JavaScript Required

We're sorry, but this virtual exhibition cannot be viewed properly without JavaScript enabled. Please consider enabling JavaScript or installing a JavaScript capable browser.

If you're interested in DDBstudio, the virtual exhibition platform provided by the German Digital Library,
please visit this page (in German).

Freiburger Einbände

Schätze aus der Universitätsbibliothek

Universitätsbibliothek Freiburg

Der Bucheinband

Die Erforschung des Bucheinbandes ist Teil der Kodikologie, der Handschriftenkunde, sowie der Buchgeschichte. Der Bucheinband veränderte sich über die Jahrhunderte stark und zeigt die Entwicklung des verschiedenen Einbandmaterials, der Dekorationen und ihrer Stilrichtungen. Die Universitätsbibliothek Freiburg gibt in dieser Ausstellung einen Einblick in ihre Sammlung historischer Bucheinbände. Dabei war die Absicht nicht, Vollständigkeit abzubilden, sondern möglichst anschauliche Beispiele der verschiedenen Einbandtypen und -stile wiederzugeben. 

Bis in das 16. Jahrhundert bestand der Bucheinband meist aus Eichen- oder Buchenholzlagen. Diese konnten mit Pergament oder Leder umfasst werden und wurden oft auf verschiedenste Weise dekoriert. Neben Stempelprägungen, Blinddrucken und Goldverzierungen konnten Einbände auch besonders wertvoll sein. Prachteinbände zieren oft Elfenbein, Gold und Edelsteine. Um das Buch zu schützen, befestigte man Metallbeschläge an den Ecken, Ketten, um Diebstahl zu verhindern, oder auch Textilbänder oder Metallschließen, damit sich Pergamentseiten durch Luftfeuchtigkeit nicht wellten.

Die Buchherstellung fand bis zum 15. Jahrhundert vor allem in den Skriptorien von Klöstern statt. Durch den Buchdruck breitete sich die Buchbinderei als bürgerlicher Beruf aus. Der wachsende Buchhandel in der Frühen Neuzeit veränderte die Bandbreite von Bucheinbänden rapide. Anhand von Einbänden können die Entwicklung der Städte und Universitäten, das sich wandelnde Material und Dekorationen sowie die Veralltäglichung des Lesens verfolgt werden.



01

Antike



Megillat. 'Ester. Rolle zum gottesdienstlichen Gebrauch

Handschrift, 16. Jh.

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Freiburg

Wie darf ich das Objekt nutzen?

Zum Objekt >>

Kurzbeschreibung
Eine Faksimile einer Schriftrolle des biblischen Buches Esther auf Hebräisch. Die Handschrift beschreibt die biblische Geschichte der Jüdin Esther, der Frau des persischen Königs Xerxes I. Die Rolle des Originals besteht aus insgesamt vier Pergamenthäuten.

Die Schriftrolle: Vorgängerin des Codex

Bevor der Codex sich als Buchform durchsetzte, wurden Texte auf Schriftrollen aufgeschrieben. Dafür wurden Papyrus- oder Pergamentstücke zu einer Rolle zusammengefügt. Um die Rolle zu schützen, wurde sie in einem Gefäß aus Ton, Holz oder Leder gelagert. Beispiele von diesen Gefäßen sind nicht überliefert.

Von der Schriftrolle wechselte man zur Form des Codex (lat. caudex, Holzblock), welcher dem heutigen Buch gleicht. Otto Mazal argumentiert, dass "erst die Codexform des Buches […] die Entwicklung eines Einbandes zur Folge" hatte (1997, 1f).



Papyrus 36,b

Handschrift, 1. Jahrhundert n. Chr.

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Freiburg

Wie darf ich das Objekt nutzen?

Zum Objekt >>

Kurzbeschreibung
Auf Fragmenten einer hellen Papyrusrückseite wurden die Verse A 173-187 von Homers Ilias entdeckt. Nach O. Gradenwitz ist die Schreibweise "sorgfältig und aufrecht", "frührömisch" (1914, 59f).
hhhh.png
Papyrus 36b, 1. Jahrhundert n. Chr.

