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Sammlungswerkstatt

Die Arbeit am kollektiven Gedächtnis

Schopenhauer-Studio der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

Die Arbeit am kollektivem Gedächtnis

Wer oder was entscheidet, was wir behalten? Welche Prozesse formen die Überlieferung und Auswahl? Und was bleibt am Ende übrig und wieso?

Sammlungen in Bibliotheken, Archiven und Universitäten haben einen wesentlichen Anteil daran, was wir erinnern, was wir erforschen und was wir wissen (können). Die hier verwahrten Dokumente und Objekte bilden die Grundlage für das kollektive Gedächtnis und prägen insofern wesentlich die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, die Wissensproduktion und damit die Gesellschaft.


Doch wie entstehen diese Sammlungen?

Die Ausstellung »Sammlungswerkstatt – Die Arbeit am kollektiven Gedächtnis« setzt bei dieser Frage an. Anhand von sieben Themen – bewerten, erwerben, erschließen, erhalten, verfügbar machen, vermitteln, forschen und lehren – werden grundlegende Praktiken rund um Sammlungen sowie die damit verbundenen Entscheidungsprozesse vor- und zur Diskussion gestellt.


Die „Sammlungswerkstatt“ ist die semi-permanente Ausstellung des Schopenhauer-Studios, dem 2019 eröffneten Ausstellungs- und Kommunikationsraum der Universitätsbibliothek J. C. Senckenberg. Sie tritt immer dann zeitweise in den Hintergrund, wenn eine Wechselausstellung gezeigt wird, zugleich werden Ergänzungen und Überarbeitungen ihr Gesicht stetig verändern. Die Ausstellung versteht sich also nicht als abschließend erklärende Schau, sondern – ebenso wie die Sammlungen, die sie präsentiert – vielmehr als Werkstatt, in der an diesen Fragen immer wieder neu gearbeitet werden kann. Mit der digitalen Version der „Sammlungswerkstatt“ möchten wir den derzeitigen Stand der Dinge dokumentieren und die Ausstellung dauerhaft zugänglich machen.




Fotografie des Ausstellungsraumes der Stadt- und Universitätsbibliothek

Fotografie, zwischen 1964 und 1979, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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vermitteln

2019 eröffnete die Universitätsbibliothek J. C. Senckenberg mit dem Schopenhauer-Studio einen neuen Ausstellungs- und Kommunikationsraum. Sie knüpft damit an eine lange Geschichte der Vermittlung von Sammlungsbeständen ihrer Vorgängerinstitutionen an und setzt doch einen neuen Akzent. Mit der Wieder-Eröffnung des von Ferdinand Kramer geplanten Ausstellungsraumes knüpft sie an dessen Ziel einer offenen Bibliothek an. Mit dem Bezug zu Arthur Schopenhauer nimmt sie sich dessen Denken jenseits von akademischen Grenzen zum Vorbild. Das Studio versteht sich als Raum für unterschiedliche Aktivitäten und Formate. Der Werkstattcharakter ist Programm – Dynamik, Flexibilität und Offenheit sind leitende Gestaltungsprämissen. Anstatt fertiges Wissen zu präsentieren, möchten wir Einblicke geben, Fragen stellen, Probleme aufwerfen, Herausforderungen benennen und gemeinsam an Antworten arbeiten.





Thümen-Zitat Deutsch

Araz von Thümen (Verfasser), Zitat, 3. Oktober 1962, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Modell der Zentralbibliothek

Ferdinand Kramer [Architekt], 3D Modell, ca. 1960, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Wissensfabrik

Den Wiederaufbau der Universität Frankfurt nach dem
Zweiten Weltkrieg übernahm der Architekt Ferdinand Kramer. In Zusammenarbeit mit dem damaligen Bibliotheksdirektor entwarf er auch die neue Universitätsbibliothek. Die »modernste Bibliothek Europas« zeichnete sich unter anderem durch eine systematische Aufstellung der Bücher im Freihandbestand aus. Statt eines repräsentativen Bücherturms baute Kramer eine offene und demokratische »Wissensfabrik«.


Grundriss Erdgeschoss, Verwaltungsbau, Westteil

Ferdinand Kramer [Architekt]
Bernhardt Wirth [Fotograf], Grundriss, 1964, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Grundriss Erdgeschoss, Verwaltungsbau, Westteil, Ferdinand Kramer, Frankfurt am Main, 1964, UB J.C. Senckenberg, Archivzentrum


Offenheit

Neben der durchgehenden Glasfassade sollte auch ein zentral gelegener Ausstellungsraum die Offenheit der Bibliothek verdeutlichen. In regelmäßig wechselnden, thematischen Ausstellungen wurden hier die Bestände der Bibliothek der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Als der Bibliotheksdirektor im August 1962 vorschlug, auf Grund von steigenden Studierendenzahlen und damit einhergehendem Platzmangel zugunsten einer größeren Lehrbuchsammlung auf den Ausstellungsraum zu verzichten, erntete er heftige Kritik. Der damalige Universitätskurator Achaz von Thümen entschied: »Die Ausstellungsräume bleiben als ›Visitenkarte‹ der Bibliothek bestehen.«


Foto der Ständigen Ausstellung in der Stadtbibliothek aus dem Album »Die Stadtbibliothek Frankfurt am Main in Photographien«, Abschiedsgeschenk an den Bibliothekar Prof. Dr. Emil Sarnow

Fotografie, 1929, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Foto der Ständigen Ausstellung in der Stadtbibliothek, Frankfurt am Main, 1929, UB J.C. Senckenberg, Sammlung Handschriften und Inkunabeln


Zimelien und Pretiosen

Schon im alten Gebäude der Stadtbibliothek gab es einen Ausstellungsraum, in dem besondere Stücke (sog. »Zimelien« oder Pretiosen) präsentiert wurden. Die Fotografie zeigt einen Raum, der für unser heutiges Verständnis mit Objekten überfüllt ist. Jeder Zentimeter in den Vitrinen ist ausgenutzt, zum Teil liegen die Ausstellungsstücke sogar übereinander. Bis heute sind die damaligen Exponate an der Signatur »Ausst.« zu erkennen.


Fotografie des Ausstellungsraumes der Stadt- und
Universitätsbibliothek

Fotografie, zwischen 1964 und 1979, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Fotografie des Ausstellungsraumes der Stadt- und Universitätsbibliothek,Frankfurt am Main, zwischen 1964 und 1978, UB J.C. Senckenberg, Archivzentrum


Raumgestaltung

Schlichte, gleichförmige Glasvitrinen prägen den von Kramer geplanten Ausstellungsraum. Geometrisch verteilt schaffen sie einen klar strukturierten Raum, der durch die Helligkeit sehr großzügig wirkt. Im Kontrast zur Ausstellungsfotografie von 1929 wird die Bedeutung der Raumgestaltung für den Charakter einer Ausstellung offensichtlich.



Foto des eingerichteten Schopenhauer-Archivs in der Stadt-und Universitätsbibliothek am Untermainkai

Fotografie, 1951, Frankfurt am Main

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Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Das Schopenhauer-Archiv in der Stadt-und Universitätsbibliothek am Untermainkai, Frankfurt am Main, 1951, UB J.C. Senckenberg, Archivzentrum


Personalmuseum

Für viele Jahrzehnte hatte das Schopenhauer-Archiv mit den überlieferten persönlichen Einrichtungsgegen-
ständen Schopenhauers innerhalb der Bibliothek den Charakter eines herausgehobenen »Personalmuseums«, einer Zwischenstellung zwischen Museum und Personengedenkstätte. Das Schopenhauer-Archiv war nicht nur Sicherungs- und Aufbewahrungsort des Nachlasses von Arthur Schopenhauer, sondern war auch ein Ort zur Erinnerung an die Persönlichkeit Schopenhauers.


Sofa Schopenhauers

Hersteller unbekannt
Cosima Kiendl (Fotografin), Möbel, 19. Jh.

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Auf dem Sofa

Auf diesem Sofa wurde Arthur Schopenhauer am 21. September 1860 von seinem Hausarzt, der »wegen Atmungsbeschwerden und starken Herzklopfen« nach ihm hatte sehen wollen, tot aufgefunden. Bis 1944 stand das Sofa in der Schönen Aussicht Nr. 16, die von der Stadt Frankfurt zu einer Gedenkstätte umgewandelt worden war. In letzter Minute rettete es der Leiter
des Schopenhauer-Archivs, Karl Jahn, aus dem brennenden Haus, als dieses bei Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.



Schopenhauers Drehstuhl

Hersteller unbekannt
Cosima Kiendl (Fotografin), Möbel, 19. Jh., England

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Arbeitsplatz

Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert hielt auch langes Sitzen Einzug in die Arbeitswelt. Die Industrie reagierte schnell und stellte bewegliche Stühle her, um Arbeitsabläufe zu optimieren. Schopenhauer, der stundenlang am Schreibtisch arbeitete, hatte sich extra einen Spezialstuhl aus England beschaffen lassen. Dieser war drehbar und hatte eine senkrechte, leicht federnde Rückenlehne zur Unterstützung seiner Wirbelsäule – ein hochmodernes Designstück.



Klappenwand

Atelier Markgraph GmbH (Gestaltung)
Messegrafik & Messebau Schreiber e.K (Hersteller)
Adrian Ziemer (Fotograf), 2018-2019, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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erwerben

Der Erwerb von neuen Objekten dient dem Auf- und Ausbau von Sammlungen. Die Wege in die jeweilige Institution können dabei sehr unterschiedlich sein. Neben gezielter Recherche und anschließendem Kauf führen Schenkungen, vertragliche Übernahmen, Pflichtablieferungen oder Zufälle zum Anwachsen der Bestände.

Spuren wie Exlibris, Stempel, handschriftliche Besitzeinträge oder andere Beschriftungen zeugen von den unterschiedlichen Stationen des konkreten Objekts und sind wichtige Quellen für die sogenannte Provenienzforschung. Die Provenienzforschung widmet sich der Herkunft der Objekte und der Nachzeichnung ihrer Wege in die Sammlung.

Eine besondere Verantwortung ist mit Objekten verbunden, die in Unrechtskontexten erworben wurden. So werfen Sammlungsbestände mit kolonialer oder nationalsozialistischer Geschichte nicht nur rechtliche, sondern vor allem auch moralische und politische Fragen auf.





