbuser in den Krieg Richtung West- und Ostfront ziehen, verbleiben einige in Cottbus. Als Angehörige des Landsturm-Infanterie-Bataillons werden sie zur Bewachung der Kriegsgefangenenlager herangezogen. Doch auch ortsfremde Soldaten werden eingesetzt und teilweise bei Einwohnern der Stadt untergebracht.

Über das Wachpersonal ist nur sehr wenig bekannt. Einige von ihnen sind den Gefangenen gegenüber freundlich eingestellt. Das dürfte auch für den Arzt Dr. B. (der richtige Name ist unbekannt) gelten, der, als es 1918 zur Auseinandersetzung zwischen Gefangenen kommt, zwei russischen Internierten das Leben rettet. Andere hingegen scheinen ihre Ablehnung Fremden gegenüber auszuleben und greifen selbst bei kleinsten Verstößen direkt zur Waffe.



Aufnahme von Mitarbeiterinnen der Lagerkommandantur

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1918, Cottbus

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Zu den wenigen Frauen im Lager gehören die Mitarbeiterinnen der Kommandantur. Dieses Erinnerungsfoto entstand Weihnachten 1918.


Aufnahme des Personals der Gefangenen-Paket-Ausgabe im Kriegsgefangenenlager Cottbus-Sielow

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1918, Cottbus

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Das Personal der Gefangenen-Paket-Ausgabe des Lagers Sielow. In der vorderen Reihe (1.v.r.) steht möglicherweise der Künstler Ludwig Meidner.


Gruppenaufnahme einer internationalen Gruppe Kriegsgefangener im Kriegsgefangenenlager Sielow

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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Kriegsgefangene aus der ganzen Welt

Große Teile der Welt sind von den europäischen Kolonialmächten unterworfen worden. Nun werden die Kolonialisierten auf die europäischen Schlachtfelder gezwungen. Für einige endet dies in den Cottbuser Gefangenenlagern. So kommt es, dass hier tausende Menschen aus allen Erdteilen auf engstem Raum zusammenleben. Oft bleiben Gruppen mit derselben Muttersprache und Kultur unter sich. Ihre Situation unterscheidet sich deutlich. Viele westeuropäische Gefangene erhalten lebenswichtige Hilfspakete von ihren Regierungen und Hilfsorganisationen. Den russischen Gefangenen fehlte diese Unterstützung.

Heute sind die meisten Namen der Gefangenen in Vergessenheit geraten. Doch rund um die Welt leben ihre Nachkommen und können durch Ahnenforschung ein Licht auf ihre Vorfahren und die Cottbuser Lager werfen.



Aufnahme eines australischen Kriegsgefangenen im Kriegsgefangenenlager Cottbus

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1914 - 1921, Cottbus

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Eine Vielzahl an Porträts dokumentiert die Vielfältigkeit der in Cottbus internierten Kriegsgefangenen. Diese Bilder zeigen australische, ...


Aufnahme eines russischen Kriegsgefangenen im Kriegsgefangenenlager Cottbus

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1914 - 1921, Cottbus

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russische, ...


Aufnahme eines tunesischen Kriegsgefangenen im Kriegsgefangenenlager Cottbus

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1914 - 1921, Cottbus

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tunesische, ...


Aufnahme eines südostasiatischen Kriegsgefangenen im Kriegsgefangenenlager Cottbus-Sielow

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1914 - 1921, Cottbus

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südostasiatische und...


Aufnahme eines Kriegsgefangenen aus dem Vereinigten Königreich im Kriegsgefangenenlager Cottbus

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1914 - 1921, Cottbus

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Soldaten aus dem Vereinigten Königreich und viele mehr.


Aufnahme einer Paketlieferung des Roten Kreuzes aus England

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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Während sich die englischen Soldaten über eine Paketlieferung des Roten Kreuzes freuen konnten, blieb diese Hilfe für z.B. russische Soldaten oft aus.


