Die Theurung von 1817
Beschreibung
Insgesamt sind 26 Gipsfiguren zu sehen, von denen 25 verschiedene Produkte mit ihren hohen Preisen aufzeigen. Zentral über dem Bildtitel der langersehnte Erntewagen, der das Ende der Hungersnot symbolisierte. Das Schaubild zeigt im Einzelnen in der obersten Reihe von links nacrechts: Korn, Roggen, Schmalz, Butter, Gerste, Haber (Hafer), Kraut, Schweineschmalz, Erbsen und Linsen. In der zweiten Zeile von links nach rechts: Buchenholz, Gänse – hier die Unterbrechung mit dem Erntewagen – Enten und Tannenholz. In der dritten Zeile von links nach rechts: Bier und Branntwein, weiße Rüben, Erdäpfel (Kartoffeln) und Brot. In der untersten Reihe, von links nach rechts: Ochsenfleisch, Kalbfleisch, Tauben, Schweinefleisch, Hühner, Schaffleisch sowie Rinderfleisch und Milch.
Am unteren Rand die Beschriftung „Die beyspiel lose Theurung von Augsburg in den Jahren 1816. und 1817. in Figuren dargestelt von J. D. Kraegel Litra A No. 517. in Augsburg.“
Man bedenke, dass ein Gulden nach heutiger Berechnung eine Kaufkraft von 11,20 € hätte. Ein Kreuzer hat demnach einen Wert von knapp 19 Cent. Zur Erklärung: f = Gulden / x = Kreuzer (60 Kreuzer = 1 Gulden) / ℔ = Pfund (500 Gramm). Die Darstellungen der Personen sind weitgehend stereotyp, da sie überregional erkennbar sein sollten. Zeitgeschichtlich interessanter ist daher die Verbreitung bestimmter Lebensmittel.
Die sog. Teuerungsbilder erzählten in der altüberlieferten Form eines Bilderbogens, wie sie von Moritatensängern auch vor Publikum benutzt worden. Die im Museum vorhandene Tafel unterscheidet sich von den üblicherweise erhaltenen Bildern, dass hier Pappe und Gips verwendet wurden.
Am unteren Rand die Beschriftung „Die beyspiel lose Theurung von Augsburg in den Jahren 1816. und 1817. in Figuren dargestelt von J. D. Kraegel Litra A No. 517. in Augsburg.“
Man bedenke, dass ein Gulden nach heutiger Berechnung eine Kaufkraft von 11,20 € hätte. Ein Kreuzer hat demnach einen Wert von knapp 19 Cent. Zur Erklärung: f = Gulden / x = Kreuzer (60 Kreuzer = 1 Gulden) / ℔ = Pfund (500 Gramm). Die Darstellungen der Personen sind weitgehend stereotyp, da sie überregional erkennbar sein sollten. Zeitgeschichtlich interessanter ist daher die Verbreitung bestimmter Lebensmittel.
Die sog. Teuerungsbilder erzählten in der altüberlieferten Form eines Bilderbogens, wie sie von Moritatensängern auch vor Publikum benutzt worden. Die im Museum vorhandene Tafel unterscheidet sich von den üblicherweise erhaltenen Bildern, dass hier Pappe und Gips verwendet wurden.
Kurzbeschreibung
Das Schaubild der „Theurung“ von 1817 ist ein bemerkenswertes Zeugnis einer Krisenzeit. Es erinnert an eine der größten Hungerkatastrophen, ausgelöst durch eine Klimakatastrophe. Verantwortlich war der Ausbruch des fernen Vulkans Tambora in Indonesien im Jahr 1815. Im folgte das „Jahr ohne Sommer“, mit Auswirkungen bis 1817.
Für Europa markierte dieses Ereignis zugleich den letzten Höhepunkt schwerer Krisenjahre, welche um 1770 mit europaweiten Hungersnöten begonnen hatten.
Für Europa markierte dieses Ereignis zugleich den letzten Höhepunkt schwerer Krisenjahre, welche um 1770 mit europaweiten Hungersnöten begonnen hatten.
Institution
Typ
Collage
Beteiligte Personen und Organisationen
Johann Daniel Kraegel (um 1775-1840)
Altbestand
Altbestand
Zeit
1817
Maße/Umfang
47,5 x 63 x 3,5 cm
Material/Technik
Holz, Pappe und Gips
Sprache
Deutsch
Identifikator
Inv.-Nr. 01044
Dateien
Quellenangabe
„Die Theurung von 1817,” Schätze aus dem Heimatmuseum Miesbach, zuletzt aufgerufen am 22. Dezember 2024, https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/heimatmuseum-miesbach/items/show/76.