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Schatzkammer des Wissens

Die Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg im Wandel der Zeit

Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg
Eine Bibliothek muss ein Generalinventar sein,
eine Stütze für das Gedächtnis, ein gedrucktes Archiv, eine Kurzform der schönsten Einfälle der größten Menschen, ein Auszug der noch so kleinsten Winkel aller Wissenschaften, Künste und praktischen Tätigkeiten, in der sogar die tüchtigsten Menschen in jedem Berufe die Möglichkeiten haben werden, noch etwas zu finden um sich zu vervollkommnen, weil ein einzelner Mensch nicht alles wissen kann und weil die Bücher die Erfahrungen von mehreren Menschen zusammenführen.

Gottfried Wilhelm Leibniz





Textausschnitt: Gratulationes Altorfinae Patronorum, Fautorum, Amicorum, Ad Gottfredum Guilielmum Leibnüzium

Festschrift, 1667, [Altdorf]

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Kurzbeschreibung
Gratulationsschreiben an Gottfried Leibniz zur Erlangung der Doktorwürde

Vom Ideal zur Realität

Eine Bibliothek nach den Idealen von Gottfried Wilhelm Leibniz zusammenzustellen ist kein leichtes Unterfangen. Es setzt langanhaltende Sammelleidenschaft, viel Geld und die eine oder andere glückliche Fügung voraus, damit eine überschaubare Büchersammlung zu so einer umfassenden Universalbibliothek heranwachsen kann, wie es die Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg heute ist. Von der altehrwürdigen Klosterhandschrift bis hin zum farbenfrohen Kinderbuch des 21. Jahrhunderts - anhand verschiedener Highlights aus den Beständen präsentiert diese Ausstellung die Geschichte der Bibliothek über zweieinhalb Jahrhunderte . Jedes der Ausstellungsstücke liegt dabei auch als vollständiges Digitalisat vor.

01

Die fürstlichen Anfänge



Staatsporträt Markgraf Friedrich III. von Brandenburg-Bayreuth (1711-1763)

Gemälde

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Friedrich_Staatsportr_t.jpg
Markgraf Friedrich III. von Brandenburg-Bayreuth (Ölbild, um 1760, FAU Kunstinventar 330)


Der Gründer, Markgraf Friedrich III. von Brandenburg-Bayreuth

Markgraf Friedrich von Bayreuth (1711-1763) erhob 1742  das 1664 gegründete Gymnasium Christian-Ernestinum in Bayreuth zur Akademie. Das Privileg von Kaiser Karl VII. ermöglichte die Erhebung der Akademie zur Universität, die dann 1743 den Lehrbetrieb aufnahm - jedoch in Erlangen. Markgraf Friedrich III. vermachte der Landesuniversität nicht nur reichen Landbesitz, die Gebäude der Erlanger Ritterakademie, sondern auch die Markgräfliche Hausbibliothek in Bayreuth. Im Jahre 1748 ließ Friedrich den nach Bayreuth verlagerten Teilbestand der Klosterbibliothek Heilsbronn nach Erlangen bringen.

Friedrich selbst war ein hervorragend gebildeter Mann. Nach dem Besuch der Universität Genf, wo er Kameralistik, Staatsrecht und Geschichte studiert hatte, brach Friedrich zu einer Bildungsreise unter anderem nach Paris, Marly und Versailles sowie in die wichtigsten Städte der nördlichen und der österreichischen Niederlande auf.



Asia, Oder: Ausführliche Beschreibung Des Reichs des Grossen Mogols Und eines grossen Theils Von Indien

Verfasser: Olfert Dapper
Verleger: Johann Hoffmann, Buch, 1681, Nürnberg

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Kurzbeschreibung
In sich haltend die Landschafften Kandahar, Kabul, Multan, Haikan, Bukkar, Send oder Diu, Jesselmeer, Attak, Peniab, Kaximir, Jangapore, Dely, Mando, Malva, Chitor, Utrad, Zuratte oder Kambaye, Chandisch, Narvar, Gwaliar, Indostan, Sanbat, Bakar, Nagrakat, Dekan und Visiapour

Durchgehends mit schönen Kupfern, als Landcharten und Abrissen der fürnemsten Städte, Trachten, Thieren und Gewächsen ausgezieret
Asia(1).jpg
Ein bebilderter Reiseführer durch die Mongolei und Indien - 2 GGR.A 110

Die Markgräfliche Hausbibliothek in Bayreuth

Markgraf Christian von Brandenburg-Bayreuth (1581-1655) legte den Grundstock zur Markgräflichen Haus- beziehungsweise Hofbibliothek. Der älteste vorhandene Katalog datiert aus dem Jahre 1679 und umfasst wohl den Bestand, den Markgraf Christian und vielleicht auch sein früh verstorbener Sohn Erdmann August (1615-1651) angelegt hatten. Weitere Werke, die unter der Bezeichnung "Ex nova Biblioteca“ aufgeführt werden, wurden vermutlich von seinem Nachfolger, seinem Enkel Markgraf Christian Ernst (1644-1712), erworben. In den Jahren 1701 und 1706 erweiterte Markgraf Christian Ernst seine Bibliothek.

Nach dem Tod Karl Augusts, Markgraf zu Brandenburg, (1663-1731), wurde seine Privatbibliothek in die Markgräfliche Hausbibliothek eingegliedert. Auch die folgenden Markgrafen vermehrten ihre Hausbibliothek kontinuierlich. Man kann von einem Gesamtbestand von circa 3.000 physischen Bänden der Markgräflichen Bibliothek, einer großen Anzahl von Gelegenheitsschriften, Disputationen und Landkarten, 92 Inkunabeln und 104 lateinischen, griechischen und deutschen Handschriften ausgehen.

[Link zum Gesamtbestand im Bibliothekskatalog]





Staatsporträt Markgräfin Wilhelmine Friederike Sophie (1709-1758)

Künstler: Antoine Pesne (1683-1757), Gemälde, [1738-1740]

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Wilhelmine_Staatsporträt.jpg
Staatsporträt der Markgräfin, gemalt von Antoine Pesne um 1738/40 (FAU Kunstinventar 331)


Friederike Sophie Wilhelmine von Brandenburg-Bayreuth stiftet ihre Privatbibliothek

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Universitätsbibliothek in ihrer Gründungszeit war die Privatbibliothek der Markgräfin Friederike Sophie Wilhelmine von Brandenburg-Bayreuth (1709-1758). Wilhelmine war die älteste Schwester König Friedrichs II. von Preußen und mit Markgraf Friedrich III. von Bayreuth seit 1731 verheiratet.

Die hochgebildete und wissenschaftlich sehr interessierte Prinzessin legte sich bereits in Berlin eine kleine Büchersammlung zu; in Bayreuth sammelte sie spätestens seit dem Jahre 1737. Anlässlich der Gründung der Bayreuther Landesuniversität Erlangen vermachte sie 1743 ihre private Bibliothek testamentarisch der neuen Hochschule und 1759, ein Jahr nach ihrem Tod, wurde die Sammlung nach Erlangen gebracht.



Schenkungsbrief der Markgräfin Wilhelmine über die Schenkung Ihrer Privatbibliothek an die Universität Erlangen nach Ihrem Ableben

Verfasser: Markgräfin Wilhelmine Friederike Sophie von Brandenburg-Bayreuth, Urkunde, 1743, Bayreuth

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Der Schenkungsbrief der Markgräfin Wilhelmine regelte die Übergabe ihrer über 4000 Bände großen Privatbibliothek an die Universitätsbibliothek Erlangen nach ihrem Tod.