Aufnahme von Kriegsgefangenen in der Wäscherei des Kriegsgefangenenlagers Cottbus-Sielow

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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Arbeit im Lager

Fast alle Arbeiten, die für die Aufrechterhaltung der Lager und zur Versorgung ihrer Insassen nötig sind, werden von den Kriegsgefangenen selbst erledigt. Die meisten waren vor dem Krieg Arbeiter oder Handwerker, einige erhalten so die Gelegenheit, gegen einen geringen Lohn ihren Beruf auszuüben. Der Fotograf Paul Tharan dokumentierte unter anderem die Arbeit von Schuhmachern, Schneidern, Tischlern, Kunstschlossern, Korbflechtern und Gärtnern.



Aufnahme von russischen Soldaten im Schuhlager des Kriegsgefangenenlagers Cottbus-Sielow

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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Russische Kriegsgefangene im Schuh- und Stiefellager des Kriegsgefangenenlagers Cottbus-Sielow


Aufnahme einer Gruppe russischer Korbflechter im Kriegsgefangenenlager Cottbus-Merzdorf

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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Russische Kriegsgefangene betätigen sich unter anderem als Korbflechter im Kriegsgefangenenlager Cottbus-Merzdorf


Aufnahme von Kriegsgefangenen im Lazarett des Kriegsgefangenenlagers Cottbus-Merzdorf

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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Zahlreiche Kriegsgefangene waren als Sanitäter und Ärzte tätig.


Aufnahme eines französischen Kulissenkünstlers im Kriegsgefangenenlager Cottbus-Merzdorf

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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Ein Exot unter den Berufen im Kriegsgefangenenlager - der Kulissenmaler des Kriegsgefangenenlagers Cottbus-Merzdorf


Aufnahme des Verkaufsraums des Kriegsgefangenenlagers Merzdorf

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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"Kinder haben nur in Begleitung von Erwachsenen Zutritt" steht auf der Außenseite des Verkaufsraumes des Kriegsgefangenenlagers Merzdorf


Aufnahme von russischen Kriegsgefangenen und eines deutschen Wachsoldaten bei der Arbeit außerhalb des Kriegsgefangenenlagers

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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Ein Großteil der russischen Kriegsgefangenen wird in der Landwirtschaft und in der Landschaftspflege (u.a. zur Melioration von Gräben) eingesetzt.


Arbeit außerhalb der Lager

Mit dem Gang der deutschen Soldaten an die Front gehen zahlreiche Arbeitskräfte in der Heimat verloren. Ab 1915 übernehmen immer mehr Kriegsgefangene ihre Arbeiten. Anfangs werden nur große Gruppen z.B. in der Landwirtschaft und den Braunkohlegruben eingesetzt. Später arbeiten sie auch einzeln oder in kleineren Gruppen für zahlreiche mittelständische Betriebe in Cottbus. Obwohl die Gefangenen als Zwangsarbeiter weitgehend rechtlos sind, ist die Arbeit außerhalb des Lagers eine begehrte Möglichkeit, die eigenen Lebensbedingungen zu verbessern. Manche werden sogar bei ihren Arbeitgebern einquartiert.



Foto mit der Ansicht der Straße "Neumarkt" in Cottbus

Fotoplatte, um 1910, Cottbus

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Im Herz der Stadt arbeitete der Kriegsgefangene Salem Etis in einer Schneiderei am Neumarkt. 1920 heiratet er die Cottbuserin Gertrud Tag.


Aufnahme von Kriegsgefangenen bei der Arbeit außerhalb der Cottbuser Kriegsgefangenenlager

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1921, Cottbus

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Mit Sondergenehmigung konnten sich einzelne Kriegsgefangene auch ohne Bewachung durch die Stadt bewegen, z.B. für Transportarbeiten.


