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Häuslicher Streit

Beschreibung

Kyôsai siedelte seinen „Häuslichen Streit“ nicht hinter verschlossen Türen, sondern in aller Öffentlichkeit an, denn Schauplatz des Geschehens ist offenbar ein Gasthaus. Zwei Frauen stürzen sich auf ihre Männer, zerren an ihnen und werfen sie zu Boden. Die Männer, die gerade noch mit Essen und Trinken beschäftigt waren, wie die umgeschmissenen Schalen auf dem Boden andeuten, haben erschrocken ihre Münder aufgerissen. Die dunklen Kimono der Frauen und Männer, die sie als Angehörige des einfachen Volkes ausweisen, sind in dem wilden Treiben bereits teilweise verrutscht. Ein männlicher Unterhalter und eine Bedienstete ergreifen voller Panik in entgegengesetzte Richtungen die Flucht. Der Grund für diesen Gewaltausbruch ist unklar. Möglicherweise waren die Frauen wenig begeistert davon, dass ihre Männer das hart verdiente Geld im Gasthaus verprassten, während sie zu Hause bleiben mussten. Sicher ist aber, dass der einzige Profiteur dieser Auseinandersetzung ein kleiner Hund ist, der in dem Chaos einen Fisch ergattern konnte, den er nun aus dem rechten Bildrand trägt. Kyôsai parodiert hier das japanische Sprichwort „Wenn Eheleute streiten, hat selbst der Hund nichts zu fressen“.

Rechtsstatus

Beteiligte Personen und Organisationen

Kawanabe Kyôsai

Zeit

nach 1871

Maße/Umfang

54,5 x 98 cm

Material/Technik

Farbe und Tusche auf Papier

Dateien

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Quellenangabe

„Häuslicher Streit,” Kawanabe Kyôsai und Erwin Baelz, zuletzt aufgerufen am 28. März 2024, https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/kyosai-baelz-hornmoldhaus/items/show/19.