Oeuvres De Racine

Verfasser: Jean Baptiste Racine
Provenienz: Markgräfin Wilhelmine Friederike Sophie von Brandenburg-Bayreuth, Buch, 1713, Amsterdam

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Thebaide.png

Den größten Teil der Büchersammlung stellen historische Werke dar, wobei der Schwerpunkt auf Antike und Früher Neuzeit liegt, während das Mittelalter kaum vertreten ist. Inhaltlich handelt es sich hauptsächlich um Quellen, Biographien und Memoiren. Die schöne Literatur Frankreichs von der Renaissance bis zur zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist nahezu vollständig vorhanden ebenso die griechischen und römischen Klassiker in französischer Übersetzung. Hinzu kommen theologische Werke, vor allem Religionsphilosophie und Kirchengeschichte und die bedeutendsten Philosophen ihrer Zeit. Die Fürstin ließ ihre Bücher in braunes Kalbsleder binden und mit ihren Initialen versehen.

[Link zur digitalen Sammlung]
[Link zum Gesamtbestand im Bibliothekskatalog]





Büchersammlung der Markgräfin Wilhelmine aus dem Sitzungssaaal der Universitätsbibliothek Erlangen

Foto

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Büchersammlungen wie die Privatbibliothek der Markgräfin Wilhelmine, die über eingepresste Symbole auf den Buchdeckeln (auch Supralibros genannt) den Besitzern eindeutig zugeordnet werden können, stellen im Bestand der Universitätsbibliothek eher die Ausnahme dar. Häufiger finden sich dagegen in den inneren Buchdeckel geklebte Exlibris oder Bücherzeichen. Dabei handelt es sich um graphisch ausgestaltete Blättchen, die auf den Besitzer des Buches hinweisen. Diese Art von Besitzkennzeichen etablierte sich im 15. Jahrhundert zusammen mit dem frühen Buchdruck und war bei Adel, Klerus und dem reichen Patriziat beliebt.


Horae Canonicae

Provenienz: Markgräfin Wilhelmine Friederike Sophie von Brandenburg-Bayreuth, Handschrift, [um 1440-1460], Frankreich

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Supralibros(1).jpg
Französischer Gebetskalender - MS 144


Supralibros

Als Supralibros (lat. für "auf den Büchern") wurden häufig Wappen oder kunstvoll gestaltete Buchstaben verwendet, um den Eigentümer einer Privatbibliothek elegant und eindeutig zu kennzeichnen. Die Symbole wurden vom Buchbinder per Blindprägung auf den Einband eingepresst und bei Bedarf noch handvergoldet. Wilhelmine verwendet die Buchstaben FSW (Friederike Sophie Wilhelmine) in gespiegelter Form (daher auch als Spiegelmonogramm bezeichnet) unter einer Königskrone.



Exlibris aus der Sammlung des Nürnberger Arztes und Pharmazeuten Christoph Jakob Trew

Exlibris

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Exlibris_Trew.TIF.jpg


Exlibris

Das hier abgebildete Exlibris (lat. für "aus den Büchern") stammt vom Nürnberger Arzt und Wissenschaftler Christoph Jacob Trew. Umrahmt vom üppigen Rokoko-Schnörkelwerk sind die Wappen der Leopoldina (links) und das eigene Hauswappen (rechts) zu erkennen. Im unteren Teil ist ein Hund dargestellt, der Trews Initialen auf dem Halsband trägt und allegorisch für die Treue und aufgrund der gleichen Aussprache ebenfalls für Trew selbst steht. Im Schriftbanner über dem Hund liest sich frei übersetzt: "Heucheln ist nicht seine Art".

02

Gelehrtenbibliotheken



Lesesaal der Universiätsbibliothek Erlangen (20. Jahrhundert)

Fotografie

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UB Erlangen-Nürnberg

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Zur Tradition der Gelehrtenbibliotheken

Viele Gelehrtenbibliotheken bereichern den Bestand und machen die wissenschaftlichen Interessen ihrer ehemaligen Besitzer sichtbar. Begründet hat diese Tradition dabei Daniel de Superville, der erste Kanzler der Universität. Bereits im Gründungsjahr überließ er seine Sammlung der bis dahin noch sehr kleinen Bibliothek und bis weit ins 20. Jahrhundert hinein sollten es ihm viele Gelehrte gleichtun. Schenkungen stellten dabei anfangs nahezu den einzigen Weg dar, den Bestand zu vergrößern. Einen regelmäßigen Etat für die Erwerbung gab es nicht.


Matthiae Dögens Heutiges tages Übliche Kriges Bau-kunst

Verfasser: Matthias Dögen
Provenienz: Daniel de Superville, Buch, 1648, Amsterdam

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Dögens_Titelblatt.jpg
Ein mathematisches Werk aus seiner Bibliothek, das sich mit dem Bau von Festungen befasst - 2 MTH-I 86


Geschenk des ersten Kanzlers - Bibliothek Superville

Daniel de Superville (1696-1773) studierte Medizin in Leiden und Utrecht und wurde von König Friedrich Wilhelm I. von Preußen zunächst nach Stettin, dann als Leibarzt nach Berlin berufen. 1738 wurde er an den Hof nach Bayreuth empfohlen. In Bayreuth war er Leibarzt von Markgräfin Wilhelmine und führte als Kanzler von 1743–1748 die neugegründete Universität Erlangen. Seine Privatbibliothek umfasste mehrere tausend Bände medizinisch-naturwissenschaftlicher Werke samt einer großen Zahl von Hochschulschriften aus diesen Fächern. Ab 1749 war er am Hof in Braunschweig als Arzt tätig. Nach 1761 zog er zurück in die Niederlande.



Der Robbe, der Hund, die Kaze, das Stinkthier, der Otter, der Marder, der Bär, das Beutelthier, der Maulwurf, die Spizmaus, der Igel

Verfasser: Johann Christian Daniel Schreber, Buch, 1778, Erlangen

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Die Säugthiere in Abbildungen nach der Natur - 4 ZOOL-II 37 a[3

Pflanzen, Tiere, Mineralien - Bibliothek Schreber

Johann Christian David von Schrebers (1739-1810) Bibliothek umfasste etwa 4.000 Bände überwiegend aus den Fächern Botanik, Zoologie und Mineralogie. Besonders die zoologischen Werke mit wunderschönen Kupferstichen sind oft ein Highlight.

Schreber studierte in Halle Medizin, Naturwissenschaften und Theologie, wo er 1758 die Lehrerlaubnis erhielt. Schreber promovierte 1760 bei Carl von Linné zum Doktor der Medizin. 1770 wurde er als Professor für Arzneikunde, besonders für Botanik an die Universität Erlangen berufen. Seit 1773 leitete er den Botanischen Garten der Universität. Neben eigenen wissenschaftlichen Werken, zum Beispiel "Die Säugthiere in Abbildungen nach der Natur mit Beschreibungen" übersetzte er Linnés Werke ins Deutsche und verhalf damit der Linné-Systematik zum Durchbruch. Wie anerkannt Schreber als Wissenschaftler seiner Zeit war, macht auch die Wahl zum Präsidenten der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 1791 deutlich. Er leitete die Leopoldina bis zu seinem Tod 1810.



