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Das Akragas-Projekt

Mythen und Geheimnisse eines griechischen Heiligtums – die archäologische Grabungsstätte von S. Anna

Universität Augsburg
Parco Valle dei Templi Agrigento

Willkommen beim Akragas-Projekt

EN / IT

Mit freundlicher Genehmigung des UNESCO Weltkulturerbe Parks Valle dei Templi in Agrigent auf Sizilien und der Antikenbehörde BB.CC.AA. di Agrigento führt die Klassische Archäologie der Universität Augsburg seit 2014 Feldforschungen durch. Das Ausgrabungsteam besteht aus Augsburger Studierenden, Wissenschaftler:innen und verschiedenen internationalen wie auch interdisziplinären Kooperationspartner:innen. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht ein extra-urbanes Heiligtum, das vom Ende des 6. bis etwa zur Mitte des 4. Jh. v. Chr. bestand. Es liegt nahe dem heutigen Agrigent, dem antiken griechischen Akragas.

Die archäologischen Überreste des Heiligtums sind seit Notgrabungen der 1960er-Jahre bekannt, das mangels antiker Schriftzeugnisse nach dem nahegelegenen Fluss S. Anna benannt wird. Neben Geoprospektionen und archäologischen Surveys helfen neue Grabungsschnitte dabei, die Ausdehnung des Heiligtums zu klären sowie die rituellen Aktivitäten der Antike besser zu verstehen. Bisher sind sowohl architektonische Strukturen als auch zahlreiche Weihe- und Opferkontexte entdeckt, sogenannte Deponierungen. Diese Depots bestehen aus zahlreichen Artefakten (z. B. aus Keramik und Metall) und organischen Materialien (z. B. Tierknochen und Samen). Die Forschungsziele des Akragas-Projekts konzentrieren sich auf die antike Kultpraxis neben der Entwicklung und Chronologie des Heiligtums. Darüber hinaus wird die kulturelle Bedeutung des Sakralorts untersucht – insbesondere die Verbindungen zur griechischen Stadt wie auch zur indigenen Bevölkerung, die für das Umland anzunehmen ist.

Die Online-Ausstellung war ursprünglich als Ausstellung vor Ort im Archäologischen Park Agrigent bereits 2020 geplant. Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie sind die Inhalte nun hier digital präsentiert – ein virtueller Rundgang von und mit den Studierenden des Akragas-Projekts zum antiken Heiligtum von S. Anna.



Welcome to the Akrakas Project

DE / IT 

The Classical Archaeology Department of the University of Augsburg has conducted fieldwork since 2014 in Agrigento, Sicily, with the generous permission of the UNESCO World Heritage Park Valle dei Templi and of the Antiquities Authority BB.CC.AA. di Agrigento. The excavation team consists of students from the University of Augsburg, scientists, and various international and interdisciplinary cooperation partners. The investigations focus on an extra-urban sanctuary that existed from the end of the 6th century BCE to around the middle of the 4th century BCE. It is located near the modern city of Agrigento, the ancient Greek Akragas.

Archaeological remains of the sanctuary first came to light during emergency excavations in the 1960s. Given the absence of ancient written evidence, the sanctuary has been named after the nearby river, S. Anna. In addition to geophysical prospection and archaeological surveys, new excavation trenches are helping to clarify the extent of the sanctuary and to better understand ancient ritual activities. So far, architectural structures as well as numerous consecration and sacrifice contexts have been discovered, so-called depositions. These deposits consist of numerous artefacts (e.g. made of ceramics and metal) and organic materials (e.g. animal bones and seeds). The research objectives of the Akragas Project focus on ancient cult practice and on tracing the development and chronology of the sanctuary. In addition, it investigates the cultural significance of the sacred site, especially the connections to the Greek city and to the Indigenous population that likely existed in the surrounding area.

This online exhibition was originally planned as an exhibition at the site of the Archaeological Park at Agrigento already in 2020. Due to the restrictions caused by the Corona pandemic, the contents are now presented digitally here. So come join a virtual tour of the ancient sanctuary of S. Anna made by the students of the Akragas Project.



Benvenuti al Progetto Akragas

DE / EN

Per gentile concessione del Parco Archeologico e Paesaggistico della Valle dei Templi di Agrigento in Sicilia e con l'approvazione della Soprintendenza ai BB.CC.AA. di Agrigento, il Dipartimento di Archeologia Classica dell'Università di Augsburg conduce ricerche sul campo dal 2014. Il gruppo di scavo è composto da studenti di Augsburg, ricercatori e vari partner di cooperazione internazionale e interdisciplinare. Oggetto d’indagine è un santuario extraurbano databile dalla fine del VI a circa la metà del IV secolo a.C., che si trova vicino l'antica città greca di Akragas, l'odierna Agrigento.

I resti archeologici del santuario sono noti grazie agli scavi d'emergenza realizzati negli anni '60 del secolo scorso. In assenza di fonti scritte, il santuario ha preso il nome dal vicino fiume, il S. Anna. Oltre alle prospezioni geofisiche e alle ricognizioni archeologiche, i nuovi saggi di scavo stanno aiutando a chiarire l'estensione dell’area sacra e a comprendere meglio le antiche azioni rituali. Finora sono state scoperte strutture architettoniche e numerosi contesti di consacrazione e di sacrifici, i depositi sono costituiti da manufatti ceramici o metallici e materiali organici come ossa animali e semi. Gli obiettivi di ricerca del progetto Akragas si concentrano sulla pratica dei culti antichi sullo sviluppo e sulla cronologia del santuario. Viene inoltre indagato il significato culturale del luogo sacro – e particolarmente i legami con la città greca e con le popolazioni indigene.

La mostra online era originariamente prevista come una mostra in loco nel Parco Archeologico di Agrigento già nel 2020. A causa delle restrizioni causate dalla pandemia di Coronavirus, i contenuti vengono presentati digitalmente qui, in un tour virtuale da e con i ricercatori del progetto Akragas presso l'antico santuario di S. Anna.





Ausstellungsguide

Anleitung

Aus der Sammlung von

Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Quelle

Universität Augsburg

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Kurzbeschreibung
Bedienungshinweise zur Online-Ausstellung
Guide_Online-Ausstellung.png


Das antike Akragas

A. Rheeder & L. Götz, schematischer Plan, griechisch-römisch, Italien, Agrigent

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Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Universität Augsburg

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Kurzbeschreibung
Lage des antiken Akragas (heute Agrigento) auf Sizilien sowie die Position des extraurbanen Heiligtums von S. Anna vor den Stadttoren
Online-Ausstellung_Karte-Sizilien_.png

01

Wie es begann / How it began / Come tutto è iniziato



Grundrissplan der beiden Gebäudereste der Ausgrabung in den 1960er-Jahren
(Schematische Zeichnung aus Hinz 1998)

V. Hinz, Der Kult von Demeter und Kore auf Sizilien und in der Magna Graecia (1998 Wiesbaden), 72 Abb. 8.
[Erstellt von S. Franz auf Grundlage von: G. Fiorentini, Il santuario extra-urbano di S. Anna presso Agrigento, CronA 8, 1969, Taf. 28], Grundrissplan, Datierung: Mitte des 6. bis Ende des 5. Jh. sowie 4. Jh. bis Beginn des 3. Jh. v. Chr., Italien, Agrigent, S. Anna

Aus der Sammlung von

V. Hinz, Dr. Ludwig Reichert Verlag

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Quelle

V. Hinz, Der Kult von Demeter und Kore auf Sizilien und in der Magna Graecia (1998 Wiesbaden), 72 Abb. 8. [Erstellt von S. Franz auf Grundlage von: G. Fiorentini, Il santuario extra-urbano di S. Anna presso Agrigento, CronA 8, 1969, Taf. 28]

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Kurzbeschreibung
Grundrissplan der der Gebäude A und B der Grabungen von Graziella Fiorentini in den 1960er-Jahren. G1-2: Gebäude A und B, V: Votiv- und Opferdepots, P: Pithos, K: Kieselpackung. Das westliche Gebäude konnte anhand der Funde in die Mitte des 6. bis zum Ende des 5. Jahrhunderts und die östliche Struktur in das 4. und beginnende 3. Jahrhundert v. Chr. datiert werden.
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Wie es begann

EN / IT

Wir befinden uns mitten im Umland Agrigents in der Contrada von S. Anna: Von einem Hügel aus blicken wir über ein Tal hinweg direkt auf die imposanten Tempel des antiken Akragas. Wo wir jetzt stehen – auch außerhalb der Stadt – waren die Griechen ihrem Glauben nahe. Bereits in den 1960er-Jahren entdeckte hier Graziella Fiorentini im Auftrag der Antikenbehörde von Agrigent Reste eines Heiligtums. Es wurden zwei Gebäudestrukturen freigelegt sowie innerhalb der Mauern und drumherum zahlreiche Deponierungen gefunden. Eine Vielzahl rituell genutzter Objekte hatte sich in ganz unterschiedlichen Kompositionen zu kleinen und größeren Gruppen angesammelt.



Grundrissplan der beiden Gebäudereste der Ausgrabung in den 1960er-Jahren
(Schematische Zeichnung aus Hinz 1998)

V. Hinz, Der Kult von Demeter und Kore auf Sizilien und in der Magna Graecia (1998 Wiesbaden), 72 Abb. 8.
[Erstellt von S. Franz auf Grundlage von: G. Fiorentini, Il santuario extra-urbano di S. Anna presso Agrigento, CronA 8, 1969, Taf. 28], Grundrissplan, Datierung: Mitte des 6. bis Ende des 5. Jh. sowie 4. Jh. bis Beginn des 3. Jh. v. Chr., Italien, Agrigent, S. Anna

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V. Hinz, Dr. Ludwig Reichert Verlag

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V. Hinz, Der Kult von Demeter und Kore auf Sizilien und in der Magna Graecia (1998 Wiesbaden), 72 Abb. 8. [Erstellt von S. Franz auf Grundlage von: G. Fiorentini, Il santuario extra-urbano di S. Anna presso Agrigento, CronA 8, 1969, Taf. 28]

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Grundrissplan der der Gebäude A und B der Grabungen von Graziella Fiorentini in den 1960er-Jahren. G1-2: Gebäude A und B, V: Votiv- und Opferdepots, P: Pithos, K: Kieselpackung. Das westliche Gebäude konnte anhand der Funde in die Mitte des 6. bis zum Ende des 5. Jahrhunderts und die östliche Struktur in das 4. und beginnende 3. Jahrhundert v. Chr. datiert werden.
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How it began

DE / IT

We are in the middle of Agrigento's hinterland in the Contrada of S. Anna: from a hill we look directly across a valley at the imposing temples of ancient Akragas. Although we are standing outside the ancient town, we know that the Greeks were close to their faith. As early as the 1960s, Graziella Fiorentini discovered the remains of a sanctuary here on behalf of the Antiquities Authority of Agrigento. Two buildings were uncovered and numerous deposits were found within and around the walls. A large number of ritually used objects had accumulated in very different compositions in small and large groups.



Grundrissplan der beiden Gebäudereste der Ausgrabung in den 1960er-Jahren
(Schematische Zeichnung aus Hinz 1998)

V. Hinz, Der Kult von Demeter und Kore auf Sizilien und in der Magna Graecia (1998 Wiesbaden), 72 Abb. 8.
[Erstellt von S. Franz auf Grundlage von: G. Fiorentini, Il santuario extra-urbano di S. Anna presso Agrigento, CronA 8, 1969, Taf. 28], Grundrissplan, Datierung: Mitte des 6. bis Ende des 5. Jh. sowie 4. Jh. bis Beginn des 3. Jh. v. Chr., Italien, Agrigent, S. Anna

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V. Hinz, Dr. Ludwig Reichert Verlag

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V. Hinz, Der Kult von Demeter und Kore auf Sizilien und in der Magna Graecia (1998 Wiesbaden), 72 Abb. 8. [Erstellt von S. Franz auf Grundlage von: G. Fiorentini, Il santuario extra-urbano di S. Anna presso Agrigento, CronA 8, 1969, Taf. 28]

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Kurzbeschreibung
Grundrissplan der der Gebäude A und B der Grabungen von Graziella Fiorentini in den 1960er-Jahren. G1-2: Gebäude A und B, V: Votiv- und Opferdepots, P: Pithos, K: Kieselpackung. Das westliche Gebäude konnte anhand der Funde in die Mitte des 6. bis zum Ende des 5. Jahrhunderts und die östliche Struktur in das 4. und beginnende 3. Jahrhundert v. Chr. datiert werden.
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Come è cominciato tutto

DE / EN

Ci troviamo nei dintorni di Agrigento, in Contrada S. Anna: da una collina guardiamo attraverso una valle gli imponenti templi dell'antica colonia greca. Dove siamo adesso – all’esterno della città - i greci erano vicini ai loro culti. Negli anni '60 del secolo scorso Graziella Fiorentini, per conto della Soprintendenza ai Beni Culturali ed Ambientali di Agrigento, scoprì qui i resti di un santuario, mettendo in luce due edifici e numerosi depositi all'interno e intorno ai muri di questi. Un gran numero di oggetti usati ritualmente si era accumulato in composizioni anche molto diverse tra di loro.


