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Exposition

Zu den hervorstechenden Merkmalen des Ersten Weltkriegs zählen neben den neuartigen Formen der Kriegführung auch die neuartigen Formen ihrer Medialisierung. Nie zuvor ist ein Krieg so ausgiebig gefilmt, nie zuvor das Medium Film so systematisch zur Meinungslenkung instrumentalisiert worden.

Für das Filmschaffen in Europa bedeutete die durch den Krieg hervorgebrachte Nationalisierung von Produktions-, Vermarktungs- und Aufführungsbedingungen einen Bruch: Bis Kriegsbeginn war die Filmwirtschaft international verflochten, und in Kinoprogrammen bekam das zeitgenössische Publikum gewöhnlich Filme aus unterschiedlichen Ländern zu sehen. Zugleich aber sahen sich Filmschaffende über Länder- und Kriegsparteigrenzen hinweg auch unter den Bedingungen einer umgreifenden Nationalisierung mit ähnlichen Problemen konfrontiert, auf die sie ähnliche Antworten fanden – sei es im Hinblick auf formale Gestaltung, inhaltliche Muster oder ökonomische und propagandistische Strategien.

Indem die hier präsentierte Ausstellung Objekte aus unterschiedlichen Ländern thematisch gruppiert, akzentuiert sie diese Ähnlichkeiten, anstatt einmal mehr den „Medienkrieg“ der 1910er Jahre wiederaufleben lassen zu wollen. Anhand von 120 Filmausschnitten, Fotografien, Plakaten und weiteren filmbezogenen Materialien vermittelt sie Einsichten in eine Mediengeschichte, die stärkere transnationale Verflechtungen aufweist als es die in weiten Teilen noch immer national gerahmte Filmgeschichtsforschung vermuten ließe.

Eine virtuelle Ausstellung der Deutschen Digitalen Bibliothek

kuratiert vom
Deutschen Filminstitut

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