Gnadenbild von Miesbach
Beschreibung
Die kolorierte Darstellung zeigt die Miesbacher Wallfahrtsgruppe auf dem 1783 verbrannten Kreuzaltar der Pfarrkirche. Detailreich wird der prächtige Aufbau dargestellt: Zentral steht die Gnadenfigur der Muttergottes. Sie trägt um den Hals vier Perlenketten, die unterste mit einem großen Herzen. Über der Krone nach oben gehend ein siebenfacher Strahlenkranz mit weißen Sternen und der Aufschrift „Maria“. Daneben zwei Putti und vor silbernen Strahlen sieben Kerzenleuchter auf von Schwertern durchbohrten Herzen. Vom Kopf ausgehend ein goldener Mantel mit aufgestickten weißen Lilien. Daneben zwei Engel welche jeweils in einer Hand ein Ovalschild mit den Aufschriften „Mater dolorosa.“ (links) und „Miraculis gloriosa.“ (rechts) halten. Dies ist der von Papst Innozenz XIII. der Gnadenfigur verliehene Ehrentitel. Hinter Maria ein Kreuz mit Corpus Christi. Dieser im Typus eines Dreinagelchristus und mit Krone, umhängendem Herzen und drei vom Kopf ausgehende Strahlen. Die Kreuzenden tatzenförmig ausgebildet, das Kreuz von einem goldenen Band umfangen. Zwischen Christus und Maria am Kreuzesstamm von einem Strahlenkranz umgeben vermutlich eine Reliquie oder eine Nachbildung eines Kreuznagels, daneben in querovalen Schildern die Aufschriften „Volkommner Bruderschaft Ablaß.“ (links) „Volkommner Wohlfarter Ablaß.“ (rechts). Vor der Muttergottes ein Tabernakel mit einer Monstranz, bekrönt von einem Kurhut, was darauf hindeutet, dass die Monstranz vom bayerischen Kurhaus gestiftet worden sein könnte. Seitlich jeweils zwei Schilder mit Sprüchen und symbolischen Darstellungen. Auf der Altarmensa sechs Leuchter, die Mensa von einem Tuch belegt, das Antependium mit den Herzen und Monogrammen Jesu und Mariens, umgeben von zahlreichen, teils floralen Ornamenten. Die wird umrahmt von zwei Pilastern, die in Rocaille übergehen und von Blumen umrankt sind.
Unten in einer großen Kartusche die Inschrift: „Wahre Abbildung der Schmerzhaften Gnaden Mutter im Markt Miespach, so auf gegenwärtigen Altar ihr Angesicht verändert und bald ganz erblasst bald wieder ganz rötlicht erscheint, auch mit sehr vielen Gutthaten und Wundern leichtet.“
Bekannt ist, dass das Gnadenbild seinen Platz auf dem Kreuzaltar hatte. Dieser befand sich vor den Stufen zum Presbyterium. Kreuzaltäre waren ursprünglich Bestandteile von Lettnern, welche in katholischen Kirchen nach dem Trienter Konzil (1563) verschwanden. Somit ist auch die frühere Existenz eines Lettners bewiesen.
Unten in einer großen Kartusche die Inschrift: „Wahre Abbildung der Schmerzhaften Gnaden Mutter im Markt Miespach, so auf gegenwärtigen Altar ihr Angesicht verändert und bald ganz erblasst bald wieder ganz rötlicht erscheint, auch mit sehr vielen Gutthaten und Wundern leichtet.“
Bekannt ist, dass das Gnadenbild seinen Platz auf dem Kreuzaltar hatte. Dieser befand sich vor den Stufen zum Presbyterium. Kreuzaltäre waren ursprünglich Bestandteile von Lettnern, welche in katholischen Kirchen nach dem Trienter Konzil (1563) verschwanden. Somit ist auch die frühere Existenz eines Lettners bewiesen.
Kurzbeschreibung
Der Kupferstich von Johann Michael Söckler stellt das Miesbacher Gnadenbild in seinem Zustand vor dem Stadtbrand 1783 dar. Es war dies die Hochzeit der Wallfahrt zur Schmerzhaften Muttergottes von Miesbach.
Zudem wirft es ein Schlaglicht auf die reiche Ausstattung der Pfarrkirche, wie sie bis zum Brand bestand.
Zudem wirft es ein Schlaglicht auf die reiche Ausstattung der Pfarrkirche, wie sie bis zum Brand bestand.
Institution
Typ
Grafik
Beteiligte Personen und Organisationen
Johann Michael Söckler (1744-1781)
Schenkung 1989
Schenkung 1989
Zeit
Vor 1781
Maße/Umfang
71 x 46,5 cm
Material/Technik
Kolorierter Kupferstich
Sprache
Deutsch
Identifikator
Inv.-Nr. 00633
Dateien
Quellenangabe
„Gnadenbild von Miesbach,” Schätze aus dem Heimatmuseum Miesbach, zuletzt aufgerufen am 22. Dezember 2024, https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/heimatmuseum-miesbach/items/show/67.