Aufnahme von Kriegsgefangenen beim Fußball spielen im Kriegsgefangenenlager Sielow

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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Freizeit - Raum für Kreativität und Ablenkung

Mit Billigung der Lagerleitung organisierten die Gefangenen vielfältige Freizeitbeschäftigungen. Neben Bildungskursen, Bibliotheken, Theater und Musik-Kapellen sind eine Vielzahl sportlicher Aktivitäten belegt. Erhaltene Fotografien zeigen unter anderem Fußball, Akrobatik und Wettkämpfe, wie die "Französischen Spiele“. Diese Bilder erzeugen den Eindruck einer “heilen” Welt. Doch Sport und Kultur waren für die Gefangenen oft eine Ablenkung von den schwer erträglichen Lebensumständen im Lager. 



Aufnahme einer Szene vom russischen Theater im Kriegsgefangenenlager Merzdorf

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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Ein Stück weit Ablenkung und Heimat gab es für die Kriegsgefangenen im russischen, ...


Aufnahme einer Szene vom englischen Theater in einem Cottbuser Kriegsgefangenenlager

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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... englischen ...


Aufnahme einer Szene des Stückes "Mon Bebe" vom französischen Theater im Kriegsgefangenenlager Merzdorf

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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... und französischen Theater.


Aufnahme einer Gruppe Kriegsgefangener anlässlich eines jüdischen Feiertages

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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Vielfalt der Religionen

Die Vielfalt der Gefangenen zeigt sich auch in deren religiösen Haltungen. Ein zentraler Ort im Sielower Gefangenenlager ist die Lagerkirche, die von verschiedenen christlichen Konfessionen gemeinsam genutzt wird. Auch im Merzdorfer Lager gibt eine christliche Kapelle, dort hat sich außerdem ein Teil des Lagerfriedhofs bis heute erhalten. Doch neben Christen und Konfessionslosen leben in den Cottbuser Lagern auch gläubige Juden und Muslime. Auch sie haben die Möglichkeit, in der Gefangenschaft ihre Religion zu praktizieren.



Aufnahme einer Soldatengruppe vor der Kirche im Kriegsgefangenenlager Sielow

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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"Möge der Zeiger dieser Uhr einen nicht zu weiten Weg haben, bis die Stunde schlägt, die uns einen ehrenvollen Frieden bringt."

Auszug aus der Rede des Lagerkommandanten Winterfeld anlässlich der Einweihung der Sielower Lagerkirche am 30. September 1916. Gefangene planten und errichteten die Kirche. Finanziell wird der Bau von der weltweit tätigen Young Man’s Christian Assoziation (YMCA) gefördert. Entworfen wurde die Kirche von den beiden französischen Kriegsgefangenen Jacques Hardy und Leon Azema, die nach dem Krieg eines der bedeutendsten Mahnmale des Ersten Weltkrieges entwerfen - das Beinhaus von Douaumont.



Aufnahme der Kapelle des Kriegsgefangenenlagers Cottbus-Merzdorf

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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Zwischen dem Kriegsgefangenenlager Cottbus-Merzdorf und dessen Begräbnisfeld befindet sich die Kapelle mit russisch-orthoxem Kreuz mit zwei Querbalken


Aufnahme von zwei Kriegsgefangenen im Kriegsgefangenenlager Cottbus-Merzdorf

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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Neben dem jüdischen und christlichen Glauben gab es auch praktizierende Muslime in den Cottbuser Kriegsgefangenenlagern.


Aufnahme eines Postkartenmotives aus den Kriegsgefangenenlagern Cottbus

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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Sehnsüchtig blickt der Vater zu seiner Familie in der Ferne. Eine Postkarte, entstanden im Cottbuser Kriegsgefangenenlager, zum Weihnachtsfest 1917.


Heimweh

Tausende Kilometer entfernt von der Heimat, gefangen im Feindesland. Die Gedanken sind bei den Familien daheim, das Heimweh ein steter Begleiter, besonders an Geburts- und Feiertagen. Auch die Situation der Angehörigen ist schmerzhaft. Oft leiden sie selbst unter den Schrecken des Krieges, lesen Tag für Tag von Siegen und Niederlagen. Und es bleiben über Jahre die Stühle der Väter und Söhne leer.

