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Die Zerstörung Darmstadts im Zweiten Weltkrieg

Stadtarchiv Darmstadt

Vor 75 Jahren ging das alte Darmstadt im Bombenhagel unter. Nahezu 80 Prozent der Innenstadt waren zerstört. Ungefähr ein Zehntel der Darmstädter Bevölkerung verlor in dieser Nacht ihr Leben, eine der höchsten Verlustzahlen des Zweiten Weltkriegs. Die "Brandnacht", jene seit 1944 so genannte Nacht vom 11. auf den 12. September 1944, stellt den furchbarsten und folgenreichsten Einschnitt in der Darmstädter Geschichte dar.

Kein Ereignis vorher und nachher hatte solche Auswirkungen auf die Entwicklung der Stadt wie jene Nacht, in der die jahrhundertealte Stadt im Feuersturm unterging und mehr als 11.000 Menschen den Tod fanden. Heute ist die Geschichte der alten Haupt- und Residenzstadt des Großherzogtums Hessen im Stadtbild nur noch an wenigen Stellen gegenwärtig.

Den 75. Jahrestag jener grausamen Ereignisse hat das Stadtarchiv zum Anlass genommen, um 2019 eine Ausstellung zu gestalten, die die Geschichte Darmstadts im Zweiten Weltkrieg darstellt. Der Fokus liegt auf der Brandnacht, jedoch sollen auch die Anfänge des Bombenkriegs über Darmstadt und die weiteren Bombenangriffe dargestellt werden, denen ebenfalls Hunderte von Menschen zum Opfer fielen. Zugleich thematisiert die Ausstellung die Einnahme durch amerikanische Truppen am 25. März 1945, die Darmstadt ein vorzeitiges Kriegsende bescherte, sowie ihre unmittelbaren Folgen. Dieses Datum jährte sich im März 2020 ebenfalls zum 75. Mal.

Hinweis: Die Ausstellung skizziert auch die Auswirkungen der Luftangriffe auf die Bevölkerung Darmstadts. Insbesondere in den Augenzeugenberichten der Brandnacht sind daher Beschreibungen toter Menschen und der Situation in der Stadt nach dem Angriff enthalten.



01

Luftangriffe im Ersten Weltkrieg



Wie verhalte ich mich bei Fliegergefahr?

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Wie verhalte ich mich bei Fliegergefahr?


Die Schrecken eines systematischen Luftkriegs erlebten wohl zuerst die Bewohner Londons und Südostenglands, als Deutschland die vor dem Ersten Weltkrieg von Graf Zeppelin entwickelten Luftschiffe ab Januar 1915 zu nächtlichen Bombenangriffen auf englische Städte einsetzte. Die Angriffe galten militärischen Einrichtungen, zielten aber auch dezidiert auf die ungeschützte Zivilbevölkerung, deren Moral man zu schwächen hoffte.

Auch vom Luftschiffhafen am Gräfenhäuser Weg, zwischen Darmstadt und Weiterstadt gelegen, starteten Luftschiffe Richtung England. Die Angriffe auf britische Städte töteten rund 1.600 Zivilisten, hatten jedoch keinen Einfluss auf die Moral der Bevölkerung. Auch die Alliierten griffen seit 1915 Ziele in Deutschland an und nahmen es ebenfalls in Kauf, die deutsche Zivilbevölkerung zu treffen. Karlsruhe, Mannheim, Ludwigshafen, Freiburg und andere grenznahe Städte waren häufig angeflogene Ziele, später auch Mainz und Wiesbaden. Man rechtfertigte dies mit dem deutschen Vorgehen gegen britische Städte.



Zerstörtes Haus in der Darmstädter Soderstraße

1918, Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Kurzbeschreibung
In dem während des Fliegerangriffs am 16. August 1918 zerstörten Haus kamen drei Menschen ums Leben.

Bei drohender Fliegergefahr wurde die Darmstädter Bevölkerung durch Hupensignale der Polizei und das Läuten der Glocken auf dem Stadtkirchturm gewarnt. Später kamen Signalraketen zum Einsatz. Die Nachrichten von ersten Bombenangriffen auf deutsche Städte machten in Darmstadt rasch die Runde und schürten die Angst vor Fliegerangriffen, zumal ab Mai 1917 auch Verdunkelungsmaßnahmen getroffen werden mussten.

Zu einem Bombenangriff kam es jedoch erst am 16. August 1918, als englische Maschinen 18-20 Bomben im Stadtgebiet abwarfen, die meist nur geringe Schäden anrichteten. Häuser in der Gervinus- und der Soderstraße wurden allerdings getroffen, hier und auf dem Woogsdamm starben insgesamt vier Menschen, zwei wurden verletzt. Eines der abgeschossenen vier Flugzeuge wurde am 18. August auf dem Friedensplatz ausgestellt.



Zuschrift aus der Bevölkerung über den Fliegerangriff auf Darmstadt am 16. August 1918

29. August 1918, Darmstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Kurzbeschreibung
Zuschrift an den Darmstädter Täglichen Anzeiger, veröffentlicht in der Ausgabe vom 29. August 1918
Zuschrift aus der Bevölkerung über den Fliegerangriff auf Darmstadt am 16. August 1918


Kriegsschäden am Haus Gervinusstraße 43 nach dem Fliegerangriff vom 16. August 1918

1918, Darmstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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B49.jpg

02

Darmstadt in der Zeit des Nationalsozialismus



Umzug zum "Tag der Arbeit" am 1. Mai 1933 in Darmstadt

Fotograf:in: unbekannt, 1. Mai 1933, Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Kurzbeschreibung
Der Wagen der Städtischen Betriebe wird in der Heidelberger Straße von darin noch ungeübten Zuschauer:innen mit dem Hitlergruß gegrüßt.

Nach der Machtergreifung im März 1933 gestalteten die Nationalsozialisten die Stadt- und Landesverwaltung rigoros um. Der Landesregierung wurde durch Unterstellung unter den NSDAP-Gauleiter Jakob Sprenger ihre Selbstständigkeit entzogen. Alle Bereiche des öffentlichen Lebens, Verwaltungen, Vereine, Schulen und Organisationen wurden gleichgeschaltet, d.h. streng hierarchisch nach dem Führerprinzip organisiert. Partei und Organisationen griffen in alle Lebensbereiche steuernd ein.

Die Arbeiterschaft sollte der Deutschen Arbeiterfront beitreten, Studierende dem NS-Studentenbund, Sportvereine dem Reichsbund für Leibesübungen, Kultur- und Kunstschaffende wurden in der Darmstädter Künstlergemeinschaft zwangsvereint. Mit einem riesigen propagandistischen Aufwand (Kundgebungen, Versammlungen, Pressekampagnen, Aufmärsche, Spruchbänder in den Straßen und an Gebäuden) versuchten die Nationalsozialisten ihre Ideologie in der neuen "Volksgemeinschaft" zu verankern.



Hitlerjugend übt sich in Kriegsspielen

1936, Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Kurzbeschreibung
Bericht über einen "Kampf" um Burg Frankenstein aus der Hessischen Landes-Zeitung
Hitlerjugend übt sich im Kriegsspielen


Festzug beim Kreisfest des Kreises 4 des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen (DRL)

Ortsgruppe Darmstadt des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen, um 1938, Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Kurzbeschreibung
Der Wagen des DRL, hier zu sehen auf der unteren Alexanderstraße, ist umgeben von den Mitgliedern verschiedener Sport- und Turnvereine. Rund 4.000 Personen haben an dem Umzug teilgenommen.

Am 1. Mai, der als arbeitsfreier "Tag der nationalen Arbeit" begangen wurde, marschierte man im Festzug durch Darmstadt. Es gab Zwangsspenden für Organisationen wie die Deutsche NS-Volkswohlfahrt oder das Winterhilfswerk, politisch verordnete Feierstunden, Appelle in Schulen, Vereinen und Firmen, bei denen man in Uniform zu erscheinen hatte.

Die Staatsorganisationen "Hitler-Jugend" und "Bund Deutscher Mädel" griffen elementar in den Alltag der Jugend ein. Die HJ schulte militärische Fähigkeiten wie Exerzieren, Marschieren, Geländekampfspiele und Schießen. Beim BDM wurde neben sportlicher Betätigung die krankenpflegerische Kompetenz gefördert. Als Vorboten des kommenden Krieges konnte man neben der Gründung des Reichsluftschutzbundes auch die Wiederherstellung der Wehrhoheit ansehen, die in bewusstem Bruch des Versailler Vertrags zur Aufstellung neuer Regimenter, der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht und dem Neubau von sechs Kasernen im Westen und Süden Darmstadts führte. Damit war Darmstadt 1938 größter Reichswehrstandort Süddeutschlands.



Hochbunker auf dem Gelände des Eisenbahn-Ausbesserungswerks an der Frankfurter Straße

1960, Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Quelle

Fotograf: H. Henkler

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Die Möglichkeit eines künftigen Luftkriegs war in den Jahren nach 1933 immer gegenwärtig. Der ab 1935 aufgebaute Reichsluftschutzbund verpflichtete auf der Grundlage des Luftschutzgesetzes die Darmstädter Bevölkerung zur Teilnahme an der Luftschutzorganisation. Die Überwachung der Luftschutzbestimmungen oblag den Luftschutzwarten, die in den Lehrgängen, durchgeführt von den Ortsgruppen des Reichsluftschutzbundes, in der Darmstädter "Gas- und Luftschutzschule" auf ihre Aufgaben vorbereitet wurden.

In geeigneten Räumen wie Brauerei- und Feldenkellern, z.B. in der Riedeselstraße, der Saalbaustraße und der Dieburger Straße, wurden öffentliche Luftschutzräume eingerichtet. Dazu kamen Hochbunker, z.B. auf dem ehemaligen Bahngelände am Carl-Schenck-Ring.



Bericht der Hessischen Landeszeitung über erste Verdunkelungsübungen in Darmstadt

9. Oktober 1936, Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Bericht der Hessischen Landeszeitung über erste Verdunkelungsübungen in Darmstadt


Oberleitungsbus der HEAG im Jahr 1944 mit abgedunkelten Scheinwerfern

1944, Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Im Zusammenhang mit den Bestimmungen des Luftschutzes wurden auch Vorschriften zur Brandbekämpfung - besonders zum Ersticken von Brandbomben - und zum Umgang mit Blindgängern erlassen. Jeder Mensch sollte in die Lage versetzt werden, Brände schon bei der Entstehung zu bekämpfen. Die in der Theorie einfache Methode, Brandbomben mit der Handspritze oder mit Löschsand zu ersticken, versagte aber im Inferno eines Großangriffs.

