Raupenhelm der Bayerischen Infanterie
Beschreibung
Der Raupenhelm ist ein halbrunder Helm aus starkem, außen schwarzem Leder. Seinen Namen hat er von der über die Helmglocke gezogenen Raupe aus Wolle. Mit ihr soll der Kopf vor Säbelhieben geschützt werden. Angesetzt an den Helm sind ein kurzer Stirn- und ein Nackenschirm. Vorne besteht eine Randverstärkung aus Messingblech. Die ledernen Sturmbänder mit Schließe sind beweglich gehalten von seitlichen, plastischen Löwenkopfapplikationen mit Ring im Maul. Eigentlich sollte der Kinnriemen vorne hängen, wurde aber nach der ursprünglichen Nutzung im Nacken befestigt. Stirnseitig ist in gleicher Technik ein dekoratives „L“ mit Königskrone als Verweis auf König Ludwig II. aufgesetzt. Über dem linken Ohr befindet sich eine Kokarde aus Prägemetall mit blauem Innenkreis. Das Innenfutter aus dünnem Leder, nach oben gelappt ausgeschnitten, mit Baumwollbändchen und Ösen passend zu schnüren.
Kurzbeschreibung
Raupenhelme gelten als typische Kopfbedeckung der bayerischen Armee. Erstmals kamen sie in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts in Gebrauch. Im 19. Jahrhundert galt er als Gegenstück zur preußischen Pickelhaube. Erst nach dem Tode König Ludwigs II. im Jahr 1886 wurde letztere auch bei der bayerischen Armee übernommen.
Institution
Typ
Kopfbedeckung
Beteiligte Personen und Organisationen
Altbestand
Zeit
Wohl 1868
Maße/Umfang
11 x 20 cm
Material/Technik
Obermaterial: Leder und Wolle, Futter: Leder, Auszier: Messing
Identifikator
Inv.-Nr. 00148
Dateien
Quellenangabe
„Raupenhelm der Bayerischen Infanterie,” Schätze aus dem Heimatmuseum Miesbach, zuletzt aufgerufen am 22. Dezember 2024, https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/heimatmuseum-miesbach/items/show/80.