03

Klosterbibliothek Heilsbronn



Monument Friedrich III Burggrafen Von Nürnberg In Der Kirche Zu Kloster Heilsbronn

Reindel, Albert (1784-1853)
Wagner, Friedrich (1803-1876), Grafik, 1850, [Erscheinungsort nicht ermittelbar]

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Kurzbeschreibung
Gezeichnet von A. Reindel, gestochen von F. Wagner

Die klösterliche Sammlung und ihr Weg nach Erlangen

Das 1132 gegründete Zisterzienserkloster Heilsbronn entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem der bedeutendsten Klöster in Franken, einem der wichtigsten Zentren zisterziensischer Mystik.
Der Bestand der Klosterbibliothek umfasst 594 mittelalterliche Handschriften, 674 Inkunabeln und circa 1.300 Druckwerke des 16. und 17. Jahrhunderts.

[Link zum Gesamtbestand im Bibliothekskatalog]
[Die digitalisierten mittelalterlichen Handschriften aus Heilsbronn]

Nach der Auflösung des Klosters im Jahre 1578 wurden die Bestände der Klosterbibliothek durch das 1581 gegründete Heilsbronner Gymnasium, die sogenannte Fürstenschule, noch bis 1736 genutzt und anschließend zwischen den Markgraftümern Brandenburg-Ansbach und Brandenburg-Bayreuth aufgeteilt. 1748 übergab Markgraf Friedrich von Bayreuth den Bayreuther Teil der Bibliothek seiner Landesuniversität Erlangen. Markgraf Karl Alexander von Ansbach ließ 1770 schließlich auch die Ansbacher Hälfte des Heilsbronner Bücherschatzes nach Erlangen transportieren.


Psalterium - UER MS 116

Provenienz: Zisterzienserkloster St. Marien aus Heilsbronn, Handschrift, [um 1220], Bamberg

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Psalterium(1).jpg
Sammlung der Psalmen, um 1220 in Bamberg entstanden und 1472 als Teil einer Stiftung in die Klosterbibliothek gelangt - MS 116


Bonaventurae Distinctiones in librum IV. Sententiarum Petri Lombardi (Pars II)

Verfasser: Heiliger Bonaventura
Provenienz: Zisterzienserkloster St. Marien aus Heilsbronn, Handschrift, [15. Jahrhundert], hergestellt im Zisterzienserkloster Heilsbronn

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Exkurs: Kettenbücher und Buchschließen

Einige der Bücher aus den Beständen der Klosterbibliothek Heilsbronn weisen auch heute noch ein merkwürdig anmutendes Kuriosum auf: Am Buchdeckel ist eine massive Kette aus Eisen angebracht. Tatsächlich war dies für Bücher aus dieser Zeit nicht weiter ungewöhnlich, denn allein gedruckte Bibeln aus dem 15. Jahrhundert entsprachen einem Gegenwert von etwa drei erwachsenen Rindern; von Handschriften ganz zu schweigen. Um einen Diebstahl der wertvollen Schätze zu verhindern, wurden Bücher wortwörtlich angekettet,

Im Mittelalter und der frühen Neuzeit wurden zudem Buchschließen an Büchern befestigt, um einen Gegendruck auf die Spannung zwischen Buchblock aus Pergament und Buchdeckel aus Holz auszuüben. Sie hielten das Buch geschlossen und verhinderten das Eindringen von Licht und Staub.


Bonaventurae Distinctiones in librum IV. Sententiarum Petri Lombardi (Pars II)

Verfasser: Heiliger Bonaventura
Provenienz: Zisterzienserkloster St. Marien aus Heilsbronn, Handschrift, [15. Jahrhundert], hergestellt im Zisterzienserkloster Heilsbronn

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Heilsbronn_MS_245_004_Rueckdeckel_mit_Kette_a_rusty_konvertiert.jpg
Kettenbuch aus der Klosterbibliothek Heilsbronn - MS 245


Kettenbücher

Kettenbücher wurden in der Regel in sogenannten Pultbibliotheken verwendet. Dabei standen Lesepulte zur Verfügung, an denen man entweder im Sitzen oder Stehen lesen konnte. Das letzte Kettenglied wurde entweder direkt am Pult befestigt oder mit der Öse durch eine Metallstange geführt, die wiederum mit einem Schloss an dem jeweiligen Pult befestigt war. Positiver Nebeneffekt außer dem Diebstahlschutz war die unveränderliche Ordnung der Bestände und dass die Ketten ein Hinunterfallen der schweren Bücher verhinderten.



Bonaventurae Distinctiones in librum IV. Sententiarum Petri Lombardi (Pars II)

Verfasser: Heiliger Bonaventura
Provenienz: Zisterzienserkloster St. Marien aus Heilsbronn, Handschrift, [15. Jahrhundert], hergestellt im Zisterzienserkloster Heilsbronn

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Heilsbronn_MS_245_007_aufgeschlagen_mit_Kette_rusty_konvertiert.jpg


Bonaventurae Distinctiones in librum IV. Sententiarum Petri Lombardi (Pars II)

Verfasser: Heiliger Bonaventura
Provenienz: Zisterzienserkloster St. Marien aus Heilsbronn, Handschrift, [15. Jahrhundert], hergestellt im Zisterzienserkloster Heilsbronn

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Heilsbronn_MS_245_002_Buchschnitt_von_vorn_rusty_konvertiert.jpg

Buchschließen

Da bei mittelalterlichen Büchern der Bucheinband und der Buchblock noch nicht voneinander getrennt waren, ergab sich trotz der schweren Buchdeckel eine große Spannung, die dazu führte, dass unverschlossene Bücher regelrecht auseinanderklafften. Falls - wie im Beispiel links - Buchschließen für längere Zeit nicht geschlossen wurden, lassen sich diese ab einem gewissen Zeitpunkt auch nicht wieder verschließen, da das Buchmaterial zu viel Widerstand aufbringt. Die Schließen sind dadurch nutzlos geworden.



04

Schlossbibliothek Ansbach



Biblia Sacra - UER MS 6

Verfasser: Lombardus Petrus
Provenienz: Matthias Corvinus - Schloßbibliothek Ansbach, Handschrift, [1. Viertel 14. Jahrhundert], Bologna

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Corvinus_blau_konvertiert.jpg
Biblia Sacra aus dem Besitz von Matthias Corvinus, König von Ungarn - MS 6


Zur Geschichte der Schlossbibliothek

Markgraf Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach erklärte am 21. Dezember 1720 die fürstliche Hausbibliothek zur öffentlichen Landesbibliothek. 1791 fielen die fränkischen Markgrafentümer im Rahmen der Erbfolge an die preußische Krone und im Winter 1805/06 wurde die Ansbacher Landesbibliothek, auch Schlossbibliothek genannt,  vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. nach Erlangen verlagert.
Die mehr als 12.000 Bände der Ansbacher Schlossbibliothek brachten der Universitätsbibliothek Erlangen den bis dahin wertvollsten Zuwachs.

[Link zum Gesamtbestand im Bibliothekskatalog]

Aus Ansbach stammen unter anderem eine romanische Riesenbibel, die sogenannte Gumbertusbibel, sowie zwei Evangeliare des 9. und 10. Jahrhunderts. Außerdem kamen noch überaus seltene Lederschnittbände sowie eine Handschrift aus dem Besitz des ungarischen Königs Matthias Corvinus nach Erlangen. Diese sogenannten Corvinen erkennt man schnell an ihrem prachtvollen Einband mit dem Abbild des Königs (rechts zu sehen).