Papyrus

Papyrus war in der Antike und besonders in Ägypten das gängigste Beschreibmaterial.

Papyrus wurde aus der gleichnamigen Pflanze hergestellt (lat. papyros), woher auch der Name für Papier stammt. Papyrusrollen sind heute meist nur in Fragmenten erhalten. Die Universitätsbibliothek Freiburg besitzt eine beachtliche Zahl an Papyrusfragmenten, eingefasst in 147 Glasplatten, in hieratischer, demotischer, koptischer, arabischer und  griechischer Schrift.



02

Mittelalter



Prachteinband zum Evangeliar Ottos III.

Handschrift, zwischen 996 und 1024, Bamberg? Regensburg? Reichenau?

Aus der Sammlung von

München, Bayerische Staatsbibliothek

Wie darf ich das Objekt nutzen?

Quelle

Bayerische Staatsbibliothek, BSB Clm 4453

Zum Objekt >>

Kurzbeschreibung
Prachteinband aus Süddeutschland, hergestellt um das Jahr 1000. Der Vorderdeckel ist mit einer Elfenbeintafel in der Mitte, Goldblech und einer Fülle an Edelsteinen geschmückt. 1726 wurde er restauriert.
v2_bsb00107517_00001_full_full_0_default.jpg
Prachteinband zum Evangeliar Ottos III., zwischen 996 und 1024


Prachteinbände

Als Luxusobjekte der mittelalterlichen Einbandkunst gelten die Prachteinbände. Sie wurden oft für liturgische Handschriften angefertigt. Der Einband sollte die Wichtigkeit des Inhalts beispielsweise eines Evangeliars oder Sakramentars zusätzlich unterstreichen. Mittig zentriert wurde oft eine Elfenbeintafel befestigt, welche eine biblische Geschichte oder auch eine Szene aus der antiken Mythologie darstellte. Weitere Verzierungen aus Gold, Email, Edelmetall, wertvollen Stoffen und auch Edelsteine wurden zur Ausschmückung benutzt.



Jacobus de Sancto Martino: Tractatus de latitudinibus formarum cum commento

Handschrift, um 1470-1471

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Freiburg

Wie darf ich das Objekt nutzen?

Zum Objekt >>

Kurzbeschreibung
Der Einband dieser Handschrift aus dem 15. Jahrhundert besteht aus einem Pergamentblatt, welches mit Papier verstärkt ist. Am Rücken des Einbands sind die Einstiche der Nadel (Heftung) deutlich zu erkennen. Die Lagenfalze beinhalten Fragmente einer lateinischen juristischen Handschrift aus Pergament aus demselben Jahrhundert. Auf dem Pergament sind Notizen des 15. Jahrhunderts zu sehen (Hagenmaier 1980, 9f).
00000Vorderdeckel___.png
Jacobus de Sancto Martino: Tractatus de latitudinibus formarum cum commento, um 1470-1471


Pergamenteinband

Pergament, gebeizte und getrocknete Tierhaut von Lämmern, Schafen oder Ziegen, wurde schon in der Antike aus der kleinasiatischen Stadt Pergamon exportiert. Das Pergament verdrängte im frühen Mittelalter das davor weit verbreitete Papyrus als gängigen Beschreibstoff und wurde oft als Einbandmaterial benützt.



Obsequiale

Handschrift, 1464-1467

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Freiburg

Wie darf ich das Objekt nutzen?

Zum Objekt >>

Kurzbeschreibung
Der Einband dieses liturgischen Codex' besteht aus einem rot gefärbten Halbledereinband, aufgezogen auf einem Holzdeckel. Zwei blumige Stempelverzierungen sind nur noch schwach zu erkennen. Einer der Stempel ist auf das Freiburger Dominikanerkloster zurückzuführen. Der Codex wurde mit einer Lederschließe mit Messingbeschlag geschlossen, welche nicht mehr erhalten ist (Gottwald 1979, 20f).
Hs 153_Vorderdeckel_.png
Obsequiale, 1464-1467


Ledereinbände

Der Ledereinband, auf Holzdeckeln gespannt, blieb durch das Mittelalter hindurch weit verbreitet und ist das traditionellste Einbandmaterial des Buches. Hergestellt wurde das Leder aus gegerbten Häuten von Schweinen, Schafen, Ziegen und Rindern.  Im Lauf der Jahrhunderte wurden zahlreiche Verzierungstechniken angewendet, dazu das Leder beliebig gefärbt.



