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„Das Prinzip aller Dinge ist das Wasser, aus Wasser ist alles, und ins Wasser kehrt alles zurück.“
So beschrieb der griechische Philosoph Thales von Milet jenes Urelement, das etwa 70 Prozent unseres Planeten bedeckt. Wasser ist ein Verwandlungskünstler, der flüssig, fest oder gasförmig auftreten kann.
Im Zusammenspiel mit der Sonne begibt sich Wasser mit diesen Eigenschaften auf seine besondere Reise: Das flüssige Wasser in den Ozeanen, Seen und Flüssen verdunstet und steigt gasförmig in die Atmosphäre auf. Dort kondensiert der Wasserdampf und kehrt als Niederschlag auf die Erde zurück – der Wasserkreislauf beginnt von vorn.
„Der Regen hörte nicht auf. Es war ein schrecklicher Regen, ein Dauerregen, ein schweißtreibender und dampfender Regen; es war ein Regen, in dem alle bisherigen Regen und alle Erinnerungen an Regen ertranken.“Ray Bradbury
Ray Bradburys „Langer Regen“ auf der Venus, der die Protagonisten dieser Kurzgeschichte in den Wahnsinn treibt, fällt in den Bereich des Phantastischen, der Planet ist vollkommen trocken. Auf anderen Planeten allerdings kommt es durchaus zu bizarren Regenphänomenen: So regnet es auf dem Jupiter beispielsweise Diamanten. Und galt die Erde lange als einziger Ort im Sonnensystem, an dem sich durch Regen stehende Gewässer und Flüsse bilden konnten, haben Wissenschaftler mittlerweile einen Flüssigkeitskreislauf auf dem Saturnmond Titan nachgewiesen.
Wird es regnen? Bei dieser Frage führt ein erster Blick gen Himmel, zu den Wolken. Sie entstehen, wenn der von der Erde aufsteigende Wasserdampf in derart kalte Höhen gelangt, dass er zu winzigen Wassertröpfchen kondensiert. Diese Wassertröpfchen werden durch Aufwinde in der Schwebe gehalten und bilden die Wolke, die je nach Größe und Wassergehalt mehrere Millionen Tonnen schwer werden kann.
Damit sich schließlich Regen aus einer Wolke lösen kann, benötigt der Wasserdampf feste Bestandteile, an denen er sich niederschlagen kann. Dazu dienen ihm sogenannte Kondensationskerne, zum Beispiel Staub- und Rußpartikel in der Atmosphäre. An ihnen heftet sich der Wasserdampf fest und das Wachstum der Tropfen kann beginnen. Erst wenn sie durch die Vereinigung mit anderen Tropfen oder Verwandlung in Eiskristalle schwer genug sind, sinken sie aus der Wolke und erreichen den Boden als Regentropfen. Meistens verdampfen die Wolken allerdings, bevor die Tropfen eine ausreichende Größe erreichen – nur etwa jede zehnte Wolke regnet aus.
Damit es regnet, muss also genug Staub in der Luft sein. Einer der wichtigsten Staublieferanten ist die Sahara: Als größte Wüste der Welt produziert sie durch Windstürme etwa 20 Prozent des Staubes in der Atmosphäre. Sie düngt damit nicht nur den Urwald in Amazonien, sondern ist auch maßgeblich an der globalen Niederschlagsentwicklung beteiligt. Saharastaub ist auch für den in Mitteleuropa bekannten Blutregen verantwortlich: Die Färbung des Niederschlags wird durch den roten Wüstensand verursacht.
Schon mit bloßem Auge lässt sich mit den Wolkenboten einiges über das kommende Wetter vorhersagen. Für einen präzisen Wetterbericht sind aber noch etliche andere Beobachtungen und Messungen notwendig. Darüber hinaus lässt sich nur über kontinuierliche Aufzeichnungen von Wetterdaten auf längerfristige Tendenzen und damit auf die Entwicklung des Klimas schließen.