Quattuor Evangelia - UER MS 9

Handschrift, [um 825], Fulda

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Kurzbeschreibung
Das Evangeliar mit den kunstvollen Gemälden der vier Evangelisten zählt zu den kostbarsten und gleichzeitig ältesten Handschriften im Bestand der Universitätsbibliothek.
Vorderdeckel.jpg
Der mit Elfenbeintafeln verzierte Buchdeckel aus Eichenholz einer Handschrift des 9. Jahrhunderts, weitere Verzierungen sind nicht mehr erhalten.


Biblia sacra - UER MS 1

Provenienz: Bibliothek des Gumbertusstiftes in Ansbach, ab 1607 Konsistorialbibliothek Ansbach, ab 1733 Schloßbibliothek Ansbach, seit 1805 in der Universitätsbibliothek Erlangen, Handschrift, [12. Jahrhundert; letztes Viertel. Vor 1195], Bamberg

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Vorderdeckel_Gumbertus.png
Gumbertusbibel - MS 1


Die Gumbertusbibel gehörte zu den kostbarsten Schätzen der Stiftsbibliothek in Ansbach. Mitte des 8. Jahrhunderts gründete der fränkische Edelfreie und später heiliggesprochene Gumprecht, latinisiert Gumbertus, ein Benediktinerkloster in Ansbach, das kurz nach der Jahrtausendwende in ein Chorherrenstift umgewandelt wurde. Im Jahre 1195 kaufte der Stiftsdekan von Sankt Gumbertus, Gotebold, für die immense Summe von 12 Talenten die berühmte Gumbertusbibel. Das Werk war so teuer, dass auch die Ansbacher Bürger dazu ansehnliche Geldbeträge spendeten. Nach der Auflösung des Gumbertusstifts kam die Stiftsbibliothek in die neu gegründete Konsistorialbibliothek in Ansbach und von dort 1733 in die Schlossbibliothek der Ansbacher Markgrafen.  Die Gumbertusbibel zählt mit einem Format von etwa 67 auf 45 Zentimetern und einem Gewicht von stolzen 42 kg zu den gewichtigsten Kostbarkeiten der Universitätsbibliothek.



Biblia sacra - UER MS 1

Provenienz: Bibliothek des Gumbertusstiftes in Ansbach, ab 1607 Konsistorialbibliothek Ansbach, ab 1733 Schloßbibliothek Ansbach, seit 1805 in der Universitätsbibliothek Erlangen, Handschrift, [12. Jahrhundert; letztes Viertel. Vor 1195], Bamberg

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Eine Miniatur, die das Leben der biblischen Könige Saul und David darstellt


Biblia sacra - UER MS 1

Provenienz: Bibliothek des Gumbertusstiftes in Ansbach, ab 1607 Konsistorialbibliothek Ansbach, ab 1733 Schloßbibliothek Ansbach, seit 1805 in der Universitätsbibliothek Erlangen, Handschrift, [12. Jahrhundert; letztes Viertel. Vor 1195], Bamberg

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Kurzbeschreibung
Szenische Darstellung von der Opferung Isaaks durch Abraham
Gumbertus Seite.png
Szenische Darstellung von der Opferung Isaaks durch Abraham

05

Universitätsbibliothek Altdorf



Prospekt mit Kupferstichen der Universität Altdorf aus der Gelehrtenbibliothek des Arztes Christoph Jakob Trew

Verfasser: Johann Martin Trechsel (1661-1735)
Künstler: Johann Georg Puschner (1680-1749), Buch, [ca. 1720], Nürnberg

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Kurzbeschreibung
Amoenitates Altdorfinae oder Eigentliche nach dem Leben gezeichnete Prospecten der Löblichen Nürnbergischen Universität Altdorf
unter welchen zugleich das Collegivm Mit seinen in sich habenden fürnehmsten Zimmern, Bibliothec &c. und Auditoriis, nebst denen, am Jährlichen Academie-Fest Petri und Pauli, bey währendem Doctorat vorkommenden Solennitäten mit ihren Umständen gantz deutlich vorgestellt, zu sehen

Die Freie Reichsstadt Nürnberg gründete 1575 in Altdorf bei Nürnberg eine hohe Schule, die 1578 zur Akademie und 1623 zur Volluniversität erhoben wurde. Die Blütezeit der Universität, auch Altorfina oder Academia Norica genannt, lag im 17. Jahrhundert und erstreckte sich bis ins erste Viertel des 18. Jahrhunderts, danach setzte allmählich ihr Niedergang ein. Als mit der Übernahme Nürnbergs im Jahre 1806 auch die Reichsstädtische Universität Altdorf an das Königreich Bayern fiel, wurde die inzwischen völlig bedeutungslose Altorfina am 24. September 1809 von König Maximilian I. Joseph aufgelöst und der Bestand der Universitätsbibliothek 1818 der Universität Erlangen zugewiesen.

[Link zum Gesamtbestand im Bibliothekskatalog]

Die Übernahme der Universitätsbibliothek Altdorf bedeutete für Erlangen nahezu eine Verdoppelung des Bestandes. Die Friderico-Alexandrina erhielt an die 47.000 Bücher, Inkunabeln und Handschriften. Professoren und Nürnberger Bürger vermachten ihre Bibliotheken ihrer Universität Altdorf, zum Beispiel der Apotheker und Autor Johann Leonhard Stöberlein, der berühmte Orientalist Johann Christoph Wagenseil und der Nürnberger Stadtarzt und Naturwissenschaftler Christoph Jacob Trew.


Porträt von Christoph Jakob Trew

Gemälde

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Trew.jpg
(FAU Kunstinventar 447)

Christoph Jakob Trew und seine Bibliothek

Trew (1695-1769) wurde am 26. April 1695 als Sohn eines Apothekers geboren und wuchs in Lauf an der Pegnitz auf. Nach seinem Medizinstudium erlangte er in Nürnberg rasch einen hervorragenden Ruf unter Berufskollegen und Patienten. Trew war Mitglied des Collegium Medicum zu Nürnberg. Seit 1736 war er auch Markgräflich-Ansbachischer Leibarzt. Gleichzeitig betätigte sich Trew als Gelehrter und Verfasser von anatomischen und botanischen Schriften. So war er seit 1727 aktives Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und übernahm 1744 sogar die Herausgabe der medizinisch-naturwissenschaftlichen Zeitschrift „Acta physico-medica“. Daneben publizierte er eine der ersten medizinischen Fachzeitschriften, "Commercium litterarium ad rei medicinae et scientiae naturalis". 1745 wurde Trew in die Akademie der Wissenschaften in Berlin und auch in die Royal Society in London berufen.





Commelina - Sida

Provenienz: Christoph Jacob Trew
Georg Dionysius Ehret
Nicolaus Friedrich Eisenberger, Buch, 1769, Nürnberg

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Pflanzenzeichnung(1).jpg
Ein kolorierter Kaktus aus Band 8 von "Farbige Pflanzenzeichnungen" - UER MS 2380


Trew sammelte 34.000 Titel, vornehmlich aus dem medizinisch-naturwissenschaftlichen Bereich, zum kleineren Teil aus den Geisteswissenschaften. Dazu kamen ca. 12.000 medizinische Dissertationen. Noch zu seinen Lebzeiten überschrieb er seine Bibliothek der Universität Altdorf, wo sie als qualitativ und quantitativ bedeutendster Bestand bis 1809 das Kernstück der Altdorfer Sammlung bildete. Sie war in besonderen Räumen aufgestellt. Das in der Stiftung enthaltene Kapital, für das eigens eingesetzte Verwalter verantwortlich waren, sorgte für weitere beachtliche Vermehrungen des Trew-Bestandes. Die noch unter Aufsicht Trews gefertigten Kataloge dienten der präzisen Erschließung. Aufbau und Entwicklung der Sammlung werden durch die Aufzeichnungen Trews, vor allem durch seinen umfangreichen Briefwechsel, ausführlich dokumentiert.