Sequentiar

Handschrift, 2. Hälfte 15. Jahrhunderts

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Freiburg

Wie darf ich das Objekt nutzen?

Zum Objekt >>

Kurzbeschreibung
Der Einband dieses Sequentiars aus dem Kloster Sankt Klara ist ein gut erhaltener heller Ledereinband. Die Vorderseite ist reich mit Einzelstempeln geschmückt, angeordnet nach einem Flächenschema, das mit Streicheisenlinien gebildet ist. Die Stempel im äußeren Rahmen sind viereckig, die Stempel in der Mitte rund. Zwei erhaltene Buchschließen wurden restauriert. Die Handschrift wurde ursprünglich von Bruder Rolet Stoß im Franziskanerkloster Freiburg (Schweiz) im 15. Jahrhundert gebunden (Gottwald 1979, 60f).
Hs 1131_Vorderdeckel.png
Sequentiar, zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts


Blindprägungen

Mit Blindprägungen konnten kunstvolle Verzierungen auf den Einband angebracht werden. Bei einem Blindstempeleinband wird ein erwärmter Ornamentstempel in das angefeuchtete Leder des Einbandes gepresst. Unterschieden wird zwischen Einzel-, Platten- und Rollenstempeln. Gleichzeitig kann Gold und Farbe verwendet werden. Über die Jahrhunderte konnten Bucheinbände mit Blindprägungen sehr schlicht bis sehr aufwändig verziert sein.



Albertus, Magnus:
Registrum in sermones Alberti magni de tempore et de sanctis

Druck, ca. 1478/80

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Freiburg

Wie darf ich das Objekt nutzen?

Zum Objekt >>

Kurzbeschreibung
Dieser Einband wurde vom Geislinger Kaplan Johannes Richenbach (um 1467 - 1485) angefertigt. Den Einband bilden zwei Holzdeckel, mit hellem Schweinsleder umhüllt. Die Vorderseite ist mit Streicheisenlinien und großen und kleinen Einzelstempeln geschmückt, dabei sind die Stempel sowie die Schrift teilweise mit grünschwarzer oder roter Farbe ausgemalt. Unter anderen sind vier runde Stempel mit den vier geflügelten Evangelistensymbolen, eine runde große Rose, und einzelne kleine Sechskreisstempel ausgemalt. Die zwei Buchschließen sind nicht mehr erhalten, jedoch fünf der zehn Eisenbuckel. Beschriftungen auf dem Vorderdeckel in gotischer Schrift (Sack 1985, 29f). Nach E. Kyriß sind Richenbachs Einbände in der Einbandforschung von Bedeutung, da Richenbach den Buchtitel auf den Einband einzuprägen pflegte und diesen, und auch Einzelstempel, farbig anmalte (Kyriß 1951, 51f).
gotisch__.png
Registrum in sermones Alberti magni de tempore et de sanctis, ca. 1478/80


Gotischer Einband

Die Gotik brachte ab dem 14. Jahrhundert eine Fülle an neuen Ausprägungen des Bucheinbands hervor. Zu dieser Zeit verschob sich die Buchproduktion weg von der klerikalen Sphäre in die bürgerlichen Werkstätten, deren Zahl durch die Erfindung des Buchdrucks stark anstieg.

Der gotische Bucheinband zeichnet sich durch aufwändige Blinddruckverzierungen aus. Streicheisenlinien, umfangreiche einzelne Stempel und Platten wurden auf den Einband gedrückt. Mit dem Streicheisen wurden oft mehrere Rahmen und Felder auf dem Deckeleinband gebildet, im rechteckigen Zentrum findet sich meist ein großer Einzelstempel.


Nicolaus de Lyra: Psalmenkommentar


Handschrift, um 1451-1453

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Freiburg

Wie darf ich das Objekt nutzen?

