Tschako des Miesbacher Bürgermilitärs
Beschreibung
Der Tschako ist ein hoher, zylinderförmig nach oben ausgestellter Helm mit eingetieftem Deckel aus Leder und verklebten Papierstreifen. Die Außenfläche der Wandung ist mit feinem, schwarzem Hasenfilz bezogen. Vorne befindet sich ein steiler, langer Schirm aus schwarzgefärbtem Leder, innen glänzend grün lackiert. Die Helmkanten haben schwarzen Lederbesatz und sind unten breit umgeschlagen. Die kräftigen Fangschnüre sind aus heller Baumwolltresse geflochten und in weitem Schwung über Vorder- und Rückseite geführt, an den seitlichen Löwenkopfhaken aber lose befestigt. Über dem linken Ohr befindet sich eine Quaste mit zwei Schnüren und geflochtenen Spiegeln und Endquasten. Die Sturmbänder sind lose vorhanden. Stirnseitig ist ein Messingschild mit gekreuztem Zepter und Schwert befestigt, eichenlaubumkränzt und bekrönt. Darüber sitzt eine fein gefältelte Kokarde aus Stoff und Metallfäden. Oben ist noch eine Öffnung zur Befestigung des Paradebuschs, der aber leider fehlt.
In Bayern haben sich Tschakos am längsten in den Bürger- und Landwehren gehalten. So stammt auch der im Museum aufbewahrte Tschako vom Miesbacher Bürgermilitär. Dieses ist 1807 auf Verordnung des Königs Maximilian I. Joseph entstanden. Überschneidungen gab es zu den oft schon älteren Gebirgsschützenkompanien. Kein geringerer als Herzog Max in Bayern, der Vater der berühmten Kaiserin Sisi von Österreich, war als Inspekteur des Miesbacher Bataillons mit diesem verbunden. Zum Jahresende 1869 erfolgte schließlich die Auflösung des nun „Landwehr älterer Ordnung“ genannten Bürgermilitärs. Ihre Ausrüstung ging in den Besitz der politischen Gemeinde Miesbach über.
In Bayern haben sich Tschakos am längsten in den Bürger- und Landwehren gehalten. So stammt auch der im Museum aufbewahrte Tschako vom Miesbacher Bürgermilitär. Dieses ist 1807 auf Verordnung des Königs Maximilian I. Joseph entstanden. Überschneidungen gab es zu den oft schon älteren Gebirgsschützenkompanien. Kein geringerer als Herzog Max in Bayern, der Vater der berühmten Kaiserin Sisi von Österreich, war als Inspekteur des Miesbacher Bataillons mit diesem verbunden. Zum Jahresende 1869 erfolgte schließlich die Auflösung des nun „Landwehr älterer Ordnung“ genannten Bürgermilitärs. Ihre Ausrüstung ging in den Besitz der politischen Gemeinde Miesbach über.
Kurzbeschreibung
Ein Tschako ist ein militärischer Helm, der seinen Ursprung Ende des 18. Jahrhunderts in den ungarisch-osmanischen Grenzgebieten auf dem Balkan hatte, der sog. Militärgrenze. Da er im Verhältnis zu anderen Helmen einfach herzustellen ist, setzte sich dieser Kopfschutz in den Napoleonischen Kriegen für weite Teile der europäischen Armeen durch.
Institution
Typ
Kopfbedeckung
Beteiligte Personen und Organisationen
Altbestand
Zeit
Mitte 19. Jahrhundert
Maße/Umfang
16 x 19 cm
Material/Technik
Obermaterial: Hasenfilz und Leder, Futter: Papier und Leinwand, Auszier: Baumwolle, Kokarde: Leinenkette und Silberbörtchen, Anderes: Messing
Identifikator
Inv.-Nr. 00150
Dateien

Quellenangabe
„Tschako des Miesbacher Bürgermilitärs,” Schätze aus dem Heimatmuseum Miesbach, zuletzt aufgerufen am 13. März 2025, https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/heimatmuseum-miesbach/items/show/79.