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Postkarten, Firmenbriefköpfe und Rechnungen

Im Deutschen Kaiserreich gehörte es bei Industrieunternehmen zum guten Ton, für eine gehörige Selbstdarstellung des eigenen Unternehmens zu sorgen. Postkartenverlage versorgten den Markt mit entsprechenden Ansichtskarten, und die Papierfabriken selbst zierten Briefbogen und Rechnungsformulare mit Ansichten der Fabrikgebäude, denen sich auch Preismedaillen beigesellen konnten, die sie bei nationalen und internationalen Ausstellungen errungen hatten.

Die Grußpostkarte zeigt zwei Situationen in Weißenborn bei Freiberg in Sachsen; getrennt durch ein florales Jugendstilelement ist im oberen Bildbereich die Papierfabrik zu sehen, rechts unten eine Ansicht von Bruno Thieles Restaurant.

Die Papierfabrik Fockendorf ist das Hauptelement einer mehrteiligen Ansichtskarte, die neben dem Industrieunternehmen auch die Schule, die Materialwarenhandlung Löffler und das Gasthaus Rudolph zeigt. Am Standort der ehemaligen Papierfabrik befindet sich heute das Papiermuseum Fockendorf.

Die fotografische Aufnahme zeigt die Gesamtanlage der 1866 gegründeten Papierfabrik, die im Sommer 2013 zusammen mit allen späteren baulichen Erweiterungen abgerissen wurde. Hier arbeitete ab 1881 die erste von der Maschinenfabrik J. M. Voith in Heidenheim a. d. Brenz gebaute Langsiebpapiermaschine. Im Hintergrund ist die mit finanzieller Hilfe der Papierfabrik 1894–1897 errichtete Neckarbrücke zwischen Gemmrigheim und Kirchheim zu sehen.

Der von der Lithographischen Kunstanstalt Eug. Hoesch & Orthaus in Düren produzierte Kopfbogen zeigt jeweils aus der Vogelschau links die mit drei Papiermaschinen arbeitende Papierfabrik in Lambrecht und rechts die mit zwei Papiermaschinen arbeitende Papierfabrik in Neustadt an der Hardt (heute: Neustadt an der Weinstraße).

Das von der Kunstanstalt Eckert & Pflug in Leipzig produzierte Rechnungsformular der Firma Gebrüder Dietrich in Merseburg nennt die Geschäftsfelder des Unternehmens: Papier- und Zellstofffabrik sowie Holzschleiferei; die Fabrikansicht aus der Vogelperspektive zeigt die einzelnen Betriebsteile, darunter zwischen den rauchenden Schornsteinen den für die damalige Zellstoffproduktion typischen Turm zur Kochlaugengewinnung. Zusätzlichen Schmuck bilden Preismedaillen der Weltausstellungen in Paris (1900) und in St. Louis (1904).

Der Kopfbogen der Patentpapierfabrik zu Penig zeigt nicht nur das Hauptwerk in Penig, sondern auch die zugehörigen Papierfabriken in Wilischthal und Reisewitz, die Lumpensortieranstalt Geithain, das Beiwerk in Wilischthal, die Gasanstalt in Penig und die Holzschleiferei Wolkenstein.

Das auf in der Masse blau gefärbtem Papier gedruckte Rechnungsformular der Schleusinger Maschinenpapier- & Dütenfabrik A. Kessler zeigt im Briefkopf eine Ansicht der Fabrik; eine Medaille verweist auf die Erste Sächs.-Thür. Gewerbe- & Industrie-Ausstellung in Merseburg vom 21. Mai–25. Juni 1865.

Das Rechnungsformular zeigt in der Mitte die Papierfabrik aus der Vogelperspektive und rechts und links davon in zwei ovalen Rahmungen zugehörige Gebäude. Sondererzeugnisse der Fabrik sowie die nahegelegenen Eisenbahnstationen werden ebenso genannt wie die Telegrammadresse und die Telefonnummer.

Eine virtuelle Ausstellung der Deutschen Digitalen Bibliothek

kuratiert vom

Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek

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