Zum Objekt >>

Kurzbeschreibung
Dieser helle Einband besteht aus Schweinsleder, über Presspappe gezogen. 1972 am Rücken repariert. Der Vorderdeckel zeigt Überbleibsel von Buchschließen und eines Kettenrings in der Mitte des Buchdeckels, der herausgerissen ist (Hagenmaier 1988, 112f). Friedrich Schmidt-Künsemüller beschreibt die Lederschnittkunst des Vorderdeckels wie folgt: “Breiter, unverzierter Rahmen in Linienfassung und mit Trapezeinteilung. Das Mittelfeld diagonal geteilt. In den Feldern Blattwerk. Untergrund mit Kreispunzen.” (1989, 15).
002__.png
Psalmenkommentar, um 1451-1453


Lederschnitteinband

Lederschnitteinbände bilden eine ganz besondere Gruppe der gotischen Ledereinbände. Die Lederschnittverzierung unternahm nicht der Buchbinder, sondern ein "Künstler-Handwerker". Mit einem scharfen Messer wurde ins Leder geschnitten, um gewünschte Stellen hervorzuheben. Der Hintergrund wurde oft punziert, um ihn tiefer zu legen als das Schnittmuster. Beispiele für diese Technik gibt es schon aus dem frühen Mittelalter, besonders im deutschsprachigen Raum erlebte der Lederschnitteinband aber eine erneute Beliebtheit im 15. Jahrhundert.

03

Frühe Neuzeit



Abschriftensammlung der Dokumente eines Gerichtsprozesses in Spanien

Handschrift, 1611

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Freiburg

Wie darf ich das Objekt nutzen?

Zum Objekt >>

Kurzbeschreibung
Dieser braune spanische Ledereinband wurde 1994 restauriert. Er zeigt mehrere Einzel- und Rollenstempel in Goldpressung. Am Rand des Einbands entdeckt man Überreste von rot gefärbten Textilbändern, mit denen das Buch zusammengebunden wurde (Hagenmaier 1996, 180f).
Hs 1155___.png
Abschriftensammlung der Dokumente eines Gerichtsprozesses in Spanien, 1611

Renaissance-Einband

Die Renaissance läutete eine Revolution der Bucheinbandtechnik und -gestaltung ein (Mazal 1997, 150f). Großen Einfluss hatte der Orient: Orientalische Verzierungen, neue Ledersorten, Färbungen und Vergoldungen des Einbandmaterials hielten Einzug.

Mitte des 16. Jahrhunderts etablierte sich in Deutschland der Bucheinband mit Handvergoldung. Als Material wird sowohl echtes als auch falsches Gold verwendet. Dieses wird mit erwärmten Stempeln, Platten und Spezialwerkzeugen ins Leder gepresst. Manche Ledereinbände weisen nur vereinzelte kleinere Goldprägungen auf, während manche mit extrem aufwändigen Mustern überzogen sind.




Lateinisch-deutsches Anniversarbuch

Handschrift, 1482-1509

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Freiburg

Wie darf ich das Objekt nutzen?

Zum Objekt >>

Kurzbeschreibung
Das lateinisch-deutsche Anniversarbuch umschliesst ein Pergamenteinband aus dem 19. Jahrhundert, darauf ist ein Doppelblatt einer lateinischen Pergamenthandschrift aus dem 15. Jahrhundert befestigt. Dieses Einbandpergament wurde verkehrt herum auf das Buch angebracht, dazu scheint die doppelte Schicht hindurch. Es ist das 'Psalterium feriatum' mit Quadratnotation auf vier Linien. Lesbar ist Psalm 109, 3-110, 4 und 115, 17-117, 7 (Vesper, Sonntag und Montag) (Hagenmaier 1988, 1f).
Hs 10_Vorderdeckel.png
Lateinisch-deutsches Anniversarbuch, 1482-1509

Der Makulatureinband

Makulatureinbände bestehen aus Blättern oder Blattschnipseln, die ursprünglich Teil eines anderen Werks waren, welches als unbrauchbar oder veraltet angesehen wurde (lat. macula:  Fleck, Fehler). Zweckentfremdet kann man Pergament- oder Papierfragmente in Einbänden wiederfinden. Die Makulaturforschung beschäftigt sich mit wertvollen Fragmenten, die in Form von Einbänden erhalten geblieben sind.