[Die digitalisierte Bibliothek Trew]



Kreutterbuch Desz Hochgelehrten vnnd weitberühmten Herrn D. Petri Andreæ Matthioli : Jetzt widerumb mit viel schönen neuwen Figuren, auch nützlichen Artzneyen, vnd andern guten stücken ...

Verfasser: Pietro Andrea Mattioli (1501-1577)
Verleger: Sigmund Feyerabend (1528-1590), Peter Fischer (-1595), Heinrich Tack (-1590), Buch, 1586, Franckfort am Mayn

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Auszug einer kolorierten Druckschrift aus der botanischen Sammlung Trews


Igler Stammbucheintrag

Handschrift, 1800-1806, Erlangen

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Kleiner Exkurs zu Stammbüchern

Freundschaftsbücher gibt es seit mehr als 450 Jahren. Damals war jedoch vom Stammbuch (auch Album Amicorum) die Rede. Es ist ein Vorläufer des heute noch beliebten Poesiealbums und geht auf das 16. Jahrhundert zurück, als es Mode wurde, Autographen berühmter Reformatoren zu sammeln. Diese Alba Amicorum waren bis ins 19. Jahrhundert vor allem unter Studenten verbreitet, die sich, wie schon der Name erahnen lässt, ihrer Freundschaft versicherten, indem sie gegenseitig ein Blatt in ihrem Album mit einem Gedicht, Zitaten oder eigenen Zeichnungen beziehungsweise Scherenschnitten ausfüllten und unterschrieben. Man bat aber nicht nur Freunde um einen Eintrag in das Stammbuch, sondern auch seine Professoren und hochgestellte Persönlichkeiten wie Pfarrer, Adlige und hohe Beamte, um sich deren Protektion zu versichern, wenn man an eine andere Universität wechselte.


Stammbuch des Nürnberger Arztes Christoph Jakob Trew

Handschrift, 1756 - 1765, Nürnberg

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Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Stammbücher hauptsächlich als universitätshistorische Quelle betrachtet; erst in den letzten Jahrzehnten hat sich der Blickwinkel erweitert. Seit Ende des letzten Jahrhunderts wird auch vermehrt mit der Katalogisierung der reichen Stammbuchbestände, es sind insgesamt wohl an die 20.000 Alba Amicorum in öffentlichem Besitz, begonnen.

Die Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg besitzt an die 80 Stammbücher, vor allem des 18. Jahrhunderts. Darunter befinden sich auch fünf Stammbücher aus dem Besitz Trews, in denen viele Einträge namhafter Bürger Nürnbergs nachgewiesen werden können.

[Link zur digitalen Stammbuchsammlung]



Trew Stammbucheintrag

Handschrift, 1765, Erlangen

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Stammbuchseite Trew zugeschnitten.jpg
Stammbucheintrag von Johann Jakob Mayer an Trew am 4. Juni 1765
Ein Gut, das glücklich macht, muß, solls mich wahr entzücken,
nicht unbeständig seyn und für den Geist sich schicken.
_______________________________________
Eeuer Wohlgebohren Bibliothek und Naturalien-
Kabinet zeigen genug daß sie einem sehr großen
Gelehrten zugehören, deßen Ruhm sich weit in die
Welt aus breitet. Der Name Trew wird der
Nachwelt unvergeßlich seyn, und Deutschland kann
sich rühmen, daß es in dero Person einen der
geschicktesten Medicorum dieses Jahrhunderts her-
vorgebracht hat. Ich halte es vor ein vorzüg-
liches Glück meinen Namen unter die Denk-
mähler sovieler Gelehrten und großen Männer
setzen zu dörfen. Johann Jakob Mayer.
               Erlang den 4. Juny 1765

[Link zur Stammbuchseite]



06

Einzigartige Sammlungen



Symbolbild: Weltkrieg in Erlangen

Fotografie

Aus der Sammlung von

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Bibliotheken und Erster Weltkrieg

Zwischen 1914 und 1918 versuchten Bibliotheken, Archive, Museen, Behörden und Privatpersonen den Ersten Weltkrieg in eigenen Sammlungen möglichst vollständig zu dokumentieren. Die Zeitgenossen empfanden den Krieg als so einschneidend, dass sie alle Arten von Materialien für die Nachwelt erhalten und nachweisen wollten. Ihnen war bewusst, dass zum ersten Mal Krieg nicht nur an den realen Fronten, sondern genauso wirksam in den Massenmedien geführt wurde.

Auch in der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg gibt es eine Sammlung zum Ersten Weltkrieg: Sie enthält neben Büchern, Zeitschriften und Zeitungen auch Post- und Landkarten, Plakate, Feldpostbriefe, Akten aus den Gefangenenlagern Erlangen und Grafenwöhr, Lebensmittelkarten und Notgeld.

[Link zum Gesamtbestand im Bibliothekskatalog]
[Die Weltkriegssammlung digital]


Collage Weltkriegssammlung

Aus der Sammlung von

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Die Weltkriegssammlung umfasst neben Büchern auch eine große Vielfalt an Nichtbuchmaterialien, die ab 1914 erschienen sind. Dabei wurde unabhängig des Erscheinungslandes gesammelt, also auch Erzeugnisse von verfeindeten Ländern.


Anhänger für die Beförderung von verwundeten oder kranken Soldaten

1915

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Krankenscheine_überarbeitet_gelb_konvertiert.jpg


Eines der eher kuriosen Stücke der Weltkriegssammlung sind diese Krankentransportkarten. Die Streifen am Rand der Karte konnten eingerissen werden, um den Gesundheitszustand des Patienten nachzuweisen.



Kriegsanleihe-Kalender

Postkarte, 1917, Berlin

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Anleihen_Kalender_überarbeitet_gelb_konvertiert.jpg

Der Kriegsanleihe-Kalender warb für das Zeichnen von Kriegsanleihen. Zu lesen ist dort für den September/Oktober 1917:

  • 19. September: Geld flüssig machen!
  • 23. September: Bank zur Zeichnung beauftragen
  • 28. September: Müller antelefoniren ob gezeichnet!
  • 2. Oktober: Hindenburg-Tag
  • 6. Oktober: Haus Geld zur Schulzeichnung
  • 10. Oktober: 7h Stammtisch (Kriegs-Anleihe-Abend)
  • 14. Oktober: Kriegsanleihe-Nationaltag
  • 16. Oktober: Zeichnung erhöhen!
  • 18. Oktober: Schluß der Zeichnung Mittags 1 Uhr!




Reisebrotmarke

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Brotmarke_gelb_konvertiert.jpg
Das Brot wurde im Ersten Weltkrieg ab dem 25. Januar 1915 über solche Lebensmittelmarken rationiert. Später folgten Milch, Butter und Eier.