Gefäße und Scherben

Keramik, Datierung: insbesondere 6.-4. Jh. v. Chr., Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

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Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Quelle

Universität Augsburg

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Kurzbeschreibung
Unterschiedlich erhaltene Keramikobjekte wie eine nahezu komplette Öllampe, eine Schale in großen Bruchstücken und die Hälfte einer gefirnissten Schale; daneben intakt erhaltene Schale mit kleiner Kanne
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Die Funde sprechen lassen

EN / IT

Unter anderem Votivfiguren, Öllampen, Webgewichte, Glasperlen, Keramik und attische Importgefäße führten zur Interpretation der Gebäudestrukturen als Heiligtum. Diese aussagekräftigen Funde befanden sich meist auf dem antiken Fußboden oder in Gruben platziert, vorzugsweise entlang von Wänden. Außerdem waren sie mit Steinen oder Ziegelfragmenten begrenzt und abgedeckt. Bis heute fehlen aber diejenigen Funde, die eine zweifelsfreie Zuordnung zu einer Gottheit wie etwa Demeter zulassen. Sowohl der Akt der Weihung direkt in die Erde als auch die Präsenz von Terrakottafigurinen und Ferkelknochen kennt man jedoch als charakteristische Bestandteile der Rituale für diese Erdgöttin.



Gefäße und Scherben

Keramik, Datierung: insbesondere 6.-4. Jh. v. Chr., Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

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Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Universität Augsburg

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Unterschiedlich erhaltene Keramikobjekte wie eine nahezu komplette Öllampe, eine Schale in großen Bruchstücken und die Hälfte einer gefirnissten Schale; daneben intakt erhaltene Schale mit kleiner Kanne
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What the finds can tell us

DE / IT

Among other things, votive figurines, oil lamps, loom weights, glass beads, ceramics, and imported Attic vessels led to the interpretation that the buildings were a sanctuary. These significant finds were located mostly on the ancient floor or placed in pits, preferably along the walls. Stones or tile fragments were used to cover and delimit these finds. To this day, however, there are no finds that allow for a definite attribution to a single deity, such as Demeter. Nevertheless, the act of consecration directly into the earth, as well as the presence of terracotta figurines and piglet bones are all characteristic components of the rituals for this earth goddess.



Gefäße und Scherben

Keramik, Datierung: insbesondere 6.-4. Jh. v. Chr., Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

Aus der Sammlung von

Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Universität Augsburg

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Unterschiedlich erhaltene Keramikobjekte wie eine nahezu komplette Öllampe, eine Schale in großen Bruchstücken und die Hälfte einer gefirnissten Schale; daneben intakt erhaltene Schale mit kleiner Kanne
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Lasciar parlare i reperti

DE / EN 

Insieme ad altri reperti, le figurine votive, le lucerne, i pesi da telaio, le perline di vetro e il vasellame importato o prodotto localmente hanno condotto ad interpretare gli edifici come resti di un santuario. I reperti più significativi si trovavano per lo più situati sul pavimento o collocati in fosse, preferibilmente lungo i muri, delimitati e coperti da pietre o tegole. A tutt’oggi, comunque, mancano quei reperti che permettano un'assegnazione inequivocabile ad una divinità come Demetra. Tuttavia, sia la consacrazione direttamente nella terra che la presenza di statuette di terracotta e di ossa di maialino sono note per essere componenti caratteristiche dei rituali per questa dea della terra.

02

Kultpraxis / Cult practice / Pratica del culto

Die Mythologie von Demeter und Persephone

EN / IT

Das Heiligtum von S. Anna wurde vor allem in der älteren Forschung des 20. Jahrhunderts den Gottheiten Demeter und Persephone zugeordnet. In der griechischen Mythologie personifiziert Demeter die Göttin der Ernte und der Landwirtschaft. Außerdem wird sie häufig als Göttin der Erde dargestellt. Mit dem Göttervater Zeus hatte Demeter ihre Tochter Persephone. Diese versprach Zeus seinem Bruder Hades ohne das Wissen der Mutter. Hades raubte nun Persephone und brachte sie in die Unterwelt. Demeter trauerte um ihre Tochter und suchte überall nach ihr – vergebens. Sie war so traurig und verbot fortan, den Pflanzen zu wachsen, den Bäumen Früchte zu tragen und den Tieren sich zu vermehren. Als die Menschen daraufhin zu sterben begannen, zwangen schließlich die anderen Götter Hades dazu, Persephone freizulassen. Die dankbare Demeter war fröhlich und ließ die Erde wieder fruchtbar werden. Dem Mythos zufolge verbrachte nun Persephone zwei Drittel eines Jahres mit ihrer Mutter auf der Erde, während sie als Königin der Toten den Rest des Jahres bei ihrem Gemahl in der Unterwelt herrschte.



The mythology of Demeter and Persephone

DE / IT

The sanctuary of S. Anna has long been attributed to the goddesses Demeter and Persephone, especially in previous research of the 20th century. In Greek mythology, Demeter personifies the goddess of harvest and agriculture. She is also often depicted as the goddess of the earth. Demeter had her daughter Persephone with Zeus, the father of the gods. However, Zeus had promised his child to his brother Hades without its mother's knowledge. Hades then stole Persephone and brought her to the underworld. Demeter mourned her daughter and searched everywhere for her, but in vain. As a result of her grief, she forbade plants to grow, trees to bear fruit, and animals to multiply. When people began to die, the other gods finally forced Hades to release Persephone. The grateful Demeter was overjoyed and made the earth fertile again. According to the myth, Persephone afterwards spent two-thirds of the year with her mother on earth, while she ruled the rest of the year with her husband in the underworld as queen of the dead.



La mitologia di Demetra e Persefone

DE / EN

Il santuario di S. Anna è stato attribuito, principalmente dalle ricerche precedenti del XX secolo, a Demetra e Persefone. Nella mitologia greca Demetra personifica la dea del raccolto e dell'agricoltura e spesso viene anche raffigurata come dea della terra. Con Zeus concepì sua figlia Persefone, promessa, all'insaputa della madre, al fratello di Zeus, Ade che la rapì, portandola nell’Oltretomba. Demetra, in lutto per sua figlia, la cercò ovunque e infinitamente triste per non averla trovata, proibì alle piante di crescere, agli alberi di dare frutti e agli animali di riprodursi. Quando gli uomini cominciarono a morire, gli altri dèi costrinsero Ade a liberare Persefone. Fu allora che Demetra, grata e felice, rese di nuovo fertile la terra. Secondo il mito, Persefone poté trascorrere due terzi dell’anno sulla terra con la madre - il resto dell'anno dovette regnare presso il consorte, come regina dei morti negli inferi.



Die Festlichkeiten der Thesmophorien

EN / IT 

Die Thesmophorien gelten als eines der am weitesten verbreiteten griechischen Fruchtbarkeitsfeste, die mit Demeter und Persephone in Verbindung stehen. Aus Athen wird berichtet, dass die Festlichkeiten im Herbst an drei aufeinander folgenden Tagen stattfinden sollten. Zunächst gab es eine feierliche Prozession mit Fackeln und Opferkuchen für die Göttinnen. Am folgenden Tag wurde das eigentliche Fest für den nächsten Tag vorbereitet. Am dritten und letzten Festtag erbat man schließlich die Fruchtbarkeit für Frau und Natur. Schweine und vor allem Ferkel gehörten zu den bevorzugten Opfertieren für Demeter und Persephone. Als Symbole der Fruchtbarkeit spielten sie wohl speziell für die Thesmophorien eine große Rolle. Beim Kult handelte es sich vermutlich um eine Versammlung insbesondere von Frauen, wobei sich Männer nur an einzelnen Tagen beteiligten.



The festivities of the Thesmophoria

DE / IT 

The Thesmophoria is considered to be one of the most widespread Greek fertility festivities associated with Demeter and Persephone. In Athens, ancient writers report that this festival took place over three consecutive days in autumn. First, there was a solemn procession with torches and sacrificial cakes for the goddesses. The second day involved preparing for the actual festival on the next day. Finally, on last day of the festival, all activities were directed toward soliciting fertility for woman and nature. Pigs and especially piglets were among the preferred sacrificial animals for Demeter and Persephone. As symbols of fertility, they probably played a major role especially for the Thesmophoria. The cult likely centred on the  gathering of women, with men participating only on individual days.



Le Thesmophorie

DE / EN

Le Thesmophorie sono considerate una delle più diffuse feste greche della fertilità associate a Demetra e Persefone. Da fonti ateniesi sappiamo che i festeggiamenti si sarebbero dovuti svolgere per tre giorni consecutivi in autunno. Prima si svolgeva una solenne processione con torce e torte sacrificali per le dee. Il giorno seguente si preparava la festa vera e propria per il giorno successivo. Infine, il terzo e ultimo giorno della festa, si chiedeva fertilità per la donna e la natura. I maiali e specialmente i maialini erano tra gli animali sacrificali preferiti per Demetra e Persefone e, come simboli di fertilità, hanno rivestito un ruolo fondamentale in queste feste.
Il culto probabilmente era principalmente un raduno di donne, mentre gli uomini partecipavano solo in determinati giorni.




Vasenscherbe mit Weihung

Keramik, Datierung: 5. Jh. v. Chr., Fundort: Italien, Gela, Bitalemi

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Archäologischer Park Gela

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Quelle

Archäologischer Park Gela (per gentile concessione dell’Assessorato Regionale dei Beni Culturali e dell’Identità Siciliana – Parco Archeologico di Gela)

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Kurzbeschreibung
Vasenscherbe mit Weihinschrift an Demeter aus Bitalemi, 5. Jh. v. Chr.

Thesmophorien auf Sizilien

EN / IT

Anhand einer Keramikscherbe aus Bitalemi bei Gela wird das dortige Heiligtum als ein Thesmophorion interpretiert: Das heißt ein Heiligtum, Festplatz oder heiliger Ort für Demeter. Weitere Funde wie Lampen, Salbgefäße, Schmuck, Webgewichte und vieles mehr liefern Aussagen über die Kultpraxis. Sie spiegeln einen intensiven Kult wider und sind als Gaben der weiblichen Gläubigen an die Göttin zu verstehen. Besonders auffällig sind die zahlreichen Terrakottastatuetten des 6. Jh. v. Chr., die sogar Ferkelträgerinnen darstellen. Daneben passen Terrakotten im Typus einer stehenden oder thronenden Göttin ebenso wie Keramikstücke von Hydrien zum Demeter-Kult.



Vasenscherbe mit Weihung

Keramik, Datierung: 5. Jh. v. Chr., Fundort: Italien, Gela, Bitalemi

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Archäologischer Park Gela

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Archäologischer Park Gela (per gentile concessione dell’Assessorato Regionale dei Beni Culturali e dell’Identità Siciliana – Parco Archeologico di Gela)

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Kurzbeschreibung
Vasenscherbe mit Weihinschrift an Demeter aus Bitalemi, 5. Jh. v. Chr.

The Thesmophoria in Sicily

DE / IT

A pottery sherd from Bitalemi near Gela suggests that the sanctuary there can be interpreted as a thesmophorion, which was a sanctuary, festival site, or sacred place for Demeter. Finds such as lamps, vessels for precious liquids (unguentaria), jewellery, and loom weights used in weaving provide information about cult practice. These objects reflect specific cult activities and are to be understood as gifts of the female believers to the goddess. Particularly striking are the numerous terracotta statuettes of the 6th century BCE, which even depict women carrying piglets. In addition, the presence of terracotta statuettes  depicting a standing or enthroned goddess as well as ceramic fragments of water vessels (hydriai) fit well with the assemblage of objects known from other Demeter cult sites.



Vasenscherbe mit Weihung

Keramik, Datierung: 5. Jh. v. Chr., Fundort: Italien, Gela, Bitalemi

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Archäologischer Park Gela

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Archäologischer Park Gela (per gentile concessione dell’Assessorato Regionale dei Beni Culturali e dell’Identità Siciliana – Parco Archeologico di Gela)

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Vasenscherbe mit Weihinschrift an Demeter aus Bitalemi, 5. Jh. v. Chr.

Le Thesmophorie in Sicilia 

DE / EN

Sulla base di un frammento ceramico, il santuario di Bitalemi vicino a Gela viene interpretato come un thesmophorion, cioè un santuario sacro a Demetra. Altre informazioni sulle pratiche di culto provengono da reperti come lucerne, unguentari, gioielli, pesi da telaio e molto altro, oggetti che riflettono un culto intensivo e sono da intendersi come doni di fedeli alla divinità. Particolarmente interessanti sono le numerose statuette di terracotta del VI secolo a.C., che raffigurano spesso delle portatrici di maialini. Anche le terrecotte del tipo di divinità stante o in trono, così come i frammenti di hydriai, si associano al culto di Demetra.



Terrakottafigur der „Ferkelträgerin“

Terrakotta, Datierung: um 500 v. Chr., Fundort: Italien, Gela, Bitalemi

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Archäologischer Park Gela

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Archäologischer Park Gela (per gentile concessione dell’Assessorato Regionale dei Beni Culturali e dell’Identità Siciliana – Parco Archeologico di Gela)

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Kurzbeschreibung
Terrakotta im Typus der „Ferkelträgerin“ aus Bitalemi, um 500 v. Chr.

S. Anna und die Thesmophorien?

EN / IT

Durch zahlreiche Funde weiblicher Terrakottastatuetten sowie organische Speiseüberreste vermutet die Forschung seit den 1960er-Jahren, dass es sich bei dem Heiligtum und Kult von S. Anna um den Frauenkult der Thesmophorienhandeln könnte. So zeigen die Votivgaben Ähnlichkeiten zu denen von Bitalemi bei Gela.

Aber wissen wir wirklich, ob S. Anna ein Demeter-Heiligtum war. Die These liegt zwar nahe, dennoch fehlt für eine eindeutige Identifizierung weiterhin ein klarer Beweis.