Soweit die Gefangenen und ihre Familien lesen und schreiben können, besteht die Möglichkeit, über Feldpost in Kontakt zu bleiben. Doch ist ihre Ankunft ungewiss, der Inhalt streng überwacht. Bleibt der Brief aus, gibt es viele mögliche Gründe. Die ständige Angst bleibt, dass es der letzte war.

Geehrter Herr Voß,

vielleicht ist möglich das Sie mir benachrichten möchten wo mein Mann ist denn ich habe seit Ostern kein Lebenszeichen erhalten. Geehrter Herr Voß ich bitte Sie herzlich das Sie mir benachrichten möchten denn Sie können ja auch fühlen wie es ist wenn man kein Schreiben bekommt.

Postkarte vom 25. Juli 1918 von A. Axebrod aus Liepāja (Libau) an J. Voss im Kriegsgefangenenlager Cottbus Merzdorf 





Aufnahme einer Postkarte aus den Kriegsgefangenenlagern Cottbus

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1921, Cottbus

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Dieser in russischer Sprache verfasste Gruß wurde von Paul Tharan als Foto festgehalten und möglicherweise aus den Cottbuser Lagern versandt.


Aufnahme eines an einen Pfahl angebundenen russischen Kriegsgefangenen im Kriegsgefangenenlager Cottbus-Merzdorf

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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Ein großes Repertoire an Bestrafungen drohte den Gefangenen, dazu gehörten Peitschenhiebe, geringere Essenszuweisungen, Arrest oder das "Anbinden".


Bestrafungen

Trotz kleiner Freiheiten und Erleichterungen befinden sich die Soldaten in Gefangenschaft, von ihrer Heimat entfernt, in den Händen einer feindlichen Armee. Sie sind im Alltag Übergriffen durch die Wachmannschaften ausgesetzt und werden für Verstöße gegen die Lagerordnung streng bestraft. Rassistische Haltungen gegenüber den russischen Gefangen führen dazu, dass diese besonders oft Gewalt erfahren und härter bestraft werden.  Gerechtfertigt wird dies mit dem Vorurteil, sie würden nur Gewalt verstehen. “In Russland ist nichts anderes bekannt [...] und diese Bestrafung erscheint den Gefangenen ganz natürlich”, so verteidigt es ein Unteroffizier gegenüber den Delegierten des Roten Kreuzes 1915.

Ich bin zum Anbinden kommandiert. Der Pfähle-Wald brüllt im Früh-Himmel, kratzt den Himmel auf, daß er schreit. Achtundvierzig Russen trotten in den Hof. In den Falten ihrer Kleider ist Kälte und Eis verborgen. Ein untersetzter Henker [...] verrichtet das Werk wie jahrelang geübte Handwerksarbeit. Zigarre hängt ihm am rotbraunen Maul. Wollust läuft aus seinen Augen. Er trieft vor selbsthasserischer Hässlichkeit. Ein Zweiter, sehr Giftiger, hilft mit. Windet Stricke um Beine, schnürt Hände fest, daß sie am Pfahle gezackt sich spreizen.

Auszug aus dem Werk "Septemberschrei" (1920) des Künstlers und Schriftstellers Ludwig Meidner, der zu dieser Zeit als Censor im Kriegsgefangenenlager Cottbus-Merzdorf eingesetzt ist und seine Erfahrungen literarisch verarbeitet.





Aufnahme mehrer an Pfähle gebundenen Kriegsgefangenen im Kriegsgefangenenlager Cottbus-Merzdorf

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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Das "Anbinden" wird laut dem Bericht des Kommitees des Internationalen Roten Kreuzes bei Fluchtversuchen als Bestrafung genutzt.


