Votivtafel: Barbara Stümpflerin
Beschreibung
Die Tafel hat durch die Bedachung eine besondere Form, die man sonst meistens in Verbindung mit Kruzifixen findet.
Das Hauptbildfeld ist dreigeteilt: Im unteren Bereich links die Hl. Barbara, wie sie vor dem Berittenen in der rechten Hälfte flieht. Barbara läuft in eine dunkle Höhle, die sich im Hintergrund in eine helle Landschaft öffnet. Links unten auf einem Fels ein Kelch mit einer Hostie, eines der Symbole der Heiligen, darüber ein offenes Buch. Getrennt durch ein aufrecht stehendes Felsstück ist auf der rechten Bildhälfte Barbaras Verfolger erkennbar. Er reitet auf einem Pferd, das hinter dem Felsstück hervorbricht. Der Reiter ist als Türke dargestellt und erinnert damit an die Türkengefahr der Zeit. Der Hintergrund gibt hier den Blick in eine Landschaft preis, in der im Mittelgrund eine Stadt erkennbar ist, im Hintergrund Berge. In der Mitte darüber befindet sich der dritte Teil dieses Bildfeldes: Es ist eine Marienkrönung in einem Wolkenkranz. Interessant ist dabei, dass Gottvater eine sog. Hörner-Mitra trägt, wie man sie damals jüdischen Hohepriestern zuschrieb.
Unten folgende Inschrift: „Barbara Stümpflerin Capitlische Richterin zue Miespach 1640“, darüber ein gekröntes Wappen, das bisher nicht eindeutig zugeordnet werden konnte. Die Krone würde zudem eher einem Hochadelsgeschlecht als einer Richtersfrau zustehen.
Auf den Innenseiten des Giebels auf zwei kleineren Bildern der Hl. Leonhard und der Hl. Eligius. Eligius wurde schon früh in der Kirche in Reichersdorf verehrt. Er ist Patron der Bauern und Knechte, der Pferde und zudem der Schmiede – ergänzt also das Patronat des Viehheiligen Leonhard.
Als Künstler käme der Miesbacher Caspar Hupfauer in Betracht. Von ihm kennen wir aus der gleichen Zeit sehr ähnliche Malereien, darunter die Einhausung für ein Kreuzreliquiar im Kirchenschatz der Stadtpfarrkirche und das große Allerheiligenbild in der Allerheiligenkirche bei Oberwarngau.
Im Entstehungsjahr der Tafel wurde in Reichersdorf ein Erdstall entdeckt. Darauf könnte die ungewöhnliche Umsetzung des Motivs hinweisen, da die Hl. Barbara meist anders dargestellt wird.
Das Hauptbildfeld ist dreigeteilt: Im unteren Bereich links die Hl. Barbara, wie sie vor dem Berittenen in der rechten Hälfte flieht. Barbara läuft in eine dunkle Höhle, die sich im Hintergrund in eine helle Landschaft öffnet. Links unten auf einem Fels ein Kelch mit einer Hostie, eines der Symbole der Heiligen, darüber ein offenes Buch. Getrennt durch ein aufrecht stehendes Felsstück ist auf der rechten Bildhälfte Barbaras Verfolger erkennbar. Er reitet auf einem Pferd, das hinter dem Felsstück hervorbricht. Der Reiter ist als Türke dargestellt und erinnert damit an die Türkengefahr der Zeit. Der Hintergrund gibt hier den Blick in eine Landschaft preis, in der im Mittelgrund eine Stadt erkennbar ist, im Hintergrund Berge. In der Mitte darüber befindet sich der dritte Teil dieses Bildfeldes: Es ist eine Marienkrönung in einem Wolkenkranz. Interessant ist dabei, dass Gottvater eine sog. Hörner-Mitra trägt, wie man sie damals jüdischen Hohepriestern zuschrieb.
Unten folgende Inschrift: „Barbara Stümpflerin Capitlische Richterin zue Miespach 1640“, darüber ein gekröntes Wappen, das bisher nicht eindeutig zugeordnet werden konnte. Die Krone würde zudem eher einem Hochadelsgeschlecht als einer Richtersfrau zustehen.
Auf den Innenseiten des Giebels auf zwei kleineren Bildern der Hl. Leonhard und der Hl. Eligius. Eligius wurde schon früh in der Kirche in Reichersdorf verehrt. Er ist Patron der Bauern und Knechte, der Pferde und zudem der Schmiede – ergänzt also das Patronat des Viehheiligen Leonhard.
Als Künstler käme der Miesbacher Caspar Hupfauer in Betracht. Von ihm kennen wir aus der gleichen Zeit sehr ähnliche Malereien, darunter die Einhausung für ein Kreuzreliquiar im Kirchenschatz der Stadtpfarrkirche und das große Allerheiligenbild in der Allerheiligenkirche bei Oberwarngau.
Im Entstehungsjahr der Tafel wurde in Reichersdorf ein Erdstall entdeckt. Darauf könnte die ungewöhnliche Umsetzung des Motivs hinweisen, da die Hl. Barbara meist anders dargestellt wird.
Kurzbeschreibung
Die Votivtafel der Barbara Stümpflerin berichtet uns mitten aus den Bedrängnissen unruhiger Zeiten und den Hoffnungen, an die man sich klammerte. Vielsagend flieht hier die Hl. Barbara vor einem Berittenen. Dieser erinnert weniger an die Soldateska des gerade tobenden Dreißigjährigen Krieges, sondern vielmehr durch sein Äußeres an die latent währenden Türkenkriege an der österreichisch-ungarischen Grenze. Der offensichtliche Bezug zur Kirche in Reichersdorf, durch die Darstellungen der Hll. Leonhard und Eligius wird noch dadurch bekräftigt, dass es dort eine Barbara-Bruderschaft gab. Das Entstehungsjahr 1640 ist zudem identisch mit dem Jahr, in dem in Reichersdorf der Erdstall entdeckt wurde.
Institution
Typ
Tafelbild
Beteiligte Personen und Organisationen
Zuschreibung an Caspar Hupfauer (um 1600/10- nach 1642)
Altbestand
Altbestand
Zeit
1640
Maße/Umfang
62,2 x 38,5 x 12,5 cm
Material/Technik
Öl auf Holz
Sprache
Deutsch
Identifikator
Inv.-Nr. 00113
Dateien
Quellenangabe
„Votivtafel: Barbara Stümpflerin,” Schätze aus dem Heimatmuseum Miesbach, zuletzt aufgerufen am 22. Dezember 2024, https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/heimatmuseum-miesbach/items/show/65.