Terrakottafigur der „Ferkelträgerin“

Terrakotta, Datierung: um 500 v. Chr., Fundort: Italien, Gela, Bitalemi

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Archäologischer Park Gela

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Archäologischer Park Gela (per gentile concessione dell’Assessorato Regionale dei Beni Culturali e dell’Identità Siciliana – Parco Archeologico di Gela)

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Kurzbeschreibung
Terrakotta im Typus der „Ferkelträgerin“ aus Bitalemi, um 500 v. Chr.

S. Anna and the Thesmophoria?

DE / IT

The numerous finds of female terracotta statuettes as well as organic food remains at S. Anna are similar to the votive offerings from Bitalemi near Gela. Thus, research since the 1960s interprets the sanctuary and cult of S. Anna as an example of the female cult of the Thesmophoria.

But do we really know whether S. Anna was a Demeter sanctuary? The question seems like an obvious one, but clear evidence for a definite identification is still lacking.



Terrakottafigur der „Ferkelträgerin“

Terrakotta, Datierung: um 500 v. Chr., Fundort: Italien, Gela, Bitalemi

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Archäologischer Park Gela

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Archäologischer Park Gela (per gentile concessione dell’Assessorato Regionale dei Beni Culturali e dell’Identità Siciliana – Parco Archeologico di Gela)

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Kurzbeschreibung
Terrakotta im Typus der „Ferkelträgerin“ aus Bitalemi, um 500 v. Chr.

S. Anna e le Thesmophorie

DE / EN

Sulla base dei numerosi rinvenimenti di statuette di terracotta femminili e di resti di pasto, la ricerca, a partire dagli anni '60, ha supposto che il santuario e il culto di S. Anna potessero essere assimilati al culto femminile delle Thesmophorie. Anche le offerte votive mostrano analogie con quelle di Bitalemi di Gela.

Ma siamo sicuri che il santuario di S. Anna fosse un santuario di Demetra? La tesi è ovvia, ma mancano ancora prove chiare per un'identificazione definitiva.



Pithos

A. Rheeder, Lokal hergestellter Pithos, Datierung: 6. Jh. v. Chr., Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

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Museo Archeologico Regionale “Pietro Griffo” di Agrigento

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Quelle

Regione Siciliana –Assessorato Regionale dei Beni Culturali e dell’I. S. – Su concessione del museo Archeologico Reg.le “Pietro Griffo” di Agrigento

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Kurzbeschreibung
Keramikgefäß aus Deposition 6 im Heiligtum von S. Anna
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Wer kam ins Heiligtum?

EN / IT

Da bis heute keine Inschriften oder Abbildungen in S. Anna gefunden wurden, müssen andere archäologische Funde die Frage beantworten, wer sich hier versammelte.
Bei der ersten Ausgrabung von Graziella Fiorentini in den 1960er Jahren wurden viele griechische Metall- und Keramikobjekte gefunden. Aber nicht alle Weihegaben kamen aus griechischer Produktion, einige hatten einen ganz anderen Hintergrund. Recht eindrucksvoll zeigt dies die Ansammlung von 148 kg Kupfer, Bronze und Metallschrott: Die Objekte sind unterschiedlicher Herkunft und wurden in ein großes, von Indigenen handgefertigtes Tongefäß (Pithos) gekippt. Waren neben Griechen auch Indigene in S. Anna?



Pithos

A. Rheeder, Lokal hergestellter Pithos, Datierung: 6. Jh. v. Chr., Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

Aus der Sammlung von

Museo Archeologico Regionale “Pietro Griffo” di Agrigento

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Quelle

Regione Siciliana –Assessorato Regionale dei Beni Culturali e dell’I. S. – Su concessione del museo Archeologico Reg.le “Pietro Griffo” di Agrigento

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Kurzbeschreibung
Keramikgefäß aus Deposition 6 im Heiligtum von S. Anna
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Who came to the sanctuary?

DE / IT 

Since no inscriptions or figural depictions have been found at S. Anna to date, other archaeological finds must answer the question of who gathered here.
The first excavations by Graziella Fiorentini in the 1960s identified many Greek metal and ceramic objects. But not all of the dedicated offerings came from Greek production; some had a completely different background. This is shown quite impressively by the existence of 148 kg of copper, bronze, and metal scraps dumped into a large clay vessel (pithos). The many different objects in this vessel come from a wide range of places, and the vessel itself was  handmade by Indigenous people. This forces us to ask whether there were in face Indigenous people in S. Anna besides the Greeks?



Pithos

A. Rheeder, Lokal hergestellter Pithos, Datierung: 6. Jh. v. Chr., Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

Aus der Sammlung von

Museo Archeologico Regionale “Pietro Griffo” di Agrigento

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Quelle

Regione Siciliana –Assessorato Regionale dei Beni Culturali e dell’I. S. – Su concessione del museo Archeologico Reg.le “Pietro Griffo” di Agrigento

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Kurzbeschreibung
Keramikgefäß aus Deposition 6 im Heiligtum von S. Anna
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Chi frequentava il santuario? 

DE / EN

Dato che fino ad oggi non sono state trovate iscrizioni o immagini di culto, altri reperti archeologici sono chiamati a rispondere alla domanda su chi si riunisse qui.
Durante il primo scavo di Graziella Fiorentini negli anni '60 furono trovati molti oggetti greci in metallo e ceramica. Ma non tutti i votivi erano di produzione greca: alcuni, infatti, avevano un’origine completamente diversa. Lo dimostra in modo impressionante l'accumulo di 148 kg di rame, bronzo e scorie metalliche: gli oggetti sono di origine diversa e sono stati raccolti all’interno di un grande recipiente di argilla (pithos) fatto a mano dagli indigeni. C'erano indigeni oltre ai Greci a S. Anna?




Lettuccio

Metallobjekt, Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

Aus der Sammlung von

Museo Archeologico Regionale “Pietro Griffo” di Agrigento

Wie darf ich das Objekt nutzen?

Quelle

Regione Siciliana –Assessorato Regionale dei Beni Culturali e dell’I. S. – Su concessione del museo Archeologico Reg.le “Pietro Griffo” di Agrigento

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Kurzbeschreibung
Bronze Lettuccio aus S. Anna
Lettucci.png

Ort des Kontakts?

EN / IT

Das Anlegen eines solchen Bronzehortes in einem Pithos unter anderem mit Lettucci, was heute mit Geld vergleichbar wäre, war für die indigene Bevölkerung im Süden und Osten Siziliens durchaus üblich. Hier lassen sich also Parallelen zu diesem Kulturkreis ziehen. Die Verbindung unterstreichen in S. Anna die Verwendung eines Pithos einheimischer Produktion und weitere indigene Fundstücke. Vielleicht kann das extra-urbane Heiligtum als ein Raum des Übergangs und Kontakts verstanden werden, in dem sich griechische und indigene Kulturen gegenseitig beeinflussten.





Lettuccio

Metallobjekt, Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

Aus der Sammlung von

Museo Archeologico Regionale “Pietro Griffo” di Agrigento

Wie darf ich das Objekt nutzen?

Quelle

Regione Siciliana –Assessorato Regionale dei Beni Culturali e dell’I. S. – Su concessione del museo Archeologico Reg.le “Pietro Griffo” di Agrigento

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Kurzbeschreibung
Bronze Lettuccio aus S. Anna
Lettucci.png

A place of contact?

DE / IT 

The bronze hoard in a large vessel also contained lettucci, which can be compared to modern money. This combination of bronze pieces and lettucci was quite common for the Indigenous population in the southern and eastern areas of Sicily. As such, it seems that we can draw parallels with this cultural sphere. At S. Anna, this connection is reinforced by the use of a pithos of local production and the identification of other Indigenous objects. Perhaps the extra-urban sanctuary can be understood as a space of transition and contact, in which Greek and Indigenous cultures influenced each other.





Lettuccio

Metallobjekt, Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

Aus der Sammlung von

Museo Archeologico Regionale “Pietro Griffo” di Agrigento

Wie darf ich das Objekt nutzen?

Quelle

Regione Siciliana –Assessorato Regionale dei Beni Culturali e dell’I. S. – Su concessione del museo Archeologico Reg.le “Pietro Griffo” di Agrigento

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Kurzbeschreibung
Bronze Lettuccio aus S. Anna
Lettucci.png

Luogo di contatto?

DE / EN 

La creazione di un tale tesoretto di bronzo in un pithos con, tra l'altro, lettucci-astragali che oggi sarebbero paragonabili a monete, era abbastanza comune per le comunità indigene della Sicilia meridionale e orientale, per cui è possibile richiamare paralleli con questi orizzonti culturali. A S. Anna la connessione è sottolineata dall'uso del pithos e da altri reperti di produzione indigena. Forse il santuario extraurbano può essere inteso come uno spazio di transizione e contatto in cui la cultura greca e indigena si sono influenzate a vicenda.





Göttlicher Opferzug

Attische schwarzfigurige Halsamphora, Seite A, Datierung: um 500 v. Chr., Fundort: Italien, Etrurien, Vulci

Aus der Sammlung von

Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek

Wie darf ich das Objekt nutzen?

Quelle

Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek

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Kurzbeschreibung
Opferzug mit Dionysos und Ariadne in Begleitung von zwei Satyrn
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Opfergaben für die Gottheiten

EN / IT 

Um den Gottheiten zu danken oder um mit ihnen zu kommunizieren, brachten ihnen die Menschen der Antike in Heiligtümern Opfer dar. Nach einer Überlieferung bei Homer mit einem Opferritual eines Schweinehirten könnte eine Opferung wie folgt abgelaufen sein:
Zuerst gingen die Teilnehmenden mit einem Opfertier in einer Prozession zum Altar. Dort wurde ein Feuer entzündet. In diesem Feuer verbrannte man Haare des noch lebenden Tieres, während Gebete zu den Göttern gesprochen wurden. Das Opfertier tötete man dann durch einen Schlag auf den Kopf und ließ es durch einen Schnitt durch die Kehle entbluten. Nachdem das Tier zerlegt war, platzierte man rohe Fleischstücke als Opfergaben für die Götter auf dem Altar (griechisch trapezomata).





Göttlicher Opferzug

Attische schwarzfigurige Halsamphora, Seite A, Datierung: um 500 v. Chr., Fundort: Italien, Etrurien, Vulci

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Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek

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Quelle

Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek

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Kurzbeschreibung
Opferzug mit Dionysos und Ariadne in Begleitung von zwei Satyrn
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Offerings to the gods  

DE / IT 

To thank the deities or to communicate with them, ancient people offered sacrifices to them in sanctuaries. According to a tradition by Homer, who describes the sacrificial ritual of a swineherd in detail, an ancient sacrifice might have proceeded in the following steps:
First, the participants went in a procession to the altar with a sacrificial animal. There a fire was lit. The hair of the animal was burnt in this fire while prayers were said to the gods. The sacrificial animal was then killed by a blow to the head and its throat was cut. After the animal was butchered, raw pieces of meat were placed on the altar as offerings (trapezomata) to the gods.

 





Göttlicher Opferzug

Attische schwarzfigurige Halsamphora, Seite A, Datierung: um 500 v. Chr., Fundort: Italien, Etrurien, Vulci

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Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek

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Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek

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Kurzbeschreibung
Opferzug mit Dionysos und Ariadne in Begleitung von zwei Satyrn
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Offerte agli dèi

DE / EN

Per ringraziare le divinità o per comunicare con loro, gli antichi offrivano sacrifici nei santuari. Secondo una tradizione risalente ad Omero, che descrive un rituale sacrificale di un maiale, il sacrificio sarebbe potuto procedere come segue:
Per prima cosa i partecipanti andavano in processione con un animale sacrificale presso un altare dove era stato acceso un fuoco in cui si bruciava il pelo dell'animale ancora vivo, mentre si declamavano preghiere agli dèi. L'animale veniva poi ucciso con un colpo alla testa e lasciato dissanguare attraverso un taglio alla gola. Dopo che l'animale era stato tagliato, i pezzi di carne cruda venivano posti sull'altare come offerte agli dèi (in greco trapezomata).





Herakles beim Gelage

Attische bilingue Bauchamphora des Andokides-Maler und Lysippides-Maler, schwarzfigurige Seite, Datierung: 520-480 v. Chr., Fundort: Italien, Etrurien, Vulci

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Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München

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Quelle

Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München

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Kurzbeschreibung
Herakles auf der Kline, umgeben von Athena, Hermes und einem jungen Diener am Weinkessel
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Feste mit den Göttern als VIP-Gäste 

EN / IT

Nach einer solchen Opferung folgte oft ein festliches Mahl. Bestimmte Fleischstücke des Opfertieres wurden gegrillt und von den Teilnehmenden verzehrt. Bei diesen Festmählern (griechisch theoxenia) waren die Gottheiten quasi als VIP-Gäste eingeladen. Die Vorstellung von mitspeisenden Göttern am Tisch trifft jedoch nicht zu. Denn sie aßen das zubereitete Fleisch nicht, da sie als Unsterbliche nicht wie Menschen und Tiere essen mussten.



Herakles beim Gelage

Attische bilingue Bauchamphora des Andokides-Maler und Lysippides-Maler, schwarzfigurige Seite, Datierung: 520-480 v. Chr., Fundort: Italien, Etrurien, Vulci

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Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München

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Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München

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Kurzbeschreibung
Herakles auf der Kline, umgeben von Athena, Hermes und einem jungen Diener am Weinkessel
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Feasts with the gods as VIP guests

DE / IT

Such a sacrifice was often followed by a festive meal. Certain pieces of meat from the sacrificial animal were grilled and eaten by the participants. At these banquets (theoxenia), the deities were invited as VIP guests. However, ancient people did not believe that the gods dined at the table with them. Gods did not eat the prepared meat: since they were immortal, they did not have to eat physical food like humans and animals.