Aufnahme des Grabes des Kriegsgefangenen Sachari Noskow im Kriegsgefangenenlager Cottbus-Merzdorf

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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Die höchste Strafe für Vergehen ist die Todesstrafe. Sachari Noskow wurde wegen Mordes am Wachmann Otto Friedrich Heue am 16. Juni 1916 erschossen.


Aufnahme von Kriegsgefangenen vor einer Wohnbaracke im Kriegsgefangenenlager Merzdorf

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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Der Zustand der "Erdbaracken" im Merzdorfer Lager verschlechterte sich recht schnell.


Der Verfall der Lager

Die Berichte des Komitees des Internationalen Roten Kreuzes bieten uns heute einen Einblick in den Wandel der Lager im Verlauf des Krieges. Das einstige Vorzeigelager Merzdorf mit “komfortablen Baracken” (Bericht vom 11. Mai 1915) wird 1916 bereits als “unbefriedigend” bezeichnet. Am 18. Dezember 1918 werden dem Lager katastrophale Zustände attestiert. Fenster, Dächer und Wände seien undicht. Viele Gefangene schlafen auf dem Boden, ohne Unterlage oder auf Holzwolle. Im Lager Merzdorf, über das die Visitatoren 1915 noch schrieben, dass man es aus hygienischer Sicht nicht besser machen könne, grassiert eine Influenza-Epidemie - Medikamente gibt es keine.



Innenansicht einer Wohnbaracke im Kriegsgefangenenlager Cottbus-Sielow

Fotoplatte, Cottbus

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In den Wohnbaracken des Kriegsgefangenenlagers Cottbus-Sielow sollten bis zu 1.000 Kriegsgefangene Platz finden.


Aufnahme von Kriegsgefangenen zum Beginn der Heimkehr

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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Auflösung der Lager

Im November 1918 schweigen die Waffen, doch das Kriegsende bedeutet nicht für alle ein Ende der Gefangenschaft. Während die westeuropäischen Kriegsgefangenen bereits im Winter 1918/19 in die Heimat zurückkehren, gestaltet sich dies für die russischen Gefangenen angesichts von Revolution und Bürgerkrieg als zum Teil unmöglich. Das Lager in Sielow bleibt mit tausenden Internierten bestehen, während das Lager in Merzdorf „gemäß der Absicht der Regierung, den russischen Kriegsgefangenen den Aufenthalt in Deutschland nach Möglichkeit zu erleichtern, im Februar 1920 aufgelöst worden ist, weil der Aufenthalt in den dortigen Erdhütten nicht mehr menschenwürdig genannt werden kann“. (Auszug aus dem Schreiben des Abwicklungsamtes an den Magistrat der Stadt Cottbus vom 11. Februar 1920)

Der Kontrast zwischen diesen gut gekleideten, dank der Depeschen aus dem Heimatland wohlgenährten Gefangenen, gut gelaunt, fröhlich sogar [...] und den russischen Kriegsgefangenen, in Lumpen, matt und verzweifelt aussehend, war ergreifend.

Rotkreuz-Delegierte besuchen am 18. Dezember 1918 das Lager Cottbus-Sielow. Sie sind Zeugen des Aufbruchs französischer und englischer Kriegsgefangener zum neuerdings erlaubten Spaziergang. Übersetzt aus: Comité international de la Croix-Rouge: Documents publiés a l'occasion de la guerre (1914-1919). Genf 1919. S. 42.





Aufnahme von französischen Kriegsgefangenen bei der möglichen Heimkehr

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1916 - 1920, Cottbus

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Mit Handwagen und allerhand Gepäck treten diese französischen Soldaten vermutlich ihre Heimreise aus dem Kriegsgefangenenlager Cottbus-Sielow an.


Aufnahme anlässlich der Denkmalseinweihung am Begräbnisfeld des Kriegsgefangenenlagers Cottbus-Merzdorf

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1921, Cottbus

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Am 1. Mai 1920 weihen ehemalige Kriegsgefangene und Einwohner der Stadt Cottbus dieses Denkmal zu Ehren der gefallenen Soldaten ein.