Die Anfänge einer systematischen Wetterkunde lassen sich ziemlich genau bestimmen: Um 340 v.Chr. veröffentlichte Aristoteles seine Lehre von den Himmelserscheinungen, die „Meteorologie“. Darin beschrieb er den Regen bereits als Teil eines Wasserkreislaufs, der von der Sonne bedingt ist. Schon Aristophanes hatte in seiner Komödie „Die Wolken“ (423 v.Chr.) auf eine Erklärung des Regens jenseits von göttlichem Zutun verwiesen:
"Was faselst du da mir von Zeus? Es gibt keinen Zeus! […]
Du, sag mir einmal, ob du jemals den Zeus hast regnen sehn ohne Wolken?
Bedenk doch: ein Regen aus blauer Luft, und die Wolken sind dann wohl auf Reisen?"
Das antike Wetterwissen wurde in der Renaissance wiederentdeckt, blieb aber vornehmlich den Gelehrtenkreisen vorbehalten. Mit Einführung des Buchdrucks entstand dann eine neue Gattung der Wissensvermittlung, das Volksbuch. Das erste Volksbuch mit ausschließlich wetterkundlichem Inhalt war das „Wetterbüchlein“ von Leonhard Reynmann, das 1505 erschien. Neben den Wetterregeln der Antike sind im Wetterbüchlein auch die sogenannten Bauernregeln aufgeführt, die sich auf „die tägliche Erfahrung“ stützen und hier erstmals in Reimform formuliert sind. Sie beziehen sich auf wiederkehrende Besonderheiten im Wetter, wie zum Beispiel den Polarlufteinbruch der Eisheiligen.
Die Grundlage für die präzise Erfassung des Wetters war mit der Entwicklung der Messinstrumente gelegt. Um das Datenmaterial allerdings so auswerten zu können, dass damit verlässliche Aussagen über Wettertrends getroffen werden konnten, brauchte es noch weitere Schritte: Die Standardisierung der Messungen und den Ausbau von Messnetzen.
Das erste weltweite Netz zur Wetterbeobachtung wurde 1780 von der Mannheimer Meteorologischen Gesellschaft (Societas Meteorologica Palatina) etabliert. An insgesamt 39 Stationen von Nordamerika über Grönland bis zum Ural wurden mit einheitlichen Messmethoden und Instrumenten Wetter-Daten gesammelt. Entscheidend war auch die Einhaltung fester Beobachtungszeiten. Gemessen wurde um 7, 14 und 21 Uhr, und diese sogenannten „Mannheimer Stunden“ sind teilweise noch heute für die Klimabeobachtung gültig.
Ziel des Mannheimer Messnetzes waren genaue Wettervorhersagen zur Steigerung der Erträge in der Landwirtschaft. In Zeiten der Postkutsche, in der die Geschwindigkeit der Informationsübertragung abhängig von der Geschwindigkeit des Pferdes war, war es nicht möglich, dem Wetter so voraus zu sein, dass eine verlässliche Prognose möglich war. Erst mit der Entwicklung der Telegraphie konnten Beobachtungsdaten ohne Zeitverlust übermittelt und aktuelle Wetterkarten angefertigt werden. Der erste telegraphische Wetterbericht erschien 1848 in der Londoner Zeitung „Daily News“, in Deutschland wurde ab 1876 eine tägliche Wetterkarte von der Deutschen Seewarte herausgegeben.
Die British Rainfall Organisation ist ebenfalls ein frühes Beispiel für die Bedeutung von weitgespannten Beobachtungsnetzen. Sie wurde 1860 von George James Symons gegründet, der ein Netzwerk aus "Rain Observers" aufbaute. Per Zeitungsannonce suchte er Freiwillige, denen er kostenlos Messinstrumente und standardisierte Datenbögen für die Beobachtung und Erfassung des Niederschlags zur Verfügung stellte. Aus anfangs 168 Messstationen auf den britischen Inseln wurden bis zum Tode Symons im Jahr 1900 über 3000. Die Rain Oberserver schickten ihre Daten zweimal im Jahr an Symons, der sie gesammelt in seinen "Rainfall Reports" herausbrachte, den ersten systematischen Aufzeichnungen des Niederschlags in England.