Assignaten der Stadt Sedan und Region

Papiergeld, 1915

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Geld_gelb_konvertiert.jpg
Nach der Destabilisierung des Währungssystems Frankreichs im Krieg wurde zeitweise auf Notgeld in Papierform zurückgegriffen


Der Vater der Lüge und seine treuesten Söhne

Postkarte, [1914], München

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Vater_der_Lüge_gelb_konvertiert.jpg
Propaganda-Postkarte mit einer Darstellung Frankreichs, Englands und Russlands als Sprösslinge des Teufels


Official Post Card "The Friends of Peace"

The Friends of Peace, Postkarte, 1915, Chicago

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Postkarte_gelb_konvertiert.jpg
Die USA präsentierten sich vor dem Kriegseintritt 1917 noch als Vermittler des Friedens


Metz S. O

Dépôt de la Guerre, Karte, 1896

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Kurzbeschreibung
Karte zu Gebietsausschnitt aus dem heutigen Département Meuse rund um die Stadt Étain
Karte_Metz_gelb_konvertiert.jpg
Eine Karte der Stadt Étain - praktisch zum Zusammenfalten


Aus meiner Kriegszeit

Verfasser: Karl Bröger, Buch, [1915], Nürnberg

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Kurzbeschreibung
https://ausstellungen-red.deutsche-digitale-bibliothek.de/bibliotheksgeschichte-fau/viewer/show/20/#page/n0/mode/2up
Gedichtsammlung_gelb_konvertiert.jpg


Der aus Nürnberg stammende Karl Bröger (1886-1944) zählt zu den bekanntesten Arbeiterdichtern Deutschlands. 1914 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und im selben Jahr aufgrund einer erlittenen Kriegsverletzung als dienstuntauglich wieder entlassen. Seine Kriegserfahrungen haben ihn und seine literarischen Werke seitdem stark geprägt. Sie stellen die Realität des Kampfes und Details der modernen Kriegstechnik in den Vordergrund.
Mehrere seiner Gedichte wurden dabei gegen seinen Willen vom Nationalsozialismus vereinnahmt. Nach seinem Tod wurde ihm sogar ein Parteibegräbnis gewährt, obwohl Bröger 1933 noch als SPD-Stadtrat im KZ Dachau inhaftiert war und seine literarischen Werke bewusst unpolitisch gehalten waren.

Hier kann ein Blick auf einige seiner frühen Gedichte geworfen werden.



Symbolbild: Sondersammelgebiet

Fotografie

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Sondersammelgebiete Philosophie und Bildungsforschung

Seit dem Jahr 1949 bis zur endgültigen Einstellung zum Jahresende 2015 förderte die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Bibliothekswesen sogenannte Sondersammelgebiete. Dabei waren landesweit den wissenschaftlichen Bibliotheken nach Fächern bestimmte Sammelschwerpunkte  zugeteilt, zu denen die Bibliotheken lückenlos sämtliche Literatur des In- und Auslandes erwerben sollten, um überregional den wissenschaftlichen Spitzenbedarf decken zu können.

Die Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg betreute bis Ende 2013 die Sondersammelgebiete Philosophie und Bildungsforschung. Dabei wurde auf einen qualitativ guten Bestand an philosophischer und pädagogischer Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts aufgebaut. An die Stelle der Sondersammelgebiete traten inzwischen die Fachinformationsdienste (FID).  Die Universitätsbibliothek ist in Kooperation mit weiteren Bibliotheken für den FID Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung verantwortlich.


Inventum Novum Qvadrati Logici Universalis

Verfasser: Johann Christian Lange
Provenienz: Christian Masius, Buch, 1714, Gießen

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Kurzbeschreibung
In Triangvli Qvoqve Formam Commode Redacti. Cvivs Inuenti Historia pariter ac Vsus, (isque per Vniuersam Logicam amplissimus,) ad ferendam aequam doctorum hominum Censuram breuiter hic proponuntur
Trianguli_Logici_konvertiert.jpg

Sammlung Masius

Grundlegend für das Fach Philosophie und für die geisteswissenschaftlichen Fächer im Allgemeinen war die Bibliothek von Christian Masius (1711-1787), außerordentlicher Professor der Philosophie in Erlangen, dessen Sammlung von ca. 5000 Titeln in 6000 Bänden als Nachlass 1787 an die Universitätsbibliothek kam. Masius sammelte vor allem Werke über Naturrecht, Theologie, Geschichte, Hebraica und eben auch zeitgenössische Philosophie. Die Sammlung von Masius, die auf die vorhandenen Wissenschaftsfächer aufgeteilt wurde, ist daher einer der Gründe warum die Universitätsbibliothek Erlangen das Sondersammelgebiet Philosophie überhaupt betreuen konnte.

[Link zur digitalen Sammlung]





Die Struwwel-Liese oder lustige Geschichten und drollige Bilder für Kinder

Lütje, Julius
Maddalena, Francesco, Buch, [ca. 1925], Fürth

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Struwwel_Liese_Cover(1).jpg
Die Struwwel Liese - eine zeitgerechte Kindererzählung für unartige Mädchen (4 VAR 152)


Nachweis und Archivierung

Das Pflichtexemplarrecht bezeichnet das Recht einer Bibliothek, mindestens ein Exemplar jedes Werkes, das in der jeweiligen Region veröffentlicht wurde, von den Verlagen einzufordern. Bereits im Gründungsjahr 1743 hatte Markgraf Friedrich bestimmt: "Von allen Büchern und Schrifften welche in Unserem Fürstenthum und Landen gedruckt werden, soll ein gebundenes Exemplar zur Universitäts-Bibliotheque gratis eingeliefert werden".

Damit war die gesetzliche Grundlage für eine Pflichtablieferung aller im Markgrafentum gedruckten Werke geschaffen. Erst mit der Zeit setzte sich die Abgabepflicht durch und bescherte der Bibliothek allerlei unvermutete Bestände, wie zum Beispiel das Kinderbuch "Struwwel Liese" - der ebenso gewalttätige Gegenentwurf zum Struwwelpeter.



Bienen, Wespen, Hummeln

Verfasser: Angelika Rusche-Göllnitz
Künstler: Stefan Lohr, Buch, [2020], Nürnberg

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2020, Tessloff Verlag, Ragnar Tessloff GmbH & Co KG, Nürnberg, Germany

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Kurzbeschreibung
Warum sind die gestreiften Insekten so wichtig für uns? Wie funktioniert eigentlich die Bestäubung? Welche Funktion hat die Bienenkönigin? Der Band aus der Reihe Was ist was Junior beantwortet Fragen rund um die nützlichen Tiere. Kinder entdecken Spannendes über die gestreiften Hautflügler: Was Hummeln, Wespen und Bienen voneinander unterscheidet, dass sich Bienen durch Tanzen verständigen und wie man sich vor schmerzhaften Wespenstichen schützt. Eine Imkerin erklärt, wie Honig entsteht und was Bienen im Winter fressen. Mit zahlreichen Entdeckerklappen - für den detaillierten Blick hinter die Kulissen!
Was ist was - Bienen.png

Auch moderne Kinderbücher wie die Sachbücher aus der "WAS IST WAS"-Reihe des Tessloff Verlags aus Nürnberg befinden sich in der Sammlung der Universitätsbibliothek. Weitere Exemplare müssen an der Bayerischen Staatsbibliothek und der Deutschen Nationalbibliothek abgegeben werden.





