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Die Donau ist lebensstiftend. Sie verbindet Orte, die vermeintlich nichts gemeinsam haben. Der Fluss überwindet kulturelle, zeitliche und geographische Grenzen. Franz Grillparzer (1791–1872) spricht vom „Silberband“ [1], das die multiethnische Habsburger Monarchie zusammenhält. Und wenn die Verständigung manchmal schwer war, schienen Musik und Tanz – etwa „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauss (1825–1899) – weiterzuhelfen. Der Fluss schafft einen geografischen Raum, der sich über 14.630 Quadratkilometer erstreckt. Nachfolgend kann er auf unterschiedlichen Karten betrachtet werden.
Reisen werden seit 1869 von Postkarten begleitet. Sie werden oft von der Peripherie ins Zentrum versendet, um dem Zentrum zu zeigen, wie es in der Peripherie ist.
Welche Postkarten hätten wohl Franz Grillparzer und György Dalos von ihren Donaureisen geschrieben?
Ulm war schon seit der Stauferzeit ein Handelsknotenpunkt. Die Donauschifffahrt entwickelte sich zur tragenden Säule der Stadt. Durch den florierenden Handel konnten Großprojekte, wie das Ulmer Münster, über Jahrhunderte finanziert werden.
Auch heutzutage ist die Donau zentral, allerdings als Promenade und „große Zuschauertribüne“.[1] Die Donaubrücken verbinden hier zwei Bundesländer, sie überqueren die Grenze zwischen Ulm und Neu-Ulm.
Die an den ikonischen schwarz-weißen Streifen erkennbaren Ulmer Schachteln sind ein Wahrzeichen der Stadt. Auf den aus Tannenholz gezimmerten „Einwegschiffen“ fuhren im 17. und 18. Jahrhundert viele Auswanderer aus dem Deutschen Reich Donau abwärts. Sie machten sich auf den Weg in ein unbekanntes Land, von dem es hieß, dass dort „gebratene Tauben fliegen“.[1] Auf der wochenlangen, kräftezehrenden Reise bildete sich eine Schicksalsgemeinschaft.
Letzter Montag im Juli. Ulm. Weinhof.
„Reichen und Armen ein gemeiner Mann zu sein in allen gleichen, gemeinsamen und redlichen Dingen ohne allen Vorbehalt.“ [1]
Seit 1345 lässt die Ulmer Bürgerschaft diesen Schwur jährlich aus dem Mund des Bürgermeisters erklingen, um danach stolz und ungezwungen in einem karnevalesken Schlauchbootvergnügen zur Feier ihrer Unabhängigkeit die Donau hinabzufahren – auf schwäbisch wortwörtlich Nabada.
Die Donaumetropole Wien war Hauptstadt eines Vielvölkerstaates und Begegnungsort verschiedenster Kulturen, ein wichtiges Handelszentrum und eine Schnittstelle zwischen Orient und Okzident. Über den gewaltigen Strom „spannen sich von jeher alle die Fäden aus, welche Deutschland mit dem Oriente verbanden".[1]
Vom Herzen der Stadt aus gesehen ist die Donau überraschenderweise Peripherie, während der Donaukanal ihren „kleineren ordinären Bruder“ [1] darstellt, welcher jedoch Hauptstrom der städtischen Alltags ist. Der Kanal gräbt sich tief in die umliegenden Arbeiter- und Bürgerviertel ein und nimmt dabei eine duale Persönlichkeit an – eine „Riviera“ [2] der Lohnarbeit einerseits und ein Fließband der produktiven Wertschöpfung andererseits: „Langsam, mit mahlenden Maschinen und qualmenden Schloten kam das Zugschiff stromauf …“ [3]. Arbeiter kämpfen gegen den Strom, doch während das Bürgertum sich an der italienischen Küste erholt, genießen sie in ihrer Freizeit die heimische „Riviera“.
Szene Vor dem Eingang des Gänsehäufel
Erzähler: „Dank der perversen Weltanschauung/ des löblichen Gemeindesrats/ bedarf es eigentlich der Trauung/ Zum Schlürfen des Familienbads“ [1]
Herr Meier (Blondi): Darf ich fragen, gnäd’ges Fräulein, ob wir für heut‘ verheirat‘ sein möchten? Wegen dem Gänsehäufl… da lassen’s doch nur Ehepaare rein.