Satelliten und Supercomputer haben unser Bild vom Wetter grundlegend verändert. Dank ihnen lässt sich heute eine Wochenprognose so genau erstellen, wie es vor 50 Jahren nur für den Folgetag möglich war.
Trotz modernster Messinstrumente gilt für Wetterprognosen eine prinzipielle Grenze der Vorhersagbarkeit – einen langfristig gültigen Wetterbericht kann es nicht geben. Schuld daran ist die Chaostheorie bzw. die Theorie komplexer Systeme.
Und das Wetter ist ein solches komplexes System, das auch als deterministisches Chaos bezeichnet wird. Es unterliegt physikalischen Gesetzmäßigkeiten und folgt dem Ursache-Wirkungs-Prinzip. Deshalb können Meteorologen mit mathematischen Modellen und bestimmten Variablen eines Ausgangszustandes wie beispielsweise Windstärke, Temperatur oder Luftdruck die Entwicklung des Wetters berechnen.
Der Meteorologe Edward Lorenz entdeckte 1963 allerdings ein Phänomen, das als „Schmetterlingseffekt“ bekannt werden sollte: Kleinste Änderungen der Variablen, wie beispielsweise ein Druckabfall durch einen Flügelschlag, können zu großen Veränderungen in der Entwicklung des Wetters führen. So kann der nicht vorhersehbare Druckabfall durch den Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Tornado in Texas auslösen – so die vereinfachende Metapher, mit der Lorenz seine Entdeckung beschrieb.
Um die Wetterprognosen trotzdem möglichst verlässlich zu erstellen, führen Meteorologen mehrere Simulationen mit jeweils unterschiedlichen Ausgangsbedingungen durch und orientieren sich dann am Mittelwert. Da die Veränderungen im deterministischen Chaos exponentiell steigen, ist die Verlässlichkeit kurzfristiger Prognosen relativ hoch – das Langzeitverhalten lässt sich auf wissenschaftlichem Weg allerdings nicht vorhersagen.
Der Wunsch, das Wetter nicht nur beobachten oder vorhersagen, sondern auch direkt beeinflussen zu können, lässt sich bis zu jahrtausendealten magischen Skulpturen zurückverfolgen. Extreme Wetterereignisse sind insbesondere für sesshafte Kulturen existenzbedrohend. So entwickelten sich in allen frühen Kulturen Beschwörungsstrategien – magische Rituale, Regentänze oder Figurationen von Wettergöttern –, um bestimmtes Wetter herbeizuführen oder abzuwehren. Regen, Dürre oder Gewitter wurden als göttliche Gewalten verstanden, die personifiziert meist die höchsten Positionen im Pantheon einnahmen, so wie beispielsweise Zeus in der griechischen, Adad in der mesopotamischen oder Tlaloc in der atztekischen Mythologie.
WettersegenErhöre unser Gebet: Halte Ungewitter und Hagel, Überschwemmung und Dürre, Frost und alles, was uns schaden mag, von uns fern. Schenke uns alles, was wir zum Leben brauchen. Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn. Amen!
Die katholische Kirche kennt diverse Schutzmittel gegen Unwetter, zum Beispiel das Läuten der Kirchenglocken bei aufziehendem Gewitter, das Entzünden geweihter Kerzen, Hagelprozessionen oder Wetterkreuze zur Abwehr zerstörerischen Wetters. Seit dem Mittelalter gehören auch Segensgebete mit der Bitte um günstiges Wetter zur katholischen Liturgie. Der sogenannte Wettersegen beschließt gelegentlich den Gottesdienst.
Mit „Wettersegen“ wird auch ein Andachtsgegenstand für den Hausgebrauch bezeichnet, der als besonders wirkmächtig zum Schutz vor Unwetter galt. Um eine Agnus-Dei-Darstellung im Zentrum des Amuletts gruppieren sich collageartig verschiedene Devotonalien – Heiligenbilder, Reliquienpäckchen, Kreuze und Segenssprüche.