Herakles beim Gelage

Attische bilingue Bauchamphora des Andokides-Maler und Lysippides-Maler, schwarzfigurige Seite, Datierung: 520-480 v. Chr., Fundort: Italien, Etrurien, Vulci

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Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München

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Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München

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Kurzbeschreibung
Herakles auf der Kline, umgeben von Athena, Hermes und einem jungen Diener am Weinkessel
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Feste con gli dèi come ospiti VIP

DE / EN

Ad un sacrificio di questo tipo seguiva spesso un pasto festivo. Alcuni pezzi di carne dell'animale venivano grigliati e mangiati dai partecipanti. A questi banchetti (in greco theoxenia) le divinità erano invitate come ospiti VIP. Tuttavia, l'idea che gli dèi cenassero a tavola non è corretta. Infatti, non mangiavano la carne preparata, perché in quanto immortali non si nutrivano come gli uomini e gli animali.



Opfer am Altar

Attischer rotfiguriger Glockenkrater, Datierung: um 420 v. Chr., Produktionsort: Athen

Aus der Sammlung von

Musée du Louvre

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Quelle

RMN-Grand Palais (Musée du Louvre) / Stéphane Maréchalle

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Kurzbeschreibung
Zwei Männer beim Opfer am Altar, mit Trankspende und Bratspieß sowie weiteren Personen
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Fleisch ist gut, Rauch ist besser

EN / IT

Nach altem religiösen Glauben sollten daher Opfergaben in Form von Rauch die göttliche Sphäre erreichen. Dafür wurden bei einem Brandopfer (griechisch thysiai) entweder gegrillte, in Fett eingewickelte Fleischstücke oder sogar Knochen verbrannt. Auch für Menschen ungenießbare Zutaten konnten so als Opfergabe für die Götter verwendet werden. Das Brandopfer fand dann vor dem eigentlichen Festmahl oder danach statt.





Opfer am Altar

Attischer rotfiguriger Glockenkrater, Datierung: um 420 v. Chr., Produktionsort: Athen

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Musée du Louvre

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RMN-Grand Palais (Musée du Louvre) / Stéphane Maréchalle

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Kurzbeschreibung
Zwei Männer beim Opfer am Altar, mit Trankspende und Bratspieß sowie weiteren Personen
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Meat is good, smoke is better

DE / IT

According to ancient religious beliefs, offerings can only reach the divine sphere in the form of smoke. For this purpose, either grilled pieces of meat wrapped in fat or even bones were burnt as offerings (Greek thysiai). Ingredients that were inedible for humans could also be used as an offering to the gods. The burnt offering then took place before or after the actual feast.





Opfer am Altar

Attischer rotfiguriger Glockenkrater, Datierung: um 420 v. Chr., Produktionsort: Athen

Aus der Sammlung von

Musée du Louvre

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Quelle

RMN-Grand Palais (Musée du Louvre) / Stéphane Maréchalle

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Kurzbeschreibung
Zwei Männer beim Opfer am Altar, mit Trankspende und Bratspieß sowie weiteren Personen
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La carne è buona, il fumo è meglio

DE / EN

Secondo antiche credenze religiose, le offerte dovevano quindi raggiungere la sfera divina sotto forma di fumo. A questo scopo, venivano bruciati sia pezzi di carne grigliati avvolti nel grasso che ossa (in greco thysiai). Anche le parti non commestibili per l'uomo potevano essere utilizzate come offerta agli dèi. L’olocausto aveva luogo prima o dopo la festa vera e propria.



03

Die Wiederaufnahme der Erforschung des Heiligtums von S. Anna / Restarting the investigations at the sanctuary of S. Anna / La ripresa delle ricerche del santuario di S. Anna



Kampagne 2014 in S. Anna

Fotografie

Aus der Sammlung von

Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Quelle

Universität Augsburg

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Kurzbeschreibung
Neuer Grabungsschnitt bei S. Anna in der Kampagne 2014
Kampagne 2014, 20140911-_DSC2011.jpg


Morgendlicher Aufbruch zum Ausgrabungsort

Fotografie

Aus der Sammlung von

Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Quelle

Universität Augsburg

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Kurzbeschreibung
Eine Gruppe von Studierenden und Forschenden auf dem Weg zur Ausgrabungsstätte S. Anna
Aufbruch zur Arbeit, DSC04140.jpg

EN / IT

Im August 2014 fand sich eine bunte Gruppe von Altertumsforscher:innen auf dem Feld eines Hügels in der Contrada S. Anna ein: Studierende der Archäologie aus den Niederlanden und Deutschland, ihre Professorin, ein Bauforscher, ein Osteoarchäologe und Keramikspezialistinnen. Nach 47 Jahren standen sie in direkter Nachbarschaft zu der Stelle, wo bereits in den 1960er Jahren gegraben worden war – im Rücken das Areal der Altgrabung. Ein Bauernhof hatte das kleinere der zwei bekannten Gebäude überbaut, die Reste des größeren Quaderbaus waren kaum mehr sichtbar. Und alles befand sich unerreichbar hinter dem Zaun des Gehöfts. Vor ihnen eröffnete sich das grüne Tal des Hypsas und auf der gegenüberliegenden Talseite thronten oberhalb einer steilen Geländekante die monumentalen Tempelruinen des Valle dei Templi. Unmittelbar auf dem Feld ragten keine antiken Ruinen aus dem frisch gepflügten Erdboden, hier waren die Forschenden nur von Mandel- und Olivenbäumen umgeben. Findet man hier überhaupt noch etwas Antikes?

Mit absoluter Gewissheit lautet die Antwort: ja! Bereits seit 2011 wurde hier wieder intensiv und erfolgreich geforscht. Bei Geländebegehungen sammelte man Oberflächenfunde antiker Keramikscherben und Statuettenfragmente. Dazu zeichneten geophysikalische Untersuchungen ein lebhaftes Bild vom Untergrund, ohne dass nur ein einziger Spatenstich nötig gewesen wäre. Schnell erkannten die Forschenden, dass in den 1960er-Jahren nicht das gesamte Heiligtum von S. Anna ausgegraben worden war. Tatsächlich zeigte sich, dass es eine doppelt so große Ausdehnung haben musste als ursprünglich angenommen. Nun bot sich die Gelegenheit Forschungsfragen zu vertiefen, welche die früheren Grabungen schon angestoßen hatten.





Morgendlicher Aufbruch zum Ausgrabungsort

Fotografie

Aus der Sammlung von

Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Quelle

Universität Augsburg

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Kurzbeschreibung
Eine Gruppe von Studierenden und Forschenden auf dem Weg zur Ausgrabungsstätte S. Anna
Aufbruch zur Arbeit, DSC04140.jpg

DE / IT

In August 2014, a varied group of archaeologists gathered in the field on a hill in the Contrada S. Anna: archaeology students from the Netherlands and Germany, their professor, an ancient architecture researcher, an osteo-archaeologist, and ceramic specialists. After 47 years, they were standing just next to the site where excavations had been carried out in the 1960s. In the intervening decades, a farm had been built over the smaller of the two known buildings, and the remains of the larger ashlar building were barely visible. Plus, everything was out of reach behind the fence of the farmstead. In front of them, the green valley of the Hypsas opened up and on the opposite side of the valley the monumental temple ruins of the Valle dei Templi were enthroned above a steep ridge. Directly in the field, no ancient ruins rose from the freshly ploughed soil; here the researchers were surrounded only by almond and olive trees. Did anything ancient remain here to be found ?

With absolute certainty, the answer was yes! Since 2011, intensive and successful research has set the ground for an excavation at S. Anna. Surface finds of ancient pottery sherds and terracotta statuette fragments were collected during archaeological surveys. In addition, geophysical investigations drew a vivid picture of the subsoil without breaking ground being initially necessary. The researchers quickly realized that the entire sanctuary of S. Anna had not been excavated in the 1960s. In fact, it turned out that it must have been twice as large as was originally assumed. This provided an opportunity to expand upon the research questions raised by the earlier excavations.





Morgendlicher Aufbruch zum Ausgrabungsort

Fotografie

Aus der Sammlung von

Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Quelle

Universität Augsburg

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Kurzbeschreibung
Eine Gruppe von Studierenden und Forschenden auf dem Weg zur Ausgrabungsstätte S. Anna
Aufbruch zur Arbeit, DSC04140.jpg

DE / EN

Nell'agosto 2014, un gruppo diversificato di studiosi dell’antichità si riuniva nel campo di una collina della Contrada S. Anna: studenti di archeologia provenienti dai Paesi Bassi e dalla Germania, la loro professoressa, uno specialista di architettura antica, un esperto in osteoarcheologia e specialisti di ceramica. Dopo 47 anni, si trovavano nelle immediate vicinanze del sito dove erano già stati effettuati gli scavi negli anni '60 – con l'area del primo scavo dietro di loro. Sopra il più piccolo dei due edifici conosciuti era stata costruita una fattoria, mentre i resti dell'edificio più grande con pietre squadrate erano appena visibili. E tutto si trovava, irraggiungibile, oltre la recinzione della fattoria. Davanti a loro si apriva la verde valle dell’Hypsas, e sul lato opposto della valle, in trono sopra una ripida cresta, c'erano le monumentali rovine dei templi della Valle. Sul campo, dalla terra appena arata non emergeva nessuna rovina antica; qui gli esploratori erano circondati solo da mandorli e ulivi. C'era ancora qualcosa di antico da trovare?

Con assoluta certezza la risposta è stata: sì! Dal 2011 sul sito è stata nuovamente avviata un’intensa e proficua attività di ricerca. Durante le ricognizioni sono stati raccolti in superficie frammenti di antichi contenitori ceramici e di statuette di terracotta. Le indagini geofisiche, inoltre, hanno tracciato un quadro vivido del sottosuolo senza la necessità di un colpo di piccone. I ricercatori si sono subito resi conto che non tutto il santuario era stato scavato negli anni '60, ma che anzi l’intero areale doveva essere due volte più grande di quanto inizialmente supposto. Si presentava adesso l'opportunità di approfondire le domande che gli scavi precedenti avevano già sollevato.





Grabungsplan S. Anna

A. Rheeder & L. Götz, schematischer Plan, 1960-heute, Italien, Agrigent, S. Anna

Aus der Sammlung von

Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Quelle

Universität Augsburg

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Kurzbeschreibung
Plan der Grabungen des extraurbann Heiligtums von S. Anna: Ausgrabungen der 1960er-Jahren und des Akragas-Projekts seit 2014
Online-Ausstellung_Karte-S.Anna.png


EN / IT

2014 war es also an der Zeit mit einer neuen Grabung zu beginnen!

Bereits nach wenigen Zentimetern gab der Erdboden seine ersten Funde preis: Mauern aus Lesesteinen und Lehmmörtel, die zu weiteren Architekturen des Heiligtums gehörten. Noch spannender war, was sich entlang der Mauern, abzeichnete: zahlreiche Deponierungen mit antiker Keramik, Fragmenten von Statuetten, Bronzeobjekten sowie zoologischen und botanischen Resten. Diese Depots sind das materielle Ergebnis und die Überreste von Handlungen im Heiligtum – ein Schnappschuss der örtlichen Rituale vor über 2.500 Jahren. Wozu wurden die Objekte von den Heiligtumsbesuchern genutzt? Welche antiken religiösen Aktivitäten lassen sich ausgehend von den archäologischen Funden rekonstruieren?



Grabungsplan S. Anna

A. Rheeder & L. Götz, schematischer Plan, 1960-heute, Italien, Agrigent, S. Anna

Aus der Sammlung von

Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Quelle

Universität Augsburg

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Kurzbeschreibung
Plan der Grabungen des extraurbann Heiligtums von S. Anna: Ausgrabungen der 1960er-Jahren und des Akragas-Projekts seit 2014
Online-Ausstellung_Karte-S.Anna.png


DE / IT

So in 2014 it was time to start a new excavation!

After only a few centimetres, the ground began to reveal its first finds: walls made of rubble and clay mortar that belonged to other architectural structures of the sanctuary. Even more exciting was what emerged along the sides of the walls: numerous depositions of ancient pottery, fragments of statuettes, bronze objects, and zoological and botanical remains. These deposits are the material result and the remains of a series of acts performed in the sanctuary, and offer us a snapshot of local rituals over 2,500 years ago. What were the objects used for by the sanctuary visitors? What ancient religious activities can be reconstructed from the archaeological finds?



Grabungsplan S. Anna

A. Rheeder & L. Götz, schematischer Plan, 1960-heute, Italien, Agrigent, S. Anna

Aus der Sammlung von

Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Quelle

Universität Augsburg

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Kurzbeschreibung
Plan der Grabungen des extraurbann Heiligtums von S. Anna: Ausgrabungen der 1960er-Jahren und des Akragas-Projekts seit 2014
Online-Ausstellung_Karte-S.Anna.png


DE / EN

Così nel 2014 arrivò il momento di iniziare un nuovo scavo!

Dopo pochi centimetri, il terreno rivelò i primi reperti: muri di pietre a secco e malta d'argilla che appartenevano ad altre strutture architettoniche del santuario. Ancora più emozionanti furono i rinvenimenti lungo le pareti: numerosi depositi di ceramiche antiche, frammenti di statuette, oggetti di bronzo e resti zoologici e botanici. Questi depositi sono la testimonianza materiale di una serie di azioni nel santuario – un'istantanea dei rituali locali di oltre 2.500 anni fa. A cosa servivano gli oggetti usati dai visitatori del santuario? Quali attività religiose antiche possono essere ricostruite sulla base dei reperti archeologici?

