Miesbacher Himmelbett
Beschreibung
Der Typus des Baldachinbetts ist bereits im Mittelalter entstanden. Wenn man die offenen Seiten mit Vorhängen verschloss, konnte möglichst viel Stauwärme entstehen. In den ansonsten schlecht heizbaren Räumen ein großer Vorteil.
Baldachin- oder Himmelbetten haben sich in den Bauernhöfen am längsten gehalten. Die Decke nennt man hierbei Himmel, welcher von Verlängerungen der vier Pfosten getragen wird. Das Kopfende ist zu diesem Baldachin hochgezogen und schützt damit die Köpfe der Schlafenden zusätzlich. Eine Bemalung der Möbel setzte sich im bäuerlichen Bereich erst im 17. Jahrhundert durch. Die sog. Türkenmöbel gelten als Zwischenstufe zwischen spätmittelalterlicher und barocker Gestaltung.
Das Himmelbett ist eine Pfostenkonstruktion, die vorderen Pfosten sind gedrechselt. Dass das Bett für ein Ehepaar gebaut wurde, machen die Gliederungen in Bauweise und Bemalung deutlich. Zunächst hat man mit Leisten die Längsseiten in mehrere Felder unterteil, die man in zwei gleiche Hauptteile trennen kann. Dies wird zusätzlich durch die Malerei betont: So finden sich am Fußende und am Kopfende jeweils große, hochrechteckige Felder, in welchen die charakteristischen Turmaufbauten aufgemalt sind. Diese Tortürme zeigen immer drei Türme nebeneinander, dabei der mittlere erhöht. Die Turmspitzen sind hier Zwiebeln und Kegel, können aber auch kuppelartig sein. Die Tortürme sind reich unterteilt und geziert; die Tore an ihrer Basis wirken wie baulich unabhängig. Reiche florale und ornamentale Malereien belegen fast alle restlichen Flächen.
Die Unterseite des Himmels ist ebenso reich bemalt. Hier ist in der Mitte ein quadratisches Feld abgesetzt – was auch auf der Oberseite deutlich erkennbar ist. Hier befindet sich die Darstellung Gottvaters mit der Heilig-Geist-Taube über ihm.
Die ungewöhnliche Malerei wurde wahlweise als slawisches, orientalisch oder türkisch bezeichnet. Die Herkunft der Motive ist bis heute nicht ganz geklärt, doch nimmt man an, dass sie von Erfahrungen aus den Türkenkriegen auf dem Balkan inspiriert waren.
Baldachin- oder Himmelbetten haben sich in den Bauernhöfen am längsten gehalten. Die Decke nennt man hierbei Himmel, welcher von Verlängerungen der vier Pfosten getragen wird. Das Kopfende ist zu diesem Baldachin hochgezogen und schützt damit die Köpfe der Schlafenden zusätzlich. Eine Bemalung der Möbel setzte sich im bäuerlichen Bereich erst im 17. Jahrhundert durch. Die sog. Türkenmöbel gelten als Zwischenstufe zwischen spätmittelalterlicher und barocker Gestaltung.
Das Himmelbett ist eine Pfostenkonstruktion, die vorderen Pfosten sind gedrechselt. Dass das Bett für ein Ehepaar gebaut wurde, machen die Gliederungen in Bauweise und Bemalung deutlich. Zunächst hat man mit Leisten die Längsseiten in mehrere Felder unterteil, die man in zwei gleiche Hauptteile trennen kann. Dies wird zusätzlich durch die Malerei betont: So finden sich am Fußende und am Kopfende jeweils große, hochrechteckige Felder, in welchen die charakteristischen Turmaufbauten aufgemalt sind. Diese Tortürme zeigen immer drei Türme nebeneinander, dabei der mittlere erhöht. Die Turmspitzen sind hier Zwiebeln und Kegel, können aber auch kuppelartig sein. Die Tortürme sind reich unterteilt und geziert; die Tore an ihrer Basis wirken wie baulich unabhängig. Reiche florale und ornamentale Malereien belegen fast alle restlichen Flächen.
Die Unterseite des Himmels ist ebenso reich bemalt. Hier ist in der Mitte ein quadratisches Feld abgesetzt – was auch auf der Oberseite deutlich erkennbar ist. Hier befindet sich die Darstellung Gottvaters mit der Heilig-Geist-Taube über ihm.
Die ungewöhnliche Malerei wurde wahlweise als slawisches, orientalisch oder türkisch bezeichnet. Die Herkunft der Motive ist bis heute nicht ganz geklärt, doch nimmt man an, dass sie von Erfahrungen aus den Türkenkriegen auf dem Balkan inspiriert waren.
Kurzbeschreibung
Eine große Seltenheit ist das mit Torturmmalerei geschmückte Himmelbett von 1714. Es gehört zum Typus der sog. Miesbacher Möbel oder Türkenmöbel. Ihre Besonderheit sind die orientalisch anmutenden Bemalungen.
Institution
Typ
Bett
Beteiligte Personen und Organisationen
Altbestand
Zeit
1714
Maße/Umfang
197 x 144 x 186 cm
Material/Technik
Holz, gefasst
Identifikator
Inv.-Nr. 01230
Dateien
Quellenangabe
„Miesbacher Himmelbett,” Schätze aus dem Heimatmuseum Miesbach, zuletzt aufgerufen am 22. Dezember 2024, https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/heimatmuseum-miesbach/items/show/7.