Rahmenuhren und Augenwender - Ein ewiges Hin und Her
In den 1840er Jahren geriet die Schwarzwälder Uhrmacherei in eine Krise. „Die Hauptursache“, so urteilte Regierungsdirektor Kern 1844, „liegt ganz unzweifelhaft in dem eigensinnigen Festhalten am Althergebrachten, indem die Schwarzwälder Uhrmacher von den seitherigen Fortschritten der Kunst gar keine Notiz nehmen und ihren Wanduhren noch die nemliche geschmacklose Form und Gestalt geben, wie vor einem halben Jahrhundert“. [7]
Doch langsam entstanden auch neue Uhrentypen, zum Beispiel die „Rahmenuhren“. Statt des bunt bemalten, aber ungeschützten Holzschilds besitzen sie einen Bilderrahmen mit einem Glas. Darunter befand sich neben dem Ziffernblatt ein geprägtes Messingschild oder ein Gemälde auf Blech. Manchmal wurde auch das Glas von hinten bemalt oder bedruckt.
Eine „besondere Art [waren] die sogenannten Augendreher. Bei einer menschlichen oder Tierfigur werden die Stellen der Augen im Blech ausgeschnitten und sodann hinter demselben kleine Kugeln angebracht, welche durch Verbindung mit dem Pendel stets hin und her bewegt werden“, so die treffende Beschreibung Robert Gerwigs 1850. [8]