04

Neuzeit



Ludwig Roth von Schreckenstein: Betrachtungen über Pferdezucht im Allgemeinen und mit besonderer Rücksicht auf die Provinz Westphalen

Druck, 1851

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Freiburg

Wie darf ich das Objekt nutzen?

Zum Objekt >>

Kurzbeschreibung
Einband, verkleidet mit marmoriertem Buntpapier auf einem modernen Bibliothekseinband.

Buntpapiere: es wird farbig

Papier hatte ab dem 14. Jahrhundert das Pergament als Beschreibstoff abgelöst, da die Herstellung weniger aufwändig und günstiger war. Auch Einbände wurden nun mit Papier ausgestattet.

Als Buntpapier bezeichnet man Papier, das einfarbig oder bunt mit Farbe versehen wird. Ab dem 17. Jahrhundert wurde es handwerklich hergestellt, in der Neuzeit industriell. Bis heute stellen viele Buchbinder eigenes Marmorpapier her. Einbände, die mit Buntpapier verkleidet sind, unterscheiden sich nicht nur in der jeweiligen Methode der Herstellung, sondern auch durch unterschiedliche Farbkombinationen und Muster.



Johann Philipp Grauel, Johann Heinrich Gnilius: Momenta Quædam Ex Capite Physices Experimentalis De Magnete

Druck, 1761?

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Freiburg

Wie darf ich das Objekt nutzen?

Zum Objekt >>

Kurzbeschreibung
Dieses Buntpapier wurde einseitig mit roter Farbe eingefärbt. Anschliessend wurde die Druckfarbe, gemischt mit Spezialfirnis und Bronzepulver, vermutlich mit Walzendruck auf das Papier gedruckt.
DA 22 867_Rueckdeckel.png
Momenta Quædam Ex Capite Physices Experimentalis De Magnete, 1761?


Bronzefirnis

Papiere wurden oft mit Goldfarbe verschönert. Als Alternative zum teuren Blattgold konnte Bronzepulver benutzt werden. Die Druckfarbe besteht aus einer Mischung aus goldfarbenem Bronzepulver mit einem Spezialfirnis und wird mit dem Drucken auf Papier aufgedrückt.



Johann Christian Sachs: Vota Illvstris Gymnasii Pro Serenissimi Principis Haereditarii Caroli Ludovici Vita

Druck, 1767

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Freiburg

Wie darf ich das Objekt nutzen?

Zum Objekt >>

Kurzbeschreibung
Dieses Buntpapier wurde stellenweise mit oranger, grüner und violetter Farbe gefärbt. Danach wurde mit Hilfe einer Walze und goldenem Blattmetall, ein Pflanzenmuster in das Papier eingeprägt. Stellenweise ist zu erkennen, dass das Muster und die Farben nicht exakt aufeinander passen. An ein paar Stellen hat sich das Blattgold gelöst und die darunterliegende Farbe ist zu sehen.
DA 22_506__Rueckdeckel.png
Vota Illvstris Gymnasii Pro Serenissimi Principis Haereditarii Caroli Ludovici Vita, 1767


Brokatpapier

Bei einem Brokatdruck wird das Papier meistens zuerst bemustert oder vorgefärbt. Mit Kupferdruck-Walzenpressen, versehen mit gold- oder silberfarbenem Blattmetall, wird anschließend ein Muster auf das Papier gedruckt.



Paulo Benjamino Nasgot: Epigram[m]atum Libri IV

Druck, 1792

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Freiburg

Wie darf ich das Objekt nutzen?

Zum Objekt >>

Kurzbeschreibung
Dieses Buntpapier wurde mit mehreren Farben marmoriert. Mit einem Kammwerkzeug wurden die Farben Schwarz, Gelb und Rot zusammen mit der Schleimschicht auf dem Papier verstrichen. Vermutlich wurde danach blaue Schleimmasse darüber getröpfelt.
Marmor_.png
Epigram[m]atum Libri IV, 1792


Marmoriertes Papier

Marmorierte Einbände sind seit Beginn des 17. Jahrhunderts in Europa verbreitet. Das marmorierte Papier bedeckt üblicherweise entweder etwa die Hälfte oder den gesamten Buchdeckel.