Elsi: Es war schon lang‘ meine Sehnsucht zum Gänsehäufel zu fahren. Ja, wir sin‘ verheirat‘! Ist’s doch ein herrlich moderner Jungbrunn‘.
Szene Bei der Kasse
Pförtner: Fräulein, Sie haben aber sehr jung geheirat‘!
Sie erröten und treten ein.
Szene Im Familienbad
Elsi: Oh, schau, da ist auch der Papa im Trikot mit zwei jung‘ Damen! …. Und da die Mutti, sie hat uns bestimmt erwischt...[2]
Die Donau spiegelt in Wien nicht nur den Prunk und Glanz einer Stadt wider, in der sogar den meisten Friedhöfen etwas Edles anhaftet. Am Albernen Hafen fließt die Donau mit der Wiener Morbidität zusammen. Hier werden Ertrunkene ans Ufer gespült, von wo sie in den Friedhof der Namenlosen überführt werden.
Der schlichte Friedhof wurde lange vom Totengräber Josef Fuchs betreut, der bis zu seinem Tod im Alter von 90 Jahren (1996) darum bemüht war, die Donautoten zu identifizieren und ihnen ein gebührendes Andenken zu schaffen. Seine Tätigkeit wurde u.a. in Nikolaus Geyrhalters Filmerstling Angeschwemmt (1994) festgehalten. Für seine aufopferungsvolle Tätigkeit wurde Josef Fuchs mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien geehrt.
Budapest würde ohne Brücken nicht existieren. Sie verbinden die ehemaligen Städte Buda, Óbuda und Pest, die vor 1873 unabhängig voneinander existiert haben. Symbolträchtig ist der Bau der Kettenbrücke: Zu groß für einen Einzelnen brauchte es eine kollektive Anstrengung beider Flussseiten, Arm und Reich schlossen sich zusammen. Die Brücke war Teil des jungen Nationalgefühls und Beweis nationaler Stärke. Die eigentliche Bedeutung bekommt sie nicht nur im Großen, sondern auch im Kleinen - in den alltäglichen Momenten, den neuen Beziehungen (vielleicht auch der Liebe?) und der Verzweiflung bis hin zum Sprung in den Tod. Die Donau ist Quell des Lebens und Ort des Sterbens: „die Donau gibt, die Donau nimmt“.[1]
Als die Rote Armee sich auf ihrem Vormarsch 1944 Ungarn näherte, wollte der ungarische Reichsverweser Miklós Horthy sich auf die Seite der Alliierten schlagen. Dies wussten die Deutschen zu verhindern, indem sie die faschistischen Pfeilkreuzler an die Macht putschten. Dies bedeutete für Hunderttausende ungarische Juden den Tod. Gleich nach ihrer Machtübernahme im Oktober 1944 erschossen die Pfeilkreuzler Tausende Juden am Ufer der Donau. Daran erinnert das 2005 errichtete Denkmal „Schuhe am Donauufer“. Es greift die Tatsache auf, dass sich die Juden vor ihrer Erschießung entkleiden mussten.
Zugleich beschreibt Sándor Márai, ein bedeutender ungarischer Schriftsteller, Budapest bei seiner Rückkehr in die vom Zweiten Weltkrieg zerstörte Stadt:
„In der Tiefe, zwischen den Trümmern […] fault und schimmelt der >>Bürger<<, der ich war. In den Kellern unter den Ruinen und unter den löchrigen Dächern ächzten Menschen.“ „Es gab viele, […] für die die Ankunft der Sowjetarmee gleichbedeutend mit der Befreiung war. [...] Die überwiegende Mehrheit der ungarischen Bevölkerung, empfand das, was eintrat, nicht als Befreiung, [sondern] als Belagerung." [1]
„Das Vibrieren übertrug sich auf die Häuser, auf die Fahrbahn, auf den Gehsteig, ich spürte, wie das vielfache Zittern in meinen Gliedern zusammentraf. Nicht ich zitterte.“ [1]
Aus einem friedlichen Studentenprotest entwickelte sich innerhalb weniger Tage ein Aufstand gegen das kommunistische Regime. Trotz anfänglicher Erfolge wurde der Aufstand nach elf Tagen, am 4. November 1956, von sowjetischen Truppen blutig niedergeschlagen. Die Flagge erhielt anstelle des Leerraumes ein neues Wappen, doch die alte Ordnung wurde wiederhergestellt.
