Vor 75 Jahren ging das alte Darmstadt im Bombenhagel unter. Nahezu 80 Prozent der Innenstadt waren zerstört. Ungefähr ein Zehntel der Darmstädter Bevölkerung verlor in dieser Nacht ihr Leben, eine der höchsten Verlustzahlen des Zweiten Weltkriegs. Die "Brandnacht", jene seit 1944 so genannte Nacht vom 11. auf den 12. September 1944, stellt den furchbarsten und folgenreichsten Einschnitt in der Darmstädter Geschichte dar.
Kein Ereignis vorher und nachher hatte solche Auswirkungen auf die Entwicklung der Stadt wie jene Nacht, in der die jahrhundertealte Stadt im Feuersturm unterging und mehr als 11.000 Menschen den Tod fanden. Heute ist die Geschichte der alten Haupt- und Residenzstadt des Großherzogtums Hessen im Stadtbild nur noch an wenigen Stellen gegenwärtig.
Den 75. Jahrestag jener grausamen Ereignisse hat das Stadtarchiv zum Anlass genommen, um 2019 eine Ausstellung zu gestalten, die die Geschichte Darmstadts im Zweiten Weltkrieg darstellt. Der Fokus liegt auf der Brandnacht, jedoch sollen auch die Anfänge des Bombenkriegs über Darmstadt und die weiteren Bombenangriffe dargestellt werden, denen ebenfalls Hunderte von Menschen zum Opfer fielen. Zugleich thematisiert die Ausstellung die Einnahme durch amerikanische Truppen am 25. März 1945, die Darmstadt ein vorzeitiges Kriegsende bescherte, sowie ihre unmittelbaren Folgen. Dieses Datum jährte sich im März 2020 ebenfalls zum 75. Mal.
Hinweis: Die Ausstellung skizziert auch die Auswirkungen der Luftangriffe auf die Bevölkerung Darmstadts. Insbesondere in den Augenzeugenberichten der Brandnacht sind daher Beschreibungen toter Menschen und der Situation in der Stadt nach dem Angriff enthalten.