"Automaten" - Highlights im Schaufenster
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurden im Schwarzwald vermehrt Tischuhren hergestellt. Waren die Wanduhren durch Gewichte in Gang gehalten worden, so wirkten in den Tischuhren Federn als Antriebskraft. Wie den Lackschilduhren fügte man auch ihnen Figuren hinzu, jedoch mit einem entscheidenden Unterschied: „die Bewegung von Figuren [war,] anstatt nur eine Beigabe zur Uhr zu sein, [die] Hauptsache.“ [10] Diese Automatenuhren waren häufig in Schaufenstern zur Schau gestellt. Sie werden deshalb als „Schaufenster-Uhren“ bezeichnet.
Die ersten dieser Automatenuhren wurden 1858 in Villingen präsentiert. Neben den traditionellen Szenen wie dem „Scherenschleifer-Automat mit Uhr“ gab es auch neue Motive: ein „Affe, welcher sich rasirt“, eine „Thee-Gesellschaft“ oder gar „Ringkämpfer“. Die bis heute wohl bekannteste „Schaufenster-Uhr“ dürfte jedoch der „Knöpflefreßer“ sein, um dessen Entstehungsgeschichte sich zahlreiche Legenden ranken.
Schaufenster-Uhren wurden bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts produziert. Dann wurde der Wechsel der Moden zu schnell, als dass sich die teuren Uhren noch als Dekoration gerechnet hätten.