Der selbsternannte beste Schüler Stalins, Mátyás Rákosi, weckte in seiner Zeit als Diktator (1947–1956) das Misstrauen der Bevölkerung. Aus dem Amoklauf gegen Umwelt und Gesellschaft folgten Furcht vor Willkür und Verlustangst, die in Horrorvorstellungen mündeten. So mutmaßen die Figuren eines Romans von István Kemény über einen diktatorischen Plan, „die vor uns verlaufende Strecke des Flussbetts ebenfalls trocken[zu]legen“.[1] Geblieben wären nur die Brücken und Kaie. Die damals schwelende Furcht kann heute durch das Feuern künstlicher Neuronen erfahren werden, wie in diesem KI-generierten Bild.
Abseits der schillernden Wahrzeichen der Budapester Metropole mit ihren märchenhaften Prunkbauten des 19. Jahrhunderts führt die Donau uns auch an abgelegene, sogar verlorene Orte. Ein Exempel für einen solchen Ort ist die Háros-Insel – ein ehemaliger Militärstützpunkt und Standort längst zerfallener Industrie, den sich die Natur langsam zurückerobert.
Belgrad und Semlin standen häufig im Zentrum großer Konflikte, sei es zwischen West und Ost, Christentum und Islam oder nationaler und imperialer Ambitionen. An die Überwindung dieser Ambivalenzen erinnert der Verlauf der Donau wie eine Naht in der zusammengewachsenen Stadt. Heutzutage verbinden Brücken das alte Belgrad mit dem neuen Viertel am anderen Donauufer. Sie sind Wahrzeichen der Donaumetropole mit ihrer bewegten Geschichte. „Ganz Alt-Belgrad fährt nach Neu-Belgrad. Ganz Neu-Belgrad fährt nach Alt-Belgrad. Die Brücken sind voller Autos. Die einen und die anderen glauben, auf der anderen Seite sei es besser.“ [1]
Wie ein Phönix aus der Asche stieg Belgrad in seiner Geschichte nach jeder Zerstörung in neuem Glanz empor. Die Stadt, an der Mündung von Save und Donau gelegen, blieb stets eine Festung, ein „dunum“, wie sie bereits die Kelten im 4. Jh. v. Chr. nannten . „Auf den Mauern der Festung Kalemegdan hat man das Gefühl, auf dem Bug eines Schiffs zu sein...“[1] Gesteuert wurde es von Römern, Byzantinern, Slawen, Türken, Serben, im Ersten Weltkrieg von Österreichern und im Zweiten von Deutschen. Schließlich wurde Belgrad Hauptstadt Jugoslawiens und scheiterte erneut. Wie ein Schiff navigiert die Stadt auf den Wellen zwischen Zentrum und Peripherie.
„Ein Großteil der Menschen, die heute Belgrad bevölkern, sind Zugereiste. Sie kamen aus allen Gegenden Jugoslawiens [...]“ und finden bis heute eine überfüllte Stadt voller Gegensätze vor: zwischen dem alten und neuen Teil der Stadt, zwischen Wehrhaftigkeit und Verletzlichkeit, zwischen Stadt und Land, aber vor allem zwischen Menschen. Für die Zugereisten, wie der Schriftsteller Milo Dor einer war, ist die Stadt „ein hartes Pflaster, wie in einer amerikanischen Großstadt“. Nur die Kinder, die hier geboren sind, verstehen diese Stadt, denn sie sind „echte Belgrader“ geworden.[1]
Die bis ins 16. Jahrhundert zurückreichende jüdische Tradition in Belgrad wurde durch die Gräueltaten der Nationalsozialisten fast vollständig ausgelöscht. Zurückgeblieben sind Sachen in Antiquariaten. Doch die jüdische Gemeinde formierte sich trotz aller Schwierigkeiten neu und führt das Erbe des jüdischen Lebens in Belgrad fort. Ein Beispiel ist der Chor „Baruch Brothers“, ein Zeugnis des interkulturellen Dialogs. Unter dem Titel „Serbisch-Jüdischer Chor: Momente der Freude in Krisenzeiten“ hat der Journalist Idro Seferi eine Reportage realisiert, die auf der Webseite der Deutschen Welle zu sehen ist.