04

Archäologische Methoden / Archaeological Methods / Metodi archeologici



Siebe und Filter

B. Zach, Fotografie, 2018-2019, Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

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Klassische Archäologie der Universität Augsburg
Archäobotanik Labor ZACH

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Archäobotanik Labor ZACH Universität Augsburg

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Kurzbeschreibung
Feine Siebe und Filter werden verwendet, um die Erde nach kleinsten Objekten zu durchsuchen, die nur wenige Mikrometer messen.
Ein im Siebgut entdeckter Traubenkern (<0,5 mm).

Fine sieves and filters are used to search the earth for the smallest objects that measure only a few micrometres.
A grape seed (<0.5 mm) discovered in the sieved material.
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Ein im Siebgut entdeckter Traubenkern (<0,5 mm).

Die Feinheiten des Grabens

EN / IT

In S. Anna kommen verschiedene Grabungsmethoden zum Einsatz, wobei das feine und präzise Arbeiten als Standard dieser Grabung gilt. Jeder abgetragene Zentimeter Erde wird zunächst nach größeren Funden durchsucht, dann in Wasser eingeweicht und durch ein feines Sieb gefiltert. So können auch Fragmente von Keramik und Glas oder kleine Fundstücke wie Nadeln oder Perlen dokumentiert werden. Daraus resultiert ein ganz breites Fundspektrum, das wiederum Aufschluss über antike Zusammenhänge der Objekte gibt.





Siebe und Filter

B. Zach, Fotografie, 2018-2019, Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

Aus der Sammlung von

Klassische Archäologie der Universität Augsburg
Archäobotanik Labor ZACH

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Quelle

Archäobotanik Labor ZACH Universität Augsburg

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Kurzbeschreibung
Feine Siebe und Filter werden verwendet, um die Erde nach kleinsten Objekten zu durchsuchen, die nur wenige Mikrometer messen.
Ein im Siebgut entdeckter Traubenkern (<0,5 mm).

Fine sieves and filters are used to search the earth for the smallest objects that measure only a few micrometres.
A grape seed (<0.5 mm) discovered in the sieved material.
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A grape seed (<0.5 mm) discovered in the sieved material.

It's all about the nitty-gritty details

DE / IT

Various excavation methods are used at S. Anna, with fine and precise work being the standard of this excavation. Every removed centimetre of earth is first searched for larger finds, then soaked in water and filtered through a fine sieve. In this way, even the fragments of ceramic or glass and small finds such as pins or beads can be documented. This results in a very broad spectrum of finds, which in turn provides information about ancient contexts of the objects.





Siebe und Filter

B. Zach, Fotografie, 2018-2019, Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

Aus der Sammlung von

Klassische Archäologie der Universität Augsburg
Archäobotanik Labor ZACH

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Quelle

Archäobotanik Labor ZACH Universität Augsburg

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Kurzbeschreibung
Feine Siebe und Filter werden verwendet, um die Erde nach kleinsten Objekten zu durchsuchen, die nur wenige Mikrometer messen.
Ein im Siebgut entdeckter Traubenkern (<0,5 mm).

Fine sieves and filters are used to search the earth for the smallest objects that measure only a few micrometres.
A grape seed (<0.5 mm) discovered in the sieved material.
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Un seme d'uva (<0,5 mm) scoperto nel materiale setacciato.

Le finezze dello scavo

DE / EN

A S. Anna sono stati intrapresi diversi metodi, con un lavoro attento e preciso che è lo standard di questo scavo. Ogni centimetro di terra rimosso viene dapprima ispezionato alla ricerca dei reperti più grandi, poi immerso in acqua e setacciato attentamente. In questo modo, anche i frammenti di ceramica o vetro e reperti più piccoli come aghi o perline possono essere documentati. Queste operazioni restituiscono uno spettro molto ampio di reperti, che a loro volta forniscono informazioni sui contesti antichi di appartenenza.





3D Modell von Grabungsfläche A

T. Dworschak, 3D Modell, 2019, Italien, Agrigent, S. Anna mit Schnitt A

Aus der Sammlung von

Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Quelle

Universität Augsburg

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Kurzbeschreibung
3D Modell des Grabungsschnitts A. Zum Zoomen Mausrad oder rechte Maustaste benutzen
3D Modell von Grabungsfläche A3D
Das "3D" Symbol in der Bildmitte anklicken und das 3D Modell des Grabungsschnitts öffnet sich: Dort mit dem Mausrad oder der rechten Maustaste zoomen.

Fortschritt durch Technik

EN / IT

Das Grabungsprojekt bedient sich neuester Technologien aus der Informatik, Fotografie und Geophysik. Bereits zum Standard der Fotodokumentation gehört die Fotogrammmetrie: Hiermit sind einzelne Fotoaufnahmen messbar und es entsteht ein entzerrtes Gesamtbild. Bei der Aufnahme von Bildern für ein digitales Oberflächenmodell dokumentiert der Fotograf bei gleichen Lichtverhältnissen einen gesamten Grabungsschnitt. Mithilfe von markierten Messpunkten auf der Grabungsfläche und übereinstimmenden Pixeln fügt dann ein Computerprogramm die Fotos zusammen. Mithilfe der „Structure from Motion“-Methode können in einem weiteren Schritt einzelne Fotos zu einem 3D-Model zusammengefasst werden. Solche dreidimensionalen Daten werden mit ihren Koordinaten in ein höchst präzises Geoinformationssystem (GIS) eingefügt, das wiederum mit dem System des Archäologischen Parks Agrigent kompatibel ist.





3D Modell von Grabungsfläche A

T. Dworschak, 3D Modell, 2019, Italien, Agrigent, S. Anna mit Schnitt A

Aus der Sammlung von

Klassische Archäologie der Universität Augsburg

Wie darf ich das Objekt nutzen?

Quelle

Universität Augsburg

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Kurzbeschreibung
3D Modell des Grabungsschnitts A. Zum Zoomen Mausrad oder rechte Maustaste benutzen
3D Modell von Grabungsfläche A3D
Click on the "3D" button located in the centre of the image and the 3D model starts: to zoom use wheel or right button of the mouse.

Progress by technology

DE / IT

The excavation project uses the latest technologies from computer science, photography, and geophysics. Photogrammetry is already part of the standard photographic documentation: this method stitches together up to many hundreds of individual photographs which have been taken under the same lighting conditions. By means of marked measuring points on the excavation area and matching pixels in the images, a computer program can then compare the photos to create an overall picture of the excavation trenches. With the help of the "Structure from Motion" method, individual photos can be combined into a 3D model of the surface in a further step. Such three-dimensional data are inserted with their geographical coordinates into a highly precise geographic information system (GIS), which in turn is compatible with the system used by the Archaeological Park at Agrigento.





3D Modell von Grabungsfläche A

T. Dworschak, 3D Modell, 2019, Italien, Agrigent, S. Anna mit Schnitt A

Aus der Sammlung von

Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Quelle

Universität Augsburg

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Kurzbeschreibung
3D Modell des Grabungsschnitts A. Zum Zoomen Mausrad oder rechte Maustaste benutzen
3D Modell von Grabungsfläche A3D
Cliccate sul simbolo "3D" al centro dell'immagine e il modello 3D si apre: per zoomare, usate la rotella o il tasto destro del mouse.

Progressi attraverso la tecnologia

DE / EN 

Il progetto si serve delle più recenti tecnologie dell'informatica, della fotografia e della geofisica. La fotogrammetria fa già parte della documentazione fotografica standard: con questo metodo, le singole fotografie possono essere misurate e viene creata un'immagine complessiva rettificata delle aree di scavo. Il fotografo documenta un intero saggio di scavo nelle stesse condizioni di luce. In base ai punti di misurazione marcati sulla superficie dello scavo e ai pixel corrispondenti nelle immagini, un programma informatico, confrontando le foto, fonde i pixel in una nuvola di punti e infine in un modello della superficie. Con l'aiuto del metodo "Structure from Motion", le singole foto possono essere successivamente combinate in un modello 3D. Tali dati tridimensionali vengono inseriti con le loro coordinate in un sistema informativo geografico (GIS) ad alta precisione, che a sua volta è compatibile con il sistema del Parco Archeologico di Agrigento.





Materialanalyse antiker Glasperlen

C. Meckes & I. van Joosten , Fotografie, 2019, Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

Aus der Sammlung von

Klassische Archäologie der Universität Augsburg

Wie darf ich das Objekt nutzen?

Quelle

Universität Augsburg

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Kurzbeschreibung
Materialanalyse antiker Glasperlen mithilfe der Energiedispersive Röntgenspektroskopie (SEM-EDX). Kameraaufnahme im Röntgenspektroskop. Die Glasperle wurde auf dem Untersuchungsteller platziert. Der Detektor über der Glasperle schießt Elektronen auf die Oberfläche der Glasperle, um das Material zu bestimmen. Ansicht der Glasperle aus dem Detektor. Um zu erkennen, welches Material untersucht wird, werden Spotmarker gesetzt.

Material analysis of ancient glass beads using energy dispersive X-ray spectroscopy (SEM-EDX). Left: Camera image in the X-ray spectroscope. The glass bead was placed on the examination plate. The detector above the glass bead shoots electrons onto the surface of the glass bead to determine the material. Right: View of the glass bead from the detector. Spot markers are placed to identify which material is being examined.
Meckes_Joosten2.jpg
Materialanalyse antiker Glasperlen mithilfe der Energiedispersive Röntgenspektroskopie (SEM-EDX).

Wissenschaftliche Kooperation

EN / IT

Die Verbindung von Ausgrabung und Naturwissenschaften ist überaus wichtig für unser Verständnis der Nutzung des Heiligtums von S. Anna. Materialanalysen etwa von Keramik und Glas wurden erfolgreich etabliert, um dort anzusetzen, wo die üblichen archäologischen Methoden an ihre Grenzen stoßen. Damit lassen sich nicht nur die Prozesse der Herstellung, sondern auch die Herkunft der Rohstoffe bestimmen. Auch die kleinsten Fragmente von Tieren und Pflanzen können identifiziert werden. Die archäobotanischen Untersuchungen haben gezeigt, dass neben Oliven auch Gerste und Linsen im Heiligtum Verwendung fanden. Mithilfe der Archäozoologie konnte festgestellt werden, dass die vielen Tierknochen, die in der Ausgrabung gefunden wurden, vor allem von Ferkeln und Schweinen stammen. Alle archäologisch gewonnenen Informationen dienen zur Rekonstruktion der Aktivitäten im Heiligtum.





Materialanalyse antiker Glasperlen

C. Meckes & I. van Joosten , Fotografie, 2019, Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

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Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Universität Augsburg

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Kurzbeschreibung
Materialanalyse antiker Glasperlen mithilfe der Energiedispersive Röntgenspektroskopie (SEM-EDX). Kameraaufnahme im Röntgenspektroskop. Die Glasperle wurde auf dem Untersuchungsteller platziert. Der Detektor über der Glasperle schießt Elektronen auf die Oberfläche der Glasperle, um das Material zu bestimmen. Ansicht der Glasperle aus dem Detektor. Um zu erkennen, welches Material untersucht wird, werden Spotmarker gesetzt.

Material analysis of ancient glass beads using energy dispersive X-ray spectroscopy (SEM-EDX). Left: Camera image in the X-ray spectroscope. The glass bead was placed on the examination plate. The detector above the glass bead shoots electrons onto the surface of the glass bead to determine the material. Right: View of the glass bead from the detector. Spot markers are placed to identify which material is being examined.
Meckes_Joosten2.jpg
Material analysis of ancient glass beads using energy dispersive X-ray spectroscopy (SEM-EDX).

Cross disciplinarity

DE / IT

The combination of excavation and natural sciences is extremely important for our understanding of the use of the sanctuary of S. Anna. Material properties of e. g. pottery and glass have been successful at expanding the limits of data generated by usual archaeological methods. This makes it possible to determine not only the production processes but also the origin of the raw materials. Even the smallest fragments of animals and plants can be identified. The archaeobotanical investigations have shown that, in addition to olives, barley and lentils were used in the sanctuary. With the help of archaeozoology, it was possible to establish that the many animal bones found during the excavation were mainly from piglets and pigs. All the archaeological information obtained is used to reconstruct the activities in the sanctuary.





Materialanalyse antiker Glasperlen

C. Meckes & I. van Joosten , Fotografie, 2019, Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

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Kurzbeschreibung
Materialanalyse antiker Glasperlen mithilfe der Energiedispersive Röntgenspektroskopie (SEM-EDX). Kameraaufnahme im Röntgenspektroskop. Die Glasperle wurde auf dem Untersuchungsteller platziert. Der Detektor über der Glasperle schießt Elektronen auf die Oberfläche der Glasperle, um das Material zu bestimmen. Ansicht der Glasperle aus dem Detektor. Um zu erkennen, welches Material untersucht wird, werden Spotmarker gesetzt.

Material analysis of ancient glass beads using energy dispersive X-ray spectroscopy (SEM-EDX). Left: Camera image in the X-ray spectroscope. The glass bead was placed on the examination plate. The detector above the glass bead shoots electrons onto the surface of the glass bead to determine the material. Right: View of the glass bead from the detector. Spot markers are placed to identify which material is being examined.
Meckes_Joosten2.jpg
Analisi materiale di antiche perle di vetro con la spettroscopia a raggi X a dispersione di energia (SEM-EDX).