Klappenwand

Atelier Markgraph GmbH (Gestaltung)
Messegrafik & Messebau Schreiber e.K (Hersteller)
Bernhard Wirth (Fotograf), 2018-2019, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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01 Erwerbungsarten



Abguss der Schopenhauer-Büste

Elisabet Ney (Bildhauerin)
Gebr. Micheli, Berlin (Giesser)
Adrian Ziemer (Fotograf), Büste, 1859 , Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Abguss der Schopenhauer-Büste, Elisabet Ney, Frankfurt am Main, 1859, UB J.C. Senckenberg, Archivzentrum


Auf Umwegen

Dieser Abguss der Büste Schopenhauers, die als Schenkung des Erben in die Frankfurter Stadtbibliothek gelangte, stammt von der Bildhauerin Elisabet Ney, die den Kopf des Philosophen entworfen hatte, nachdem der auf ihr Drängen hin Modell gesessen hatte. Ney wohnte im selben Haus wie Schopenhauer, ging mit ihm spazieren und ließ sich von ihm den Hof machen. »Ich habe nicht geglaubt, dass es ein so liebenswertes Mädchen geben könnte«, schrieb Schopenhauer.



Rüst- und Feuerwerksbuch

Mittelalterliche Handschrift, Um 1500, Rhein-Main-Gebiet

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Rüst- und Feuerwerksbuch, Rhein-Main-Gebiet, um 1500, UB J.C. Senckenberg, Sammlung Handschriften und Inkunabeln


Kauf

Laut einer Lesernotiz des 16./17. Jahrhundert enthält diese Handschrift teuflische Erfindungen. Sie wurde um 1500 angefertigt und in der Klosterbuchbinderei der Frankfurter Dominikaner gebunden. Das Handbuch wurde für die Stadt Frankfurt gekauft, da das um 1440 entstandene Feuerwerker- und Büchsenmeisterbuch wohl nicht mehr dem damaligen Stand der Technik entsprach. Das Rüst- und Feuerwerksbuch gehört somit zum Urbestand Ratsbibliothek.



Tsemaḥ Daṿid : diziz Sefer Tsemaḥ Daṿid izṭ fun dem lashon ha-ḳodesh tsum ṭayṭshn iber zetsṭ ...

Gans, David ben Shelomoh (Verfasser), Chronik, 1698/99
, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Tsemah. David: fun dem loshn ha-koydesh tsum t.aytshn iber zetst. David Gans, Frankfurt am Main, 1698/99, Reproduktion, UB J.C. Senckenberg


Geschenk

Der Tsemah. David kam, wie zahlreiche weitere Bestände der heutigen Universitätsbibliothek, als Schenkung der Familie Rothschild ins Haus. Es ist die jiddische Übersetzung einer Chronik, welche die jüdische und die allgemeine Geschichte bis zur Erstveröffentlichung der Chronik im Jahr 1592 umfasst. Der Verfasser David Gans war Historiker, Astronom und Mathematiker. Es ist das erste Werk des deutschen Judentums, das sich mit einem weltlichen Inhalt, der Geschichte, befasst.



Biblia. Die Heilige Schrift. Altes und Neues Testaments, nach
der Deutschen Übersetzung Dr. Martin Luthers

Christoph Sauer (Drucker), 1743, Germantown, Pennsylvania

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Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Biblia. Die Heilige Schrift. Altes und Neues Testaments, Germantown, 1743, UB J.C. Senckenberg, Sammlung Handschriften und Inkunabeln


Dank

Manche Geschenke haben einen konkreten Anlass. So verweist diese Bibel, die als zweite in Nordamerika in einer europäischen Sprache gedruckt wurde, auf ein herzliches Dankeschön. Der Drucker Christoph Saur hatte die für den Druck verwendeten Lettern von der Egenolff-Lutherischen Schriftgießerei in Frankfurt erhalten. Aus Dankbarkeit schickte er 12 Exemplare der Bibel nach Frankfurt. Eines davon gelangte in die Stadtbibliothek und somit in den heutigen Bestand der Universitätsbibliothek J. C. Senckenberg.



Fuldarer Psalter

Inkunabel, Anfang des 9. Jh., Fulda

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Fuldaer Psalter, Fulda, Anfang des 9. Jh., UB J.C. Senckenberg, Sammlung Handschriften und Inkunbabeln


Vertrag

Die in Fulda entstandene Handschrift ist das älteste Buch der Universitätsbibliothek. Sie kam nach der Säkularisation der Frankfurter Klöster aus dem Bartholomäusstift am Frankfurter Dom in den Bestand der Stadtbibliothek. Mit der als Kulturvertrag bezeichneten Vereinbarung von 1999 verblieb der Fuldaer Psalter dann als Dauerleihgabe der Stadt Frankfurt im Bestand der Bibliothek.



Blüte und Frucht des wilden surinamischen Cacao

Louise von Panhuys (Malerin), Aquarell, farb., 1812, Surinam

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Blüte und Frucht des wilden surinamischen Cacao, Louise von Panhuys, Surinam, 1812, UB J.C. Senckenberg, Archivzentrum


Dauerleihgabe

Das Aquarell der Pflanzen- und Landschaftsmalerin Louise von Panhuys entstand im Jahre 1812. Von Panhuys schenkte ihre überwiegend in Surinam entstandenen Aquarelle 1824 der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt. Heute befinden sich die Aquarelle als Dauerleihgaben der Gesellschaft in der Universitätsbibliothek.



Pflichtexemplar-Stempel

Bernhard Wirth (Fotograf), Büromaterial, ca. 1970, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Frankfurt am Main

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Stempel »Pflichtexemplar«, Frankfurt am Main, ca. 1970, UB J.C. Senckenberg, Archivzentrum


Pflicht

Das Pflichtexemplarrecht schreibt Verlagen vor, jeweils ein Exemplar ihrer Veröffentlichung an bestimmte Bibliotheken der jeweiligen Region abzugeben. Für Frankfurter Verlage ist eine Abgabe an die Universitätsbibliothek J. C. Senckenberg verpflichtend. Die entsprechenden Exemplare wurden früher mit einem Stempel versehen, da sie besonderen Benutzungsregeln unterliegen. Als Pflichtexemplare kommen auch viele Publikationen der sogenannten »grauen Literatur« ins Haus, die aus fachlichen Gründen nicht angeschafft worden wären.



Fotografie von Eduard Rüppell, sitzend in arabischer Tracht

Eduard Rüppell (Motiv)
F. Vogel (Fotograf), Fotografie, 1834, Ohne Ort

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Fotografie von Eduard Rüppell, sitzend in arabischer Tracht, F. Vogel, 1834, UB J.C. Senckenberg, Sammlung Handschriften und Inkunabeln


Reise

Forschungsreisen waren im 18. und 19. Jahrhundert zentrale Voraussetzung der Wissensproduktion. Der Frankfurter Forschungsreisende Eduard Rüppell unternahm, als Mitglied der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft, diverse Reisen nach Afrika, von denen er zahlreiche Dinge mitbrachte. Er suchte meist engen Kontakt zur lokalen Bevölkerung und anders als viele andere reiste er stets auf eigene Faust.



Tomus Enarrationum In Sacrosanctum Iesu Christi
Euangelium secundum Matthaeum

Paulo de Palacio (Autor), 1571, Salmantica

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Tomus Enarrationum In Sacrosanctum Iesu Christi Euangelium secundum Matthaeum, Paulo de Palacio, Salmantica, 1571, UB J.C. Senckenberg


Raub

Nicht alle Stücke in Sammlungen sind rechtmäßig erworben worden. Manche erzählen auch von Enteignung oder Raub. So ist etwa nicht auszuschließen, dass dieser Band mit dem Wappen-Supralibros des Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn geraubt wurde. Die Schweden eroberten 1631 Würzburg und erbeuteten dabei die Bibliothek. Etwa 1.200 Bände finden sich heute in der Universitätsbibliothek Uppsala, der Rest ist über ganz Europa verstreut. In Würzburg sind heute nur noch 43 Bände vorhanden. An ihrem markanten Einband sind die Bücher leicht zu erkennen.



Arthur Schopenhauers Uhr

William Travers (Uhrmacher)
Thomas Risse (Fotograf), Uhr, ca. 1785, London

Aus der Sammlung von

Universitatsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Arthur Schopenhauers Uhr, William Travers (Uhrmacher), London, ca. 1785, UB J.C. Senckenberg, Archivzentrum


Schmuggel

Diese Taschenuhr erhielt Schopenhauer von seinem Vater Heinrich Floris zur Mündigkeit. Er selbst gab sie an Rechtsanwalt Karl Georg Bähr weiter. Heute erzählt die Uhr ein kleines Stück deutsche Geschichte. Als Teil des Nachlasses seines Sohnes, Georg Bähr, wurde sie 1957 von einem Vertrauensmann Franz Mockrauers aus der DDR herausgeschmuggelt. Heute ist die Uhr Teil des Nachlasses von Arthur Schopenhauer.



Theologische Sammelhandschrift

Handschrift, 1780 – 1786, Äthiopien

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Theologische Sammelhandschrift, äthiopisch, Äthiopien, 1780 – 1786, UB J.C. Senckenberg, Sammlung Handschriften und Inkunabeln


Vermisst

Vermisste Sammlungsstücke werden manchmal nur auf Grund von Zufällen wiedergefunden. So auch einige der 23 äthiopischen Handschriften, die während des Krieges nach Oberfranken ausgelagert waren. Bei einem Transport ging 1945 eine Bücherkiste mit sieben Handschriften verloren. Durch Zufall tauchten vier Stücke wieder auf, zuletzt 2011 die theologische Sammelhandschrift, die zusammen mit einer anderen auf einem Dachboden lag. Drei der Handschriften sind weiterhin vermisst.



‘Evronot

Abraham ben Mose (Verfasser)
, Handschrift, 1657 – 1658

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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‘Evronot – Kalenderregeln mit Tabellen Abraham ben Mose u. a.,1657 – 1658, UB J.C. Senckenberg, Sammlung Handschriften und Inkunabeln


Wiedergefunden

Manchmal hat man Glück und findet verloren Geglaubtes wieder. So waren etwa die hebräischen Handschriften nach 1945 nicht auffindbar. Sie galten als Kriegsverlust. Erst zu Beginn der 1960er Jahre wurden sie in einem Bunker wiederentdeckt, der zeitweilig als Magazin diente. Heute sind sie alle digitalisiert und in internationalen Portalen nachgewiesen (Europeana und Nationalbibliothek Israels).



Brief an Sammler Friedrich Nicolas Manskopf

Richard Strauss (Verfasser), Brief, 28. Februar 1915, Berlin

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Brief an Friedrich Nicolas Manskopf, Richard Strauss, Berlin, 28. Februar 1915, UB J.C. Senckenberg, Sammlung Musik und Theater


Spionieren und Stöbern

Viele Sammlungen sind von Privatpersonen zusammengetragen worden und erst nach deren Tod an die Bibliothek oder Universität gekommen. So etwa die Sammlung des Frankfurter Weinhändlers Friedrich Nicolas Manskopf, der Autogramme, Briefe, Porträts, Konzertprogramme, Plakate und Erinnerungsstücke von Persönlichkeiten der Musik- und Theaterwelt sammelte und sie in einem privaten Museum präsentierte. Wie ambitioniert Manskopf vorging, verdeutlicht ein Brief, in dem Richard Strauss ihm erlaubt, auf seinem Dachboden »herumzuspionieren«, bevor seine Frau dort anfange »zu stöbern«.