Beim Marmorieren wird Farbe auf eine Schleimschicht aufgebracht, durch die mit verschiedenen Werkzeugen Muster gezogen werden. Schließlich wird das Papier in das Präparat getaucht.



Hans Kraemer: Weltall und Menschheit

Druck, ca. 1902

Aus der Sammlung von

Universitätsbibliothek Freiburg

Wie darf ich das Objekt nutzen?

Zum Objekt >>

Kurzbeschreibung
Dieser Einband besteht aus Textilgewebe und ist am Rücken und den Rändern mit modernem Leder verziert, darauf sind florale Muster geprägt. Auf der linken Seite des Vorderdeckels ist eine Kupferstich-Medaille montiert, welche den Titel der Bandreihe und ein Bild eines Mannes trägt.
Jugenstil.png
Weltall und Menschheit. Geschichte der Erforschung der Natur und der Verwertung der Naturkräfte im Dienste der Völker, ca. 1902


Jugendstil

Um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert belebt der Jugendstil die Kunsthandwerkbewegung. Verzierungen, welche charakteristisch für den Jugendstil sind, finden sich auch auf Bucheinbänden. Florale, fließende Ornamente und geometrische Formen, menschliche Figuren und Tiere sind beliebte Motive.

Bibliographie

Adam, Paul: Der Bucheinband. Reprint der Ausgabe Leipzig, 1890. München 1993. urn:oclc:record:1045262952

Gottwald, Clytus: Die Musikhandschriften der Universitätsbibliothek und anderer öffentlicher Sammlungen in Freiburg im Breisgau und Umgebung. Wiesbaden 1979. (Kataloge der Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau 1,2).

Gradenwitz, Otto: Mitteilungen aus der Freiburger Papyrussammlung. Heidelberg 1914.

Hagenmaier, Winfried: Die lateinischen mittelalterlichen Handschriften der  Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau. Freiburg i. Br. 1980. (Kataloge der  Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau 1,3).  

Hagenmaier, Winfried: Die deutschen mittelalterlichen Handschriften der  Universitätsbibliothek und die mittelalterlichen Handschriften anderer öffentlicher Sammlungen. Freiburg i. Br. 1988. (Kataloge der Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau 1,4). 

Hagenmaier, Winfried: Die abendländischen neuzeitlichen Handschriften der Universitätsbibliothek und anderer öffentlicher Sammlungen in Freiburg. Freiburg i. Br. 1996. (Kataloge der Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau 1,5). 

Hakelberg, Dietrich: “Ein Bucheinband von Johannes Richenbach für Conrad Schuoler”. Einbandforschung 18 (2008), S. 37 - 41. urn:nbn:de:bsz:25-opus-91344

Helwig, Hellmuth: Handbuch der Einbandkunde. Hamburg 1953-1955.

Helwig, Hellmuth: Einführung in die Einbandkunde. Stuttgart 1970.

Hohl, Werner: Die Kunst des Bucheinbandes. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Katalog zur Ausstellung aus den Beständen der Grazer Universitätsbibliothek. Graz 1991.

Jakobi-Mirwald, Christine: Buchmalerei. Ihre Terminologie in der Kunstgeschichte. Berlin 1991.

Kyriß, Ernst: Verzierte gotische Einbände im alten deutschen Sprachgebiet. Stuttgart 1951.

Lexikon des gesamten Buchwesens. Hrsg. von Günther Pflug und Severin Corsten. 2., völlig neu bearb. Aufl. Stuttgart 1987ff.

Loubier, Hans: Der Bucheinband in alter und neuer Zeit. Berlin 1903. urn:oclc:record:1042893277

Mazal, Otto: Einbandkunde. Die Geschichte des Bucheinbandes. Wiesbaden 1997. (Elemente des Buch- und Bibliothekswesens 16)

Sack, Vera: Die Inkunabeln der Universitätsbibliothek und anderer öffentlicher Sammlungen in Freiburg im Breisgau und Umgebung: Teil 1. Wiesbaden 1985. (Kataloge der Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau 2,1).