Im Jahr 2000 hatte das serbische Volk bereits ein Jahrzehnt Krieg hinter sich. Doch am 5. Oktober 2000 gelang es einem Volksaufstand, den Präsidenten Slobodan Milošević zu stürzen. Wie bedrückend die Stimmung in Belgrad war und wie die Hoffnung im Zuge der Proteste aufkeimte, veranschaulichen die Texte des Schriftstellers Mihajlo Pantić:
„Das Leben befand sich in Depression, in einem endlosen hypnotischen, komatösen, lethargischen Winterschlaf [...].“ [1]Ada Kaleh (türk. „Festungsinsel“) war eine literarisch vielfach thematisierte Donauinsel. Ursprünglich hatte sie eine strategische Schlüsselstellung inne, weshalb die Habsburger hier 1689 eine Festung errichteten. Im 19. Jahrhundert wurde die Insel zu einem von den Großmächten vergessenen Niemandsland zwischen der Habsburger Monarchie und dem Osmanischen Reich. In der Folge wurde sie zu einem steuerfreien Schmugglerparadies und aufgrund ihres orientalischen Flairs zu einer Projektionsfläche für europäische Orientsehnsüchte. Die rumänischen Kommunisten bereiteten 1948 dem behaglichen Treiben ein Ende, bevor sie die Insel 1971 durch den Bau des Wasserkraftwerks „Eisernes Tor I“ in der Donau endgültig versinken ließen.
Die Donau bildet seit jeher Grenzen. Die Insel Ada Kaleh war am „Schnittpunkt der Grenzen“ [1], hier überlagerten sich Sprachen, Kulturen und Schicksale. Als osmanische Exklave blieb sie vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zu ihrem Untergang eine Reiseinsel. So gewährte sie als Heterotopie einen Zugang zu orientalischer Ästhetik. Sie erschien als vergessenes Land und als sedimentierter Raum kultureller Überlappungen. Offensichtlich wird dieser Charakter zum Beispiel durch die Moschee, die einst eine Franziskanerkirche beherbergte.
Ada Kaleh wurde zur „türkischsten Türkei“ [1] exotisiert. Zum vermeintlich Typischen wurden Basar, bunte Gewänder, Cafés, Minarett und Teppiche. Das ehemalige osmanische Großreich wurde im Niedergang beschrieben: So gleicht der „Palast [des Paschas] einem Bretterschuppen“ [2] und selbst die Natur wurde zur Darstellung der eigenen Überlegenheit vereinnahmt: Die Tiere seien kleiner und das Wetter schlechter im Vergleich zum 'Europäischen'. Diese Exotisierung wirkt als „kulturelle Verrätselung“ [3], die die Türken ab- und die vermeintlich modernen Europäer aufwertete.
„Es war, als sei die Zeit stehengeblieben“, schrieb der englische Aristokrat Patrick Leigh Fermor im 20. Jahrhundert über Ada Kaleh, die „Inselfestung“, die er viele Jahre vor ihrem wortwörtlichen Untergang besucht hatte.[1] Fasziniert durchstreifte er, wie viele andere Touristen seiner Zeit, die Insel, deren Bewohner ihre türkische Kultur in einer turbulenten Grenzregion über Jahrhunderte erhalten hatten. Die Besucher wurden von den weiterhin sichtbaren Spuren einer als exotisch empfundenen osmanischen Vergangenheit in Europa angezogen.
Die Selbstinszenierung der rumänischen kommunistischen Regierung in Großprojekten gleicht einer Zerstörungswut. Der „Mord an der Insel Ada Kaleh“ nach dem Bau des Staudamms am Eisernen Tor hatte zur Folge, dass „viele tausend Einwohner […] entwurzelt und […] an andere Orte verpflanzt wurden“. [1]
Patrick Leigh Fermor denkt bei seiner Reise zum Eisernen Tor in den 1970er Jahren über den Verlust nach: „Vielleicht werden die Menschen im Laufe der Zeit, wenn die Erinnerungen nach und nach verblassen, vergessen, was sie verloren haben.“ [2]
Unsere Flussfahrt Donau abwärts geht in der Hafenstadt Sulina an der Mündung ins Schwarze Meer zu Ende. Um die Wende zum 20. Jahrundert zählt die kleine, 5.000 Einwohner umfassende Stadt 150 Läden und 70 kleine Unternehmen. Grund dafür ist der Hafen am Schnittpunkt der Verkehrswege und die Europäische Donaukomission. Sie sollte die Schifffahrt auf der Wasserstraße regeln und ihre Monopolisierung verhindern. Die Blüte von Sulina endete mit den Weltkriegen und der nachfolgenden Isolation im Kalten Krieg als Grenzgebiet zwischen Rumänien und der Sowjetunion. Heute erinnert die Stadt als verblasstes Symbol der europäischen Vielfalt daran, dass Flüsse politische Grenzen überwinden und unterschiedliche Menschen zusammenführen können.
