Egoutteure
Mit dem Aufkommen der maschinellen Papiermacherei im frühen 19. Jahrhundert pausierte zunächst die bewährte Wasserzeichenkunst. Dann wurden spezielle Siebwalzen, die sogenannten Egoutteure, erfunden, mit denen man auf der Langsiebmaschine in die frisch gebildete Papierbahn Muster und Zeichen einpressen konnte. Flächenwasserzeichen dienten dem Schutz von Wertzeichenpapieren, abgepasste Wasserzeichen gaben den Briefbogen einen individuellen Charakter. Zu den führenden deutschen Egoutteur-Herstellern gehörte die Metalltuch- und Egoutteurfabrik Andreas Kufferath & Co. in Düren. Feinpapierfabriken wie die Freiberger Papierfabrik zu Weißenborn gehörten zu den Hauptanwendern solcher Egoutteure.
Die Egoutteure konnten entweder die ganze Fläche der zu erzeugenden Papierbahn durchgehend und gleichförmig mit Wasserzeichen versehen, sei es mit sich kontinuierlich wiederholenden Wort- oder Ornamentreihen, oder sie konnten sogenannte abgepasste Wasserzeichen erzeugen, die immer an derselben Stelle im beschnittenen Papierbogen ihren Platz fanden. Die Eichenpost-Wasserzeichen machen deutlich, dass sich die Papiermarken bei ihrem Weg durch die Trockenpartie der Papiermaschine in Längsrichtung noch dehnten und in Querrichtung noch schrumpften.
