Der Bucheinband
Die Erforschung des Bucheinbandes ist Teil der Kodikologie, der Handschriftenkunde, sowie der Buchgeschichte. Der Bucheinband veränderte sich über die Jahrhunderte stark und zeigt die Entwicklung des verschiedenen Einbandmaterials, der Dekorationen und ihrer Stilrichtungen. Die Universitätsbibliothek Freiburg gibt in dieser Ausstellung einen Einblick in ihre Sammlung historischer Bucheinbände. Dabei war die Absicht nicht, Vollständigkeit abzubilden, sondern möglichst anschauliche Beispiele der verschiedenen Einbandtypen und -stile wiederzugeben.
Bis in das 16. Jahrhundert bestand der Bucheinband meist aus Eichen- oder Buchenholzlagen. Diese konnten mit Pergament oder Leder umfasst werden und wurden oft auf verschiedenste Weise dekoriert. Neben Stempelprägungen, Blinddrucken und Goldverzierungen konnten Einbände auch besonders wertvoll sein. Prachteinbände zieren oft Elfenbein, Gold und Edelsteine. Um das Buch zu schützen, befestigte man Metallbeschläge an den Ecken, Ketten, um Diebstahl zu verhindern, oder auch Textilbänder oder Metallschließen, damit sich Pergamentseiten durch Luftfeuchtigkeit nicht wellten.
Die Buchherstellung fand bis zum 15. Jahrhundert vor allem in den Skriptorien von Klöstern statt. Durch den Buchdruck breitete sich die Buchbinderei als bürgerlicher Beruf aus. Der wachsende Buchhandel in der Frühen Neuzeit veränderte die Bandbreite von Bucheinbänden rapide. Anhand von Einbänden können die Entwicklung der Städte und Universitäten, das sich wandelnde Material und Dekorationen sowie die Veralltäglichung des Lesens verfolgt werden.