Straußenei mit Elefantenabbildung

Kunstobjekt, 1801-1850

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Kurzbeschreibung
Ein graviertes Straßenei, das Jagdszenen aus Afrika zeigt. Vermutlich aus der ersten Hälfte des 18. jahrhunderts
Ms_X_38_Ei_mitElefant(1).jpg
Ein graviertes Straußenei, das Jagdszenen aus Afrika zeigt, entstanden vermutlich in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts - MS.X 38


AllerlEi Kostbarkeiten

Neben den Handschriften, Inkunabeln und den ganz gewöhnlichen gedruckten Büchern haben sich im Laufe der Zeit auch ein paar untypische Gegenstände in die Sammlung eingereiht. Die wenigsten würden wahrscheinlich in einer Universitätsbibliothek Straußeneier, Abgüsse antiker Gemmen, eine umfassende Sammlung an Zeichnungen und Graphiken, Münzen aus aller Welt vom Altertum bis zur Neuzeit oder gar alte Waffen erwarten.
Die Objekte spiegeln dabei die belebte Geschichte der Friedrich-Alexander-Universität wider. So stammen die Gegenstände aus dem 18. Jahrhundert hauptsächlich aus dem markgräflichen Naturalienkabinett und dienten als Anschauungsmaterial. Später kamen die bibliotheksfremden Objekte hauptsächlich über Schenkungen von Wissenschaftlern in die Bibliothek.



Gravierte Nautilusschale aus der markgräflichen Kunstkammer

Kunstobjekt, 1801-1850

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Ms_X_38_Nautilus3_a.jpg
Ebenso wie gravierte Straußeneier galten auch kunstvoll bearbeitete bearbeitete Nautilusschalen als begehrte Sammelobjekte - MS.X 38


Tetradrachme

Provenienz: Dr. Friedrich Will - 1916 (Erlanger Privatgelehrter. Leutnant a. D.), Münze, ca. 479-393 v. Chr., Athen (Attika)

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Kurzbeschreibung
Ein Vierdrachmenstück aus der Zeit von 527-430 v. Chr. aus Attika. Abgebildet ist die Göttin Athena auf der Vorderseite und die Eule als Symbol der Göttin auf der Rückseite. Für die Prägung waren hohe künstlerische Fähigkeiten von Nöten. Ein Handwerker hat für die Herstellung etwa vier Tage gebraucht.
Die meisten griechischen Münzen der archaischen und
klassischen Zeit bildeten Götter und ihre Symbole ab, um zu zeigen, dass eine Stadt in einer besonderen Verbindung zu einer bestimmten Gottheit stand. Diese Münze entwickelte sich zu einer der bekanntesten Währungen in historischer und handelspolitischer Hinsicht. Attische „Eulen“ fanden sich überall dort, wo griechische Kaufleute Handel trieben. Sie sind auch im gesamten Perserreich von Babylon bis Afghanistan gefunden worden.
Die Münzsammlung der Universitätsbibliothek umfasst rund 28.000 Stücke aus allen Epochen und bildet dadurch eine der größten universitären Sammlungen Deutschlands. Dabei stammt sie nicht, wie vielleicht zu erwarten wäre, aus dem Besitz der Markgrafen, sondern wurde gestiftet, geschenkt oder angekauft. Viele Teile der Sammlung sind dabei noch nicht vollständig erschlossen.

Neben der Beschreibung in gedruckten Katalogen wurde allerdings ein sehr kleiner Teil der Münzsammlung im Rahmen des NUMiD-Verbundes (Netzwerk universitärer Münzsammlungen in Deutschland) digitalisiert und im Interaktiven Katalog der Münzkabinette nachgewiesen.

Link zur digitalen Sammlung

Die hier dargestellte Tetradrachme aus Attika findet sich ebenfalls in der digitalen Sammlung wieder. Die Prägung erforderte hohe künstlerische Fähigkeiten und bis zu vier Tage Arbeitszeit.


Wachsabdrucksammlung römischer Konsule und Könige

Wachsabdruck, 1801-1850

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Ms_X_31_tabl_9.jpg
Ein Tableau römischer Konsuln und Kaiser aus der Abdrucksammlung (Daktylothek) - MS.X 13


Japanisches Katana

Schwert, 1801-1850

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Ms_X_51_Schwert.jpg
Ein japanisches Katana mit Saya, der zugehörigen Schwertscheide - MS.X 51


Selbstbildnis des etwa zwanzigjährigen Dürer

Künstler: Albrecht Dürer (1471-1528), Grafik, [1491/92], Oberrhein

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Kurzbeschreibung
Der junge Dürer mit abgestütztem Kopf, grüblerischem Blick und Binde
Dürer_Selbstportrait.jpg
Dürer, Albrecht: Selbstbildnis (B 155 v)

Die Graphische Sammlung

Die Graphische Sammlung kam als Teil der Schlossbibliothek Ansbach 1805 nach Erlangen und ist von herausragender Bedeutung für die Kunstgeschichte Frankens. Sie umfasst insgesamt rund 2.000 Handzeichnungen des 14. bis frühen 18. Jahrhunderts, 1.000 Holzschnitte, 4.000 Kupferstiche und Radierungen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert sowie 375 Stadtpläne, Veduten und Architekturabbildungen.
Ein großer Teil der Sammlung wurde vermutlich bereits im frühen 17. Jahrhundert von Nürnberger Kunstsammlern zusammengetragen, weshalb das Ensemble als einzigartiges Zeugnis der großen Nürnberger Kunstsammlertradition verstanden wird. Neben Albrecht Dürer (1471-1528), der mit mehreren Zeichnungen und zahlreichen Druckgraphiken in der Sammlung vertreten ist, sind alle bedeutenden Künstler dieser Epoche vertreten.





Gebirgslandschaft bei Sonnenuntergang

Künstler: Albrecht Altdorfer (1480-1538), Grafik, [um 1522], Regensburg

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Altdorfer_Gebirgslandschaft_Cimelia_S_104_konvertiert.jpg
Albrecht Altdorfer gilt als Schüler Dürers und zählt zu den bedeutendsten Vertretern der Donauschule. Aus seiner Hand stammt diese Landschaft (B 812)


Schiffe auf ruhiger See

Künstler: Johan Teyler (1648-1712), Grafik, [1679?]

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Kurzbeschreibung
Links vorn ein großes Kriegsschiff
Teyler_Schiffe.jpg
Der Niederländer Johann Teyler entwickelte eine Methode, mit der er Farbdrucke mit nur einem Kupferstich erstellen konnte. (AK 2360)


La Pliniana, Lago di Como

Künstler: Joseph Rebell (1787-1828), Grafik, 1811, Comer See

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Rebell_Lago_di_Como.jpg
Josef Rebell, einer der sogenannten Deutsch-Römer und der ersten Realisten der Landschaftsmalerei, malte dieses Aquarell des Comer Sees. (K.B 40)

Obwohl das Herzstück der Graphischen Sammlung aus der Ansbacher Schlossbibliothek ursprünglich ausschließlich Kunstwerke vom 14. bis zum 18. Jahrhundert abdeckte, sind mittlerweile auch bedeutende Künstler des 19. und frühen 20. Jahrhunderts umfassend vertreten. Dies ist vor allem den großzügigen Schenkungen privater Sammler zu verdanken. Zu den umfassendsten zählen dabei die Sammlung von Ernst Luthardt (1863-1937) - mit Schwerpunkt zur Münchner Kunstszene - und im kleineren Maßstab die Sammlung von Dr. Ruprecht Kamlah (*1941) zu Werken deutschsprachiger Künstler mit Wohnsitz in Rom. Beide Schenker waren Alumni der Friederich-Alexander-Universität.