Cooperazione scientifica

DE / EN 

La combinazione di scavo archeologico e scienze naturali è estremamente importante per la comprensione dell'uso del santuario di S. Anna. Le analisi archeometriche della ceramica e del vetro, per esempio, sono stati introdotti con successo per ripartire da dove i metodi archeologici abituali trovano i loro limiti. Questo permette di determinare non solo i processi di produzione ma anche l'origine delle materie prime. Anche i più piccoli frammenti di animali e piante possono essere identificati. Le indagini archeobotaniche hanno dimostrato che oltre alle olive, nel santuario si usavano anche orzo e lenticchie. Con l'aiuto dell'archeozoologia è stato possibile stabilire che le numerose ossa di animali trovate nello scavo erano principalmente di maialini e maiali. Tutte le informazioni archeologiche ottenute sono utilizzate per ricostruire le attività nel santuario.





Tonscherben

D. Stante, Keramikfragmente, Datierung: insbesondere 6.-4. Jh. v. Chr., Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

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Universität Augsburg

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Kurzbeschreibung
Auswahl von Bodenfragmenten verschiedener Keramikgefäße und unterschiedlicher Herstellung

Zahlreiche Überreste

EN / IT

Die überaus reichen Funde der Ausgrabung lassen sich als verbliebene Spuren von Opfer- und Weihehandlungen sowie von festlichen Mahlzeiten interpretieren. Sie wurden auf den damaligen Fußböden oder in Gruben platziert, anschließend mit Erde und Ziegeln bedeckt. Bei den keramischen Artefakten sind Ess- und Trinkgeschirr, Schalen für Trankspenden, Miniaturkeramik und Lampen besonders häufig zu finden. Sie stammen meist aus einer lokalen Produktion von Akragas, aus der Zeit zwischen dem Ende des 6. und der Mitte des 4. Jh. v. Chr.



Tonscherben

D. Stante, Keramikfragmente, Datierung: insbesondere 6.-4. Jh. v. Chr., Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

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Kurzbeschreibung
Auswahl von Bodenfragmenten verschiedener Keramikgefäße und unterschiedlicher Herstellung

Numerous remains

DE / IT

The extremely rich find spectrum from the excavation can be interpreted as the remaining traces of sacrificial and consecration ceremonies as well as festive meals. These materials were placed on the contemporary floors or in pits, then covered with earth and tiles. Among the ceramic artefacts, eating and drinking utensils, bowls for libations, miniature ceramics, and lamps are particularly common. Most of these were locally produced in Akragas between the end of the 6th century BCE and the middle of the 4th century BCE.



Tonscherben

D. Stante, Keramikfragmente, Datierung: insbesondere 6.-4. Jh. v. Chr., Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

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Auswahl von Bodenfragmenten verschiedener Keramikgefäße und unterschiedlicher Herstellung

Numerosi reperti

DE / EN

I ricchissimi reperti dello scavo possono essere interpretati come tracce residue di cerimonie sacrificali e di consacrazione, nonché di pasti rituali. I reperti venivano posti sui piani di calpestio o all’interno di fosse, poi coperti con terra e tegole. Tra i reperti ceramici sono particolarmente diffusi vasi potori e da mensa, coppe per le libagioni, ceramica miniaturistica e lucerne. I reperti, principalmente di produzione locale di Akragas, sono databili tra la fine del VI e la metà del IV secolo a.C.



Terrakottakopf

D. Stante, Terrakotta, Datierung: Beginn des 5. Jhs. v. Chr., Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

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Kurzbeschreibung
Kopffragment einer in Matrizen geformten weiblichen Statuette mit Kopfbedeckung (Polos)

Weihegaben aus Terrakotta, …

EN / IT

Auf Sizilien finden sich in antiken Heiligtümern sowohl der indigenen als auch der griechischen Bevölkerung zahlreiche Weihegaben aus Terrakotta. Neben pyramidal geformten Webgewichten waren in Matrizen geformte weibliche Statuetten besonders beliebt. Leider kann nicht immer sicher gesagt werden, ob die Figuren das Bild einer Göttin oder einer Heiligtumsbesucherin darstellen. Das Bild zeigt einen gut erhaltenen Kopf einer solchen Terrakottastatuette: Gesicht, Haaransatz und eine hohe festliche Kopfbedeckung (Polos) sind selbst nach 2.500 Jahren in der Erde noch deutlich zu erkennen. Das sogenannte archaische Lächeln bietet als zeit-spezifisches Stilmerkmal einen Hinweis auf die Datierung an den Beginn des 5. Jhs. v. Chr.



Terrakottakopf

D. Stante, Terrakotta, Datierung: Beginn des 5. Jhs. v. Chr., Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

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Kopffragment einer in Matrizen geformten weiblichen Statuette mit Kopfbedeckung (Polos)

Votive offerings made of terracotta …

DE / IT

In Sicily, ancient sanctuaries of both the Indigenous and Greek populations contain numerous votive offerings made of terracotta. In addition to pyramidal-shaped loom weights, female statuettes molded by forms were particularly popular. Unfortunately, it cannot always be said with certainty whether the figures represent the image of a goddess or a sanctuary visitor. The picture shows a well-preserved head of such a terracotta statuette: details of the face, hairline, and a high festive headdress (polos) are still clearly visible even after 2,500 years in the ground. The so-called archaic smile, as a period-specific stylistic feature, offers a clue to dating it to the beginning of the 5th century BCE.



Terrakottakopf

D. Stante, Terrakotta, Datierung: Beginn des 5. Jhs. v. Chr., Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

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Kurzbeschreibung
Kopffragment einer in Matrizen geformten weiblichen Statuette mit Kopfbedeckung (Polos)

Offerte votive in terracotta, …

DE / EN

Negli antichi santuari delle popolazioni indigene e greche della Sicilia sono state rinvenute numerose offerte votive in terracotta. Oltre ai pesi da telaio tronco-piramidali, erano particolarmente popolari le statuette femminili realizzate da matrici. Purtroppo non si può sempre dire con certezza se le statuette rappresentassero l'immagine della divinità o di una frequentatrice del santuario. L’immagine a destra mostra una testa ben conservata di una statuetta di questo tipo: il viso, l'attaccatura dei capelli e un alto copricapo festivo (polos) sono ancora chiaramente visibili dopo 2.500 anni nel terreno. Il cosiddetto sorriso arcaico, caratteristica stilistica specifica del periodo, offre un indizio per una datazione all'inizio del V secolo a.C.



Pfeilspitze und Glasperle

D. Stante, Fotografie, 2015, Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

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Universität Augsburg

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Kurzbeschreibung
Auswahl an Metall- und Glasfunden mit Fragmenten von Pfeilspitzen und Perlen

… Metall und Glas

EN / IT

Der bislang unbekannten Gottheit vom Heiligtum von S. Anna wurden auch andere Objekte als Keramik und Statuetten dargebracht. Häufig kommen kleine Schalen aus Bronze für Trankspenden sowie Eisenmesser vermutlich für Tieropfer vor. Es finden sich auch einzelne Pfeil- und Speerspitzen. Ob diese zur persönlichen Jagdausstattung eines agrigentinischen Bürgers gehörten oder Beutegut einer antiken militärischen Auseinandersetzung waren?
Daneben schimmern immer wieder bunte Glasperlen mit einem charakteristischen Augendekor in der Erde. Normalerweise wurden sie aufgefädelt um den Hals oder das Handgelenk getragen. Im Heiligtum von S. Anna sind selten ganze Ketten rekonstruiert. Stattdessen kombinierte man einzelne Perlen mit anderen Weihegaben und legte sie in Gruben, etwa zusammen mit einer bronzenen Pfeilspitze.



Pfeilspitze und Glasperle

D. Stante, Fotografie, 2015, Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

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Kurzbeschreibung
Auswahl an Metall- und Glasfunden mit Fragmenten von Pfeilspitzen und Perlen

... metal and glass

DE / IT

Objects other than pottery and statuettes were also offered to the unknown deity at the sanctuary of S. Anna. Small bronze bowls for libation offerings and iron knives, presumably for animal sacrifices, are frequently found. Also present are single arrow- and spearheads. Whether these belonged to the personal hunting equipment of an Agrigentine citizen or were loot from an ancient military conflict remains unknown.
Colourful glass beads with a characteristic eye decoration frequently emerge shimmering in the excavated soil. They were usually worn strung around the neck or wrist. In the sanctuary of S. Anna, however, whole necklaces are rarely found. Instead, it appears that individual beads were combined with other votive offerings and placed in pits, for example together with a bronze arrowhead.



Pfeilspitze und Glasperle

D. Stante, Fotografie, 2015, Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

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Auswahl an Metall- und Glasfunden mit Fragmenten von Pfeilspitzen und Perlen

... metallo e vetro

DE / EN

Alla finora sconosciuta divinità del santuario di S. Anna, oltre al vasellame e alle statuette, sono stati offerti anche diversi altri oggetti, come piccole scodelle bronzee per libagioni (phialai) e coltelli di ferro, presumibilmente per i sacrifici animali, così come punte di frecce e lance singole. Che si tratti, in quest’ultimo caso, dell'equipaggiamento personale di caccia di un cittadino agrigentino o di un bottino di un antico conflitto militare?
Accanto a questi, perline di vetro colorate con una caratteristica decorazione “ad occhi” brillano ancora tra la terra. Normalmente perline di questo tipo venivano infilate intorno al collo o al polso. Nel santuario di S. Anna, tuttavia, sono rare le collane, mentre più frequente è il rinvenimento di perline singole, a volte combinate con altre offerte e poste in fosse, per esempio insieme a una punta di freccia di bronzo.



Niederlegung von fünf zweihenkligen Schalen

T. Dworschak, Fotografie, 2019, Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

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Fundsituation in Schnitt A: Entlang von Ziegelfragmenten liegen die Bruchstücke von fünf zweihenkligen Keramikschalen, mit dem Boden nach oben platziert
Bell_Niederlegung.jpg

Wenn die Erde einmal Geschichten erzählt

EN / IT

Die Erde – oder das, was in ihr verborgen ist – kann Archäolog:innen ganze Welten eröffnen und neue Geschichten über die Vergangenheit ans Licht bringen.
Nur wenige Zentimeter unter der heutigen Erdoberfläche ragte zunächst etwas Scharfkantiges hervor. Als die umliegende Erde Schicht für Schicht abgetragen war, sah man, dass es sich nicht etwa um einen Stein, sondern um einen kleinen Terrakotta-Altar handelte (Arula). Drumherum lagen einige Trinkschalen und ein eiserner Bratspieß. Bruchstücke von Ziegeln dienten sowohl als horizontale Unterlage als auch als Abdeckung für die Objekte. Eine Anordnung, wie sie oft im Heiligtum vorkommt. Kann dies ein Hinweis für ein Fest sein?

Unweit dieses Fundes tauchte ein Ziegelstein knapp unter der Erdoberfläche auf. Weitere Ziegelfragmente waren senkrecht in den Boden eingelassen und begrenzten die Fläche. Sie könnten auf eine Ritualstelle hinweisen. Und tatsächlich: Als wieder die Erde Schicht für Schicht abgetragen war, kamen fünf vollständig erhaltene Trinkgefäße zum Vorschein. Sie lehnten direkt an den Ziegeln und waren – bis auf eine – mit der Unterseite nach oben platziert. Hatte man hier vielleicht Flüssigkeiten oder andere vergängliche Substanzen direkt in die Erde geschüttet, um einer Gottheit zu huldigen?





Niederlegung von fünf zweihenkligen Schalen

T. Dworschak, Fotografie, 2019, Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

Aus der Sammlung von

Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Kurzbeschreibung
Fundsituation in Schnitt A: Entlang von Ziegelfragmenten liegen die Bruchstücke von fünf zweihenkligen Keramikschalen, mit dem Boden nach oben platziert
Bell_Niederlegung.jpg

When the earth is telling stories

DE / IT

The earth – or what is hidden in it – can open up whole worlds to archaeologists and bring new stories about the past to light.

Just a few centimetres below the present-day surface only a sharp-edged something/object# protruded from it. But when the surrounding earth had been removed layer by layer, it became apparent that it was not a stone, but a small terracotta altar (arula). Around it lay some drinking bowls together with an iron spit. Fragments of tiles served both as a horizontal base and as a cover for the objects; this arrangement is often found in other excavated parts of the sanctuary at S. Anna. Could this be an indication of a feast?

Not far from this find, a tile also appeared just below the surface of the ground. Other tile fragments were embedded vertically in the ground, creating an enclosed area. These could indicate a place of ritual: the removal of earth in careful layers brought to light five completely preserved drinking vessels. They were leaning directly against the tiles and all of them except for one had been placed with the underside facing upwards. Had liquids or other perishable substances perhaps been poured directly into the earth here to pay homage to a deity?





Niederlegung von fünf zweihenkligen Schalen

T. Dworschak, Fotografie, 2019, Fundort: Italien, Agrigent, S. Anna

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Fundsituation in Schnitt A: Entlang von Ziegelfragmenten liegen die Bruchstücke von fünf zweihenkligen Keramikschalen, mit dem Boden nach oben platziert
Bell_Niederlegung.jpg

Se la terra improvvisamente raccontasse delle storie

DE / EN

La terra – o ciò che nasconde – può aprire interi mondi agli archeologi e portare alla luce nuove storie sul passato.