Aktiver Luftschutz durch Flak fiel in Darmstadt gering aus. Flakstellungen gab es auf der Lichtwiese, im heutigen Weiterstädter Industriegebiet, auf der Ludwigshöhe, auf dem Griesheimer Flugplatz, auf dem Eschollkopf in Eberstadt sowie im Westen von Arheilgen. Auf der Burg Frankenstein stand 1940-1944 ein Scheinwerferturm. Ab Februar 1943 wurden die Flak-Soldaten zunehmend durch Luftwaffenhelfer ersetzt, die in Baracken in der Nähe der Flakstellungen untergebracht waren und dort auch unterrichtet wurden.

03

Der Luftkrieg in Deutschland und Darmstadt ab 1940

Den Beginn des Luftkriegs erlebte die Darmstädter Bevölkerung zunächst nicht am eigenen Leib. 1940/41 flog die deutsche Luftwaffe die erste große Luftoffensive gegen englische Städte. Die Darmstädter Zeitungen berichteten ausführlich darüber. Obwohl das Hauptziel der meist nächtlichen Angriffe London blieb, wurde am 14./15. November 1940 mit Coventry erstmals eine andere größere Stadt angegriffen. 568 Tote und 865 Verwundete waren zu beklagen. Die Luftwaffenführung nahm die Zerstörung von Wohnvierteln und die Tötung von Zivilist:innen billigend in Kauf und erhoffe sich, dass die Moral der Zivilbevölkerung beeinträchtigt würde. Die Deutschen irrten sich dabei genauso wie später die Englänger mit ihrer Moral Bombing-Theorie.

Mit dem ersten Abwurf englischer Bomben am 30. Juli 1940 begann die Zerstörung Darmstadts. Schon am 8. Juni 1940 hatte es den ersten Luftalarm gegeben, dem weitere 1.566 folgen sollten. Bei den meisten der fast 40 Luftangriffe auf Darmstadt handelte es sich um Zufalls- oder Notabwürfe. Die ersten Darmstädter Luftkriegsopfer forderte der Angriff zweiter englischer Maschinen am 22. Juli 1941, die im Rahmen eines Angriffs auf verschiedene Städte des Rhein-Main-Gebietes wohl auch als Ausweichziel Spreng- und Brandbomben auf die Nordviertel warfen und einige Häuser zerstörten. Man zählte 10 Tote und 25 Verwundete. Am 3. September fielen erstmals Bomben auf Eberstadt und zerstörten eine Schreinerei.





Auswirkungen eines Bombenangriffs am 21. Juli 1941

22. Juli 1941, Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Fotograf: Heinrich Flander

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Kurzbeschreibung
Beschädigte Häuser Liebfrauenstraße 94-98
Auswirkungen eines Bombenangriffs am 21. Juli 1941


Zwangsarbeiter:innen aus der Ukraine beim Reichsbahn-Ausbesserungswerk

Fotograf:in: unbekannt, 1943/1944, Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Fotograf:in: unbekannt

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Zwangsarbeiter:innen aus der Ukraine beim Reichsbahn-Ausbesserungswerk


Auch im Jahr 1942 und in der ersten Jahreshälfte 1943 kam es nur zu vereinzelten Angriffen, die Zahl der Luftalarme nahm jedoch rasch zu. Die Verluste in der Zivilbevölkerung nach den ersten englischen Großangriffen auf deutsche Städte veranlasste die Darmstädter Luftschutzbehörde, Maßnahmen zu verstärken und deren Befolgung erneut einzuschärfen. Leidtragende der Luftangriffe waren neben der Bevölkerung zunehmend Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter:innen, die in fast allen Industrie- und Gewerbebetrieben sowie in der Landwirtschaft eingesetzt waren. Ihnen war die Nutzung von Luftschutzräumen und Bunkern untersagt. Vermutlich mehr als 1.000 von ihnen sind durch Bombenangriffe auf Darmstadt ums Leben gekommen.


Schaulustige vor durch einen Bombenangriff am 21. Juli 1941 zerstörtem Haus Pankratiusstraße 58

Fotograf: Heinrich Flander, 22. Juli 1941, Darmstadt

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Fotograf: Heinrich Flander

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Kurzbeschreibung
Im Gebäude befanden sich die Bäckerei und das Café von Wilhelm Jöst. Rechts daneben ist das Haus Liebfrauenstraße 55 zu sehen.
Schaulustige vor durch einen Bombenangriff am 21. Juli 1941 zerstörten Haus Pankratiusstraße 58


Trauerfeier für die beim Luftangriff 1943 auf Darmstadt getöteten Menschen vor dem Hessischen Landesmuseum

Fotograf:in: unbekannt, 1943, Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Kurzbeschreibung
Die offizielle Trauerfeier für die beim Luftangriff 1943 auf Darmstadt getöteten Menschen am 29. September wurde zur pathetischen Durchhaltekundgebung.

Luftangriff vom 23./24. September 1943

Am Abend des 23. September 1943 erfolgte der erste gezielte Großangriff auf Darmstadt. 29 englische Flugzeuge warfen 51 Sprengbomben verschiedener Größe und 2.779 Brandbomben aus sehr großer Höhe (7.000-10.000 Meter) auf die Altstadt, das Martins- und Johannesviertel und die Gegend um die Nieder-Ramstädter Straße. Große Verwüstungen richtete der Angriff vor allem in der Altstadt an. Der alte Stadtkern mit seinen eng zusammenstehenden Fachwerkhäusern bot den durch Brandbomben verursachten Feuern reichlich Nahrung. Hier hatte man, weil schon vor dem Krieg Abrisspläne gefasst waren, entsprechend wenig Vorsichtsmaßnahmen gegen Luftangriffe getroffen. Der Angriff forderte 149 Tote und 278 Verwundete. Man gedachte ihrer am 29. September in einer pompösen und wortgewaltigen Trauerfeier vor dem Hessischen Landesmuseum.

162 Gebäude wurden insgesamt zerstört, 210 beschädigt. Sofort setzten Aufräumungs- und Instandsetzungarbeiten ein, unterstützt durch Hilfseinheiten aus der Umgebung. Parallel dazu begann nach diesem ersten schweren Angriff die Evakuierung von Fliegergeschädigten - über 5.000 Menschen waren obdachlos - und von Kindern im Rahmen der Kinderlandverschickung.  Auch die Anfangsklassen des Ludwig-Georg-Gymnasiums zogen mit dem Lehrkörper in das Sommerhaus der Schule in Dorndiel im Odenwald. Kinder, die das Alte Realgymnasium besuchten, wurden nach Groß-Umstadt verschickt und wohnten hier in Privatunterkünften. Die zunehmenden Fliegeralarme machten einen geordneten Unterricht ohnehin unmöglich. Außerdem nutzte man die Schulhäuser zum Teil für die Unterbringung Obdachloser sowie für deren Verpflegung, später auch für städtische und Parteidienststellen. Insgesamt wurden nach dem Septemberangriff 8.632 bombengeschädigte Personen aus Darmstadt evakuiert, u.a. nach Eberstadt und Arheilgen.



Kriegsgefangene und Wehrmachtssoldaten bei Aufräumarbeiten

Städtisches Hochbauamt Darmstadt, 1943, Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Kriegsgefangene und Wehrmachtssoldaten bei Aufräumarbeiten


Zerstörte Häuser in der Alicestraße

Städtisches Hochbauamt Darmstadt, 1943, Darmstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Kurzbeschreibung
Alicestraße 15-19
Zerstörte Häuser in der Alicestraße


Zerstörte Häuser in der Alicestraße

Städtisches Hochbauamt Darmstadt, 1943, Darmstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Kurzbeschreibung
Alicestraße 13
Zerstörte Häuser in der Alicestraße


Förderband zur Trümmerräumung in der Altstadt

Städtisches Hochbauamt Darmstadt, 1943, Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Förderband zur Trümmerräumung in der Altstadt


Hinkelsgasse, Stadtmauer und Hinkelsturm in Trümmern

Ende August 1944, Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Fotograf: Ernst Lukow, StadtA DA Best. 53

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Luftangriff vom 25./26. August 1944

Das Jahr 1944 brachte eine weiterhin zunehmende Angriffstätigkeit alliierter Bomberverbände. Die US Air Force beteiligte sich verstärkt am Luftkrieg. Mit der Alliierten Invasion in der Normandie im Juni 1944, der Eroberung von Flugplätzen auf dem Festland und dem Zurückweichen der deutschen Frühwarnsysteme nahmen feindliche Luftbewegungen und Luftalarme in beängstigendem Maße zu. Für 1944 sind 804 öffentliche Luftwarnungen und Luftalarme dokumentiert. Bis Kriegsende musste die Darmstädter Bevölkerung fast täglich die Schutzräume aufsuchen. Die Stadt erlebte in den ersten sieben Monaten des Jahres neun Luftangriffe. Am 29. Januar gingen über Darmstadt 20 Sprengbomben und Minen nieder, die eigentlich für Frankfurt bestimmt waren. Am 8. Februar fielen Bomben auf den nördlichen Stadtteil Arheilgen und am 19. Juli flogen erstmals 15 amerikanische Bomber einen Tagesangriff gegen die chemische Fabrik Merck, den größten Arbeitgeber der Stadt.

Für die Nacht vom 25. auf den 26. August 1944 plante das englische Bomberkommando die Zerstörung Darmstadts. Am Abend starteten 191 Lancaster-Bomber und 6 Mosquitos zum Angriff auf die Stadt. Das Vorhaben geriet jedoch durch technische und organisatorische Pannen für die Angreifer zum Fiasko. Der Master Bomber, der den Angriff leiten sollte, musste seinen Flug frühzeitig abbrechen. Seine Stellvertreter wurden abgeschossen, so dass der Bomberverband führungslos war. Ein Teil der Maschinen schloss sich dem gleichzeitig stattfindenden Angriff auf Rüsselsheim und die dortigen Opelwerke an, andere kreisten suchend über dem Zielgebiet und luden ihre tödliche Fracht schließlich über Griesheim, Groß-Gerau, Bickenbach, Pfungstadt und anderen Orten der Umgebung ab. Besonders schwer wurde Griesheim getroffen. Dort waren fehlgeworfene Markierungsbomben niedergegangen, auf die viele Maschinen ihre Bomben warfen. In Eberstadt gabe es 5 Tote und viele Verwundete. Darmstadt selbst hatte 8 Tote und 93 Verwundete zu beklagen; die Stadtkirche lag in Trümmern.

