Die "Männleuhren" aus dem Schwarzwald
Die früheste Form der Schwarzwalduhren mit Figuren sind Holzuhrwerke mit Holzschildern aus dem 18. Jahrhundert. 1796 zählte Pater Steyrer aus dem Kloster St. Peter verschiedene Figuren auf:
"Uhren, auf welchen ein Kapuziner Bruder alle Stunde läutet.
Uhren, worauf eine Schildwache geht, und ihre ordentliche Wendung machet.
Uhren, auf welchen ein Metzger alle Stunde auf einen Ochsen schlägt.
Uhren, auf welchen zwey Böcke einander stoßen.
Uhren, auf welchen Bären tanzen.
Uhren, auf welchen ein Guckguck, oder eine Wachtel und dergleichen die Stunden schreyen.
Uhren, worauf ein Scherenschleifer schleift.
Uhren, worauf die 12 Apostel oder andere Figuren Viertel und Stunden schlagen." [3]
Die Figurenuhren wurden bald – wie in den Schwarzwälder Uhrenwerkstätten üblich – arbeitsteilig gefertigt. Neben den eigentlichen Uhrmachern gab es Spezialisten, die einzelne Bestandteile herstellten, beispielsweise Zahnradrohlinge, Zeiger, Holzschilder und auch die geschnitzten und bunt bemalten Figuren. Die Uhrenmacher hatten schließlich die Aufgabe, alles zu einer funktionstüchtigen Uhr zusammenzufügen.