Endloses Lagerleben und revolutionärer Aufbruch

Obwohl der Krieg vorbei ist und einige Vorschriften gelockert wurden, scheinen die russischen Gefangenen zu endlosem Lagerleben verdammt zu sein. Viele haben Sympathien für die sozialistische Revolution und die neue russische Regierung. So kommt es, dass die Einweihung eines Denkmals für die hier verstorbenen Kameraden symbolträchtig auf den 1. Mai 1920 gelegt wird. Beim Rückweg durch die Stadt sind rote Fahnen zu sehen, das konservative Bürgertum ist entsetzt. Als dann Anfang Oktober des Jahres ein gewählter Vertreter der Gefangenen inhaftiert wird, kommt es im Lager zum offenen Aufstand, der durch auswärtiges Militär niedergeschlagen wird. Anfang 1921 können die letzten Russen in ihre Heimat zurückkehren.



Aufnahme des ehemaligen russischen Kriegsgefangenen Michail Simanow

Urheber: unbekannt, Fotoplatte, 1914 - 1921, Cottbus

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Zahlreiche leere Arbeitsstellen werden nach dem Krieg von einstigen Kriegsgefangenen besetzt. Unter ihnen ist auch Uhrmachergeselle Michail Simanow.


Zeitungsartikel bezüglich der Internierung von Personen aus Oberschlesien

Zeitungsartikel, 12. Mai 1921, Cottbus

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Durch Misshandlungen auf dem Weg zu Lager stirbt der Internierte Bruno Stein. Der abgebildete Artikel verharmlost das Geschehen.


Das Interniertenlager in Sielow

In Oberschlesien, nicht weit von Cottbus entfernt, führt die umstrittene neue Grenzziehung zwischen Deutschland und Polen seit Kriegsende mehrfach zu Aufständen. In dem ehemaligen Kriegsgefangenenlager in Cottbus-Sielow werden ab Mai 1921 Gefangene aus dem Aufstandsgebiet interniert, auf dem Höhepunkt sind hier wieder über 1.200 Menschen zusammengepfercht. Einige Cottbuser empfangen sie mit Steinen und Eisenstangen, die Polizei ist mit ihrem Schutz überfordert. Und auch die Behandlung im Lager ist von Hass und Gewalt geprägt. Im Laufe des Jahres werden die Vorwürfe überprüft und die Gefangenen entlassen – scheinbar waren viele von ihnen willkürlich nach Cottbus verschleppt worden.

Ich lasse gleich auf euch schießen, sobald mir Ungehörigkeiten bekannt werden. Gleichzeitig habe ich 1.000 Russen im Lager, die ich auf euch hetze, ihr polnischen Schweine, daß euch Hören und Sehen vergeht.

Diese Aussage des Lagerinspektors Kuckuk ist dem Bericht von Hubert Kühne vom 15. Juni 1921 entnommen. Kühne ist einer der oberschlesischen Internierten und zeigt damit deutlich die physische und psychische Gewalt im Lager. (aus StACB / A.II.3a Nr. 31)





Postkarte mit der Darstellung des Cottbuser Bahnhofes

Fotoplatte, um 1917, Cottbus

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Bahnhof mit Bahnpostgebäude um 1917.jpg
Für viele führte der Weg ins Lager über den Cottbuser Bahnhof. Fast 10 Jahre lang fuhren hier Internierte ein und wurden in die Lager gebracht.


Das Abschiebelager

Ab 1921 werden in Cottbus-Sielow sogenannte „lästige Ausländer“ aus ganz Preußen inhaftiert. Es handelt sich um osteuropäische Flüchtlinge, die sich vor Krieg, Armut und religiöser Verfolgung nach Deutschland gerettet hatten. Unter ihnen befinden sich auch Mütter mit ihren Kindern. Aufgrund oftmals kleinerer Vergehen, die nicht selten aus der Not heraus entstanden, droht ihnen die Abschiebung in ihre Heimat.