Am 26. August 1944 wurde durch Stabbrandbomben die Kirchgasse zum Teil zerstört. [...] Ganz Eberstadt, auch ich, beteiligte sich an den Löscharbeiten. Mit Wassereimern wurde Wasser aus der Modau geholt und von Hand zu Hand weitergegeben. [...] Es verbrannten einige Menschen, die nicht mehr aus den Kellern heraus konnten.
Best, Franz: "Mein liebes Eberstadt, mein lieber Frankenstein"




Brennende Kirchgasse in Eberstadt

Darmstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Maler: Heinrich Zernin

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Brennende Kirchgasse in Eberstadt


Blick über die Woogstraße auf die zerstörte Stadtkirche

1944, Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Fotograf: Ernst Lukow

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Blick über die Woogstraße auf die zerstörte Stadtkirche


Hinkelsgasse, Stadtmauer und Hinkelsturm in Trümmern

Ende August 1944, Darmstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Quelle

Fotograf: Ernst Lukow, StadtA DA Best. 53

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Hinkelsgasse, Stadtmauer und Hinkelsturm in Trümmern

04

Luftangriff vom 11./12. September 1944

Vorbereitung und Strategie

1942 verabschiedete sich die englische Luftwaffenführung von der Strategie, nur genau auzumachende militärische Ziele anzugreifen. Städte ließen sich - zumal bei Nachtangriffen - leichter angreifen als Brücken und Bahnhöfe. Man verband diese Überlegung mit der Strategie des Moral Bombing: Mittels der großflächigen Bombardierung von Wohngebieten, dem Area Bombing, sollte die Moral der Zivilbevölkerung untergraben werden. Erstmals wurde diese Taktik bei den Angriffen auf Lübeck und Köln im März und Mai 1942 angewandt.

Man setzte große Hoffnungen in den Erfolg des dehousing, d.h. des Obdachlosmachens möglichst vieler Menschen. Der Verlust des eigenen Heims träfe die Moral der Bevölkerung angeblich härter als der Verlust von Angehörigen oder Bekannten. Dabei hatte die Luftschlacht über England 1940/41 gezeigt, dass die deutschen Bombenangriffe den Durchhaltewillen der Briten nicht brechen konnten. Außerdem unterschätzte man völlig die Möglichkeiten des in Deutschland herrschenden totalitären Regimes, das nicht vor der Anwendung brutaler Gewalt gegen die eigene Bevölkerung zurückschreckte.





Schematische Darstellung des Bombenfächers des Bombenangriffs auf Darmstadt im September 1944

hergestellt von Klaus Schmidt, 1964, Darmstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Klaus Schmidt: "Die Brandnacht. Dokumente von der Zerstörung Darmstadts am 11. September 1944", Darmstadt 1964.

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Kurzbeschreibung
Die Bomberpulks fliegen das Ziel nicht hintereinander, sondern versetzt an, um von einem vereinbarten Drehpunkt aus fächerartig über das Stadtgebiet auszuschwärmen. Dabei soll ein Winkel von insgesamt 90 Grad erreicht werden.
Schematische Darstellung des Bombenfächers des Bombenangriffs auf Darmstadt im September 1944


Ein vom Ministry of Economic Warfare zusammengestellter geheimer Führer über die wirtschaftliche Bedeutung deutscher Städte, nach dem bekannten Reiseführer "The Bomber´s Baedeker" genannt, führte auch Darmstadt unter den kriegswichtigen Zielen auf. Er enthielt Informationen über Lage und Größe der Stadt sowie über alle kriegswichtigen Einrichtungen und Industriebetriebe. Weil Darmstadt weitgehend unzerstört, von überschaubarer Größe und dicht bebaut war, stufte man die Stadt als geeignetes Versuchsobjekt (nach Mönchengladbach zwei Tage zuvor) für eine neue Strategie der Bombardierung ein. Mit der so genannten Fächermethode sollte eine bessere Aufsprengung und das totale Ausbrennen der Innenstadt erreicht werden.

Der Angriff

Am 11. September 1944 starteten 221 englische Lancaster-Bomber sowie 13 Mosquitos zum Angriff auf die Stadt. Das Wetter war gut und der Anflug der Maschinen verlief ruhig. Es gab nur vereinzelt Tätigkeit von Flak und Jägern. Immerhin gingen 12 Flugzeuge verloren.

Um 23:48 Uhr trafen die ersten Maschinen über dem Ziel ein und warfen Leuchtbomben, um den Zielmarkern die Arbeit zu erleichern. Die ersten Markierungsbomben lagen genau im Ziel auf dem Exerzierplatz im Westen der Stadt. Der Master Bomber konnte bereits um 23:55 den Befehl zum Auslösen der Bomben geben. Die Maschinen flogen im vorgeschriebenen Fächerwinkel über die Stadt und warfen in rascher Folge aus einer Höhe zwischen 4.000 und 5.500 Metern 191 Luftminen (4.000 Pfund), 33 Sprengbomben (1.000 Pfund) und 285.848 Stabbrandbomben ab. Um 00:20 Uhr war der Angriff beendet.





Britisches Aufklärungsfoto des noch brennenden Darmstadt am Mittag des 12. September

Die Aufnahme wurde von einem unbekannten Fotografen der US-Army erstellt., 12. September 1944, Darmstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Kurzbeschreibung
Man erkennt am rechten Bildrand den Großen Woog, den Spessartring, in der Mitte den Mercksplatz, nordwestlich davon die Magdalenenstraße und die Gebäude der Technischen Hochschule, das Landesmuseum und den Mathildenplatz mit dreieckigem Löschteich.
Britisches Aufklärungsfoto des noch brennenden Darmstadt am Mittag des 12. September


Um 23:25 Uhr wurde in Darmstadt Fliegeralarm ausgelöst. Es war bereits der dritte an diesem Tag. Um 23:55 gingen die ersten Luftminen und Sprengbomben auf die Stadt nieder.

Schon zu Beginn des Angriffs fiel die örtliche Luftschutzleitung im Polizeipräsidium durch Bombentreffer aus, so dass keine zentralen Rettungsmaßnahmen koordiniert werden konnten. Auch die Ausweich-Befehlsstelle im Richthofenbunker hatte zur Außenwelt keine Verbindung mehr. Feuerwehr und Hilfsdienste aus Darmstadt und Umgebung warteten am Stadtrand vergeblich auf ihre Einsatzbefehle.

Der Feuersturm

Als der Angriff vorbei war, hörten die Menschen in den Kellern weitere Detonationen, die von einem in Brand geratenen Munitionszug stammten, der auf dem Gleis zwischen Hauptbahnhof und Südbahnhof stand. Die Explosionen bewogen viele Menschen, noch in den Kellern auszuharren. Etwa eine Stunde nach Angriffsbeginn entwickelten sich Tausende von gleichzeitig entstandenen Einzelbränden zu einem Feuersturm. Die Innenstadt heizte sich wie ein Ofen auf, der heiße Luft in hoher Geschwindigkeit nach oben ausstieß und den Sauerstoff am Boden mit hoher Geschwindigkeit ansaugte. Die Straßen der Innenstadt waren dadurch unpassierbar und Rettungsaktionen unmöglich.

Nur am Rand der Feuerzone, am Hauptbahnhof, in Bessungen, im Johannes- und Martinsviertel etwa, waren überhaupt Rettungs- und Löscharbeiten möglich. Im Zentrum des Feuersturms wurden Temperaturen von über 1.000 Grad ereicht, das Feuer verbrauchte den restlichen Sauerstoff. Viele Menschen erstickten deshalb in ihren gut erhaltenen Luftschutzkellern oder wurden, wenn sie die Keller verließen, durch den gewaltigen Sog in die Flammen gerissen und verbrannten bis zur Unkenntlichkeit.

Das Grauen dieser Nacht lässt sich aus den Berichten der Überlebenden nur erahnen. Der Feuerschein des brennenden Darmstadt war bis nach Mainz, Aschaffenburg und Friedberg zu sehen. Im Umkreis von ca. 20 Kilometern gingen verkohlte Blätter nieder, die der Feuersturm Kilometer hoch in die Luft geschleudert hatte.





Haus Olbrichweg 14, Wohnhaus der Familie Limmer im Jahr 1942

Fotografin: Ingeborg Limmer, 1942, Darmstadt

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Fotografin: Ingeborg Limmer

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Haus Olbrichweg 14, Wohnhaus der Familie Limmer im Jahr 1942


Haus Olbrichweg 14 in der Brandnacht

Fotografin: Ingeborg Limmer, 11. September 1944, Darmstadt

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Fotografin: Ingeborg Limmer

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Kurzbeschreibung
Das Foto des brennenden Hauses ist das einzige Foto, das aus der Brandnacht und aus den Tagen unmittelbar danach bekannt ist.
Haus Olbrichweg 14 in der Brandnacht


Haus Olbrichweg 14 im Jahr 1952

Fotografin: Ingeborg Limmer, 1952, Darmstadt

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Fotografin: Ingeborg Limmer

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Haus Olbrichweg 14 im Jahr 1952<br />


Luisenplatz und zerstörte Innenstadt

Fotograf: Felix Rühl, Frühherbst 1945, Darmstadt

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Fotograf: Felix Rühl, StadtA DA Best. 53

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Bergungs- und Rettungsmaßnahmen

In den ersten Tagen nach der Zerstörung waren fast 5.000 Hilfskräfte von Polizei, Luftschutzpolizei, Technischer Nothilfe, aber auch Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter:innen bei der Leichenbergung und der Rettung Verschütteter eingesetzt. Die Bergung dauerte Monate. Die meisten Opfer wurden in einem großen, von russischen Zwangsarbeitern ausgehobenen Massengrab auf dem Waldfriedhof beigesetzt. Die ungefähr 3.000 Verwundeten versorgte man in den nicht oder nur teilweise beschädigten Darmstädter Krankenhäusern sowie in Kliniken der Umgebung.

Die genaue Zahl der Opfer der Brandnacht lässt sich nicht mehr feststellen. Man muss von etwa 5.500 Toten ausgehen. Dazu kommen etwa 4.500 Vermisste, die ebenfalls als tot gelten müssen. Die Gesamtzahl der Opfer dürfte bei 11.000 bis 12.000 liegen, eine der, im Vergleich zur Größe der Stadt, höchsten Opferzahlen des Zweiten Weltkriegs.



Organisation der Leichenbergung durch die Polizeireviere in Darmstadt

Polizeipräsidium Darmstadt, September 1944, Darmstadt

Aus der Sammlung von

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Kurzbeschreibung
Berichte der Polizeireviere über den Stand der Leichenbergung aus den Trümmern
Organisation der Leichenbergung durch die Polizeireviere in Darmstadt


Ruine der Stadtkapelle

1952, Darmstadt

Aus der Sammlung von

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Stadtarchiv Darmstadt

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Kurzbeschreibung
Für den Umbau zur Gedenkstätte wurde das erhaltene Eingangsportal beseitigt.