Auswahl aus der Exlibris-Sammlung der Bibliothek

Ernst Fuchs, Adolf Höfer, Kathinka Ochs u. a.
Adrian Ziemer (Fotograf), Exlibris, Ca. 1890 – 1920, Verschiedene Orte

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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02 Verantwortung

Der Besitz von Sammlungen bringt auch eine rechtliche, politische und ethische Verantwortung mit sich. Dies gilt insbesondere für Objekte, deren Erwerb, Zusammenstellung oder Nutzung mit Unrechtskontexten verbunden sind. Aber auch Objekte, die unter den Kulturgüter- oder den Naturschutz fallen, die in ihren Herkunftsregionen mit besonderer (etwa sakraler) Bedeutung aufgeladen sind, oder menschliche Überreste verlangen äußerst sensiblen Umgang.

Mittlerweile existieren zahlreiche Leitfäden und Erklärungen seitens der Politik und der Kulturschaffenden mit Richtlinien für den Umgang mit sogenannten »sensiblen Objekten«. Als Ergebnisse eines weiterhin andauernden Diskussionsprozesses rufen sie vor allem dazu auf, sich auch den unangenehmen Aspekten der eigenen Vergangenheit und ihren Auswirkungen auf die Gegenwart zu stellen.

Nicht immer geht es dabei um Rückgabe. Je nach Objekt und Kontext kann es auch um die Art und Weise der Präsentation gehen oder eine Beerdigung der Gegenstände richtig sein. Grundlage, das halten alle Richtlinien fest, ist eine größtmögliche Transparenz und ein mit den jeweiligen Betroffenen geführter Dialog auf Augenhöhe.





Auswahl aus der Exlibris-Sammlung der Bibliothek

Ernst Fuchs, Adolf Höfer, Kathinka Ochs u. a.
Adrian Ziemer (Fotograf), Exlibris, Ca. 1890 – 1920, Verschiedene Orte

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Eigentum

Mit dem Anstieg der Buchproduktion und der Entstehung zahlreicher (Privat-) Bibliotheken seit der Frühen Neuzeit wurde es üblich, seine Bücher durch Exlibris zu kennzeichnen. Die meist eigens entworfenen Motive stammen nicht selten von bekannten Künstler*innen. Bis heute dokumentieren die Buchzeichen die Provenienz der einzelnen Bücher. Als kleine Kunstwerke sind Exlibris zudem selbst Sammelgegenstände.



Bild aus dem Kolonialbildarchiv

Carl W. H. Koch (Fotograf), Fotografie, 1909-1912, Kamerun

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Carl W. H. Koch, Fotografie aus Kolonialbildarchiv mit handschriftlicher Notiz des Fotografen, Kamerun, 1909 – 1912


Bild aus Kolonialbildarchiv

Mit Lichtbildvorträgen warb die Deutsche Kolonialgesellschaft für den Kolonialismus. Sie legte einen großen Bildbestand an, der heute gemeinsam mit der Bibliothek der Gesellschaft in der Universitätsbibliothek J. C. Senckenberg  aufbewahrt wird.
Heute sind die Bilder wichtige Quellen einer Geschichte der Kolonialherrschaft und dokumentieren neben Landschaft und Lebensumständen vor allem den kolonial-rassistisch geprägten Blick der Europäer*innen. Nicht immer wurde die vermeintlich unsichtbare Beobachterposition so explizit angesprochen wie in der handschriftlichen Notiz zu dieser Fotografie: "Bis hier abdecken, so daß der Europäer nicht zu sehen ist. Koch".



Rothschild-Zugangsbuch

1944 - Streichungen 1952, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Rothschild-Zugangsbuch 1944 Rothschild'sche Bibliothek Frankfurt am Main, 1944-Streichungen 1952 UB J.C. Senckenberg


Rothschild-Zugangsbuch

Bereits wenige Jahre nach Kriegsende wurden unrechtmäßig entzogene Bücher, bei denen die Herkunft eindeutig dokumentiert war, an ihre Eigentümer zurückgegeben. So restituierte die Bibliothek im Jahr 1952 etliche Bände an das von den Nationalsozialisten aufgelöste Institut für Sozialforschung. Die Bände waren 1944 als angeblich "alter Bestand" inventarisiert worden.



Joseph Trumpeldor Tagebücher und Briefe

Joseph Trumpeldor (Verfasser)
Jüdischer Verlag, 1925, Berlin

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Joseph Trumpeldor Tagebücher und Briefe, Josef Trumpeldor, Berlin, 1925, UB J.C. Senckenberg, Sammlung Hebraica und Judaica


Joseph Trumpeldor Tagebücher und Briefe

Ist die Provenienz nicht eindeutig ersichtlich, ist eine Restitution nicht immer möglich. Manchmal bedarf sie intensiver Forschung.
Unterschiedliche Eintragungen können erste Hinweise geben. Dieses Exemplar der "Tagebücher und Briefe" von Joseph Trumpeldor, einem bedeutenden Zionisten, enthält etwa eine persönliche Widmung. Der Stempel "Sichergestellt durch Einsatzstab R[eichsleiter] R[osenberg] R[iga]" weist auf eine Enteignung durch Nationalsozialisten hin. Der durchgestrichene runde Stempel gehört zum Offenbacher Archival Depot, einer zentralen Sammelstelle der amerikanischen Besatzungszone. Nicht alle der dortigen ca. vier Millionen Bände konnten an ihre vorherigen Besitzer*innen zurückgegeben werden.



Vitrinentisch bewerten

Atelier Markgraph GmbH (Gestaltung)
Messegrafik & Messebau Schreiber e.K (Hersteller)
Adrian Ziemer (Fotograf), Möbel, 2018-2019, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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bewerten

Die Entscheidung darüber, was aufgehoben wird und was nicht, ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Hier wird die Grundlage für Erinnerung gelegt und definiert, was durch »bewusstes Vergessen« unwiederbringlich verloren geht. Basis dafür ist die Bewertung, eine begründete Vorgehensweise zur Auswahl von zukünftigen Sammlungsobjekten. Sie setzt umfassendes Wissen über Fragestellungen in der Forschung, rechtliche Normen und eine genaue Kenntnis der Sammlungen voraus. Sie muss potenzielle zukünftige Interessen berücksichtigen und gleichzeitig die Aufbewahrung redundanter Informationen vermeiden. Ökonomische Zwänge und institutionelle Rahmenbedingungen spielen eine maßgebliche Rolle, zudem können auch gesellschaftliche Wertvorstellungen und persönliche Vorlieben auschlaggebend sein. Trotz sinkender Speicherkosten gilt dies genauso für genuin digital entstandene Objekte.





Bild von Papierschnipseln

Bernhard Wirth (Fotograf), 2020, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Geschreddert 

Bis zu 90% der von der Goethe-Universität angebotenen Unterlagen werden vom Universitätsarchiv vernichtet – mitunter eine normale Kassationsrate.
Auch wenn Sammlungen und Archive mit den stetig wachsenden Beständen zu kämpfen haben, wird also in der Regel nur ein Bruchteil des Materials für zukünftige Forschung aufbewahrt. Der Großteil hingegen findet seinen Weg in den Datenmüll. Manchmal sogar in Form winziger, nie mehr lesbarer Papierstreifen.



Verschiedene Flugblätter der Student*innenbewegung

Bernhard Wirth (Fotograf), Flugblätter, 1967 bis 1970, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Kein Müll 


Wahre Schatztruhen für die historische Forschung entstehen mitunter nur, weil eine Person – dienstlich oder privat – Dinge aufgehoben hat, die jede*r andere weggeworfen hätte. Dieses Konvolut mit vielen Dutzend Flugblättern der Studentenunruhen um 1968 verdanken wir dem Sammeleifer eines früheren Frankfurter Studenten.



Archivvertrag

Schopenhauer-Gesellschaft e.V.; Stadt Frankfurt am Main, Vertrag, 15. März 1923, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Archivvertrag, Schopenhauer-Gesellschaft e.V.; Stadt Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, 15. März 1923, UB J.C. Senckenberg, Archivzentrum


Zugänglich

Auf der Basis eines Archivvertrags wurde am 15. März 1923 das Schopenhauer-Archiv mit Carl Gebhardt* als erstem hauptamtlichem Archivleiter gegründet. Damit wurden die nach dem Tod Schopenhauers 1860 begonnenen Sammlungen der Stadtbibliothek und das 1911 in Kiel gegründete Archiv der Schopenhauer-Gesellschaft in einem selbstständigen Bereich der Frankfurter Stadtbibliothek zusammengeführt und zugänglich gemacht.

*Für mehr Informationen siehe die Ausstellung "Carl Gebhardt: Weltbürger, Frankfurter Patriot, Gründer des Schopenhauer-Archivs"



Fedora Hut

Bernhard Wirth [Fotograf], Kleidungsstück, Mitte 20. Jahrhundert

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Fälschungen 

Wie gelangen Fälschungen in Sammlungen?
Dieser Hut, von dem lange Zeit behauptet wurde, er gehöre Max Horkheimer, wurde als Teil des Nachlasses von Ilse Marschner, der langjährigen persönlichen Sekretärin Horkheimers eingearbeitet.
Das Beispiel zeigt, wenn die Technik zur Nachahmung perfekt mit vorhandenen Fotos in Einklang steht und das gefälschte Objekt in der Benutzung begehrt ist, können Fälschungen durchaus erfolgreich wirken.



Gutenberg-Bibel

Johannes Gutenberg (Drucker), Buch, ca. 1454, Mainz

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Gutenberg-Bibel, Mainz, ca. 1454, UB J.C. Senckenberg, Sammlung Handschriften und Inkunabeln


Wertmaßstab I

Die Gutenberg-Bibel gilt als das wertvollste Buch der Druckgeschichte, wohl auch deshalb, weil sie das erste mit beweglichen Lettern gedruckte Buch überhaupt ist. Zwischen 1452 und 1454 entstanden in Mainz ca. 180 Exemplare, wovon 150 auf Papier und 30 auf Pergament gedruckt wurden.



Handwerksrechnung Habermas

Ute Habermas-Wesselhöft, Dokument, 10. Mai 2005, Starnberg

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Kurzbrief an eine Handerwerksfirma von Ute Habermas-Wesselhöft, Starnberg, 10. Mai 2005, UB J.C. Senckenberg, Archivzentrum


Wertmaßstab II

Dieser Kurzbrief aus dem Vorlass Jürgen Habermas wirkt verglichen mit wertvollen Atbeständen natürlich eher wert- und bedeutungslos. Für eine konkrete Recherche könnten aber genau diese Zeilen von Habermas' Frau ein wichtiger Baustein sein und das Dokument also einen großen Wert besitzen.