Der alte Traum von einer direkten Wettersteuerung geht im 20. Jahrhundert vermeintlich in Erfüllung. Als der thailändische König Bhumibol Adulyadej 1956 durch die besonders von Dürre geplagten Teile seines Landes reiste und feststellte, dass am Himmel zwar Wolken zu sehen waren, diese aber nicht abregneten, rief er ein Forschungsprogramm ins Leben, dieses Problem zu lösen. Mit sogenannten „Wolkenimpfungen“ werden Chemikalien in die Wolken eingebracht, die sie zum Abregnen bringen sollen. Dieses Verfahren wird in Thailand seit den 70er Jahren angewandt und ist als „königlicher Regen“ bekannt. Inwiefern diese Methode tatsächlich wirksam ist, bleibt unter Meteorologen umstritten. Mittlerweile wird sie jedoch von über 30 Staaten eingesetzt, unter anderem zur Bekämpfung von Smog.
Bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe in Kraftwerken, Haushalten und Verkehr entstehen u. a. Schwefel- und Stickstoffoxide, die durch chemische Reaktionen in der Atmosphäre stark ätzende Säuren bilden, die den PH-Wert des Regens kritisch senken. Die Luftverschmutzung in Europa erreichte ihren Höhepunkt in den 1970er Jahren. Gegenmaßnahmen wie beispielsweise die verpflichtende Einrichtung von Entschwefelungsanlagen in Kraftwerken sollten der Verschmutzung des Regens entgegenwirken, der als saurer Regen ganze Wälder und Gewässer vergiftete. In Europa konnte, insbesondere nach dem Zusammenbruch der Industrien in Osteuropa nach Ende des Kalten Krieges, der Ausstoß von Schwefeldioxid stark reduziert werden – der globale Trend allerdings ist ungewiss.
Ein langfristiger Effekt des modernen Lebenswandels ist die Erderwärmung. Durch das massive menschliche Eingreifen in den Kohlenstoffkreislauf verläuft die Erwärmung viel schneller als bei natürlichen Klimaschwankungen. Im Zuge des globalen Temperaturanstiegs erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit von Wetterextremen wie Rekordniederschlägen und Hitzewellen.
Um die globale Erwärmung einzudämmen, entwickeln einige Wissenschaftler Ideen, mit denen das Klima direkt beeinflusst werden soll. So könnten zum Beispiel die Wolken über den Meeren zu mehr Tröpfchenproduktion durch Impfungen angeregt und infolgedessen die Wolkenmasse erhöht werden. Dadurch erhellen sich die Wolken und reflektieren mehr Sonnenlicht, weniger Wärme erreicht die Erde. Und es geht noch weiter hinaus: Milliarden kleiner Sonnensegel sollen in einer fast 2 Mio. Kilometer entfernten Umlaufbahn eine Mega-Wolke bilden, die die Sonnenstrahlung schon vorher abfängt.
Derartige Vorschläge für großskalige technische Eingriffe in das Klimasystem werden unter dem Sammelbegriff „Climate Engineering“ zunehmend stärker diskutiert, sind von einer Umsetzung allerdings noch weit entfernt.
Lässt sich vielleicht auch das Klima anderer Planeten so ändern, dass sie zu bewohnbaren Alternativen werden? In den 1970er Jahren führte das Ames-Forschungszentrum der NASA verschiedene Untersuchungen zum Thema Weltraumkolonien durch, in deren Zuge auch diese künstlerische Studie entstand.
Die Auswirkungen des Klimawandels lassen sich am täglich erlebten Wetter ablesen – der ehemalige Präsident der American Meteorological Society, J. Marshall Shepherd, beschrieb das Verhältnis von Klima und Wetter folgendermaßen: „Wenn das Klima die Persönlichkeit ist, dann ist das Wetter die Stimmung.“
Und diese Wetter-Stimmung wiederum hat Einfluss auf das persönliche Empfinden. Nicht von ungefähr ist die Sprache voll von Wetter-Anspielungen: Da macht einer ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter, die andere erwartet das Donnerwetter vom Vorgesetzten, dunkle Wolken ziehen am Himmel einer Liebe auf, die Nachrichten sprechen von der Abkühlung oder gar Eiszeit in politischen Beziehungen.