07

Bibliothek im Wandel der Zeit



Bibliothek im Erlanger Schloss

Grafik

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Viele Häuser - eine Bibliothek

Die heutigen Dimensionen der Universitätsbibliothek sind das Ergebnis eines steten Wandels, der sich über Jahrhunderte erstreckte. Hand in Hand mit der immer größer werdenden Büchersammlung stieg auch der Platzbedarf.
Was mit der Unterbringung in der ehemaligen Ritterakademie begonnen hat, ist nun ein großes, historisch gewachsenes Konstrukt, das sich auf über 150 Bibliotheksstandorte verteilt. Und die baulichen Maßnahmen sind noch lange nicht abgeschlossen ...


Foto vom Magazin im Schlossgebäude

Fotografie

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Magazin_Schloss.PNG


Unterkunft im Schloss

Der erste große Umzug ging einher mit der Übernahme der Altdorfer Universitätsbibliothek, durch die der Buchbestand auf etwa 80.000 Bände anwuchs. Dies erschöpfte die Platzreserven des alten Gebäudes vollends, weshalb nach einigen Umbaumaßnahmen die Bibliothek schließlich 1825 im ehemaligen Erlanger Schloss ein neues Zuhause fand. Die Arbeitssituation im Schloss erwies sich jedoch als nicht besonders zufriedenstellend – zumal die im Prinzip übernommene Grundrissaufteilung des höfischen Hauses für Bibliothekszwecke weitgehend ungeeignet war und eine zeitgemäße Logistik verhinderte.



Der Erlanger Altbau

Fotografie

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Bald nach Bezug des Schlossgebäudes herrschte erneut Raumnot. Ab den 1870er Jahren waren alle Freiräume mit Regalen vollgestellt und eine Expansion der Universitätsbibliothek auf absehbare Zeit unumgänglich – daran änderte auch nichts, dass die Universitätsbibliothek nach Fertigstellung des neuen Kollegienhauses 1889 alleinige Nutzerin des Schlossgebäudes wurde. Die beengten Räumlichkeiten führten schließlich zu vollgeladenen Galerien, die nur unter Lebensgefahr zu besteigende Bücherwände von bis zu fünf Metern Höhe bildeten. Deshalb wurde ein Neubau für die mittlerweile etwa 250.000 Bände an Monographien und Zeitschriften und circa 300.000 Dissertationen errichtet, der 1913 bezogen wurde und die heutige "Alte Universitätsbibliothek" (Hintergrund) darstellt.


Collage Standorte UB Erlangen-Nürnberg

Fotografie

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UB Erlangen-Nürnberg

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Kurzbeschreibung
Die vier großen Standorte im Überblick
(von links oben nach rechts unten):

- Hauptbibliothek
- Technisch-naturwissenschaftliche Zweigbibliothek
- Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Zweigbiblitohek
- Erziehungswissenschaftliche Zweigbibliothek

Die Universitätsbibliothek wuchs in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts sprunghaft an, als die Bibliotheken der Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Nürnberg (1961) sowie der Pädagogischen Hochschule Nürnberg (1972)  im Zuge der Eingliederung der UB zugeordnet wurden. Auch die Gründung der Technischen Fakultät (1966) fiel in diesen Zeitraum.
Außerdem wurden die einzelnen Institutsbibliotheken organisatorisch zu 15 Teilbibliotheken zusammengefasst und der Universitätsbibliothek unterstellt. 1974 wurde in Erlangen ein Neubau mit Informationszentrum, Ausleihe, Lesesälen und Magazinturm eröffnet, der mit dem historischen Gebäude über einen Tunnel verbunden ist.


Symbolbild: Heutige Aufgaben an der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg

Fotografie

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UB Erlangen-Nürnberg

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Kurzbeschreibung
Dargestellt sind die Benutzerkabinen der Hauptbibliothek und ein Tischscanner aus der Digitalisierungsabteilung

Die Bibliothek als Ort des Austauschs

Heute verfügt die Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg über einen Gesamtbestand von mehr als 5 Millionen Medien. Dazu gehören gedruckte und elektronische Zeitschriften und Zeitungen, über eine halbe Million Titel aus dem Altbestand sowie eine der größten Sammlungen an Dissertationen in Deutschland. Die Bibliothek hütet längst nicht mehr nur die Schätze der Vergangenheit, sie präsentiert sie mit Digitalisierungsprojekten weltweit. Für Universitätsangehörige und Interessierte aus der Region entwickelt sie neue Angebote, bietet Lernplätze an vielen Standorten und fördert mit einem breit aufgestellten Schulungsangebot zielgruppenorientiert eigenverantwortliche Informationskompetenz.

Eine virtuelle Ausstellung von

Team

Digitalisierungsabteilung Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg

Erstellt mit :
DDB Studio
Ein Service von:
DDB Studio

Diese Ausstellung wurde am 03.04.2023 veröffentlicht.



Impressum

Die virtuelle Ausstellung Schatzkammer des Wissens wird veröffentlicht von:

Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg
Alte Universitätsbibliothek: Universitätsstrasse 4, 91054 Erlangen
Hauptbibliothek: Schuhstrasse 1a, 91052 Erlangen
Postanschrift: Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg, 91051 Erlangen
gesetzlich vertreten durch den Präsidenten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Kontaktangaben der UB-Direktion:

Telefon: +49 9131 85–22151
Fax: +49 9131 85-29309
E-Mail:  ub-direktion@fau.de

Inhaltlich verantwortlich:
Zentrales Referat Öffentlichkeitsarbeit
Verantwortlich: Gisela Glaeser
E-Mail: ub-presse@fau.de

Kurator*innen:
Alexander Prüfling
Gisela Glaeser
Michael Ammon

 

Rechtliche Hinweise:
Die Deutsche Digitale Bibliothek verlinkt die virtuelle Ausstellung auf ihrer Internetseite https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/content/virtuelle-ausstellungen. Dabei wurde auf die Vertrauenswürdigkeit der Institution, welche die Ausstellung veröffentlich hat sowie die Fehlerfreiheit und Rechtmäßigkeit der virtuellen Ausstellung besonders geachtet. Der auf dieser Internetseite vorhandene Link vermittelt lediglich den Zugang zur virtuellen Ausstellung. Die Deutsche Digitale Bibliothek übernimmt keine Verantwortung für die Inhalte der virtuellen Ausstellung und distanziert sich ausdrücklich von allen Inhalten der virtuellen Ausstellung, die möglicherweise straf- oder haftungsrechtlich relevant sind oder gegen die guten Sitten verstoßen. 

DDBstudio wird angeboten von:  
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handelnd für das durch Verwaltungs- und Finanzabkommen zwischen Bund und Ländern errichtete Kompetenznetzwerk

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Inhaltlich verantwortlich: 
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Leiterin der Geschäftsstelle
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Von-der-Heydt-Straße 16-18
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Konzeption:
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Stephan Bartholmei, Deutsche Digitale Bibliothek
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Design: 
Andrea Mikuljan, FIZ Karlsruhe - Leibniz Institut für Informationsinfrastruktur GmbH

Technische Umsetzung:
Culture to Go GbR mit Grandgeorg Websolutions

Hosting und Betrieb:  
FIZ Karlsruhe - Leibniz Institut für Informationsinfrastruktur GmbH



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