Die russische Minderheit der Lipowaner ist eine kleine Gruppe orthodoxer Christen, die sich in die entlegene Region des Deltas zurückgezogen haben. Der Schriftsteller Oscar Walter Cisek (1897-1966) bezeichnet sie als „Störjäger“ und „Lebewesen dieser Gewässer“, die ihrer Beute häufig menschliche Züge zuschreiben. Sie sehen in die „vorwurfsvollen Menschenaugen“ [1] eines gerade gefangenen jungen Fisches und bannen diesen Zauber, indem sie ihm ein Stück vom Maul abbeißen und ihn ins Wasser zurückwerfen. Das isolierte Donaudelta lässt einen Raum entstehen, in dem tradierte Grenzen zwischen Land und Wasser, Mensch und Tier, Jäger und Beute zeitweilig verschwimmen.
Im rumänischen Sozialismus waren Auslandsreisen nahezu unmöglich. Das Donaudelta stellte eine der wenigen Erholungsmöglichkeiten dar – auch für Dichter, die über die Monotonie und Lethargie dieser Landschaft schrieben: Das Delta ist „ein durchfahrtsort für fremde / und der wind pfeift das immergleiche lied.“[1] Die Trostlosigkeit weckte den Wunsch nach Landesflucht, wie Richard Wagner sie in seinem Gedicht „SULINA. SOMMER“ in nur sechs Wörtern zum Ausdruck brachte: „unerreichbar / die Schiffe / auf dem Wasser“. [2]
Abseits der kulturellen Zentren entstehen im Donaudelta merkwürdige Räume. „Nicht ausgeschlosen, dass meine Vorliebe für die Peripherie [...], meine perverse Liebe zu allem, was verschwindet, zerfällt und zugrunde geht, in Sfîntu Gheorghe ihre Erfüllung fanden.“ Das Potentielle fasziniert den Schriftsteller Andrzej Stasiuk.[1] Im Stillstand der Peripherie wird die Donau ein Ausgangspunkt zur Reflektion des Lebens. Denn wo nichts ist, kann alles sein.
Ayla Julie Balzter, Jan Hendrik Bergmann, Daniel Blume, Julia Isabel Damrath, Hagen Eberle, Serafin Eilmes, Nora Fotini El-Awdan, Simon Mauro Heß, Janis Hofmann, Peter Joschko, Matthias Benedikt Laufhütte, Max von Münster, Emma Punsmann, Julia Schmalzbauer, Alexander Surigin, Karl Frithjof Thöns, Hangzhi Yu und die Dozentinnen Dr. habil. Edit Király und Dr. Olivia Spiridon.
Bildnachweise zu den Titelseiten:
Titelbild: Donauverlauf mit heutigen Anrainerstaaten, Karte von Daniel Blume
01 Ausschnitt Donauverlauf, Google Earth, Map data ©2024 Google
02 Ulm, Google Earth, Map data ©2024 Google
03 Wien, Google Earth, Map data ©2024 Google
04 Budapest, Google Earth, Map data ©2024 Google
05 Belgrad, Google Earth, Map data ©2024 Google
06 Orșova (Ada Kaleh), Google Earth, Map data ©2024 Google
07 Donaudelta, Google Earth, Map data ©2024 Google
Diese Ausstellung wurde am 17.12.2024 veröffentlicht.
Die virtuelle Ausstellung Der Donauraum – Zentren und Peripherien wird veröffentlicht von:
Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde
Mohlstrasse 18
72074 Tübingen
Telefon:
Telefon: 07071/9992-500
poststelle@idgl.bwl.de
Inhaltlich verantwortlich:
Dr. habil. Edit Király und Dr. Olivia Spiridon
Kurator*innen:
Dozentinnen: Dr. habil. Edit Király und Dr. Olivia Spiridon
Bearbeitet von Ayla Julie Balzter, Jan Hendrik Bergmann, Daniel Blume, Julia Isabel Damrath, Hagen Eberle, Serafin Eilmes, Nora Fotini El-Awdan, Simon Mauro Heß, Janis Hofmann, Peter Joschko, Matthias Benedikt Laufhütte, Max von Münster, Emma Punsmann, Julia Schmalzbauer, Alexander Surigin, Karl Frithjof Thöns, Hangzhi Yu.
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