Schwere Gewalttaten von und an Internierten, eine Einbrecherbande und ein Konflikt um die Freigabe des einstigen Rennbahn-Grundstücks sorgen für eine erhebliche Ablehnung gegenüber den Internierten und dem Lager selbst.

Die Klage der Internierten über zu enge Belegung ist nach dem Augenschein des Kommandos zutreffend. In einer für höchstens 100 Personen bestimmten Baracke lagen vor wenigen Tagen 225 Internierte, sodass der größte Teil auf dem Fußboden schlafen musste. Die Verschmutzung eines großen Teils von Internierten durch Läuse ist gleichfalls zutreffend.

Auszug aus einem Schreiben des Kommandos der Schutzpolizei vom 14. März 1923 an den Regierungspräsidenten - Abteilung Schutzpolizei (aus Akte betreffend Schutzmaßnahmen gegen die Errichtung des Interniertenlagers in Sielow bei Cottbus - StACB / A.II.3a Nr. 31)





Ansicht des Kriegsgefangenenlagers Cottbus-Sielow

Urheber: Paul Tharan, Fotoplatte, 1914 - 1921, Cottbus

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Aus dem Kriegsgefangenenlager Sielow wurde binnen weniger Jahre ein Internierungslager für "lästige Ausländer". Wie es 1923 aussah, das ist unklar


Das erste Konzentrationslager in Deutschland?

Der preußische Innenminister Severing benennt das Cottbuser Lager als “Konzentrationslager”. Gemeint war damit, dass hier alle im Land straffällig gewordenen Ausländer an einem Ort konzentriert wurden. Das viele von ihnen Juden waren, war für die Haltung einiger Cottbuser gegenüber den Flüchtlingen sicher nicht folgenlos. Denn in der Weimarer Republik erreichte der Antisemitismus ein neuartiges Niveau. Und er richtete sich besonders gegen osteuropäische Juden, die großteils vor blutigen Pogromen im eigenen Land geflohen waren. Doch es gibt in Cottbus keine Hinweise darauf, dass hier Menschen festgehalten wurden, weil sie Juden waren. Und obwohl die Zustände in dem Lager alles andere als human waren, hatten sie wenig mit den KZ der Nationalsozialisten gemeinsam – und noch weniger mit den Todesfabriken des Holocaust.



Telegramm des preußischen Innenministers an den Oberbürgermeister der Stadt Cottbus

Magistrat der Stadt Cottbus, Hugo Dreifert, Rudolf von Schulenburg, Telegramm, 19. Juli 1923, Cottbus

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Am 19. Juli 1923 erhält der Oberbürgermeister der Stadt Cottbus die Nachricht, dass das Internierungslager geräumt wurde.


Das Ende der Lager

Was im September 1914 mit dem Eintreffen der ersten Kriegsgefangenen plötzlich begann, das endet im Juli 1923 fast ähnlich unerwartet. Seit dem Ende des Krieges ringt der Magistrat mit den unterschiedlichen Ministerien um ein Ende der Cottbuser Lager. Am 19. Juli 1923 erhält der Magistrat ein Telegramm mit dem Inhalt “rennbahnlager cottbus geraeumt = preuszischer innenminister”.

Im Dezember 1923 berichtet der “Cottbuser Anzeiger” über eine Antwort des Innenministers: “Was die Konzentrationslager angeht, so hört das einzige Lager das seit langem besteht und zur Aufnahme von Ausländern bestimmt war, das Lager in Cottbus-Sielow, mit dem 31. Dezember des Jahres auf.”



Aufnahme des bestehenden Teils des Begräbnisfeldes des Kriegsgefangenenlagers Cottbus-Merzdorf

Urheber: Robert Büschel, Fotografie, 2021, Cottbus

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Im Bereich der künftigen Seevorstadt blieb ein Teil des Merzdorfer Lagerfriedhofes erhalten. Es ist die letzte städtebauliche Erinnerung an diese Zeit


Wie geht es weiter?

