Die Freie Reichsstadt Nürnberg gründete 1575 in Altdorf bei Nürnberg eine hohe Schule, die 1578 zur Akademie und 1623 zur Volluniversität erhoben wurde. Die Blütezeit der Universität, auch Altorfina oder Academia Norica genannt, lag im 17. Jahrhundert und erstreckte sich bis ins erste Viertel des 18. Jahrhunderts, danach setzte allmählich ihr Niedergang ein. Als mit der Übernahme Nürnbergs im Jahre 1806 auch die Reichsstädtische Universität Altdorf an das Königreich Bayern fiel, wurde die inzwischen völlig bedeutungslose Altorfina am 24. September 1809 von König Maximilian I. Joseph aufgelöst und der Bestand der Universitätsbibliothek 1818 der Universität Erlangen zugewiesen.
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Die Übernahme der Universitätsbibliothek Altdorf bedeutete für Erlangen nahezu eine Verdoppelung des Bestandes. Die Friderico-Alexandrina erhielt an die 47.000 Bücher, Inkunabeln und Handschriften. Professoren und Nürnberger Bürger vermachten ihre Bibliotheken ihrer Universität Altdorf, zum Beispiel der Apotheker und Autor Johann Leonhard Stöberlein, der berühmte Orientalist Johann Christoph Wagenseil und der Nürnberger Stadtarzt und Naturwissenschaftler Christoph Jacob Trew.