Rasiermesser Arthur Schopenhauers

wahrscheinlich hergestellt von [William Greaves & Sons?]
Cosima Kiendl (Fotografin), Hygieneartikel, um 1825, [Sheffield?]

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Messerscharf 

Dieses Rasiermesser aus dem ursprünglichen Besitz Arthur Schopenhauers wurde gemäß des Sammlungsprofils um 1934 in das Schopenhauer-Archiv aufgenommen. Die Gravur zeigt Porträts der Repräsentanten der »Heiligen Allianz«: König Friedrich Wilhelm III. von Preußen. Kaiser Franz I. von Österreich, Zar Alexander I. von Russland, König Louis XVIII. von Frankreich.



Schopenhauers Testament

Arthur Schopenhauer, Dokument, 1852, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Testament Arthur Schopenhauers, Frankfurt am Main, 1852, UB J.C. Senckenberg, Archivzentrum


Bitte lächeln!

Das Schopenhauer-Archiv besitzt sieben von neun wertvollen Schopenhauer-Daguerreotypien, die als Legat nach Schopenhauers Testament der Frankfurter Stadtbibliothek zugesprochen wurden. Sie bilden den Kernbestand der Sammlung und stehen exemplarisch für die Begründung eines neuen Sammlungsprofils. Diese frühen technischen Bildproduktionen sind nicht nur für die Schopenhauer-Forschung, sondern auch für die Geschichte der Fotografie und ihrer Vorläufertechniken von großer Bedeutung.



Vitrinentisch erschließen

Atelier Markgraph GmbH (Gestaltung)
Messegrafik & Messebau Schreiber e.K (Hersteller)
Bernhard Wirth (Fotograf), Möbel, 2018-2019, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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erschließen

Unter Erschließen versteht man das Ordnen und Verzeichnen von Sammlungen. Ziel der Erschließung ist es, Objekte zu identifizieren und auffindbar zu machen. Damit ist sie eine unerlässliche Voraussetzung für die Benutzbarkeit von Sammlungen. Gleichzeitig prägen die gewählten Kategorien und die damit verbundenen Hierarchisierungen erheblich die anschließende Nutzung.

Grundlegend lassen sich zwei Ordnungsprinzipien unterscheiden. Geht es um die Dokumentation des Entstehungskontextes, werden die Objekte nach Herkunft (Provenienz) geordnet. Steht der thematische Zugriff im Vordergrund, werden sie nach Sachbetreffen (Pertinenz) zusammengestellt. 

Medien und Formen der Erschließung haben sich historisch stark gewandelt. Findbücher und Karteikarten sind durch Datenbanken abgelöst worden. Vor allem aber zeugen die gewählten Kategorien nicht nur von Wissensordnungen, sondern auch von gesellschaftlichen Wertvorstellungen und der damit verbundenen sozialen Ordnung.





Fotografie der Eingangshalle

Fotograf unbekannt, Fotografie s/w, 1964, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitatsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Herzstück 

Analoge Kataloge mussten sich für ein Ordnungsprinzip entscheiden. Grundsätzlich wird zwischen Formal- und Sachkatalog unterschieden. Während ersterer die Titel nach formalen Gesichtspunkten erfasst und alphabetisch sortiert, ist letzterer Ergebnis einer inhaltlichen Erschließung. In Frankfurt waren beide Kataloge als Herzstück der Bibliothek bis zum Anfang der 2000er Jahre in der Eingangshalle positioniert.



Eppelsheimer-Katalog

Hanns Wilhelm Eppelsheimer (Verfasser)
Bernhard Wirth (Fotograf), Katalog, ca. 1970 – 1995, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Schlüssel

Die von Bibliotheksdirektor Eppelsheimer entwickelte »Eppelsheimer Methode« verknüpft die systematische und verbale Sacherschließung. Basis waren 99 »Schlüssel«, die durch freie Schlagwörter ergänzt werden konnten. Wie bei vielen anderen Thesauri zeugt die Terminologie von ver-
alteten Wissensordnungen. Begriffe wie »abendländische Literatur«, »Frauenliteratur« oder »Rassenproblem« erschließen den Bestand von einem eurozentristischen und heteronormativen Standpunkt aus.



Horkheimer Zettelkasten

Gunzelin Schmid Noerr [Urheber]
Bernhard Wirth [Fotograf], Katalog, ca. 1983, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Verzettelt

Der Zettelkasten gehört zu den sterbenden Medien, dabei war er vermutlich die mächtigste Verwaltungstechnologie des 19. und 20. Jh. Er hat das Bürowesen und die Bibliotheksverwaltung revolutioniert. Als geistiges Ordnungsprinzip hat der Zettelkasten die heute so grundlegende Technik des Verlinkens vorbereitet. Als Mindmapping- und Kreativitätswerkzeug stand er auch am Anfang vieler literarischer und wissenschaftlicher Werke.



Findbuch

Katalog, 1929, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Finden

Seit 1929 werden die Archivalien des Schopenhauer-Archivs in Findbüchern verzeichnet. Diese »Aufzählungen« wurden über die Jahre hinweg mehrfach revidiert. Heute werden digitale Findbücher erstellt, die neben einer Klassifikation zusätzlich weiterführende Bewertungskriterien und Verzeichnungsarbeiten enthalten.



Kabinett des Schopenhauer-Studios

Atelier Markgraph GmbH (Gestaltung)
Messegrafik & Messebau Schreiber e.K (Hersteller)
Steffen Boettcher / Hessenagentur (Fotograf), Möbel, 2019-2020, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Quelle

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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erhalten

Sammlungen zu sichern, zu verwahren und zu erhalten ist der Auftrag aller sammlungsbetreuenden Einrichtungen. Sie übernehmen damit eine Langzeitverantwortung. Das ist nicht nur eine kulturelle und historische Verantwortung, sondern für Bibliotheken und Archive auch eine gesetzliche Aufgabe, die gleichrangig neben den anderen Kernaufgaben steht. Die Begrenztheit der Ressourcen ist dabei so alt wie die Notwendigkeit der Bestandserhaltung selbst. Die große Kluft zwischen dem Notwendigen und dem Möglichen erweitert sich für die meisten Einrichtungen von Jahr zu Jahr. Es gilt daher, Prioritäten für die Erhaltung zu setzen – bei der Auswahl der jeweiligen Objekte und bei den Maßnahmen. Beide Entscheidungen sind wichtige »Nachbewertungen« und sehr bewusst zu treffen. Denn jede Entscheidung für eine Maßnahme zum Originalerhalt kann für eine Sammlung die Rettung, für andere den schleichenden Verfall bedeuten.





Vitrinenansicht erhalten

Atelier Markgraph GmbH (Gestaltung)
Messegrafik & Messebau Schreiber e.K (Hersteller)
Bernhard Wirth (Fotograf), Möbel, 2019, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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01 Restaurieren



Restaurierungswerkzeuge

Bernhard Wirth (Fotograf), Werkzeug, 2019, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Gut gerüstet

Einzelrestaurierungen sind kostspielige Arbeiten von spezialisierten Fachkräften. Nur bei Objekten von besonderem materiellem oder ideellem Wert werden deshalb umfassende Restaurierungen vorgenommen. Neben Leder- und Pergamentvorräten werden viele spezielle Werkzeuge und teure Geräte benötigt.



Frankfurter Dirigierrolle

1. Hälfte des 14. Jahrhunderts, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Quelle

Universitätsbibliothek Frankfurt am Main

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Recycling

Diese Fragmente zeigen die lateinisch-deutschen Reste des Textbuches der Frankfurter Dirigierrolle. Sie sind die für die Forschung bedeutendsten Fragmente, die bislang in der Universitätsbibliothek Frankfurt entdeckt wurden. Zu sehen sind die Ausschnitte eines Osterspiels. Diese sechs Falzstreifen wurden im Zuge der Restaurierung einer Inkunabel wiederentdeckt, bei der sie wie bei heutigem Recycling schlicht als Einbandmaterial gedient hatten.



Leimabdrucke von Silber- und Goldmünzen

Gregor Horst(?) [Urheber]
Cosima Kiendl [Fotografin], 17. Jahrhundert, Frankfurt am Main(?)

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Versteck

Im Zweifelsfall muss der Restaurator abwägen, inwieweit er den vorliegenden Zustand eines beschädigten Objektes erhalten kann oder verändern muss, um den Band vor weiteren Beschädigungen zu schützen. Diese scharfkantigen Leimabdruckevon Münzen des 17. Jh. wurden aus dem Innenspiegel eines Einbandes entfernt, um weitere Schäden am Buchblock zu vermeiden. Das Buch war wohl ein Versteck für einen privaten Münzschatz mit recht hohem Wert.



Objektschutz: Buchschlangen, Handschuhe, Buchkeile

Bernhard Wirth (Fotograf), Arbeitsmaterialien, 21. Jahrhundert, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Schlangen

Neben schlechten klimatischen Bedingungen ist die Nutzung eine der größten Gefährdungen für Sammlungsobjekte. Mit entsprechender Anleitung der Nutzer*innen und besonderen Hilfsmitteln, wie Buchschlangen, ist eine schonende Benutzung allerdings erreichbar. Im Vergleich zu kostspieligen Restaurierungen ist vorbeugender Schutz mit geringem finanziellem Aufwand möglich.



The flooding of the Sahara

Cosima Kiendl (Fotografin), 1877, London

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Quelle

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Crowdfunding

Da die Eigenmittel der Bibliothek nicht ausreichen, um alle beschädigten, wertvollen Objekte zu restaurieren, hat die Bibliothek eine Buchpatenschafts-Aktion ins Leben gerufen. Das Buch "The Flooding of the Sahara" aus der Kolonialbibliothek konnte so besipielsweise durch eine private Spende repariert werden und ist nun wieder nutzbar.



Le Paysan Parvenu, ou les Mémoires de M***

Pierre Carlet de Chamblain de Marivaux (Autor)
Bernhard Wirth (Fotograf), Buch, 1737, A Francfort

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Patenschaft

»Le Paysan Parvenu, ou les Mémoires de M***« – Marivaux‘ Roman über einen Bauernjungen als Emporkömmling ist ein Beispiel für ein restaurierungsbedürftiges Objekt, für das Sie im Rahmen der Buchpatenschaft spenden können.

Hinweise zum Spendenverfahren auf der Homepage der Bibliothek.