Solo pochi centimetri sotto l’attuale piano di campagna inizialmente sporgeva un oggetto con degli spigoli. Quando la terra circostante fu rimossa strato per strato, si realizzò che non era una pietra, ma un piccolo altare di terracotta (arula). Intorno ad esso si trovavano alcuni vasi potori e uno spiedo di ferro per arrostire. Alcuni frammenti di tegole servivano sia come piano di posa orizzontale che come copertura degli oggetti, con una disposizione che si trova spesso nel santuario. Che si trattasse dell’indicazione di una festa?

Non lontano da questo ritrovamento, una tegola apparve appena sotto la superficie del terreno. Altri frammenti di tegole erano stati incastrati verticalmente nel terreno accanto ad essa, creando un'area limitata, forse per indicare un sito rituale. E infatti, quando la terra fu nuovamente rimossa strato per strato, vennero alla luce cinque vasi potori integri. Erano appoggiati direttamente sulle tegole e –tranne uno – erano stati deliberatamente posizionati con la parte inferiore rivolta verso l'alto. Erano forse stati versati liquidi o altre sostanze deperibili direttamente nella terra qui per rendere omaggio ad una divinità?



05

Ein Heiligtum voller Leben / A sanctuary full of life / Un santuario pieno di vita



Ausgrabung bei S. Anna 2018

N. Hirsekorn, Illustration, 2020-2021

Aus der Sammlung von

Privat: N. Hirsekorn für Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Quelle

Nina Hirsekorn

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Kurzbeschreibung
Illustration der Grabungsarbeit bei S. Anna 2018
Archaologe4.png
Künstlerin: Nina Hirsekorn


Ein Narrativ aus der Perspektive der Archäologie-Studierenden

EN / IT

S. Anna im Jahr 2018.
Es ist ein heißer Sommertag. Das erschwert die Arbeit. Ob es damals auch schon so heiß empfunden wurde? Die Feuerstellen, die hier in der Antike loderten, machten es bestimmt nicht kühler. Mein Blick fällt auf das Panorama Agrigents. Von hier aus muss man schon in der Antike eine tolle Aussicht auf die Stadt gehabt haben – mit ihren alten Tempeln und den Baustellen für neue, hochaufragende Gebäude.

Während ich mich den Funden im Boden widme, stelle ich mir vor, wie das Heiligtum von S. Anna einst ausgesehen haben mag, als es noch voller Leben war. Die alten Schalen wirken leblos, so wie sie da heute liegen, neben den verbrannten Tierknochen, Bruchstücken von Dachziegeln und den Überresten der einfachen Mauern. Und doch erzählen sie eine Geschichte.

Die Spannung steigt, als ich Erde beiseite räume, Zentimeter für Zentimeter, und ein Gefäß nach dem anderen zum Vorschein kommt. Jemand hatte sie ordentlich mit der Öffnung nach unten platziert, daneben eine Reihe von senkrecht aufgestellten Ziegelplatten. Im Laufe der Jahrtausende ist das Bild kaum verändert. Der Druck der Erde, auch Wurzeln und Tiere zerbrachen die Keramik über die letzten 2.500 Jahre und verschoben das ein oder andere Stück. Davor vollzogen die Menschen hier über mindestens drei Generationen hinweg Rituale. Der Gottheit des Heiligtums wurde geopfert und geweiht – immer wieder. Wie liefen diese Rituale ab? Was war wohl einmal in den Schalen gewesen und wieso ließ man sie auf dem Fußboden des Heiligtums zurück?

Ich mache eine Arbeitspause und blicke auf Scherben, Staub und Erde. Ich stelle mir vor, welche Geschichte gerade mein kleiner Ausschnitt aus der Grabung über das Heiligtum erzählen könnte.



Ausgrabung bei S. Anna 2018

N. Hirsekorn, Illustration, 2020-2021

Aus der Sammlung von

Privat: N. Hirsekorn für Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Quelle

Nina Hirsekorn

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Kurzbeschreibung
Illustration der Grabungsarbeit bei S. Anna 2018
Archaologe4.png
Artist: Nina Hirsekorn


A narrative from the perspective of archaeology students

DE / IT 

S. Anna in 2018.
It is a hot summer day. That makes the work more difficult. I wonder if it felt so hot back then, too. The fireplaces that blazed here in ancient times certainly did not make it any cooler. My gaze falls on the panorama of Agrigento. From here you must have had a great view of the city even in ancient times – with its ancient temples and the construction sites for new, towering buildings.

As I turn my attention to the finds in the ground, I imagine what the sanctuary of S. Anna might once have looked like when it was full of life. The ancient bowls seem lifeless as they lie there today, next to the burnt animal bones, fragments of roof tiles and the remains of the simple walls. And yet they tell a story.

The tension builds as I clear away earth, centimetre by centimetre, and one vessel after another emerges. Someone had placed them neatly with the opening facing downwards, and next to them a row of vertically placed tiles. Over the millennia, the picture has hardly changed. The pressure of the earth, as well as roots and animals broke the pottery over the last 2,500 years and shifted several pieces. Before that, people performed rituals here for at least three generations. Sacrifices and consecrations were made to the deity of the sanctuary  again and again. How did these rituals take place? What do you think was once in the bowls and why were they left on the floor of the sanctuary?

I pause for a moment and look at the sherds, dust, and earth. I imagine what story just my little section from the excavation trench could tell about the sanctuary.




Ausgrabung bei S. Anna 2018

N. Hirsekorn, Illustration, 2020-2021

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Privat: N. Hirsekorn für Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Quelle

Nina Hirsekorn

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Kurzbeschreibung
Illustration der Grabungsarbeit bei S. Anna 2018
Archaologe4.png
Pittrice: Nina Hirsekorn


Una narrazione dalla prospettiva degli studenti di archeologia

DE / EN

S. Anna nel 2018.
È un caldo giorno d'estate, il che rende difficile lavorare. Mi chiedo se anche allora facesse così caldo. I focolari che ardevano qui nell'antichità non lo rendevano certo più fresco. Il mio sguardo cade sul panorama di Agrigento. Da qui si deve aver avuto una splendida vista della città anche nei tempi antichi – con i suoi antichi templi e i cantieri di nuovi, torreggianti edifici.

Mentre mi occupo dei reperti nel terreno, immagino come poteva essere il santuario di S. Anna quando era pieno di vita. Le vecchie coppette sembrano inanimate mentre giacciono lì oggi, accanto alle ossa di animali bruciati, ai frammenti di tegole e ai resti dei semplici muri. Eppure, raccontano una storia.

La tensione aumenta mentre rimuovo la terra, centimetro per centimetro, ed emerge un vaso dopo l'altro emerge. Qualcuno li aveva sistemati ordinatamente con l'apertura rivolta verso il basso, accanto a loro una fila di tegole disposte verticalmente. Nel corso dei millenni, il quadro non è praticamente mutato. La pressione della terra, ma anche l’intervento delle radici e degli animali negli ultimi 2.500 anni hanno frantumato talvolta il vasellame ceramico, spostandone i frammenti. Prima di allora, la gente ha eseguito qui dei rituali per almeno tre generazioni. Si facevano sacrifici e consacrazioni alla divinità del santuario – ancora e ancora. Come si svolgevano questi rituali? Cosa c'era una volta nelle coppette e perché sono state lasciate sul pavimento del santuario?

Mi prendo una pausa dal lavoro e guardo i cocci, la polvere e la terra. Immagino quale storia sul santuario potrebbe raccontare il mio piccolo saggio di scavo.


Opferszene bei S. Anna, 2.500 Jahre zuvor

N. Hirsekorn & L. Käppner, Illustration, 2020-2021

Aus der Sammlung von

Privat: Nina Kirsekorn & Laura Käppner für Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Quelle

Nina Hirsekorn & Laura Käppner

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Kurzbeschreibung
Illustration einer hypothetischen Opferszene nach den Befunden bei S. Anna
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Künstlerin: Nina Hirsekorn

Es war einmal im Heiligtum – Reise in die Vergangenheit

EN / IT

Szenenwechsel: S. Anna, 2.500 Jahre zuvor.

Die Stimmen der Anderen im Hintergrund höre ich kaum. Die heiße, trockene Luft ist erfüllt von Lärm und aufgewirbeltem Staub durch die vielen Besucher, die sich heute hier tummeln. Ich habe noch immer die Gerüche des Holzfeuers, von verkohltem Fleisch und Räucherwerk in der Nase. An der Feuerstelle haben wir von meinem Opfer bestimmte Anteile für die Gottheit verbrannt, um sie zu erfreuen und zu nähren. Nachdem der Rauch unseres Brandopfers zum Himmel aufstieg, haben wir zusammen gegessen: das restliche Fleisch, gekocht in unseren tönernen Töpfen, dazu ein paar Schlucke Wein. Nun ist es Zeit, der Gottheit auch Gaben in die Erde darzubringen.

Es ist das erste Mal, dass ich Mutter diese Aufgabe abnehmen und mich mit meinem Dank und eigenen Wünschen an die Gottheit wenden darf! Die Kultdienerin weist uns einen geeigneten Platz für unser Opfer an einer Mauer zu. Ich weiß, was ich zu tun habe, denn die letzten Jahre durfte ich schon Mutter dabei zusehen.

Mit großer Mühe hebe ich einen Teil der trockenen Erde aus und spüre, wie mir Schweiß von der Stirn perlt. Meine Mutter tritt neben mich und reicht mir die großen Bruchstücke zweier alter Ziegelplatten, die sie aus dem Lager des Heiligtums für das Ritual erhalten hat. Ich stelle sie aufrecht in die Grube, um den Platz für meine Gabe zu markieren, und drücke sie mit Erde fest. Nun kommt auch Großmutter dazu. Sie überreicht uns die Schalen, die gerade noch als Geschirr für unser gemeinsames Mahl gedient haben. Dann füllt sie einige Körner der neuen Ernte hinein. Meine Mutter bückt sich und kippt ihre Schale an der markierten Stelle aus, dreht sie um und drückt sie fest in die Erde. Ich tue es ihr gleich. Anschließend legt die Kultdienerin eine leere Schale ab, aber mit der Öffnung nach oben – auf dass unsere Gottheit diese Schale füllt, sie uns in der Zukunft noch mehr zurückgibt und es uns an nichts mangelt. Still denke ich für mich: „Nimm all das, als Dank für deine Gaben, nimm unsere Spende und bedenke meine Familie und mich erneut mit Deinem Wohlwollen! Fülle unsere Gefäße aufs Neue!“ Kniend bedecke ich unsere Gaben in der Grube mit der Erde des Heiligtums, die mit kleinen Scherben früherer Rituale durchsetzt ist, bis nur noch die Kanten der Ziegelplatten sichtbar sind. Hier sollen unsere Gaben bleiben.

Mein kleiner Bruder lässt die Hand unserer Mutter los und holt eine Tonscherbe hervor. Ich erlaube ihm, sie in die noch lockere Erde zu stecken.
Während ich aufstehe und mir den Staub von den Kleidern klopfe, bemerke ich erst die anderen um uns herum: Alle haben zugesehen, was wir der Gottheit alles gegeben haben, um ihre Gunst zu erlangen, und dass auch ich durch mein Ritual Teil der Gemeinschaft bin, die sie verehrt.





Opferszene bei S. Anna, 2.500 Jahre zuvor

N. Hirsekorn & L. Käppner, Illustration, 2020-2021

Aus der Sammlung von

Privat: Nina Kirsekorn & Laura Käppner für Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Nina Hirsekorn & Laura Käppner

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Kurzbeschreibung
Illustration einer hypothetischen Opferszene nach den Befunden bei S. Anna
Antik5.png

Once upon a time in the sanctuary – a journey into the past

DE / IT

Change of scenery: S. Anna, 2,500 years ago.

I can hardly hear the voices of the others in the background. The hot, dry air is filled with noise and dust stirred up by the many visitors who are here today. I still have the smells of the wood fire, charred meat and incense in my nose. At the fire pit we burnt certain portions of my offering for the deity to enjoy and be nourished. After the smoke from our burnt offering ascended to heaven, we ate together: the remaining meat cooked in our clay pots, along with a few sips of wine. Now it is time to make offerings to the deity in the earth as well.

It is the first time that I am allowed to take this task over from mother and address the deity with my thanks and my own wishes! The cult servant directs us to a suitable place along a wall for our offering. I know what I have to do, because for the last few years I have been allowed to watch mother do it.

With great effort, I dig up some of the dry earth and feel sweat beading on my forehead. My mother steps next to me and hands me the large fragments of two old tiles that she has received from the sanctuary’s storehouse for the ritual. I place them upright in the pit to mark the place for my offering and press them down with earth. Now grandmother joins us. She hands us the bowls that have just served as dishes for our common meal. Then she fills them with some grains from the new harvest. My mother bends down and tips out her bowl at the marked spot, turns it over and presses it firmly into the earth. I do the same. Then the cult servant puts down an empty bowl, but with the opening facing upwards – so that our deity will fill this bowl, give it back to us even more in the future and we will lack nothing. Quietly I think to myself: "Take all this as thanks for your gifts, take our donation and bestow your benevolence on my family and me again! Fill our vessels anew!". Kneeling, I cover our votives in the pit with the sanctuary’s earth, interspersed with small sherds of previous rituals, until only the edges of the tiles are visible. This is where our gifts are to remain.
My little brother lets go of our mother's hand and takes out a ceramic sherd. I allow him to stick it into the still loose earth.
As I stand up and pat the dust off my clothes, I first notice the others around us: all have watched what we have given to the deity to gain her favor, and that through my ritual I too am part of the community that worships her.