Schlechter, Armin , Seefeldt, Jürgen: Augenweide und Schutz. Einbände des 15. bis 17. Jahrhunderts aus den Beständen der Pfälzischen Landesbibliothek Speyer. Koblenz 2008.

Schmidt-Künsemüller, Friedrich A.: Corpus der gotischen Lederschnitteinbände aus dem deutschen Sprachgebiet. Stuttgart 1980. 

Zotter, Hans: Einbandkunde. Eine kleine stilgeschichtliche Einführung. Graz 1999. 



Eine virtuelle Ausstellung von

Team

Kathrin Hägele

Erstellt mit :
DDB Studio
Ein Service von:
DDB Studio

Diese Ausstellung wurde am 15.03.2024 veröffentlicht.



Impressum

Die virtuelle Ausstellung Freiburger Einbände wird veröffentlicht von:

Universitätsbibliothek Freiburg


Platz der Universität 2
79098 Freiburg im Breisgau
gesetzlich vertreten durch

Rektorat der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg 

Telefon:

Zentrale Information: +49 761 203 3918
Sekretariat der Direktion: +49 761 203 3900


Fax:

+49 761 203 3987


E-Mail:  

info@ub.uni-freiburg.de

Inhaltlich verantwortlich:

Dr. Antje Kellersohn

Kurator*innen:

Kathrin Hägele

 

Rechtliche Hinweise:
Die Deutsche Digitale Bibliothek verlinkt die virtuelle Ausstellung auf ihrer Internetseite https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/content/virtuelle-ausstellungen. Dabei wurde auf die Vertrauenswürdigkeit der Institution, welche die Ausstellung veröffentlich hat sowie die Fehlerfreiheit und Rechtmäßigkeit der virtuellen Ausstellung besonders geachtet. Der auf dieser Internetseite vorhandene Link vermittelt lediglich den Zugang zur virtuellen Ausstellung. Die Deutsche Digitale Bibliothek übernimmt keine Verantwortung für die Inhalte der virtuellen Ausstellung und distanziert sich ausdrücklich von allen Inhalten der virtuellen Ausstellung, die möglicherweise straf- oder haftungsrechtlich relevant sind oder gegen die guten Sitten verstoßen. 

DDBstudio wird angeboten von:  
Stiftung Preußischer Kulturbesitz, gesetzlich vertreten durch ihren Präsidenten,
handelnd für das durch Verwaltungs- und Finanzabkommen zwischen Bund und Ländern errichtete Kompetenznetzwerk

Deutsche Digitale Bibliothek
c/o Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Von-der-Heydt-Straße 16-18
10785 Berlin 

Telefon: +49 (0)30 266-41 1432, Fax: +49 (0) 30 266-31 1432,
E-Mail: geschaeftsstelle@deutsche-digitale-bibliothek.de

Umsatzsteueridentifikationsnummer: 
DE 13 66 30 206

Inhaltlich verantwortlich: 
Dr. Julia Spohr
Leiterin der Geschäftsstelle
Finanzen, Recht, Kommunikation, Marketing
Deutsche Digitale Bibliothek
c/o Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Von-der-Heydt-Straße 16-18
10785 Berlin

Konzeption:
Nicole Lücking, Deutsche Digitale Bibliothek
Stephan Bartholmei, Deutsche Digitale Bibliothek
Dr. Michael Müller, Culture to Go GbR

Design: 
Andrea Mikuljan, FIZ Karlsruhe - Leibniz Institut für Informationsinfrastruktur GmbH

Technische Umsetzung:
Culture to Go GbR mit Grandgeorg Websolutions

Hosting und Betrieb:  
FIZ Karlsruhe - Leibniz Institut für Informationsinfrastruktur GmbH



Im Bild bewegen
linke Maustaste gedrückt halten und ziehen
Pfeiltasten benutzen
Finger gedrückt halten und ziehen
Ein- & Auszoomen
Mausrad bedienen
Plus- und Minuszeichen
Zwei Finger zusammenziehen oder spreizen
Bild schließen
Doppelklick
Escape-Taste
am Bildrand