Vitrinenansicht erhalten

Atelier Markgraph GmbH (Gestaltung)
Messegrafik & Messebau Schreiber e.K (Hersteller)
Bernhard Wirth (Fotograf), Möbel, 2019, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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02 Fragil



Vulkan Nirangongo

Cosima Kiendl (Fotografin), Glas-Dia

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Brüche 

Glas-Diapositive sind besonders fragile Objekte. Sie können nicht nur zerbrechen, sondern bedürfen ähnlich wie anderes altes Foto- und Filmmaterial möglichst niedriger Temperaturen, um ein Ausbleichen oder auch Ablösen der Bildinformation zu verhindern. Im Falle des Kolonialen Bildarchivs aber haben die zerbrochenen Diapositive eine besondere ästhetische Qualität. Sie bringen die zahlreichen Brüche, die unsere postkoloniale Welt immer noch prägen, auf den Punkt. 



Prisma

Arthur Schopenhauer [Besitzer]
Adrian Ziemer [Fotograf], Gebrauchsgegenstand, um 1840

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Zerborsten 

Jegliche Nutzung von wertvollen Objekten birgt Gefährdungen. Das Prisma Schopenhauers ist im Jahr 2009 im Rahmen einer Ausstellung zerbrochen.
Durch eine Glasrestaurierung wurde die originale Form zwar wiederhergestellt. Der Schaden bleibt aber deutlich erkennbar und die eigentliche Funktion ist nicht mehr gegeben.



Nachtmütze Schopenhauers

Hersteller unbekannt
Cosima Kiendl (Fotografin), Kleidungsstück, Mitte 19. Jahrhundert, Deutschland

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Traumstoff

Bibliotheken haben große Expertise in der Bestandserhaltung von Buch und Papier. In manchen Sammlungen werden aber Objekte aufbewahrt, die aus anderen Materialien bestehen. Im Zweifelsfall muss dann das Restaurierungsteam der Bibliothek externen Sachverstand zu Rate ziehen, wie beispielsweise hier bei der Nachtmütze Arthur Schopenhauers. Sie war 1925 als Schenkung zur Sammlung gekommen und hat viele Jahrzehnte in recht gutem Zustand überdauert.



Analoges Klimamessgerät

Feingerätebau K. Fischer GmbH
Bernhard Wirth (Fotograf), 1990, Drebach (Erzgebirge)

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Prima Klima

Die Messung und Dokumentation von Klimawerten ist unverzichtbare Voraussetzung für eine kontrollierte Überwachung. Die Werte und ihre Entwicklungskurven sind maßgebliche Grundlage für die Klimasteuerung in Räumen mit wertvollen Objekten. Bei Abweichungen von den Normwerten muss umgehend eingegriffen werden. Heute werden meist elektronische Geräte verwendet.



Verschiedene Speichermedien: Audio-Kassette, Video-Kassette,
Floppy Disk, USB-Stick

Adrian Ziemer (Fotograf), Audio-Visuelle Medien, 20./21. Jahrhundert, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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03 Speichermedien



Verschiedene Speichermedien: Audio-Kassette, Video-Kassette,
Floppy Disk, USB-Stick

Adrian Ziemer (Fotograf), Audiovisuelle-Medien, 20./21. Jahrhundert

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Veraltet

Digitale Daten erfordern die passende Technik.
Die Floppy-Disk, zum Beispiel, ist für die meisten heutigen Computer nicht mehr lesbar. Ihnen fehlen die kompatible Hard- und Software, um die Bits und Bytes interpretieren zu können. Doch die geeignete Ausrüstung allein genügt nicht. Ohne das regelmäßige Wiederaufrufen, Konvertieren und Archivieren der heutigen Daten wird ein Großteil verloren gehen und unsere Ära für unsere Nachfahren ein dunkles Zeitalter werden.



Ersatz-Digitalisat

Carl Schneider KG
Bernhard Wirth (Fotograf), Audiovisuelle-Medien, Um 1970, Ober-Ramstadt

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Zeitspuren

Tonbänder sind sehr empfindliche Datenträger. Eine Schädigung des Trägerbandes beispielsweise durch chemische Reaktion ist nur selten äußerlich sichtbar, weshalb Schäden erst bei der Benutzung entdeckt werden. Ein weiteres Problem sind die Wiedergabegeräte, da diese heute oftmals nicht mehr vorhanden oder nicht mehr einsetzbar sind. Durch die Digitalisierung werden die analogen Tonsignale in hochauflösende Audio-Dateien umgewandelt und auf einem Server abgelegt.



Foto der Vitrinenansicht Verpackungsmaterialien

Cosima Kiendl (Fotografin), Foto, 2019, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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05 Gut verpackt

Gut verpackt

So trivial sie erscheinen mögen, in fast allen Sammlungen lohnt sich der Blick auf die Verpackungsmaterialien. Gerade provisorische Originalverpackungen mit handschriftlichen Notizen, wiederverwendetem Material und internationaler Frankierung erzählen etwas über die Geschichte der Sammlungen und verweisen auf die oft langen Wege, welche die Objekte zurückgelegt haben. In der Zusammenstellung ausgewählter Verpackungen aus den Frankfurter Sammlungen wird zudem die Heterogenität der verwahrten Objekte deutlich.





Zigarillo-Box mit handschriftlicher Beschriftung

August Neuhaus & Cie Zigarrenfabrik (Hersteller)
Adrian Zimer (Fotograf), Aufbewahrungsbox, ca. 1900 – 1910, Schwetzingen

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Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Zigarillo-Box, August Neuhaus & Cie Zigarrenfabrik,Schwetzingen, ca. 1900 – 1910 UB J.C. Senckenberg, Sammlung Frankfurt und Seltene Drucke


Verpackung von Fotoplatten

Agfa, Actien-Gesellschaft für Anilin-Fabrikation (Hersteller)
Adrian Zimer (Fotograf), Aufbewahrungsboxen, ca. 1890 – 1910, Berlin

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Verpackung von Fotoplatten, Agfa, Actien-Gesellschaft für Anilin-Fabrikation, Berlin, ca. 1890 – 1910 UB J.C. Senckenberg, Koloniale Sammlungen


Verpackungs- und Versandmaterial für konservierte Pflanzen

Adrian Ziemer (Fotograf), Herbamappe, 2019, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN)

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Verpackungs- und Versandmaterial für konservierte Pflanzen, Senckenberg Forschungsinstitut, Herbarium Senckenbergianum Frankfurt am Main


Frankierter Briefumschlag mit Zollhinweis
»Seeds for research only«, Kiste mit Samentaschen

Adrian Ziemer (Fotograf), Verpackung, 2012/2013, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Goethe-Universität, Wissenschaftsgarten

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Frankierter Briefumschlag mit Zollhinweis »Seeds for research only«, Frankfurt am Main, 2012/2013,Goethe-Universität, Wissenschaftsgarten


Holzkiste mit Originalbeschriftung

Gustav Heinrich Ralph von Koenigswald (Besitzer)
Adrian Ziemer (Fotograf), Aufbewahrungsbox, 1930er – 1940er Jahre, Java/China

Aus der Sammlung von

Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN)

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Holzkiste mit Originalbeschriftung,Gustav Heinrich Ralph von Koenigswald, Java/China, 1930er – 1940er Jahre

Quelle, Kunst, Beweis

Manchmal ist die Originalverpackung auch wichtiger Teil des Objektes. So erzählen die Schachteln von Computerspielen viel über die zeitgenössischen Verwendungskontexte und damit verbundenen Rollenbilder. Bei zahlreichen Künstlerbüchern ist die Verpackung gar nicht vom Rest des Kunstwerkes zu trennen. Und selbst ein Karteikasten kann in einem Ermittlungsverfahren zum Sammeln von Hinweisen eingesetzt werden – in diesem Fall gegen den SS Obersturmführer und Lagerarzt in Auschwitz, Hans Wilhelm König.





Originalverpackung Universum Multispiel Konsole

Quelle GmbH (Hersteller)
Adrian Ziemer (Fotograf), Verpackung, 1970er Jahre, Burgkunstadt

Aus der Sammlung von

Goethe-Universität, Astro- und TV-Lounge

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Originalverpackung Universum Multispiel Konsole, Quelle GmbH, Burgkunstadt, 1970er Jahre, Goethe-Universität, Astro- und TV-Lounge


Pappschachtel zur Aufbewahrung einer Klavierrolle

Adrian Ziemer (Fotograf), Verpackung, um 1900, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Goethe-Universität, Klavierrollensammlung

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Pappschachtel zur Aufbewahrung einer Klavierrolle, Frankfurt am Main, um 1900, Goethe-Universität, Klavierrollensammlung


Melken muss ich immer

Fiand, Kristina Fiand [Verfasserin]
Reinert Schmidt [Beteiligter]
Annemarie Schmidt [Beteiligte]
Thorsten Baensch [Beteiligter]
, Buch, 2005, Brüssel

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Sammlung Frankfurt und Seltene Drucke

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Melken muss ich immer, ein Objekt aus der Künstlerbuch-Sammlung, 20. Jahrhundert, UB J.C. Senckenberg, Sammlung Frankfurt und Seltene Drucke


Leerer Karteikasten aus dem Ermittlungsverfahren
der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main gegen
Hans Wilhelm König

Bernhard Wirth (Fotograf), Karteikasten

Aus der Sammlung von

Fritz Bauer Institut, Sammlung Staatsanwaltschaft

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Leerer Karteikasten aus dem Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main gegen Hans Wilhelm König,Frankfurt am Main, nach 1962

Spezifische Bedürfnisse

Auch die scheinbar neutralen professionellen Verpackungen dokumentieren sich wandelnde Ansprüche. Während im Archivbereich konservatorische Prämissen leitend sind, zeugen etwa die Hüllen zur Bewahrung von Comic Heften vor allem von einer populärkulturellen, spezialisierten Sammlergemeinde. Was Bewahren bedeutet, kann dabei sehr unterschiedlich sein. So wird eine Pflanze im Wissenschaftsgarten etwa durch wiederholtes Umtopfen erhalten. Bewahren heißt hier Veränderung ermöglichen.