Die parteiamtliche Darmstädter Zeitung setzte dem Grauen der Brandnacht Durchhalte-Appelle entgegen, in denen von unbeugsamer Volksgemeinschaft und Ausdauer im Kampfe um die "Freiheit unseres Volkes" die Rede war.

Bei der Trauerfeier am 21. September vor dem Hauptportal des Waldfriedhofs hielt Kreisleiter Karl Schilling (1889-1973) die Trauerrede. Ob die Darmstädter Bevölkerung seinen kämpferischen Worten noch glaubte, darf bezweifelt werden.

Am Anfang der Heidelberger Straße standen einige fast unversehrte Häuser, dann sahen wir keines mehr auf unserem Gang durch die Stadt, keines in den Hauptstraßen, keines in den Nebenstraßen. [...] Hügelstraße, Peter-Gemeinder-Straße, Adolf-Hitler-Platz, Rheinstraße, Schloss, Marktplatz, Landgraf-Georg-Straße, Erbacher Straße, überall die gleiche grauenhafte vollständige Vernichtung. [...] Nirgendwo ein Stück geretteter Hausrat, fast kein Zeichen menschlichen Daseins. [...] Aber Leichen in langen Reihen in den Vorgärten, an den Häuserwänden, notdürftig mit Tüchern oder Papier zugedeckt, verkohlt, verkrümmt, Körperteile, Knochen.
Bericht über einen Gang durch die Innenstadt am 12. September 1944


Hier ist ja kaum Verkehr und keine Menschen mehr, die was arbeiten können. In Darmstadt haben die Hunde wirklich ganze Arbeit gemacht, es steht nur noch sehr wenig [...]. Was sind das jetzt für trübe Stunden, nur nicht denken müssen. Man möchte einschlafen und nicht mehr aufwachen. [...] In der Stadt war heut Mittag wieder ein Angriff, Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was hier los ist und wer von unseren Bekannten alles tot ist. Es ist unbeschreiblich, ein Grauen kommt einen an.
Verzweiflung, Wut auf die Angreifer und Trauer sprechen aus den Briefen Überlebender, hier verfasst durch Karl Adolf Jensch, ausgebombt im Herdweg, am 19. September 1944 an Verwandte in Gerstdorf bei Augsburg.


In jenen Tagen waren wir vormittags und nachmittags draußen nur im "Dienst der Verkündigung". Da lagen auf dem Friedhof neben der Halle die Toten, hingemäht wie Kräuter im Maien, frei hingelegt, falls jemand sie rekognoszieren wollte oder konnte. Am nächsten Tag kamen sie dann in das große Grab. Oft kamen die Menschen mit angefahren mit Wagen, Karren, statt einem Sarg eine Kiste drauf. Da kam jener [mit] eine[m] Sarg, in dem die Reste von 12 Menschen aus dem Luisenplatz 1 zusammengelesen waren.

Pfarrer Rudolf Wintermann, letzter Pfarrer der Schlosskirchengemeinde


Etwa 14 Tage nach dem Schrecken hielten die, die sich "die Partei" nannten, eine Gedenkfeier. An das große Massengrab wagten sie nicht zu gehen, sondern blieben draußen vor dem Friedhof im Säulenhalbrund. Dort erklangen nun die sattsam bekannten großen Worte. Wir Pfarrer - evangelische und katholische im Ornat - standen etwas abseits. Als die Feier zu Ende war, gingen wir im Zuge zu dem Grab der Tausenden.
Pfarrer Rudolf Wintermann, letzter Pfarrer der Schlosskirchengemeinde




Obere Rheinstraße Richtung Luisenplatz

Fotograf:in: unbekannt, Oktober 1944, Darmstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Dokumentation der Zerstörung

Obwohl bis zum Kriegsende das private Fotografieren von Bombenschäden verboten war, machte ein:e unbekannte Fotograf:in im Oktober 1944 etwa 30 Aufnahmen von den Zerstörungen in der Altstadt und der Umgebung des Schlosses.

Diese Fotos zeigen, dass sechs Wochen nach dem Luftangriff die Hauptverkehrsstraßen bereits von Trümmern geräumt waren. Sie zeigen auch, wie wenige Menschen sich nach der Brandnacht noch in der Innenstadt aufhielten.



Zerstörungsplan der Stadt Darmstadt

Städtisches Hochbauamt Darmstadt, 1953, Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Kurzbeschreibung
Der Plan dokumentiert mit siebenfacher farblicher Abstufung den Grad der Zerstörung einzelner Gebäude: 0-3 Prozent schwarz; 4-9 Prozent grau; 10-24 Prozent rot; 25-49 Prozent blau-violett; 50-69 Prozent braun; 70-84 Prozent orange; 85-100 Prozent gelb. Die Innenstadt ist fast durchgehend orange und gelb gekennzeichnet.
Zerstörungsplan der Stadt Darmstadt


Die amtliche Aufnahme der Häuser- und Wohnungsschäden durch das städtische Hochbauamt Darmstadt begann im Februar 1945 noch nach den Richtlinien des Erlasses über die "Neuplanung von fliegerzerstörten Städten". Sie war erst 1949 abgeschlossen. Die Schadensaufnahme dokumentiert eine etwa fünf Quadratmeter große Schadenskarte, auch Zerstörungsplan genannt.

Von 34.990 Wohnungen im Jahr 1939 waren bei Kriegsende 16.107 total und 14.200 teilweise zerstört bzw. beschädigt. Die amtliche Quote der Zerstörung für die Kernstadt betrug 78 Prozent, für die Gesamtstadt (einschließlich Arheilgen und Eberstadt) 52,4 Prozent. Die Innenstadt war zu mehr als 90 Prozent zerstört.



Blick vom Schloss Richtung Westen in die Obere Rheinstraße

Fotograf: Martin Caspar, 1945, Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Quelle

Fotograf: Wissenschaftsstadt Darmstadt / Martin Caspar

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Ab August 1945 fertigte der Fotograf Martin Caspar im Auftrag des Leiters der Enttrümmerung Fotos aller zerstörten Straßenzüge an, um möglichen späteren Schadensersatzforderungen nach der Enttrümmerung und dem Einreißen von Ruinen zu begegnen. Diese Dokumentation, etwa 1.700 Fotos, ermöglicht eine lückenlose Übersicht über alle Bombenschäden.


Ansicht über das zerstörte Darmstadt Richtung Westen

1945, Darmstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Kurzbeschreibung
Das Foto dokumentiert, dass auch sieben Monate nach der Brandnacht von Darmstadt nur eine Trümmerwüste geblieben ist. Nur die Hauptverkehrsstraßen sind geräumt.
Im Vordergrund verlaufen von links nach rechts gesehen die Heinrichstraße, die Kiesstraße und die Roßdörfer Straße.
Die Zerstörungskarte und verschiedene Ansichten der Stadt nach den Luftangriffen sind auch in einem eigenen Album auf dem Flickr-Account des Stadtarchivs Darmstadt zu finden: Zerstörtes Darmstadt

Weitere Luftangriffe - weiteres Leiden

Nach der Brandnacht setzte eine Massenflucht der Bevölkerung ein. 49.200 Menschen verließen die Stadt zum Teil von selbst und zogen in die Vororte Arheilgen und Eberstadt, in den Odenwald oder an die Bergstraße, wo sie unter Umständen bei Freun:innen und Verwandten unterkamen. Der Großteil wurde per Zug oder Bus auf die benachbarten Gemeinden und Landkreise verteilt. Für die rund 50.000 verbliebenen Einwohner:innen, die in der ersten Zeit ohne Wasser, Strom, Gas und Telefon auskommen mussten, fand der Luftkrieg noch kein Ende. Die Luftalarme nahmen weiter zu. Meist mussten mehrmals täglich die Luftschutzkeller aufgesucht werden. Viele Menschen bauten sich Unterstände in der Feldflur, weil sie sich bei Fliegeralarm dort sicherer fühlten.

Zwei kleinere amerikanische Luftangriffe folgten bereits am 13. und 19. September 1944; am 13. griffen 93 „Fliegende Festungen“ (Boing B 17) die Bahnanlagen an; dabei wurde das Elektrizitätswerk am Dornheimer Weg getroffen, das Kesselhaus und die Kühltürme brannten aus. Am 19. September waren die Industrie-Anlagen im Norden Darmstadts an der Reihe; dabei gab es 61 Tote durch einen Volltreffer auf das gerade als Notpostamt eingerichtete Gemeindehaus der Johannesgemeinde in der Kahlertstraße.





Gelände der Firma Merck & Co

Angehörige der US-Army, 18. März 1945, Darmstadt

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Merck - Corporate History

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Kurzbeschreibung
Das Aufklärungsfoto der US-Luftwaffe zeigt das Firmengelände von Merck und am oberen Bildrand den Süden Arheilgens. Die Vielzahl der Bombentrichter westlich des Ortes zeigen, dass Arheilgen am 12. Dezember nur knapp einer Katastrophe entgangen ist.
Gelände der Firma Merck & Co


Der schwerste Luftangriff – gemessen an der Größe des Verbandes und der abgeworfenen Bombenlast – erfolgte am 12. Dezember 1944. 458 Boeing B17-Bomber griffen die Bahnanlagen und die Industriebetriebe im Norden an. Der Angriff forderte 303 Tote und 78 Verwundete. Die Werksanlagen von Merck, Schenck, Roeder und Röhm & Haas waren ebenso weitgehend zerstört wie das Gaswerk und die Bahnanlagen. Auf dem Werksgelände von Merck schlugen 214 Sprengbomben ein und zerstörten 41% der Werksanlagen. Dennoch wurde die Darmstädter Industrieproduktion nur für kurze Zeit lahmgelegt.

Anfang 1945 arbeiteten bei Merck immerhin noch 2.300 deutsche und 700 ausländische Beschäftigte. Auch am Heiligen Abend 1944 blieb den Darmstädtern ein Luftangriff nicht erspart. Erneut griff die US Air Force mit 196 Maschinen hauptsächlich den Griesheimer Flugplatz an, aber auch die Darmstädter Bahnanlagen. 33 Menschen kamen ums Leben.