Gefühlte Temperaturen werden häufig auch im Wetterbericht angegeben. Diese Information berücksichtigt neben der Lufttemperatur noch andere äußere Faktoren wie Windstärke und Luftfeuchtigkeit, die sich auf das individuelle Temperaturempfinden auswirken.
Der Einfluss des Wetters auf die Stimmung ist nicht nur ein psychologisch-physiologisches, sondern auch ein ästhetisches Phänomen. Seit jeher sind Regenwetter, Stürme oder Nebel beliebte Metaphern in Musik, Literatur, Film und Bildender Kunst.
Für Edward Munch war die Witterung nicht nur Kulisse seiner Werke, sondern er bezog sie direkt in den Schaffensprozess ein. Er unterzog viele seiner Gemälde einer sogenannten Rosskur: Um die Arbeiten „reifen“ zu lassen, setzte er sie im Freien dem zufälligen Mitwirken von Wind und Wetter aus.
Wetter setzt bisweilen nicht nur der Stimmung zu, sondern macht oft auch schlicht unangenehm nass. Seit jeher versuchen die Menschen daher, sich gegen Regen zu schützen. In chinesischen Gedichten ist die Verwendung von Regencapes aus Stroh gegen den Monsunregen schon um 1000 v. Chr. überliefert, in Südamerika soll in diesem Zeitraum der milchige Saft des Kautschukbaumes bereits zum Imprägnieren von Schuhen und Kleidung genutzt worden sein.
Auch auf anderen Feldern wurde die Bewegungsfreiheit im Regen erhöht. 1. Juli, 1954, Bern: Zum Finale der Fußballweltmeisterschaft zwischen Deutschland und Ungarn regnete es in Strömen. Eng verbunden mit dem Sieg der deutschen Nationalmannschaft, dem „Wunder von Bern“, sind die Schraubstollenschuhe von Adidas, die bei dieser WM erstmals zum Einsatz kamen. Gegenüber dem Schuhwerk der gegnerischen Mannschaft waren diese Fußballschuhe sehr leicht, sogen sich also nicht so mit Wasser voll. Und vor allem ließen sich die Stollen austauschen: In der Halbzeitpause wurden die Stollen dem Wetter angepasst – längere Noppen für sicheren Halt im nassen Rasen. Das war ein wesentlicher Vorteil für die deutsche Mannschaft, die mit ihrem 3:2 gegen Ungarn symbolisch den Aufbruch der Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg verkörperte.
Es überrascht nicht, dass die Einführung des Regenschirms, wie wir ihn heute kennen, auf einen Engländer zurückgeht. Der Reiseberichterstatter John Hanway brachte in den frühen 1750er Jahren aus Paris einen Schirm mit, der im Süden Europas vor allem als weibliches Accessoire gegen Sonne galt, den Hanway aber als Regenschutz auf seinen Spaziergängen durch das nasse London nutzte.
Das brachte ihm nicht nur Spott, sondern auch den Groll der Londoner Kutscher ein, die mit ihren überdachten Fuhrwerken besonders von den Regentagen profitierten. Sie bewarfen ihn mit Müll und griffen ihn mitunter auch tätlich an. Eine dieser Attacken wehrte Hanway mit seinem Schirm ab, der mit einem Gewicht von 5 Kilo durchaus als Prügelwerkzeug dienen konnte. Spätestens nach der Erfindung eines leichteren Stahlgestells für Schirme Mitte des 19. Jahrhunderts wurden sie zum ständigen Begleiter nicht nur der Engländer.
Ich freue mich, wenn es regnet.Karl Valentin
Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
Titelbild: Sakyū jinbutsu (Menschen in den Dünen), Fotografie von Shōji Ueda, 1950-1952, Japan, Standort: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg © Shōji Ueda Office (Akiko Ueda; Toru Ueda; Yutaka Masutani)
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