Ausrangierte Buchboxen und Kapseln

Adrian Ziemer (Fotograf), Aufbewahrungsboxen, 20. Jahrhundert, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Ausrangierte Buchboxen und Kapseln, UB J.C. Senckenberg, Sammlung Judaica und Hebraica und UB J.C. Senckenberg, Sammlung Handschriften und Inkunabeln


Hüllen zur Aufbewahrung von Comic-Heften

Adrian Ziemer (Fotograf), Verpackung

Aus der Sammlung von

Goethe-Universität, Comic-Archiv

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Hüllen zur Aufbewahrung von Comic-Heften, 2019, Goethe-Universität, Comic-Archiv


Professionelle Box zur Aufbewahrung wertvoller
oder fragiler Bücher

Firma Schempp (Hersteller)
Adrian Ziemer (Fotograf), Aufbewahrungsboxen, 2019, Kornwestheim

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Professionelle Box zur Aufbewahrung wertvoller oder fragiler Bücher, Firma Schempp Kornwestheim, 2019, UB J.C. Senckenberg


Blumentöpfe in unterschiedlichen Größen

Adrian Ziemer (Fotograf), Blumentöpfe, 2019, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Goethe-Universität, Wissenschaftsgarten

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Blumentöpfe in unterschiedlichen Größen, Frankfurt am Main, 2019, Goethe-Universität, Wissenschaftsgarten


Vitrinenansicht erhalten

Atelier Markgraph GmbH (Gestaltung)
Messegrafik & Messebau Schreiber e.K (Hersteller)
Bernhard Wirth (Fotograf), Möbel, 2019, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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04 Zermalmt, verloren, beschädigt 



Zermahlene Geschichte, Horst Hoheisel, Andreas Knitz

Cosima Kiendl (Fotografin), Kunstwerk, 1999, Weimar

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Zermalmt

Den Teilabriss des Marstalls in Weimar, der zwischenzeitlich auch von der Gestapo genutzt worden war, dokumentierten Hoheisel und Knitz in einer Ausstellung. Als Beilagen zur Begleitpublikation erhielten die Käufer*innen u.a. je einen verschweißten Kunststoffbeutel mit Balkenspänen und Steinbrocken des geschichtsträchtigen Gebäudes. Das Gesamtkonvolut ist in der Bibliothek der Künstlerbücher-Sammlung zugeordnet.



Karikatur Arthur Schopenhauer

Wilhelm Busch (Zeichner), Zeichnung, Ca. 1870 – 1872 (Original), Frankfurt am Main?

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Karikatur Arthur Schopenhauers, Wilhelm Busch, Frankfurt am Main(?), ca. 1870 – 1872, Reproduktion der Bleistiftzeichnung, UB J.C. Senckenberg


Herber Verlust 

Diese schnippische Skizze ist längst zum Emblem geworden. Der alte Schopenhauer und sein Pudel, verewigt von Wilhelm Busch. Das Besondere an dem berühmten Objekt ist, dass es sich hierbei um eine Reproduktion einer Kopie handelt. Das Original verbrannte 1944, und lediglich eine Kopie ist erhalten, die das Original ersetzt.



Goethe-Statuette

Cosima Kiendl (Fotografin), Statuette, ca. 1835, [Mailand?]

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Goethe-Statuette, Pompeo Marchesi, [Mailand?], ca. 1835, UB J.C. Senckenberg, Sammlung Frankfurt und Seltene Drucke


Beschädigt 

Bombentreffer zerstörten 1943/44 nicht nur das Gebäude der Stadtbibliothek, sondern auch die überlebensgroße Goethe-Statue Marchesis in der Eingangshalle. Erhalten blieben drei Reduktionskopien vom Künstler selbst. Diese Statuetten erhielten die drei Stifter des Denkmals als Dank für den Auftrag. Eine davon – mit kleineren Schäden – befindet sich heute im Besitz der Bibliothek.



Vitrinentisch verfügbar machen

Atelier Markgraph GmbH (Gestaltung)
Messegrafik & Messebau Schreiber e.K (Hersteller)
Bernhard Wirth (Fotograf), Fotografie, 2018-2019, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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verfügbar

machen

Sammeln ist kein Selbstzweck. Etwas zu bewahren, ist weitgehend sinnlos, wenn dabei nicht bereits gegenwärtige oder zukünftige Nutzungen ins Auge gefasst werden. Diese sind vielfältig, und häufig ergeben sich mit der Zeit Nutzungsarten, die beim Aufbau der Sammlung noch gar nicht bedacht werden konnten. Bibliotheken und Archive sind gesetzlich verpflichtet, ihre Bestände für die öffentliche Nutzung zugänglich zu machen. Auch der konservatorische Schutz eines Objektes kann gegen eine Nutzung sprechen. Statt des Originals kommen deshalb auch Kopien, Reproduktionen oder Faksimiles zum Einsatz. Die wichtigste Maßnahme in diesem Zusammenhang ist heute die Digitalisierung. Sie schützt das Original und ermöglicht eine ortsunabhängige parallele Nutzung durch verschiedene Interessierte. Dies bedarf nicht nur entsprechender Infrastruktur, sondern auch passender Vermittlungsangebote. Daten-, Urheber- oder Personenschutzrechte können die Zugänglichkeit beschränken. 





Foto: Lesesäle Vitrine

Cosima Kiendl (Fotografin), Fotografie, 2020, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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01 Lesesäle



»Bilder aus den Lesesälen der Rothschildbibliothek
in Frankfurt a. M.«

Zeitungsartikel, 1892, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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»Bilder aus den Lesesälen der Rothschildbibliothek in Frankfurt a. M.«, Frankfurt am Main, 21. Februar 1892, UB J.C. Senckenberg, Sammlung Judaica


Titelblatt der Kleinen Presse in Rothschild’scher Zeitungsausschnittssammlung Hermann Junker. Dieses Titelblatt der Kleinen Presse zeigt Bilder aus den Lesesälen der von Hannah Luise von Rothschild gegründeten Rothschild’schen Bibliothek, in deren ursprünglichem Gebäude sich heute das Jüdische Museum befindet.



Fotografie des Lesesaals der Stadt- und Universitätsbibliothek

Inge Werth (Fotografin), Fotografie, um 1965, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Wertvolle und empfindliche Werke werden nicht außer Haus verliehen, sondern zur Nutzung in einem Lesesaal bereitgestellt. Als Lern- und Arbeitsorte sind Lesesäle bis heute äußerst gefragt.

Lesesaal der Stadt- und Universitätsbibliothek um 1965 von Inge Werth



Fotografie des Lesesaals Spezialsammlungen

Thomas Risse (Fotograf), Fotografie, 2019, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Neben dem direkten Zugriff auf die Bücher und einem stabilen WLAN bieten sie auch eine ganz besondere Arbeitsatmosphäre.

Fotografie des Lesesaales Spezialsammlungen



Leihscheine

Cosima Kiendl (Fotografin), Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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02 Ausleihen



Lesesaal Leihschein

Bestellschein, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Leihschein, Frankfurt am Main, UB J.C. Senckenberg, Archivzentrum


Leihschein

Die traditionelle Nutzung von originalen Objekten wurde lange Zeit über Leihscheine abgewickelt. Diese waren dabei gleichzeitig Bestellschein für die Anforderung aus dem Magazin und Belastungsdokument während der Benutzung im Lesesaal oder außer Haus. Als historische Dokumente zeigen sie auch die institutionellen Veränderungen innerhalb der Geschichte der heutigen Universitätsbibliothek J. C. Senckenberg.



Statistiken zur Nutzung

Petra Schneider (Verfasserin)
Bernhard Wirth (Fotograf), Statistik, 2020, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Rushhour

Statistiken sind ein Hilfsmittel, um zu prüfen, ob Nutzer*innen zufrieden sind: Welche Bücher werden häufig entliehen, welche nicht. Welche Sitzplätze und welche Computerarbeitsplätze werden häufig genutzt? Zu welchen Tageszeiten oder an welchen Tagen ist das Nutzungsaufkommen höher? Viele Werte liefert die Technik hierbei automatisch, andere müssen durch das Bibliothekspersonal selbst ermittelt werden.



Archivgut mit Schwärzungen

Cosima Kiendl (Fotografin), Archivgut

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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03 Zugangsbeschränkungen



Screenshot: EZB-Ampel

Screenshot

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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EZB-Ampel, Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg Frankfurt am Main, 2019, UB J.C. Senckenberg


Rot, gelb, grün

Eine der wichtigsten Dienstleistungen heutiger Bibliotheken ist es, Zugang zu elektronischen Büchern und Zeitschriften zu bieten. Die »EZB Ampel« zeigt dabei, welche Nutzungsoptionen verfügbar sind. Abhängig ist das von Lizenzvarianten der Verlage und persönlichen Berechtigungen der Nutzer*innen. EZB steht dabei nicht für Europäische Zentralbank, sondern für Elektronische Zeitschriftenbibliothek.



Archivgut mit Schwärzungen

Cosima Kiendl (Fotografin), Archivgut

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Geschwärzt 

Archivalien haben eine Schutzfrist von 30 Jahren, die sich bei einem überwiegenden Personenbezug um weitere 10 Jahre nach Tod der betroffenen Person verlängert. Eine Verkürzung kann z. B. nur erreicht werden, wenn die Bearbeitung für Forschungsfragen zwingend erforderlich ist. In solchen Fällen müssen die Hinweise auf die Betroffenen – wie in diesem Beispiel – in der Forschungsarbeit aber so anonymisiert werden, dass die Person nicht mehr erkennbar ist.



Vitrinentisch verfügbar machen

Atelier Markgraph GmbH (Gestaltung)
Messegrafik & Messebau Schreiber e.K (Hersteller)
Adrian Ziemer (Fotograf), Möbel, 2018-2019, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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04 Benutzungshihglights



Brief an Johann Daniel von Olenschlager, Älterer Bürgermeister der Stadt Frankfurt am Main

Caroline Luise, Markgräfing von Baden, Brief, 1771, Karlsruhe

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Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Dankesbrief der Markgräfin Caroline Luise von Baden, Karlsruhe, 1771, UB J.C. Senckenberg, Sammlung Frankfurt und Seltene Drucke


Kolorieren

Eine frühe Fernleihe mit besonderem Nutzungszweck belegt dieser Brief der Markgräfin von Baden. Sie bedankt sich im Jahr 1771, dass sie das Frankfurter Exemplar als Vorlage zur Nachkolorierung ihres eigenen Exemplars >>Metamorphosis Insectorum Surinamensium<< von Maria Sybilla Merian nach Karlsruhe ausleihen durfte. Obwohl sie sich für die späte Rückgabe entschuldigt, ist nicht dokumentiert, ob sie Säumnisgebühren zahlen musste.



Premier livre d'orgue

Grigny, Nicolas de (Verfasser)
Bach, Johann Sebastian (Beteiligter)
Charles Dieupart (Beteiligter)
Jean-Henri d'Anglebert (Beteiligter), Sammelhandschrift, ca. 1710, [S.l.]

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Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Premier livre d'orgue u.a. Werke, Nicolas de Grigny u.a., [Weimar], 1709-1714, UB J.C. Senckenberg, Sammlung Musik und Theater


Sehr gefragt

Diese auf 1709-1714 datierte Sammelhandschrift von Johann Sebastian Bach enhält in seiner Handschrift die Abschriften zweier aus mehreren Teilen bestehender Werke: das Livre d'Orgue von Nicolas de Grigny und die Suites de Clavecin von Charles Dieupart. Dazwischen befindet sich eine Verzierungstabelle von Jean-Henri d'Anglebert, die für die Aufführungsparxis der Barockmusik eine bedeutende Rolle spielt. Es ist die meistgefragte Musikhandschrift der Bibliothek.



