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Sonnenuhr

Beschreibung

Die Sonnenuhr zeigt die Lust am Dekorieren, oft auch als horror vacui, die Angst vor der Leere, diffamiert. Seit der Renaissancezeit war es beliebt, mythologische, theologische und verwandte Elemente in einer Art Mikrokosmos in Dekorationen zu präsentieren.
Die Sonnenuhr des Bovius ist eine Horizontal-Tisch-Sonnenuhr, d. h. dass sie zur Benutzung flach auf einem Tisch platziert werden muss, mit Ausrichtung nach Norden. Damit wird eine optimale Ausnutzung des Schattens ermöglicht.
Der Schattenwerfer ist ein stehendes Messingdreieck, das mit seinem Schatten die Uhrzeit anzeigt. Um dieses Dreieck ziehen sich die Längen- und Breitengrade mit Bezeichnungen für die Breitengrade. Die Breiten- und Längengrade auf einem ungleichen achteckigen Feld. Dieses wird von einem fünffachen Rahmen umschlossen, in dessen Feldern jeweils Texte und Ziffern eingefügt sind. Von innen nach außen sind dies als erstes die Zeiten des Sonnenuntergangs und –aufgangs. Die eingeätzten Texte, Ziffern und Zeichen beziehen sich alle auf die Themen Zeit und Tierkreiszeichen. Das äußerste Band zeigt die Uhrzeiten in lateinischen Zahlen, auch Bibelverse finden sich hier.
Oberhalb des Dreiecks in einem siegelartigen Kreis das Christusmonogramm „IHS“ mit Kreuz und brennendem Herzen. Oberhalb des Christusmonogramms ein Wappen mit Helmzier. Das Wappen stellt in den Feldern 1 und 3 ein Kreuz und in den Feldern 2 und 4 einen Baum dar. Darauf ein Brustschild mit einem nach rechts gehenden Stier. Der Helm mit Krone, darauf zwei geschwungene Hörner mit Kreuzen an den hängend, dazwischen ein halber Stier. Ganz oben auch die Datierung auf 1712. Unter den weiteren Dekorationen links und rechts unten in den Ecken geschwungen geformte Medaillons, links mit einem Marienmonogramm, rechts ein sehr seltenes Josephmonogramm
Ganz am unteren Rand hat sich der Künstler selbst verewigt, am Anfang und kurz vor dem Ende sind allerdings Teile abgeplatzt: „Franc. Xav. Ioseph Bovio SS. Can. exam. & approb. Cooperator Ahrberga invenit & [fehlt] fecit“.

Kurzbeschreibung

Ein sehr seltenes Exemplar ist die Sonnenuhr des Franz Xaver Joseph Bovius aus dem Jahr 1712. Sie besteht aus Solnhofener Stein und ist mit reichhaltigem Dekor in Flachrelief geziert, welches durch Steinätzung erzeugt wurde. Bekannt sind lediglich etwas mehr als ein Dutzend dieser Sonnenuhren. Sie finden sich weltweit in berühmten Sammlungen.

Institution

Rechtsstatus

Typ

Sonnenuhr

Beteiligte Personen und Organisationen

Franz Xaver Joseph Bovius (1677-1725)
In den 1920er Jahren erworben

Zeit

1712

Maße/Umfang

29,5 x 26 cm

Material/Technik

Solnhofener Stein und Messing

Identifikator

Inv.-Nr. 00545

Dateien

Sonnenuhr
51 FB_MB_00545 - Kopie.jpg

Quellenangabe

„Sonnenuhr,” Schätze aus dem Heimatmuseum Miesbach, zuletzt aufgerufen am 28. Juni 2024, https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/heimatmuseum-miesbach/items/show/6.