Opferszene bei S. Anna, 2.500 Jahre zuvor

N. Hirsekorn & L. Käppner, Illustration, 2020-2021

Aus der Sammlung von

Privat: Nina Kirsekorn & Laura Käppner für Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Quelle

Nina Hirsekorn & Laura Käppner

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Kurzbeschreibung
Illustration einer hypothetischen Opferszene nach den Befunden bei S. Anna
Antik5.png

C’era una volta nel santuario – un viaggio nel passato

DE / EN 

Cambio di scenario: S. Anna, 2.500 anni prima.

Riesco a malapena a sentire le voci degli altri in sottofondo. L'aria calda e secca è piena di rumore e della polvere sollevata dai molti visitatori che sono qui oggi. Ho ancora nel naso l’odore della legna bruciata, della carne carbonizzata e dell'incenso. Abbiamo bruciato alcune porzioni della mia offerta all’altare, perché la divinità ne godesse e si nutrisse. Appena il fumo della nostra offerta bruciata ha raggiunto il cielo abbiamo mangiato insieme: la carne rimasta è stata cotta nelle nostre pentole d'argilla, accompagnata da qualche sorso di vino. Ora è il momento di fare offerte alla divinità anche in terra.

È la prima volta che mi è concesso di compiere questo rito per conto di mia madre e di rivolgermi alla divinità con i miei ringraziamenti e i miei desideri! Una sacerdotessa ci indica un posto adatto su un muro per il nostro sacrificio. So cosa devo fare, perché negli ultimi anni mi è stato permesso di osservare la mamma mentre lo faceva.

Con grande sforzo, tiro su un po' di terra secca e sento il sudore colare dalla mia fronte. Mia madre mi affianca e mi porge i pezzi di due vecchie tegole che ha ricevuto dal magazzino del santuario per il rito. Li piazzo lì, in piedi nella fossa, per segnare il luogo della mia offerta e li fisso con la terra. Ora anche la nonna si unisce a noi, portando con sé le coppette che abbiamo usato come piatti per il nostro pasto insieme. Poi ci versa alcuni semi del nuovo raccolto. Mia madre si china e vuota la sua coppetta nel punto segnato, la gira e la preme con forza nel terreno. Io faccio lo stesso. Poi una sacerdotessa depone una coppetta vuota, ma con l'apertura rivolta verso l'alto - che la nostra divinità possa riempire questa ciotola, restituirci ancora di più in futuro e (fare in modo) che non ci manchi nulla. In silenzio penso tra me e me: "Prendi tutto questo, in ringraziamento per i Tuoi doni, ricevi la nostra offerta e concedi ancora una volta la Tua benevolenza alla mia famiglia e a me! Riempi di nuovo i nostri vasi!". Inginocchiandomi, copro i nostri doni nella fossa con la terra del santuario, mescolata a piccoli frammenti di rituali precedenti, fino a quando solo i bordi delle tegole sono visibili. È qui che devono rimanere i nostri doni.

Il mio fratellino lascia la mano di nostra madre e prende un frammento di ceramica. Gli permetto di infilarlo nella terra ancora morbida.
Mentre mi alzo e mi scrollo la polvere dai vestiti, noto per la prima volta gli altri intorno a noi: tutti hanno visto ciò che abbiamo offerto alla divinità per ottenere il suo favore, e hanno notato che attraverso il mio rituale anch'io faccio parte della comunità che la venera.





Sappho und Alkaios

Attischer rotfiguriger Kalathos, Datierung: 500-450 v. Chr., Fundort: Italien, Agrigent

Aus der Sammlung von

Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek

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Quelle

Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München, fotografiert von R. Kühling

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Kurzbeschreibung
Rotfiguriger Kalathos mit Sappho und Alkaios, beide spielen Lyra und werden in Beschriftungen genannt
Sojc Abb 3_1.jpg


Ausblick

EN / IT

Die Insel Sizilien war und ist aufgrund ihrer zentralen Lage im Mittelmeer bedeutend als Anlaufpunkt und Zwischenstation auf wichtigen Meeresrouten, insbesondere für die Passage zwischen Europa und Afrika. Vom Neolithikum an sind verschiedene Bevölkerungsgruppen präsent, wie archäologische Funde belegen. Insbesondere der Süden der über 25.000 km2 großen Insel diente als Stützpunkt für Seefahrer und Händler ganz unterschiedlicher Herkunft. Die antiken Siedlungen und Kolonien waren von einer kulturellen Vielschichtigkeit geprägt, die wir im Kontext des extra-urbanen Heiligtums von S. Anna bei Agrigent genauer archäologisch untersuchen.
Im Zentrum unseres Interesses stehen dabei nicht die Tempelruinen, die schon antikenbegeisterte Reisende wie Goethe auf seiner Italienreise beschrieben. Auch nicht die antiken Kunstwerke, die unter anderem als Prestigeobjekte in die bedeutendsten europäischen Museen gebracht wurden (Antikensammlung und Glyptothek München).
Vielmehr konzentrieren wir unsere Forschungen auf die Entwicklung von kulturell-religiösen Praktiken und Traditionen, die den Zusammenhalt der antiken Gemeinschaften beförderten. Hierfür bietet die rege internationale Ausgrabungs- und Forschungstätigkeit im 1.300 ha großen UNESCO Weltkulturerbe Park Valle dei Templi in Agrigent beste Voraussetzungen. Und es ist unser Anliegen, unsere Erkenntnisse aus den Untersuchungen von S. Anna nicht nur wissenschaftlich zu kommunizieren, sondern auch mit einer breiten Öffentlichkeit zu teilen. Hierzu gehen wir ebenso neue Wege mit dieser Online-Ausstellung sowie mit den Medien der Popkultur wie etwa dem PC-Spiel-Projekt Gods of Akragas.



Sappho und Alkaios

Attischer rotfiguriger Kalathos, Datierung: 500-450 v. Chr., Fundort: Italien, Agrigent

Aus der Sammlung von

Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek

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Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München, fotografiert von R. Kühling

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Kurzbeschreibung
Rotfiguriger Kalathos mit Sappho und Alkaios, beide spielen Lyra und werden in Beschriftungen genannt
Sojc Abb 3_1.jpg


Outlook

DE / IT

Due to its central position in the Mediterranean, the island of Sicily was and continues to be important as a port and stopover on important sea routes, especially for the passage between Europe and Africa. From the Neolithic onwards, various population groups have been present, as proven by archaeological finds. In particular, the south of the island, which covers more than 25,000 km2, served as a base for seafarers and traders of very different origins. The ancient settlements and colonies here were characterized by a cultural complexity, which we examine archaeologically in more detail in the context of the extra-urban sanctuary of S. Anna at Agrigento.
The focus of our interest is not the temple ruins, which were already described by travellers who were enthusiastic about antiquity, such as Goethe on his trip to Italy. Nor are we interested in the ancient artistic works that were brought to the most important European museums (Antikensammlung and Glyptothek München), among others, as prestige objects.

Instead, we focus our research on the development of cultural-religious practices and traditions that promoted the cohesion of ancient communities. The lively international excavation and research activity in the 1,300 ha UNESCO World Cultural Heritage Park Valle dei Templi at Agrigento offers the best conditions for this. It is our goal not only to communicate our findings from the investigations at S. Anna scientifically, but also to share them with the wider public. To this end, we are also breaking new ground with this online exhibition as well as with pop culture media such as the computer game project Gods of Akragas.



Sappho und Alkaios

Attischer rotfiguriger Kalathos, Datierung: 500-450 v. Chr., Fundort: Italien, Agrigent

Aus der Sammlung von

Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek

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Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München, fotografiert von R. Kühling

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Rotfiguriger Kalathos mit Sappho und Alkaios, beide spielen Lyra und werden in Beschriftungen genannt
Sojc Abb 3_1.jpg


Prospettiva

DE / EN

La Sicilia, isola nel centro del Mediterraneo, grazie alla sua posizione è stata ed è tuttora un fondamentale luogo di scalo e sosta su importanti rotte marittime, soprattutto per il passaggio tra Europa e Africa. Dal Neolitico in poi è stata occupata da popoli diversi, come dimostrano le fonti archeologiche. In particolare, il sud dell'isola, che complessivamente ha una superficie di oltre 25.000 km2, è servito come base per naviganti e commercianti di origini molto diverse. Gli insediamenti e le colonie antiche erano caratterizzati da una notevole complessità culturale, che il contesto del santuario extraurbano di S. Anna vicino ad Agrigento consente di esaminare archeologicamente in dettaglio.

Al centro del nostro interesse non sono le rovine dei templi, che sono già state descritte da viaggiatori entusiasti dell'antichità, come Goethe nel suo viaggio in Italia, né le opere d'arte antiche che sono state portate nei più importanti musei europei (Antikensammlung e Glyptothek München) tra gli altri, come oggetti di prestigio.

La nostra ricerca vuole concentrarsi, piuttosto, sullo sviluppo di pratiche e tradizioni culturali e religiose che hanno favorito la coesione delle antiche comunità. In questo senso il Parco della Valle dei Templi di Agrigento, 1.300 ettari di patrimonio mondiale dell'UNESCO, offre alla vivace attività internazionale di scavo e di ricerca le condizioni ottimali. Ed è nostra preoccupazione non solo comunicare scientificamente i risultati delle indagini a S. Anna, ma anche condividerli con un pubblico più vasto possibile. A tal fine, stiamo anche sperimentando nuovi percorsi sia con questa mostra online sia attraverso forme di comunicazione più poplari come il gioco Gods of Akragas.



Tal der Tempel

Fotografie, 2018

Aus der Sammlung von

Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Universität Augsburg

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Kurzbeschreibung
Blick von Westen auf die Ruinen im Tal der Tempel

EN / IT

Vielen Dank für Ihren Besuch!

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und für Feedback und Fragen schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an arch.sek(at)philhist.uni-augsburg.de.



Tal der Tempel

Fotografie, 2018

Aus der Sammlung von

Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Universität Augsburg

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Blick von Westen auf die Ruinen im Tal der Tempel

DE / IT

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Tal der Tempel

Fotografie, 2018

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Klassische Archäologie der Universität Augsburg

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Blick von Westen auf die Ruinen im Tal der Tempel

DE / EN

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Eine virtuelle Ausstellung von

Ein Projekt der Klassischen Archäologie der Universität Augsburg.

Wir danken für die freundliche Unterstützung, Kooperation und Bereitstellung von Bildmaterialien besonders Parco Archeologico e Paesaggistico della Valle dei Templi di Agrigento, Museo Archeologico Regionale „Pietro Griffo“ di Agrigento, Parco Archeologico di Gela, Musée du Louvre sowie Staatlichen Antikensammlungen und Glyptothek München.

Team

Beteiligte Personen / Autorinnen und Autoren:
Alina Bell
Katja Cox
Thomas Dworschak
Valentina Garaffa
Lisa Götz
Franz Grünwied
Vinzenz Herrgott
Nina Hirsekorn
Laura Käppner
Mark Locicero
Carolin Meckes
Annalize Rheeder
Alina Rodat
Elisabeth Röhrer
Michael Schaper
Natascha Sojc
Katharina Taxis
Erstellt mit :
DDB Studio
Ein Service von:
DDB Studio

Diese Ausstellung wurde am 04.11.2021 veröffentlicht.



Impressum

Die virtuelle Ausstellung Das Akragas-Projekt wird veröffentlicht von:

Universität Augsburg
Universitätsstraße 2
86159 Augsburg
gesetzlich vertreten durch die Präsidentin

Telefon: +49 821 598-5100
Fax: +49 821 598-5116
E-Mail:  praesidentin@praesidium.uni-augsburg.de

Inhaltlich verantwortlich:

Prof. Dr. Natascha Sojc
Klassische Archäologie der Universität Augsburg
Universitätsstraße 2
86159 Augsburg

Kurator*innen:

Katja Cox
Lisa Götz

 

Rechtliche Hinweise:
Die Deutsche Digitale Bibliothek verlinkt die virtuelle Ausstellung auf ihrer Internetseite https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/content/virtuelle-ausstellungen. Dabei wurde auf die Vertrauenswürdigkeit der Institution, welche die Ausstellung veröffentlich hat sowie die Fehlerfreiheit und Rechtmäßigkeit der virtuellen Ausstellung besonders geachtet. Der auf dieser Internetseite vorhandene Link vermittelt lediglich den Zugang zur virtuellen Ausstellung. Die Deutsche Digitale Bibliothek übernimmt keine Verantwortung für die Inhalte der virtuellen Ausstellung und distanziert sich ausdrücklich von allen Inhalten der virtuellen Ausstellung, die möglicherweise straf- oder haftungsrechtlich relevant sind oder gegen die guten Sitten verstoßen. 

DDBstudio wird angeboten von:  
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handelnd für das durch Verwaltungs- und Finanzabkommen zwischen Bund und Ländern errichtete Kompetenznetzwerk

Deutsche Digitale Bibliothek
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Von-der-Heydt-Straße 16-18
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Inhaltlich verantwortlich: 
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Leiterin der Geschäftsstelle
Finanzen, Recht, Kommunikation, Marketing
Deutsche Digitale Bibliothek
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Von-der-Heydt-Straße 16-18
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Konzeption:
Nicole Lücking, Deutsche Digitale Bibliothek
Stephan Bartholmei, Deutsche Digitale Bibliothek
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Design: 
Andrea Mikuljan, FIZ Karlsruhe - Leibniz Institut für Informationsinfrastruktur GmbH

Technische Umsetzung:
Culture to Go GbR mit Grandgeorg Websolutions

Hosting und Betrieb:  
FIZ Karlsruhe - Leibniz Institut für Informationsinfrastruktur GmbH



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