Verzeichnis derer Holländischer Schriften

Miklós Tótfalusi Kis (Schriftschneider)
Wolfang Dietrich Ehrhard (Schriftgießer),, Verkaufskatalog, ca. 1720, Leipzig

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Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Verzeichnis derer Holländischen Schriften, Miklós, Tótfalusi Kis, Wolfgang, Dietrich Ehrhard Leipzig, ca. 1720 UB J.C. Senckenberg


Inspiration

Diese Schriftprobe war um 1720 ein Meisterblatt des Leipziger Schriftgießers Ehrhard, der damit sein Schriften-Sortiment Druckereien zum Kauf anbot. Dass fast 300 Jahre später seine Schriften ein Global Player der Computerschrift bei der Entwicklung eines neuen Fonts nutzte, hätte Ehrhard sicher nicht erwartet. Die Firma bestellte bei der Bibliothek hoch auflösende Scans als Gestaltungsvorlagen.



Der Neue Teutsche Merkur

Christoph Martin Wieland (Herausgeber), Zeitschrift, 1802, Weimar

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Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main

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Neuer Teutscher Merkur, Christoph Martin Wieland (Herausgeber), Weimar, 1802 (Heft 2), UB J.C. Senckenberg, Sammlung Deutsche Drucke


Umlaufexemplar

Nicht nur in Bibliotheken werden Medien von mehreren Personen genutzt. Die Zirkulation von Zeitschriftenheften in mehr oder weniger festgelegten Kreisen wird schon lange als Multiplikationsinstrument eingesetzt. Dieses Heft wurde in einem Regiment des Landgrafen von Hessen-Kassel in Umlauf gegeben. Die Nutzungsdaten wurden militärisch genau festgehalten.



Vitrinentisch forschen und lehren

Atelier Markgraph GmbH (Gestaltung)
Messegrafik & Messebau Schreiber e.K (Hersteller)
Bernhard Wirth (Fotograf), Möbel, 2019, Frankfurt am Main

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Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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forschen und lehren

Sammlungen sind ein konstitutiver Bestandteil der Wissenschaft. Viele wissenschaftlichen Disziplinen sind ohne systematisch angelegte Sammlungen nicht denkbar, teilweise sind sie sogar erst auf deren Grundlage entstanden. Bis heute spielen Sammlungen in zahlreichen Fächern eine zentrale Rolle – für die Forschung ebenso wie für die Lehre. Je nach Disziplin oder Forschungsfrage werden sehr unterschiedliche Dinge gesammelt. Das Spektrum reicht von Faustkeilen aus der Vor- und Frühgeschichte bis zu Schuhen der heutigen Jugendkultur. Ebenso vielfältig wie die Gegenstände sind die Fragen, die an sie gestellt, und die Methoden, die eingesetzt werden. Regelmäßig wechselnde Präsentationen im Schopenhauer-Studio geben einen exemplarischen Einblick in einzelne Forschungs- und Lehrprojekte.





Postkarten

Judith Blume (Fotografin), Foto, 2019, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Vielfalt

Über 40 wissenschaftliche Sammlungen befinden sich an der Goethe-Universität. Sie sind über alle Standorte verteilt: die Fachbereiche, die Bibliothek, das Archiv und zahlreiche An-Institute. Die im Rahmen des Universitätsjubiläums 2014 angefertigten Fotografien von Tom Stern ermöglichen einen Blick in die Keller, Dachböden und Büros, in denen die unterschiedlichen Gegenstände lagern: sie vermitteln einen Eindruck von der Vielfalt der Bestände. 



Webpage der Sammlungskoordination der Johann Wolfgang Goethe-Universität

Dr. Judith Blume (Herausgeberin/Betreuerin)
Dr. Vera Hierholzer (Herausgeberin)
Dr. Lisa Regazzoni (Herausgeberin)
Sven Winnefeld (Programmierer)
FGS Kommunikation – Steffen Grzybek, Martin Schulz GbR (Designer), Webpage

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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Lehre

Die Online-Plattform wurde von der Studiengruppe „sammeln, ordnen, darstellen“ konzipiert. Ziel war eine systematische Übersicht aller Sammlungen sowie ein exemplarischer Zugang über ausgewählte Objekte. Heute dokumentiert die Plattform vor allem auch die zahlreichen Aktivitäten der einzelnen Sammlungen und zeugt damit vom großen Potential, das Sammlungen auch für eine forschende, praxisnahe und experimentelle Lehre und Wissenschaftsvermittlung haben.



Fotografien von vergrößerten Schnitten des Sheabutterbaums

Alexa Höhn , Fotografie, 2019, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Goethe-Universität, Archäobotanische Vergleichssammlung

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01 Sehen lernen

Sehen lernen

Viele wissenschaftliche Sammlungen sind sogenannte Vergleichssammlungen. Das heißt, sie stellen Material bereit, anhand dessen im Feld gesammelte Objekte bestimmt werden können. Für die Forschung sind sie eine unerlässliche Infrastruktur, welche eine genaue Einordnung der Funde erst möglich macht. Aber auch in der Lehre spielen sie eine wichtige Rolle. Anhand von Lehrsammlungen können Studierende die unterschiedlichen Formen kennen und erkennen lernen.





Fotografien von vergrößerten Schnitten des Sheabutterbaums

Alexa Höhn , Fotografie, 2019, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Goethe-Universität, Archäobotanische Vergleichssammlung

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Alexa Höhn, Fotos von vergrößerten Schnitten des Sheabutterbaums,Frankfurt am Main, 2019, Goethe-Universität, Archäobotanische Vergleichssammlung


Sheabutter

Sheanüsse, deren Fett sich heute in vielen Kosmetikprodukten findet, wurden in Westafrika schon sehr lange angebaut. Das Fett wurde schon frühzeitig zur Körperpflege eingesetzt. Vor allem aber diente es als pflanzliches Fett in der Ernährung. Heute können archäobotanische Reste von Sheabutterbäumen also als Indikatoren für eine bestimmte Landnutzung dienen.

Variabilität

Das Holz des Sheabutterbaums aber zeichnet sich durch eine hohe Variabilität in seiner Struktur aus. Das heißt, es gibt eine große Bandbreite an Merkmalsausprägungen. Dies macht eine Bestimmung natürlich umso schwieriger, denn je größer die Variabilität der Merkmale ist, desto herausfordernder ist es zu entscheiden, ob es sich bei einem Fund um den Rest eines Sheabutterbaums handelt oder nicht.



Fotografien von vergrößerten Schnitten des Sheabutterbaums

Alexa Höhn , Fotografie, 2019, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Goethe-Universität, Archäobotanische Vergleichssammlung

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Alexa Höhn, Fotos von vergrößerten Schnitten des Sheabutterbaums,Frankfurt am Main, 2019, Goethe-Universität, Archäobotanische Vergleichssammlung


Je mehr, desto sicherer

Und deshalb kommt es auf die Menge der Präparate an. Habe ich nur ein  Präparat, mit dem ich meinen Fund vergleichen kann, dann mag es auf Grund der Variabilität kaum Übereinstimmung geben. Und ich komme zu dem Schluss, dass es kein Sheabutterbaum ist. Habe ich aber sehr viel Vergleichsmaterial, so steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ich eine Übereinstimmung erkenne und den Fund bestimmen kann.

Wissen und Unsicherheit

Auch dann bleibt die Bestimmung selbstverständlich eine Annäherung. Erschwerend kommt bei archäologischen Funden hinzu, dass es sich meist um Fragmente handelt. Die Wissensproduktion muss deshalb immer mit nicht zu füllenden Lücken und der damit verbundenen Unsicherheit umgehen.



Vier Faustkeile

Cosima Kiendl (Fotografin), Faustkeile, älter als 300.000 Jahre, Sahara

Aus der Sammlung von

Goethe-Universität, Studien- und Lehrsammlungen der Vor- und Frühgeschichte Europas und Afrikas

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02 Formenvielfalt

Faustkeil

Ein Faustkeil zeichnet sich durch folgendes aus: Er ist beidseitig flächig retuschiert, hat einen spitz-ovalen Querschnitt, eine weniger bearbeitete rundliche Basis und eine deutlich herausgearbeitete Spitze. Dass innerhalb dieser Kriterien noch einige Vielfalt möglich ist, liegt auf der Hand. Faustkeile haben unterschiedliche Größen und Verhältnisse bei Länge, Breite, Dicke und bestehen aus verschiedenen Gesteinen.

Chronologie und Typologie

Faustkeile wurden über eine Million Jahre verwendet. Angesichts einer solch langen Dauer wäre zu erwarten, dass sie sich im Laufe der Zeit veränderten. Tatsächlich ist die Veränderung sehr gering, was dazu führt, dass sich
Faustkeile allein über ihre Typologie nicht gut datieren lassen.



Funktion und Fundkontext

Auch bei der Frage nach der Funktion kann die Wissenschaft keine präzise Antwort geben. Faustkeilfunde gemeinsam mit Knochen großer Tiere deuten darauf hin, dass Faustkeile dazu dienten, eine Nische zu erschließen, die den Menschen jener Zeit einen großen Vorteil verschafften: Sie schlugen mit Faustkeilen Röhrenknochen auf und erbeuteten Mark, was außer ihnen nur noch Hyänen schafften.

Vom Fund zur Forschung

Zwischen Fund und Forschungsobjekt liegen in der geowissenschaftlichen Forschung zahlreiche Schritte, die das ursprüngliche Objekt bearbeiten. So muss das gefundene Gestein nicht nur gewaschen und inventarisiert werden. Viel entscheidender ist es, das große Objekt so zu bearbeiten, dass es unter einem Mikroskop untersucht werden kann.





Vier Faustkeile

Cosima Kiendl (Fotografin), Faustkeile, älter als 300.000 Jahre, Sahara

Aus der Sammlung von

Goethe-Universität, Studien- und Lehrsammlungen der Vor- und Frühgeschichte Europas und Afrikas

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Vier Faustkeile, Sahara, älter als 300.000 Jahre, Goethe-Universität, Studien- und Lehrsammlungen der Vor- und Frühgeschichte Europas und Afrikas


Formenvielfalt

Die Studien- und Lehrsammlung der Vor- und Frühgeschichte am Institut für Archäologische Wissenschaften wird, wie es der Name sagt, in der Lehre eingesetzt. Hier haben Studierende die Möglichkeit, Originalobjekte und ihre formenkundliche Vielfalt kennenzulernen.