Zeitstrahl "Bombenangriffe auf Darmstadt im Zweiten Weltkrieg"

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Stadtarchiv Darmstadt

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Bombenangriffe auf Darmstadt im Zweiten Weltkrieg

Anhand einer Zeitleiste möchten wir alle dokumentierten Bombenangriffe auf Darmstadt veranschaulichen. Für diese Zusammenstellung wurden amtliche Quellen englischer, amerikanischer und deutscher Provenienz herangezogen, außerdem private Aufzeichnungen verwendet. Viele Menschen notierten in Heften und Tagebüchern jeden Fliegeralarm und jeden Bombenangriff auf die Stadt. Die einzelnen Aufzeichnungen weichen, vor allem bei kleineren Angriffen, teilweise voneinander ab.

Die Zusammenstellung der Luftangriffe können auf einer separaten Seite abgerufen werden: -> Zeitleiste: "Bombenangriffe auf Darmstadt im Zweiten Weltkrieg (Link)

Als Quellen hierfür wurden folgende Dokumente verwendet:
  • StadtA DA Best. 309: Akten des Polizeipräsidiums über Luftangriffe und Luftalarme 1940–45
  • A detailed Study of the Effects of Area Bombing on Darmstadt, Januar 1947 (United States Strategic Bombing Survey)
  • Akten der Bezirksverwaltungen Arheilgen und Eberstadt (StadtA DA Best. 200 und Best. 201)
  • Tagebuch von Fritz Limmer; Chronik von Franz Best


Karlstraße 60-64

Fotograf: Martin Caspar, 1946/47, Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Quelle

Fotograf: Wissenschaftsstadt Darmstadt / Martin Caspar

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Der Alltag in der zerstörten Stadt war gekennzeichnet durch Mangel allenthalben und weitgehendes Improvisieren. Die verbliebenen Bewohner:innen hausten, soweit sie nicht in den weniger zerstörten Stadtvierteln unterkommen konnten, in notdürftig hergerichteten Wohnungen, Kellern oder Gartenhäuschen, in denen oft Fenster und Türen fehlten. Behelfsläden richteten sich in Kellern oder Garagen ein.

Die Stadtverwaltung, untergebracht in der Eleonorenschule, hatte mit erheblichen Problemen zu kämpfen. Wegen des fast totalen Aktenverlustes fehlte den meisten Ämtern die Arbeitsgrundlage. Nach einiger Zeit funktionierte die Stromversorgung in Teilen der Stadt wieder, der Straßenbahnbetrieb musste hingegen weitgehend eingestellt werden, weil viele Bahnen zerstört oder beschädigt waren. Nur ein kleiner Teil des Straßenbahnnetzes konnte im Herbst 1944 in Betrieb gehen. Die Bahnen trugen jetzt einen Tarnanstrich gegen Tieffliegerangriffe.



Volkssturm bei der Waffenausgabe in Darmstadt

Fotograf:in: unbekannt, 07.11.1944, Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Kurzbeschreibung
Der Darmstädter Volkssturm wurde meist sonnstags auf der Lichtwiese an Karabiner und Panzerfaust ausgebildet und hatte sich ansonsten zu Hause in Bereitschaft zu halten. In den letzten Kriegstagen blieb dem Volkssturm und den wenigen verbliebenen Truppen die Verteidigung Darmstadts gegen die anrückenden Amerikaner erspart.

Auch in Darmstadt wurde am 19. Oktober 1944 der Volkssturm, Hitlers letztes Aufgebot aus allen waffenfähigen Jugendlichen und Männern zwischen 16 und 60 Jahren, aufgerufen und am 9. November auf dem Waldfriedhof vereidigt, Kriegsfreiwillige der Hitlerjugend vor dem Landesmuseum. Die Vereidigung der Eberstädter Volkssturmleute erfolgte am 12. November 1944 im Straßenbahndepot. Die Volkssturmmänner waren mit Karabiner und Panzerfaust ausgerüstet und sollten damit den Einmarsch der Amerikaner aufhalten, konnten ihre Stellungen jedoch glücklicherweise kampflos räumen.

In den letzten Kriegsmonaten drohte Gefahr aus der Luft meist durch die im Rhein-Main-Gebiet allgegenwärtigen Tiefflieger. Vor allem Straßenbahnen und Züge waren gefährdet. Durch Tiefflieger kamen am 8. Februar, 19. und 21. März 1945 13 Darmstädter ums Leben. In der Nacht vom 23./24. Februar 1945 flogen vier britische Mosquitos einen Ablenkungsangriff auf Darmstadt, der die Nachtjäger vom Hauptangriff auf Pforzheim ablenken sollte. Das letzte schwere Bombardement richtete sich am 21. März 1945 gegen die kriegswichtigen Anlagen der Eberstädter Munitionsanstalt, die völlig zerstört wurde. Das letzte Darmstädter Bombenopfer des Zweiten Weltkriegs, ein Zahnarzt aus Eberstadt, starb am 24. März 1945 durch eine Fliegerbombe, die in seinen Garten fiel.

05

Kriegsende und Besetzung



Befreite Zwangsarbeiter stehen am Rand der Rheinstraße (wohl gegenüber Einmündung Neckarstraße) und beobachten einen amerikanischen Truck, der in die Innenstadt fährt.

Fotograf: unbekannt (Militärfotograf der US-Army), 26. März 1945, Darmstadt

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Amerikanische Besetzung

Im März 1945 näherten sich amerikanische Truppen der 7. Armee bereits in hohem Tempo dem Rhein. In der Nacht vom 22. auf den 23. März setzten 2 Bataillone Infanterie in Booten über den Fluss. Bis zum Morgengrauen waren bereits 2.000 Mann sowie einige Panzer auf der rechten Rheinseite. Noch am 23. März wurden die ersten Rieddörfer, etwa Leeheim, Wallerstädten und Erfelden eingenommen. Am 24. März konnten US-Truppen Groß-Gerau, Büttelborn, Crumstadt, Weiterstadt, Griesheim und Pfungstadt besetzen. Noch am Abend des 24. März erreichten die ersten Einheiten Arheilgen und Eberstadt.

In allen Orten konnte durch mutiges Eintreten von Bewohner:innen ein bewaffneter Kampf vermieden werden. Die Panzersperren wurden beseitigt, die verbliebenen deutschen Soldaten zum Rückzug bewegt. Am folgenden Tag bewegten sich von Eberstadt, Arheilgen und Griesheim aus die US-Truppen auf Darmstadt zu. „Volkssturm am Oberrhein in der Bewährung“ lautete die Schlagzeile der letzten Nummer der Darmstädter Zeitung vom 23. März. Zwei Tage später endete für Darmstadt der Zweite Weltkrieg.



Amerikanische Soldaten überqueren mit einem M 36 "Jackson" Panzer den Rhein bei Oppenheim über eine am 24. März 1945 errichtete Pontonbrücke

Fotograf: unbekannt (Militärfotograf der US-Army), 1945, Rheinufer bei Oppenheim

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Kurzbeschreibung
Die Aufnahme stammt von einem Mitglied der amerikanischen Streitkräfte.
Amerikanische Soldaten überqueren mit einem M 36 "Jackson" Panzer über eine am 24. März 1945 errichtete Pontonbrücke den Rhein bei Oppenheim


Bescheinigung für den Besitzer des „Goldenen Löwen“ in Arheilgen über die Abgabe eines Teils seines Geschirrs an die amerikanische Besatzung

14. August 1945, Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Bescheinigung für den Besitzer des „Goldenen Löwen“ in Arheilgen über die Abgabe eines Teils seines Geschirrs an die amerikanische Besatzung


Dass sich die Besetzung Darmstadts ohne weitere Kämpfe vollzog, ist u. a. dem Metzger Hans Lenhard zu danken, der den Spitzen der US Army in Griesheim in die Arme fuhr und mit einer Aufforderung zur Kapitulation nach Darmstadt zurückgeschickt wurde. Stadtdirektor Karl Huck brachte die deutschen Soldaten an der Ecke der Rhein- und Neckarstraße dazu, abzuziehen. Gegen 16 Uhr wurde Darmstadt oder vielmehr das, was davon übrig geblieben war, kampflos den US-Truppen übergeben. Nach dem Rückzug deutscher Truppen und vor der Etablierung einer amerikanischen Militär-Verwaltung nutzten die Menschen den „rechtsfreien Raum“ und brachen Güterzugwagen in der Nähe des Hauptbahnhofs, am Nordbahnhof und am Bahnhof Kranichstein auf. Auch ein Verpflegungslager der Wehrmacht an der Holzhofallee wurde nach dem Abzug der deutschen Besatzung geplündert. Auch Zwangsarbeiter:innen beteiligten sich an den Plünderungen. Aus der Cambraik-Kaserne schleppten die Menschen alles heraus, was brauchbar war, ebenso aus der militärisch genutzten Duncan-Schule auf der Marienhöhe sowie aus der zerstörten Munitionsanstalt in Eberstadt.



Bei ihrem Rundgang durch Darmstadt begegnen Lieutenant Kenneth Elk und Seargeant Peter Anders am Marktplatz befreiten polnischen Zwangsarbeitern.

Darmstadt

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Kurzbeschreibung
Die US-Militärregierung brachte die Zwangsarbeiter:innen in einem Lager in den Kasernen auf der Ludwigshöhe unter, um ihre Repatriierung vorzubereiten. Viele Pol:innen und Russ:innenen kehrten jedoch nicht in ihre Heimat zurück, sondern wanderten nach den USA, Kanada oder Australien aus.

Das Verhältnis zwischen Amerikanischer Besatzung und deutscher Bevölkerung litt in der ersten Zeit unter den von der Militärregierung veranlassten Zwangsmaßnahmen. Viele unzerstörte Gebäude wurden für Armeeangehörige beschlagnahmt, die Bewohner mussten in kürzester Zeit ausziehen oder sich im Keller ihres eigenen Hauses einrichten. Gasthäuser wurden ebenso von den Amerikanern requiriert. Im Oberwaldhaus befand sich ebenso ein amerikanischer Club wie in der Krone und im Arheilger „Löwen“. Die Amerikaner beschlagnahmten auch das Böllenfalltorstadion, um hier mit ihrem Baseballteam gegen andere US-Army-Standorte anzutreten.

Es kam zu weit reichenden Beschlagnahmungen von Gegenständen des täglichen Lebens wie Möbeln, Geschirr, Radios, Fahrrädern, Motorrädern und Autos, außerdem fast täglich zu Übergriffen von US-Soldaten gegen die Zivilbevölkerung. Auch befreite Zwangsarbeiter:innen nutzen die Übergangszeit zu Raubzügen und Diebstählen. Die Besatzungsmacht schritt in beiden Fällen kaum ein, und die deutsche Polizei war machtlos, weil sie bis Juli 1945 keine Waffen tragen durfte.



