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Auftakt

Die Archivierung des Tanzes ist ein altes Problem. Im Gegensatz zu anderen Künsten lebt der Tanz sowohl von der Flüchtigkeit und Vergänglichkeit der Bewegung und der Musik als auch von der Individualität der Tänzer. Die virtuelle Ausstellung widmet sich der Frage, wie der Tanz als immaterielles Kulturerbe der Nachwelt zugänglich gemacht und erhalten werden kann.

Welche Wege gab es früher, welche Möglichkeiten tun sich im digitalen Zeitalter für seine Aufzeichnung auf? Da der Tanz selbst kein materielles Objekt bietet, muss ein Archiv des Tanzes, sein Gedächtnis, multimedial sein, um möglichst alle Facetten dieser Kunstform zu erfassen: die Bewegung im Raum und ihre zeitliche Abfolge, die begleitende Musik, die Beschreibung von Gestik, Mimik und Kleidung der Tänzer.

 

Somit präsentiert die Ausstellung Texte, die Tänze beschreiben, stellt Notationssysteme, also Tanzschriften, vor und fragt nach historischen Möglichkeiten, Bewegung zu messen und zu simulieren. Weitere Abteilungen widmen sich der Illustration sowie den Foto- und Filmreihen.

Die Rekonstruktion von Choreographien, das Re-Enactment, bietet eine besondere Form der Neuinszenierung und damit der Überlieferung von historischen Tänzen, während im Motion Capture computergestützte Notationssysteme entwickelt werden. Die tänzerische Bewegung kann darüber hinaus digital erfasst und in die Choreographie eingebunden werden.

Anhand der verschiedenen Arten von Tanz als Brauchtum und Ritual, als Gesellschafts- und Ausdruckstanz, als Gattung der darstellenden Künste bietet die virtuelle Ausstellung einen Überblick über historische und aktuelle Möglichkeiten, die tänzerische Bewegung aufzuzeichnen und zu simulieren, um sie letztlich zu archivieren und somit nachvollziehbar zu machen.

Eine virtuelle Ausstellung der Deutschen Digitalen Bibliothek

kuratiert von
Dr. Silke Röckelein

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