Fotografie Sneaker Vitrine

Atelier Markgraph GmbH (Gestaltung)
Messegrafik & Messebau Schreiber e.K (Hersteller)
Adrian Ziemer (Fotograf), Fotografie, 2020, Frankfurt am Main

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Universiätsbibliothek Johann Christian Senckenberg

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03 Blickwinkel

Blickwinkel

Es sind nicht die Objekte, die eine Sammlung als wissenschaftlich kennzeichnen. Vielmehr kommt es auf die Fragen an, die mit Hilfe dieser Objekte beantwortet werden. So wird eine Schuhsammlung, die auf den ersten Blick an den heimischen, nicht ausgemisteten Schrank erinnert im Rahmen der Jugendkulturforschung zu einer wichtigen Quelle. Die große Menge zeugt hier nicht von einem Spleen, sondern ist Voraussetzung dafür, Entwicklungen dokumentieren und Unterschiede deuten zu können.





Schnürstiefeletten

Schuhe, 1990er Jahre

Aus der Sammlung von

Goethe-Universität, Jugendkulturarchiv

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Quelle

Goethe-Universität, Jugendkulturarchiv

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Pikes, Goethe-Universität, Jugendkulturarchiv


Asics Tiger Schuhe

Onitsuka Tiger (Hersteller), Schuhe, 1990er Jahre

Aus der Sammlung von

Goethe-Universität, Jugendkulturarchiv

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Quelle

Goethe-Universität, Jugendkulturarchiv

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Sneaker (Onitsuka Tiger Mexico 66), Goethe-Universität, Jugendkulturarchiv


Rosa Buffalos

Buffalo London (Hersteller), Schuhe, um 1990

Aus der Sammlung von

Goethe Universität Frankfurt, Jugendkulturarchiv

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Quelle

Goethe Universität Frankfurt, Jugendkulturarchiv

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Buffalos, Goethe-Universität, Jugendkulturarchiv


Fotografien des Blicks durchs Polarisationsmikroskop

Sascha Staubach (Fotograf), Fotografie, 2019, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Goethe-Universität, Geowissenschaftliche Sammlung

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Quelle

Goethe-Universität, Geowissenschaftliche Sammlung

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04 Verbrauchen



Fotografien des Blicks durchs Polarisationsmikroskop

Sascha Staubach (Fotograf), Fotografie, 2019, Frankfurt am Main

Aus der Sammlung von

Goethe-Universität, Geowissenschaftliche Sammlung

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Quelle

Goethe-Universität, Geowissenschaftliche Sammlung

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Sascha Staubach, Fotografien des Blicks durchs Polarisationsmikroskop Frankfurt, 2019, Goethe-Universität, Geowissenschaftliche Sammlung


Verbrauchen

Während es in vielen Sammlungen darum geht, Dinge vor dem Verfall zu bewahren, müssen in manchen Fällen Objekte geradezu zerstört werden, um Forschungsfragen beantworten zu können. Neben der Isotopenuntersuchung der Perlhirse in der archäobotanischen Forschung gilt dies etwa auch für die Bearbeitung von Gesteinsfunden für die geowissenschaftlichen Forschung.



Fotografien des Blicks durchs Polarisationsmikroskop

Sascha Staubach (Fotograf), Fotografie, 2019, Sprendlingen bei Frankfurt

Aus der Sammlung von

Goethe-Universität, Geowissenschaftliche Sammlung

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Quelle

Goethe-Universität, Geowissenschaftliche Sammlung

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Sascha Staubach, Fotografien des Blicks durchs Polarisationsmikroskop Frankfurt, 2019, Goethe-Universität, Geowissenschaftliche Sammlung


Sägen und Schleifen

Dafür wird der Stein mit einer Kreis­säge in kleine Blöcke zerschnitten. Anschließend werden diese so dünn geschliffen, dass sie auf einen Glasträger passen. Dieser kann nun unter einem Polarisationsmikroskop betrachtet und bis zu 50-fach vergrößert werden. Die daraus entstehenden fotografischen Bilder geben Einblick in die Struktur des Gesteins. Vom Fundobjekt aber ist rein materiell nicht mehr viel übrig.



Perlhirsefruchtstand

Cosima Kiendl (Fotografin), Getreide, 1990er Jahre, Burkina Faso

Aus der Sammlung von

Goethe-Universität, Archäobotanische Vergleichssammlung

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05 Alt und neu

Aufschlussreiche Reste

In den 1990er Jahren wurden im Rahmen des SFB »Kulturentwicklung und Sprachgeschichte im Naturraum westafrikanische Savanne« archäologische Pflanzenreste in Burkina Faso gesammelt. Damit konnte untersucht werden, welche Getreidesorten und Pflanzenarten Menschen damals verwendet haben. Daraus ließen sich Rückschlüsse auf die damaligen klimatischen Bedingungen ziehen.

Isotopen

Mit der inzwischen entwickelten Isotopenuntersuchung können die Perlhirsekörner weitere Einblicke gewähren. Isotope sind Atomarten eines Elements, deren Kerne gleich viele Protonen, aber unterschiedlich viele Neutronen enthalten. Die gemessenen Werte der Stickstoffisotope des Perlhirsepulvers geben Hinweise auf die damaligen Anbaumethoden, wie etwa Düngung und Bewässerung.



Zu Pulver zermahlen

Allerdings müssen für diese Untersuchung die (an sich schon sehr kleinen) Körner zermahlen werden. Ein paar Milligramm des Pulvers kommen in winzige Zinnkapseln. Dieses wird in einer Maschine verbrannt und im so entstehenden Kohlendioxid bzw. Stickstoffdioxid können dann die Isotopenwerte gemessen werden.

Immer mehr Dung

Die von Amy Styring erzielten Ergebnisse zeigen, dass die Nutzung von Dung während der ersten zwei Jahrtausende n.Chr. gestiegen ist. Dies, so lässt sich vermuten, hat sesshaften Getreideanbau ermöglicht und vielleicht auch den Konkurrenzkampf um fruchtbares Land vermindert. Was wir in 30 Jahren wohl noch alles aus den winzigen Perlhirsekörnern herauslesen können?





Perlhirsefruchtstand

Cosima Kiendl (Fotografin), Getreide, 1990er Jahre, Burkina Faso

Aus der Sammlung von

Goethe-Universität, Archäobotanische Vergleichssammlung

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Perlhirsefruchtstand, Burkina Faso, 1990er Jahre, Goethe-Universität, Archäobotanische Vergleichssammlung


Alt und Neu 

Neue Methoden können alten Sammlungsbeständen eine ganz neue Relevanz geben. Das zeigen etwa Untersuchungen zur Perlhirse, die 2019 am
Institut für Archäobotanik durch die britische Gastwissenschaftlerin Amy Styring durchgeführt wurden.



Fotografien der Maschine zur Isotopenvermessung und
Diagramm der Auswertung

Amy Styring (Fotografin), Fotografie, 2019, Oxford

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Universität Oxford, Vereinigtes Königreich

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Quelle

Universität Oxford, Vereinigtes Königreich/ Leihgabe und Foto: Amy Styring

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Fotografien der Maschine zur Isotopenvermessung und Diagramm der Auswertung, Amy Styring Universität Oxford, Vereinigtes Königreich, 2019

Eine virtuelle Ausstellung von

Team

Kuratorisches Team:
Dr. Judith Blume,  Dr. Mathias Jehn, Petra Schneider, Bernhard Wirth, Raimund Ziemer, Jessica Zülch

Umgesetzt durch:
Jessica Zülch

Unterstützt durch:
Jeanne Eschert, Cosima Kiendl

Ausstellungsfotografien:
Cosima Kiendl, Thomas Risse, Bernhard Wirth, Adrian Ziemer

Inhaltliche Unterstützung bei Objektauswahl:
Dr. Angela Hausinger, Dr. Rachel Heuberger, Dr. Mathias Jehn, Dr. Ann Kersting-Meuleman, Dr. Volker Michel, Dr. Aïsha Othman, Dr. Bernhard Tönnies

Konzeption, räumliche Gestaltung und Grafik:
Atelier Markgraph GmbH, Frankfurt am Main, Yvonne Krug-Prosek, Verena Mauerer, Sebastian Nüßlein, Julia Tyrakowska

Restauratorische Betreuung:
Sibylle de Bonis, Michael Geisel, Manuela Keßler

Ausstellungsbau und Grafikproduktion:
Messegrafik & Messebau Schreiber e. K., Frankfurt am Main

Wir danken allen für Ihre Unterstützung

Dr. Walter Pförtner und Dr. Gertrud Pförtner-Stiftung

Frankfurter Sparkasse

Freunde der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main e. V.

Georg und Franziska Speyer’sche Hochschulstiftung

Schopenhauer-Gesellschaft e. V.

Schopenhauer-Stiftung – Dr. Manfred Wagner

Schopenhauer-Stiftung – Arthur Angelika Hübscher
in memoriam Christian Hübscher

Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen

Erstellt mit :
DDB Studio
Ein Service von:
DDB Studio

Diese Ausstellung wurde am 23.02.2023 veröffentlicht.



Impressum

Die virtuelle Ausstellung Sammlungswerkstatt wird veröffentlicht von:

Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt

Die Goethe-Universität Frankfurt am Main ist als Hochschule des Landes Hessen eine rechtsfähige Stiftung des öffentlichen Rechts (§ 88 HessHG).

Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-IdNr.): DE 114 110 511

Zuständige Aufsichtsbehörde:
Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Rheinstr. 23-25, 65185 Wiesbaden.


Theodor-W.-Adorno-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Deutschland

Ausführende Stelle:
Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Freimannplatz 1
60325 Frankfurt am Main
Deutschland


gesetzlich vertreten durch

Den Präsidenten der Goethe-Universität, Prof. Dr. Enrico Schleiff

Telefon: 069/ 798 - 39205
Fax:
E-Mail:  information@ub.uni-frankfurt.de

Inhaltlich verantwortlich:

Dr. Mathias Jehn, Leiter der Abteilung Kuratieren, Fachinformation und Vermittlung, Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Freimannplatz 1, 60325 Frankfurt am Main

Kurator*innen:

Dr. Judith Blume, Dr. Mathias Jehn, Petra Schneider, Bernhard Wirth, Jessica Zülch

 

Rechtliche Hinweise:
Die Deutsche Digitale Bibliothek verlinkt die virtuelle Ausstellung auf ihrer Internetseite https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/content/virtuelle-ausstellungen. Dabei wurde auf die Vertrauenswürdigkeit der Institution, welche die Ausstellung veröffentlich hat sowie die Fehlerfreiheit und Rechtmäßigkeit der virtuellen Ausstellung besonders geachtet. Der auf dieser Internetseite vorhandene Link vermittelt lediglich den Zugang zur virtuellen Ausstellung. Die Deutsche Digitale Bibliothek übernimmt keine Verantwortung für die Inhalte der virtuellen Ausstellung und distanziert sich ausdrücklich von allen Inhalten der virtuellen Ausstellung, die möglicherweise straf- oder haftungsrechtlich relevant sind oder gegen die guten Sitten verstoßen. 

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Hosting und Betrieb:  
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