Stadtverordnetensitzung am 17. Juni 1948 im Büchnersaal, Bessunger Straße 125

17. Juni 1948, Darmstadt

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Kurzbeschreibung
Ludwig Metzger spricht nach seiner Wiederwahl zum Oberbürgermeister. Auf der Dezernentenbank (der Magistrat wurde erst ein halbes Jahr später eingeführt) von links: Oberbaudirektor Peter Grund, Baurat Anders Karsten, Bürgermeister Julius Reiber, Oberbürgermeister Metzger, Stadtrat Ludwig Schrauth und Stadtkämmerer Dr. Gustav Feigk.

Demokratischer Neubeginn

Nach der Besetzung Darmstadts durch amerikanische Truppen im März 1945 setzte die amerikanische Militärregierung zunächst eine provisorische Stadtverwaltung mit Oberbürgermeister Ludwig Metzger an der Spitze ein, der den ehemaligen SPD-Landtagsabgeordneten und Direktor der Ballonschule Julius Reiber zum Bürgermeister und Stadtschulrat bestimmte. Zu den „Männern der ersten Stunde“ gehörte auch Regierungspräsident Ludwig Bergsträßer. Am 14. Mai 1945 wurde zur Unterstützung des Oberbürgermeisters und der Dezernenten ein Stadtausschuss gegründet, der aus Vertretern von Berufsgruppen, der Kirche und der alten Parteien bestand und die Verwaltung beriet. Er löste sich nach der ersten Wahl zur wieder errichteten Stadtverordnetenversammlung am 26. Mai 1946 auf.

Die Stadtverwaltung war zunächst nur eingeschränkt arbeitsfähig, nicht nur aufgrund des weitgehenden Aktenverlustes. Die Stadthäuser in der Rheinstraße und Grafenstraße waren ebenso den Bomben zum Opfer gefallen wie Krankenhäuser, Altenheime, Kindergärten und die meisten Schulen. Ab 1944 diente die Eleonorenschule als Stadthaus. Die Bau- und Liegenschaftsverwaltung konnte 1948 die ehemalige Artillerie-Kaserne in der Bessunger Straße 125 beziehen. Die ehemalige Kantine im Kasernenhof, aufgewertet zum „Büchnersaal“, diente den Stadtverordneten viele Jahre lang als Sitzungssaal.



Eleonorenschule, Sitz der Stadtverwaltung von 1945 bis 1958

Fotografin: Ingeborg Limmer, 1949/1950, Darmstadt

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Quelle

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Eleonorenschule, Sitz der Stadtverwaltung von 1945 bis 1958


Deutsch-Amerikanisches Freundschaftsessen auf Schloss Kranichstein

Regierungspräsident Ludwig Bergsträsser, Sängerin Editz Jäger vom Landestheater, Stadtkämmerer Feick, Oberstleutnant Sundt mit Ehefrau, Oberbürgermeister Ludwig Metzger mit Ehefrau, 22. Januar 1947, Schloss Kranichstein

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Stadtarchiv Darmstadt

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Kurzbeschreibung
US-Militärregierung und deutsche Verwaltung suchten nach Wegen, das gemeinsame Verhältnis zu entspannen und persönlicher zu gestalten. Einer der Schritte war ein gemeinsames Essen von Vertretern der Stadt und der Regierungsbehörden mit Vertretern der Militärregierung. Links am Tisch Regierungspräsident Ludwig Bergsträsser, Sängerin Editz Jäger vom Landestheater, Stadtkämmerer Feick sowie Oberstleutnant Sundt mit Ehefrau; rechts Oberbürgermeister Ludwig Metzger mit Ehefrau.

Die Aufgaben für die erste Stadtregierung waren gigantisch. Es herrschte großer Wohnungsmangel, die Stadt war von Trümmern bedeckt. Große Anstrengungen erforderten die Ernährung und die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Hinzu kam die sich schwierig gestaltende Zusammenarbeit mit der Militärregierung, die anfangs kaum zu erfüllende Forderungen an die Verwaltung stellte. Die andauernde Beschlagnahme vieler Häuser verschärfte die Wohnungsnot und nährte Ressentiments in der Bevölkerung, dazu trugen auch die häufigen Übergriffe von GI’s gegen die Zivilbevölkerung bei. Erst nach längerer Zeit normalisierten sich die Beziehungen zwischen deutscher Verwaltung und amerikanischer Militärregierung. Man lud sich gegenseitig zu Kulturveranstaltungen ein und kam auch außerhalb der offiziellen Anlässe gelegentlich zu geselligen Anlässen zusammen.

Eine große Zahl von leitenden NS-Funktionären sowie Angehörigen von SS, SA und anderen Organisationen aus der US-Zone wurde ab Februar 1946 zentral im Internierungslager am westlichen Stadtrand auf dem Areal der erst 1938 fertig gestellten Kavalleriekaserne untergebracht. Bis zu 25.000 Menschen waren dort im Sommer 1946 untergebracht, vor allem Männer; es gab jedoch auch ein Frauenlager. Nach der Übernahme des Lagers durch die deutsche Regierung wurde es ab 1948 nicht mehr belegt und 1950 endgültig aufgelöst.

06

Wiederaufbau



Trümmerräumung mit Bagger an der alten Stadtmauer

1946/47, Darmstadt

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Trümmerräumung

Die größte Hypothek für die künftige Entwicklung Darmstadts stellte der Trümmerschutt dar, der die gesamte Innenstadt bedeckte. Die riesige Masse von 3 Millionen Kubikmetern Trümmerschutt war, neben dem Mangel an Baumaterial und Arbeitskräften, der entscheidende Grund für den langsamen Beginn des Wiederaufbaus. Skeptische Stimmen sprachen sogar davon, dass die Stadt gar nicht mehr aufzubauen sei und aufgegeben werden müsse.

Die Trümmerräumung begann im Sommer 1945. Die Stadtverwaltung übernahm die Trümmerbeseitigung bis 1948 in eigener Regie. Mit der Trümmerbahn, bestehend aus 24 Diesellokomotiven, 257 Muldenkippern, 4 Ladebaggern und 14 Kilometern Fördergleis, wurde die Hauptmasse des Schutts auf den Exerzierplatz befördert, wo bis 1958 eine Trümmermühle arbeitete. Bis zur Schließung am 31. März 1958 wurden dort rund 300.000 Kubikmeter Splitt verschiedener Körnungen hergestellt und als Baumaterial verkauft.



Aufruf an die Bewohner:innen von Eberstadt

25. Mai 1945 , Darmstadt-Eberstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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B06.jpg


Enttrümmerungsarbeiten auf dem Altstadtgelände

1945/46, Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Kurzbeschreibung
Im Hintergrund ist das Schloss zu sehen.

Weiterer Schutt wurde in den Steinbrüchen am Glasberg (Oberfeld), im Westen der Stadt („Monte Scherbelino“), auf dem Weiterstädter Exerzierplatz sowie in ehemaligen Ziegeleigruben an der Kranichsteiner Straße entsorgt. Zunächst mussten ehemalige NSDAP-Mitglieder beim Räumen helfen. Da man jedoch nicht schnell genug vorankam, wurden alle männlichen Einwohner zwischen 16 und 60 Jahren verpflichtet, einmal im Monat bei der Trümmerbeseitigung zu helfen.

Bis zum Ende des Jahres 1946 konzentrierte sich die Trümmerräumung auf die vollständige Freilegung der Straßenzüge; erst danach wandte man sich auch den Baugrundstücken zu. Zunächst wurde das Geviert zwischen Schul-, Karl-, Hügel- und Schützenstraße geräumt. Die vollständige Räumung der Trümmergrundstücke zog sich bis zum Ende der 1950er Jahre hin.



Nach dem Rückzug deutscher Truppen und vor der Etablierung einer amerikanischen Verwaltung nutzten die Bewohner:innen den „rechtsfreien Raum“ und brachen Güterzugwagen mit Kleidung auf.

Fotografin: Margaret Bourke-White, Ende März 1945, Darmstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Quelle

Fotografin: Margaret Bourke-White

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Versorgung und Verkehr

Die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln war nach dem Zusammenbruch der Wirtschaftsstrukturen nicht mehr sichergestellt. Nach wie vor unterlagen Lebensmittel und Verbrauchsgüter der Bewirtschaftung. Die im Krieg errichteten Dienststellen des Ernährungs- und des Wirtschaftsamtes arbeiteten weiter.

Da die meisten Geschäfte in der Innenstadt nicht mehr existierten, richteten sich die Inhaber in Ruinen ein oder versuchten Baracken zu ergattern, um ihr Geschäft wieder eröffnen zu können. Trotz aller Bemühungen gelang es nicht, die Bevölkerung ausreichend mit Nahrungsmitteln, Brennholz und Kohle zu versorgen. Die tägliche Kalorienmenge lag meist unter dem Existenzminimum.



Marktplatz mit vereinzelten Marktständen vor dem Schloss

1948, Darmstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Marktplatz mit vereinzelten Marktständen vor dem Schloss


Lebensmittelimporte aus den USA und England sowie die millionenfach versandten Care-Pakete und die Schulkinderspeisung konnten die Not lindern, allerdings nicht beseitigen. Unterernährung und Mangelkrankheiten griffen vor allem bei Kindern um sich.

Im Verwaltungsbericht für 1946 bezeichnete OB Metzger den Gesundheitszustand der Darmstädter Bevölkerung als „im allgemeinen zumindest sehr angegriffen“. Viele Menschen zogen an den Wochenenden in den Odenwald oder ins Ried, um bei den Bauern Lebensmittel einzutauschen.



Erste Kaufhoffiliale in Darmstadt

1946, Darmstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Kurzbeschreibung
Die Filiale wurde in einem weniger zerstörten Textilkaufhaus in der Ludwigstraße eröffnet. Im Hintergrund ist das Schloss zu sehen.
Erste Kaufhoffiliale in Darmstadt


Auf dem Schwarzmarkt wurden Waren aller Art gehandelt, eingetauscht oder mit amerikanischen Zigaretten, der Ersatzwährung jener Tage, bezahlt.

Das Darmstädter Wirtschaftsamt konnte in den ersten Monaten des Jahres 1947 von als dringend anerkannten Anträgen nur folgende zuteilen (Beispiele): Schlafzimmer: 29 von 522 beantragten; Kleiderschränke: 86 von 3270; Matratzen: 210 von 2000; Stühle: 86 von 2357; Gasherde: 3 von 480; Fahrräder: 31 von 5280; Wintermäntel: 300 von 1500.