Zehntausende Männer aus zahlreichen Regionen der gesamten Welt befinden sich über Jahre in den beiden Cottbuser Kriegsgefangenenlagern. Später sind es auch Frauen und Kinder, die hier interniert sind. Sie leben hier, werden geprägt von dieser Zeit und prägen auch die Stadt Cottbus.

Und so bleibt die Frage nach dem, was davon eigentlich bleibt? Die Erinnerungen, die uns der Lagerphotograph Paul Tharan in seinen Fotografien erhalten hat, sind nur ein Blitzlicht in das Leben und Sterben der hier lebenden Gefangenen und jener Menschen, die sie umgaben. Und in diesen Erinnerungen gibt es noch viel zu entdecken. Unterstützen Sie uns gerne mit Ihrem Wissen, Ihren Anregungen und Ihren Meinungen.



Logo der Brandenburgischen Landeszentrale für Politische Bildung

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Das digitale Ausstellungsprojekt "Ankunft auf Zeit" wurde gefördert durch die Brandenburgische Landeszentrale für Politische Bildung.


Danksagung

An erster Stelle danken wir der Brandenburgischen Landeszentrale für Politische Bildung für ihre Förderung des Projektes. Darüber hinaus danken wir den Angehörigen früherer Kriegsgefangener, die uns unerwartete Einblicke in das Leben ihrer Groß- bzw. Urgroßväter gegeben haben.

Für Anregungen und Unterstützung danken wir außerdem Michael Max, Harald Großstück, Dirk Seemann, Christoph Polster und Alexander Miller. Abschließend möchten wir dem gesamten Team des Stadtmuseums und des Stadtarchivs Cottbus danken. Ohne die unkomplizierte Bereitstellung von Wissen, Akten und Objekten wäre das Projekt nie denkbar gewesen.

Eine virtuelle Ausstellung von

Das digitale Ausstellungsvorhaben "Ankunft auf Zeit" wurde gefördert von der Brandenburgischen Landeszentrale für Politische Bildung.

Team

  • Robert Büschel
  • Alexander Valerius
Erstellt mit :
DDB Studio
Ein Service von:
DDB Studio

Diese Ausstellung wurde am 10.06.2021 veröffentlicht.



Impressum

Die virtuelle Ausstellung Ankunft auf Zeit wird veröffentlicht von:

Stadtmuseum Cottbus


Bahnhofstraße 52

03042 Cottbus


gesetzlich vertreten durch

Holger Kelch, Oberbürgermeister der Stadt Cottbus

Telefon: 0355 / 612 2450
Fax:
E-Mail:  stadtmuseum@cottbus.de

Inhaltlich verantwortlich:

Steffen Krestin

Leiter der Städtischen Sammlungen Cottbus

Bahnhofstraße 52

03042 Cottbus

Kurator*innen:

Alexander Valerius

Robert Büschel

 

Rechtliche Hinweise:
Die Deutsche Digitale Bibliothek verlinkt die virtuelle Ausstellung auf ihrer Internetseite https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/content/virtuelle-ausstellungen. Dabei wurde auf die Vertrauenswürdigkeit der Institution, welche die Ausstellung veröffentlich hat sowie die Fehlerfreiheit und Rechtmäßigkeit der virtuellen Ausstellung besonders geachtet. Der auf dieser Internetseite vorhandene Link vermittelt lediglich den Zugang zur virtuellen Ausstellung. Die Deutsche Digitale Bibliothek übernimmt keine Verantwortung für die Inhalte der virtuellen Ausstellung und distanziert sich ausdrücklich von allen Inhalten der virtuellen Ausstellung, die möglicherweise straf- oder haftungsrechtlich relevant sind oder gegen die guten Sitten verstoßen. 

DDBstudio wird angeboten von:  
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Technische Umsetzung:
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Hosting und Betrieb:  
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