Straßenbahnzug der Linie 5 am Ernst-Ludwig-Platz vor der Ruine von Henschel & Ropertz

Fotograf: Walter Pertack, Juli/August 1948, Darmstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Quelle

Fotograf: Walter Pertack

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Kurzbeschreibung
Der zweite Wagen trägt noch den Tarnanstrich aus den letzten Kriegsmonaten.

Die Bedingungen des Nahverkehrs entsprachen ebenfalls bei weitem nicht den Bedürfnissen. Bis Ende 1945 verkehrten die meisten Straßenbahnlinien, wenn auch zum Teil noch auf verkürzter Strecke. Der Busverkehr kam ganz zum Erliegen, weil die Militärregierung alle Busse beschlagnahmt hatte. Erst 1948 konnte der Omnibusverkehr wieder aufgenommen werden. Aufgrund der Treibstoffknappheit betrieb die HEAG zwei O(berleitungs)-Bus-Linien.

Die Fahrgastzahlen kletterten in diesen Jahren, in denen niemand ein Auto hatte, in astronomische Höhen. Bereits 1945 wurden 13,2 Millionen Fahrgäste befördert, 1946 waren es 31 Millionen. In den ständig überfüllten Fahrzeugen fuhren Fahrgäste außen auf den Trittbrettern mit oder sprangen im Fahren auf und ab. Deshalb kam es zu vielen Unfällen.



Lt. Col. Kirkland, Kommandeur der „Quartermaster School“ in der Cambrai-Fritsch-Kaserne im Gespräch mit einer Gruppe Darmstädter Jugendlicher über neue Lektüre

1945, Darmstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Schule und Bildung

Nach der Brandnacht hatte Schulunterricht nur noch vereinzelt stattgefunden, die meisten Klassen waren in das Umland ausgelagert. Ohnehin waren nur wenige Schulen der Zerstörung entgangen, von denen einige durch Verwaltung und Militärregierung fremdgenutzt wurden. Nach dem Einmarsch der Amerikaner musste jeglicher Schulunterricht zunächst eingestellt werden. Im Oktober 1945 begann nach fast einem Jahr wieder ein geregelter Schulunterricht, allerdings unter primitivsten Bedingungen; aus Mangel an Inventar saßen viele Klassen auf dem Boden, im Winter mussten Briketts mitgebracht werden, um die Schulen heizen zu können. Schulbücher und Lernmaterial waren Mangelware, die Klassengrößen schwankten zwischen 45 und 60, da Lehrpersonal fehlte. Zudem musste in bis zu vier Schichten unterrichtet werden.



Schulsaal in der Mornewegschule

1945, Darmstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Quelle

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Schulsaal in der Mornewegschule


Um die Darmstädter Schuljugend ausreichend mit Nahrungsmitteln zu versorgen, wurde eine Schulspeisung eingeführt, die vor allem aus Spenden amerikanischer Wohlfahrtsorganisationen bestritten wurde. Die Schulspeisung war für viele Kinder die einzige warme Mahlzeit am Tag.

Die Amerikaner sahen in der Bildung der Jugend einen wirksamen Ansatz für die Erziehung der Deutschen zum Leben in der Demokratie. 1947 wurde die amerikanische Bibliothek in der Diesterwegschule eröffnet, aus der 1948 das Amerikahaus hervorging, das ein Kulturprogramm aus Ausstellungen, Filmvorführungen, Vorträgen und Konzerten bot. In der Quartermaster School in der Cambrai-Fritsch-Kaserne fanden 1945 bis 1948 die so genannten German Youth Activities (GYA) statt. Es wurden Literatur- und Kunstveranstaltungen angeboten. Ein wichtiges Standbein war auch der Sport, vor allem Basketball.



Studenten der TH Darmstadt leben 1948 auf engstem Raum im Richthofenbunker

Fotograf: Pit Ludwig, 1948, Darmstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Quelle

Fotograf: Pit Ludwig

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Kurzbeschreibung
Die Wohnverhältnisse für die 2.239 wieder immatrikulierten Studenten gestalteten sich äußerst schwierig. Je 12 Studenten hausten hier in einem nur 18 qm großen Raum. Sieben Stundenten mussten sogar auf Strohsäcken im Gang des Bunkers nächtigen.

Im Januar 1946 konnte die Technische Hochschule ihren Lehrbetrieb wieder aufnehmen, wenn auch unter provisorischen Bedingungen, denn ein Teil der erhaltenen Gebäude war von den Amerikanern beschlagnahmt. Für die gut 1.000 Studierenden gab es kaum Unterkunftsmöglichkeiten.



Mitglieder der "Neuen Darmstädter Sezession" bei der Trümmerbeseitigung auf der Mathildenhöhe

ca. 1948, Darmstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Kultureller Wiederaufbau

Das Darmstädter Kulturleben war 1944 zum Erliegen gekommen. Theater, Konzertsäle und Ausstellungshallen lagen in Trümmern. Der Stadtverwaltung war trotz der schwierigen Lebens- und Versorgungssituation sehr an einer Wiederbelebung des kulturellen Lebens gelegen, auch um den mühevollen Alltag der Bevölkerung etwas erträglicher zu gestalten. Ab Herbst 1945 wurden erste Konzert- und Vortragsreihen veranstaltet. Im Dezember 1945 veranstaltete die „Neue Darmstädter Sezession“ eine Ausstellung unter dem programmatischen Titel „Befreite Kunst“. Der Sezession war es vorbehalten, mit ihrer ersten Sommerausstellung am 25. Juli 1948 die zum Teil wiederhergestellten Ausstellungshallen auf der Mathildenhöhe einzuweihen.



König Ödipus, aufgeführt von Schüler:innen des Ludwig-Georgs-Gymnasium vor der Ruine des Ausstellungsgebäudes Mathildenhöhe

Fotograf: Pit Ludwig, 1947

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Quelle

Fotograf: Pit Ludwig

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König Ödipus, aufgeführt von Schüler:innen des Ludwig-Georgs-Gymnasium vor der Ruine des Ausstellungsgebäudes Mathildenhöhe


Im Januar 1946 nahm die Landesmusikschule ihren Lehrbetrieb auf, im Februar die Volkshochschule. Aus dem Bestreben heraus, der nach 1933 verbotenen zeitgenössischen Musik wieder Gehör zu verschaffen, veranstaltete Kulturreferent Wolfgang Steinecke im August und September 1946 die Ferienkurse für internationale Neue Musik, die zu einer festen Größe des Darmstädter Musiklebens werden sollten. Am 29. September wurde erstmals seit 1932 der Georg-Büchner-Preis verliehen, an den Dichter Fritz Usinger und posthum für 1945 an den 1944 im Exil verstorbenen Hans Schiebelhuth.



Ruine des ehemaligen Hessischen Landestheaters am Karolinenplatz

1946, Darmstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Beide Häuser des Landestheaters waren 1944 zerstört worden, ebenso Kulissen, Fundus und Werkstätten. Dennoch konnte das Theater seinen Spielbetrieb im Dezember 1945 in der Orangerie wieder aufnehmen. Die als Notlösung gedachte Spielstätte blieb bis 1972 Domizil des Theaters. Besonderes Aufsehen weit über Darmstadt hinaus erregten die „Uraufführungstage“ am 30. und 31. März 1946 mit der Doppelpremiere von Jean Anouilhs „Antigone“ und Thornton Wilders „Wir sind noch einmal davongekommen“, die sogar Erich Kästner zum Besuch des Theaters bewegten.

Das ebenfalls weitgehend zerstörte Landesmuseum präsentierte seine erste Ausstellung „Kunstschätze aus dem Hessischen Landesmuseum“ im Oktober/November 1948 auf der Mathildenhöhe. Erst im September 1949 konnte die erste Ausstellung im eigenen Haus eröffnet werden.



Aufbau eines Hauses am Rhönring in Eigeninitiative

1950, Darmstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Quelle

Stadtarchiv Darmstadt

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Kurzbeschreibung
Viele Hausbewohner leisteten Hilfe zum Aufbau von Wohnungen von Baugesellschaften und bekamen dafür einen Teil der Miete erlassen.

Stadtplanung und Wohnungsbau

Im März 1946 veröffentlichte TH-Professor Karl Gruber seine Pläne zum Wiederaufbau Darmstadts, die später nur teilweise verwirklicht wurden. Sein Nachfolger Peter Grund legte 1949 mit dem Generalbebauungsplan die Grundzüge für den Wiederaufbau Darmstadts fest. Erst nach der Währungsreform und der daraus resultierenden Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage setzte der Wiederaufbau im großen Maßstab ein. Bis dahin standen Instandsetzung, die Errichtung von Notdächern und die Wiederherstellung von beschädigten Häusern im Vordergrund.

Viele Menschen mussten sich mit ihren Wohnungen und Geschäften zwischen Ruinen einrichten. Es herrschte Mangel an Baumaterial und an Arbeitskräften. Um die Wiederherstellung zu fördern, initiierte die Stadtverwaltung die „Aktion Selbsthilfe“. Wer sich am Wiederaufbau zerstörter Häuser beteiligte, erhielt bevorzugt eine Wohnung bzw. konnte die von ihm selbst errichtete Wohnung anschließend beziehen. Auf diese Weise erfolgte z. B. der Wiederaufbau einiger Häuser am Rhönring.



Aufbauplan für die Innenstadt und den Marktplatz von Karl Gruber

Karl Gruber (Architekt), 1945, Darmstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Kurzbeschreibung
Der Architekt Karl Gruber wurde 1945 mit der Wiederaufbauplanung beauftragt. Gruber plante, die historische Bebauung nicht zu rekonstruieren, jedoch einige Traditionsinseln, etwa das Schloss und den Marktplatz, zu erhalten, ebenso die Funktion der alten Stadtviertel, und im Übrigen moderne Neubauten zu errichten. Grubers Planungen blieben jedoch Theorie. Sein Nachfolger Peter Grund gab z. B. die historisch überlieferte Wohnbebauung der Altstadt zugunsten der Erweiterung der Technischen Hochschule auf und überplante große Teile der Altstadt mit der breit angelegten neuen Landgraf-Georg-Straße.
Aufbauplan für die Innenstadt und den Marktplatz von Karl Gruber
Gruber plante, die historische Bebauung nicht zu rekonstruieren, jedoch einige Traditionsinseln, etwa das Schloss und den Marktplatz, zu erhalten.


Sprengung der Reste des Ludwig-Georgs-Gymnasium

1952, Darmstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Kurzbeschreibung
Wie üblich haben sich Schaulustige in unmittelbarer Nähe versammelt. Die Einmündung der Nieder-Ramstädter Straße ist bereits verbreitert, die Straßenbahngleise sind verlegt, man erkennt aber noch die ursprüngliche Breite der sehr schmalen Vorkriegsstraße.

Ab 1949 entstanden in rascher Folge größere Siedlungen wie die Postsiedlung in Bessungen, die Kirchtannensiedlung in Eberstadt, die Donau- und Buchenlandsiedlung sowie die Siedlung St. Stephan im Westen der Stadt.

Hinzu kam die Ansiedlung rauchloser Industrie durch die Wiederaufbau GmbH auf dem ehemaligen Exerzierplatz und der Bau neuer Gebäude für die Technische Hochschule auf dem ehemaligen Altstadtgelände. Doch trotz aller Wiederaufbauanstrengungen begleitete die allgegenwärtige Ruinenlandschaft die Bevölkerung Darmstadts noch für viele Jahre.

07

Gedenken und Erinnerung



Ehrenmal für die Brandnachtopfer auf dem Waldfriedhof mit den Bronzefiguren von Fritz Schwarzbeck

Fotograf: Roland Koch, 15. August 1984, Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Foto: Wissenschaftsstadt Darmstadt / Roland Koch

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Kurzbeschreibung
Die Figuren wurden 2017 gestohlen.

Mahnmale und Gedenkveranstaltungen

Das Datum des 11./12. September 1944 stellt „die eigentliche Zäsur im offiziellen Darmstädter Geschichtsbewusstsein vom Zweiten Weltkrieg“ (Thomas Lange) dar, viel mehr als das Kriegsende 1945. Spätestens seit 1946 erinnerte sich die Darmstädter Öffentlichkeit regelmäßig der Brandnacht. 1954 weihte die Stadt in der als Ruine belassenen ehemaligen Stadtkapelle ein Mahnmal ein. Ein besonderes Anliegen war der Stadt die Neugestaltung des Ehrenfriedhofs mit dem Massengrab für die Opfer der beiden Weltkriege und der Brandnacht auf dem Waldfriedhof. 51 Bronzeplatten mit den Namen von gut 4.000 Brandnachtopfern sind in eine Ringmauer eingelassen. Den Zugangsbereich schmückte die Figurengruppe „Opfer“ des Bildhauers Fritz Schwarzbeck. Am 16. November 1958 wurde die Gedenkstätte eingeweiht.



Stadtkapelle nach der Umgestaltung zur Gedenkstätte

1954, Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Stadtkapelle nach der Umgestaltung zur Gedenkstätte


Es gibt einen festen jährlichen Ablauf des Gedenkens mit Kranzniederlegungen am Kapellplatz und an der Gedenkstätte am Waldfriedhof sowie mit einem Gedenkgottesdienst am Abend des 11. September. Den Abschluss bildet das Läuten der Kirchenglocken zum Zeitpunkt des Angriffs.

Seit vielen Jahren wird am 11. September auch allen Opfern des NS-Regimes und des Zweiten Weltkriegs im Allgemeinen gedacht, sowie den ermordeten jüdischen Menschen, Sint:izze und Rom:inja ebenso wie allen Widerstandskämpfer:innen, die im Kampf gegen den Nationalsozialismus ihr Leben ließen.



Ausstellung „Die Zerstörung Darmstadts – Neubeginn in Trümmern“ des Stadtarchivs und Hessischen Staatsarchivs Darmstadt

1984, Darmstadt

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Stadtarchiv Darmstadt

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Foto: Wissenschaftsstadt Darmstadt/Roland Koch

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Kurzbeschreibung
Die Ausstellung wurde vom 10.09. bis 20.10.1984 in den HEAG-Hallen gezeigt.

Künstlerische und kulturelle Aufarbeitung

Umfangreiche Zeitungsserien prägten daneben das öffentliche Geschichtsbewusstsein. Zu runden Jahrestagen der Bombardierung brachten beide Darmstädter Zeitungen mehrseitige Sonderausgaben. 1964 erschien die erste Buchpublikation über die Zerstörung, Klaus Schmitts Buch „Die Brandnacht“, das dem Geschehen des 11./12. September den bis heute geläufigen Namen gab. Eine große Zahl schonungsloser Berichte von Augenzeug:innen hielt die grauenhaften Ereignisse dieser Nacht eindrucksvoll fest.

1984 fand in der HEAG-Halle A (heute Markthalle) erstmals eine Ausstellung zum Thema statt: „Die Zerstörung Darmstadts – Neubeginn in Trümmern“. Zehn Jahre später widmete sich das Stadtarchiv in der Ausstellung „Darmstadt in der Stunde Null“ nicht nur den Bombenangriffen, sondern auch den ersten Nachkriegsjahren, die den Grundstein für die moderne Entwicklung Darmstadts legten.



Brandnacht

Maler: Karl Deppert, 2004

Aus der Sammlung von

Privatbesitz

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Maler: Karl Deppert

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2004 bereiteten die Filmemacher Jutta und Christian Gropper das Grauen der Brandnacht erstmals filmisch auf. Nach dreijährigen Vorbereitungen und zahllosen Interviews mit Zeitzeugen wurde am 11. September 2004 der Film „Brandmale“ uraufgeführt. Viele Menschen sprachen nach 60 Jahren zum ersten Mal über die Geschehnisse. Als Vertreter der damaligen Feinde kam der Navigator eines englischen Bombers, Harold Nash zu Wort. Er gehörte in den folgenden Jahren zu den regelmäßigen Gästen bei Gedenkfeiern zur Brandnacht und konnte dem Publikum glaubhaft die Gedanken der meist sehr jungen Bomberbesatzungen vermitteln, deren vorherrschendes Gefühl die Angst war. 2008 kam ein zweiter Brandnachtfilm hinzu. Der englische Regisseur Martin Greaves rekonstruierte in seinem Film „Running with Mum“, den Weg, den seine aus Darmstadt stammende Mutter in der Brandnacht zurücklegte, um ihr Leben zu retten.

Fritz Deppert hat 1993 in seinem Roman „Länger noch als tausend Jahr“ die Katastrophe der Brandnacht und ihre Auswirkungen zum Thema gemacht. Christian Gude integrierte die Geschehnisse der Brandnacht 2007 in seinen ersten Darmstadt-Krimi, in dem er einen mit dem Fallschirm abgesprungenen Piloten eines Mosquito-Bombers zum Mordopfer werden ließ, das man nach Jahrzehnten auf dem Grund des Woogs fand.



Beim ersten Heinerfest (29. Juni bis 2. Juli 1951) konnten die Menschen in Darmstadt erstmals wieder ausgelassen feiern.

Fotograf: Fritz Runge, 1951, Darmstadt

Aus der Sammlung von

Stadtarchiv Darmstadt

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Quelle

Fotograf: Fritz Runge

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Kurzbeschreibung
Bei der Eröffnung gedachte Oberbürgermeister Ludwig Engel den Toten der Brandnacht.

Als Oberbürgermeister Ludwig Engel am 01. Juli 1951 das erste Darmstädter Heinerfest eröffnete, begann man mit einer Schweigeminute zum Gedenken an die Toten des 11. September 1944. Mit dem neu erfundenen "sommerliche[n] Volksfest in Darmstadt" sollte eine Tradition für "Lebens- und Aufbauwillen der Darmstädter Bevölkerung" gestiftet werden.

Im Juli 1955 konnten die Darmstädter:innen vor dem wiederaufgebauten alten Rathaus am Marktplatz die 625-Jahr-Feier der Stadtrechtsverleihung begehen. Die Geschichte der gefeierten Stadt ließ sich im Stadtbild jedoch kaum noch erahnen. Diese Lücke füllten in den folgenden Jahrzehnten eine Vielzahl von Bildbänden, die Darmstadt zeigen sollten, wie es einmal gewesen sei. Die Rückbesinnung auf die "gute alte Zeit" der Landgrafen und Großherzöge, die so gut nie gewesen ist, bestimmte neben den Erinnerungen an die Brandnacht das Geschichtsbild vieler Menschen in Darmstadt.

Eine virtuelle Ausstellung von

Den 75. Jahrestag der so genannten "Brandnacht" von 1944 hat das Stadtarchiv zum Anlass genommen, um 2019 eine Ausstellung zu gestalten, die die Geschichte Darmstadts im Zweiten Weltkrieg darstellt. Die hier gezeigte Ausstellung entspricht inhaltlich weitestgehend der analogen Präsentation, zu der auch ein Ausstellungskatalog erschienen ist.

Team

Konzeption und wissenschaftliche Bearbeitung von Ausstellung und Katalog:
Dr. Peter Engels

Redaktion von Ausstellung und Katalog:
Anke Leonhardt

Digitale Umsetzung der Ausstellung:
Rebekka Friedrich

Erstellt mit :
DDB Studio
Ein Service von:
DDB Studio

Diese Ausstellung wurde am 15.09.2020 veröffentlicht.



Impressum

Die virtuelle Ausstellung Die Zerstörung Darmstadts im Zweiten Weltkrieg wird veröffentlicht von:

Stadtarchiv Darmstadt


Haus der Geschichte, Karolinenplatz 3
64289 Darmstadt
www.stadtarchiv.darmstadt.de


gesetzlich vertreten durch

Wissenschaftsstadt Darmstadt,
vertreten durch den Magistrat

Telefon:

06151/16 217 66


Fax:

06151/13 475 566


E-Mail:  

stadtarchiv@darmstadt.de

Inhaltlich verantwortlich:

Rebekka Friedrich

Stadtarchiv Darmstadt
Karolinenplatz 3
64283 Darmstadt

Kurator*innen:

Dr. Peter Engels, Anke Leonhardt, Sabine Lemke, Rebekka Friedrich

 

Rechtliche Hinweise:
Die Deutsche Digitale Bibliothek verlinkt die virtuelle Ausstellung auf ihrer Internetseite https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/content/virtuelle-ausstellungen. Dabei wurde auf die Vertrauenswürdigkeit der Institution, welche die Ausstellung veröffentlich hat sowie die Fehlerfreiheit und Rechtmäßigkeit der virtuellen Ausstellung besonders geachtet. Der auf dieser Internetseite vorhandene Link vermittelt lediglich den Zugang zur virtuellen Ausstellung. Die Deutsche Digitale Bibliothek übernimmt keine Verantwortung für die Inhalte der virtuellen Ausstellung und distanziert sich ausdrücklich von allen Inhalten der virtuellen Ausstellung, die möglicherweise straf- oder haftungsrechtlich relevant sind oder gegen die guten Sitten verstoßen. 

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Stephan Bartholmei, Deutsche Digitale Bibliothek
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